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Blaupause

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By Sebastian Esser

Dieser Podcast ist für alle, die mit dem Gedanken spielen, Mitgliedschaften anzubieten. Und für die, die das schon tun und erfolgreicher sein wollen. Gehörst da dazu? Dann verspreche ich dir jede Woche Kniffe, Abkürzungen und Daumenregeln, die dir eine Menge Zeit sparen und dich erfolgreicher machen werden. Du wirst von den Erfahrungen anderer Medienmacher:innen und Creators profitieren und aus ihren Fehlern lernen, sodass du sie nicht selbst machen musst.
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Wo ist dein Platz, ey? Mit Sebastian Turner

BlaupauseJul 02, 2023

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Wo ist dein Platz, ey? Mit Sebastian Turner

Wo ist dein Platz, ey? Mit Sebastian Turner

Ich habe mich in der vergangenen Woche mit dem Unternehmer, Verleger und Blaupause-Mitglied Sebastian Turner zu einem langen Gespräch getroffen. Es gibt leider ja nicht viele Gründer von Medienunternehmen heutzutage, und Turner ist einer der interessantesten unter ihnen.

Nachdem er die Berliner Lokalzeitung Tagesspiegel als Teilhaber erfolgreich umgekrempelt hat, setzt er mit seiner eigenen Gründung Table Media ganz auf Newsletter-Abos für Spezial-Communitys, die zwischen 159 und 199 Euro im Monat kosten. Etwa hundert Leute arbeiten dort inzwischen und produzieren sogenannte Professional Briefings zu den Themen China, Berliner Politik, Europa, Bildung, Forschung, Klima, Sicherheit, Nachhaltigkeitspolitik und Afrika.

Sebastian Turner ist (bis morgen noch) 56 Jahre alt, liberal-konservativer Schwabe, Sohn eines Jura-Professors. Sehr jung gründete er das noch heute renommierte Fachblatt Medium Magazin. Er ging mit dem Mauerfall nach Ostdeutschland und gründete eine Firma, die in Scholz & Friends aufging, eine der größten Werbeagenturen Europas. Turner war dort bis 2008 Chef und Teilhaber. Er ist parteilos, kandidierte aber 2012 für CDU, FDP und Freie Wähler bei der Wahl zum Oberbürgermeister von Stuttgart. Nach seiner Zeit als Werber zog es ihn zurück zum Journalismus; erst als Gesellschafter und Herausgeber des Tagesspiegels und Investor in Medien-Technologie-Unternehmen, dann als Gründer von Table Media.

Zum Gespräch haben wir uns in der Redaktion in einem Hinterhof in Berlin-Mitte getroffen, direkt um die Ecke vom BND. Das Erdgeschoss dort ist vollgestellt mit den dunkelgrün gepolsterten Sitzmöbeln des Café Einstein in der Kurfürstenstraße, das unter Politiker:innen und Künstler:innen beliebt war und dessen Einrichtung zu Jahresbeginn komplett übernommen hat.

Sebastian Turner eilt ein Ruf voraus. Ich würde die Reaktionen der Leute, die ich in den Tagen davor nach ihm gefragt habe, als Mischung aus Ehrfurcht und Bammel beschreiben. Der Mann hat scharfe Analysen auf Lager, und er tut sie genauso scharf kund, ohne sich immer mit Befindlichkeiten des Gegenübers aufzuhalten. Darum war ich zunächst überrascht von einem geduldigen, freundlichen und originell denkenden Gesprächspartner, der – wie ich – Schwächen hat für die Veränderung der Medien, differenzierenden Journalismus und Vier-Felder-Matrizes.


Jul 02, 202341:33
Das Erbe von Buzzfeed

Das Erbe von Buzzfeed

Es gibt ein neues Buch namens „Traffic“, geschrieben von Ben Smith, Mit-Gründer des News-Startups Semafor. Es geht darin um die Anfänge des Journalismus im Sozialen Internet. Hauptfiguren sind die beiden Pioniere Jonah Peretti, der Gründer von sowohl Huffington Post als auch Buzzfeed, und Nick Denton, Gründer des Netzwerks rund um den Gossip-Blog Gawker.

