Einleitung zur Predigt:
Liebe Schwestern und Brüder im Glauben!
Wenn wir hier in Oythe - heute - für die ganze Gemeinde das Patronatsfest begehen; merken wir, wie alt der Titel Mariens mit Vechta, Oythe und dem Stoppelmarkt verbunden ist. Der 15. August hält uns vor Augen, wie sehr wir mit Leib und Seele, ja mit Haut und Haaren Menschen dieser Erde sind.
Bevor ich nach Vechta kam, war mir das Fest aus der Gemeinde in Borken, Westf. bekannt. Die Schönstattschwestern haben mit der Pfarrei immer einen Pilgertag organisiert und es gab es kleines Fest. Als ich dann 2017 nach Vechta kam, wurde die „Festwoche im August“ zur Zeitangabe. Im Pfarrbüro, in der Stadt, bei den Schülerinnen und Schülern: überall wurde von „vor“ und „nach“ Stoppelmarkt geredet. Große und kleine Leute haben die Termine schon jahrelang im Kalender - und dann kann man auch schwer Termine machen. Nach Stoppelmarkt beginnt schon fast die Adventszeit und Weihnachten steht vor der Tür - und man muss lange, lange warten, bis das Fest im kommenden Jahr wieder ansteht.
In diesem Jahr müssen wir für eine längere Zeit warten.
Die Covid-19-Erkrankung, die weltweite Pandemie, lässt uns den Schmerz des Wartens, des Zuhause-Bleibens mehr als spüren:
Lebenslust, Schnacken – Wiedertreffen am Riesenrad, alte Bekannte plötzlich in den Gängen treffen. Ein gutes Miteinander, ein Bier – Cola – Bratwurst, Kilmerstuten, Fischbrötchen und viele kleine Dinge, die in den Tagen ab Heiligabend auf dem Stoppelmarkt auf uns Besucher warten, gibt es nun nur als Mitnehmvariante und auch nicht auf der großen Verkaufsfläche. Auch wir als Kirche feiern nicht mit den Schaustellern im Niedersachsenzelt – oder mit den Landjugendlichen im Nachbarzelt oder mit Preacher Slam, im nächsten Zelt daneben.
Irgendwie alles anders – irgendwie nicht schön.
Dieses Fest auf dem Stoppelmarkt und die Aufnahme Mariens in den Himmel sind eng miteinander verbunden.
(...)