Das ist für jemanden wie mich deswegen total spannend, weil Ben Smith Gründungs-Chefredakteur von Buzzfeed News war. Er war also dabei, als diese Geschichte geschrieben wurde, und ist als ehemaliger New-York-Times-Medienkolumnist gleichzeitig der wahrscheinlich am besten informierte Medienjournalist der USA.

Buzzfeed News (Scoops) ist nicht zu verwechseln mit Buzzfeed selbst (Listen mit Tieren). Als seriöser Ableger war es der Versuch, mit den Einnahmen aus sozialem Hyper-Traffic ein investigatives journalistisches Produkt quer zu finanzieren. Buzzfeed News veröffentlichte einige spektakuläre Recherchen in den USA. In Deutschland war die von Daniel Drepper aufgebaute junge Redaktion unter anderem verantwortlich für die Recherche der Reichelt-Affäre, die sich inzwischen zu einem Positions-bedrohenden Problem für den Springer-Chef Mathias Döpfner auswächst. Das mit dem Journalismus klappte also gut.

Buzzfeed und Gawker waren auch Geburtsorte des Rechtspopulismus

Das mit dem Querfinanzieren allerdings ist seit Neuestem vorbei. Pünktlich zum Erscheinen des Buchs wurde Buzzfeed News eingestellt, weil diese Sorte Journalismus teuer ist.
May 07, 202308:27
Wie geht es weiter mit der Creator Economy und digitalen Medien? Mit Brian Morrissey

Wie geht es weiter mit der Creator Economy und digitalen Medien? Mit Brian Morrissey

Ich melde mich diese Woche aus New York mit einer neuen Folge des Blaupause-Podcasts. Wie alle, die es nach Amerika verschlägt, kommt mir die Welt hier vorübergehend etwas größer, spannender, dynamischer vor. Und ich erinnere mich selbst daran, dass dieser Effekt schon nach wenigen Tagen zurück in Europa vorüber sein wird. Die kleinen kontinentalen Unterschiede auch darin, wie neue Medien entstehen und sich finanzieren, können aber vielleicht helfen, unsere eigene Zukunft vorauszuahnen.

Darüber spreche ich mit Brian Morrissey, dem ehemaligen Präsidenten und Chefredakteur des Fachmagazins Digiday, inzwischen Solo-Medienunternehmer mit seinem Newsletter/Podcast-Unternehmen The Rebooting und einer der schlausten und am besten vernetzten Experten für digitale Medien der USA.

Für mich war das Gespräch (das ich letzte Woche in Berlin geführt habe), superspannend – und ich vermute, für viele Blaupause-Leser:innen ist es das auch. Es geht um Trends in den digitalen Medien – wie entwickeln sich die Formate, wie verhält sich das Publikum und wie funktioniert ihre Vermarktung? Den Trend weg von Institutionen hin zu Personen und zu Communitys und Mitgliedschaften; um neue Medienunternehmen und wie sie heutzutage aussehen; um das Metaversum, web3 und Künstliche Intelligenz; und um die kleinen Unterschiede der Medien in den Vereinigten Staaten und Europa. 

Podcast-Register

Man kann dem (englischsprachigen) Gespräch gut folgen, ohne jeden einzelnen Punkt zu verstehen. Ich sammle trotzdem in diesem Newsletter ein Podcast-Register in chronologischer Folge für etwas Kontext beim Hören.

Oct 30, 202230:04
So funktioniert eine E-Mail-Mitgliederkampagne. Mit Martin Gommel

So funktioniert eine E-Mail-Mitgliederkampagne. Mit Martin Gommel

Mein Gast Martin Gommel ist seit einigen Jahren mein Kollege beim Magazin Krautreporter, dort Reporter für Psychische Gesundheit. Er schreibt Texte über Missbrauch, über Schulsport und über Depressionen, auch seine eigenen chronischen Depressionen. Ein Buch ist so auch schon entstanden mit dem Titel: “Ich habe keine Lust mehr, leise zu sein”.

Sein KR-Newsletter über psychischer Gesundheit heißt „Die Wochendosis“. Außerdem schreibt er seit etwa drei Monaten einen ziemlich anderen Newsletter, nämlich einen Fotografie-Newsletter: „Martin löst aus“.

Martin ist gelernter Sozialarbeiter, aber seine große Leidenschaft ist die Fotografie. Über die Fotografie haben wir uns auch kennengelernt, als KR einen Fotoredakteur gesucht hat. Da hatte Martin gerade aufgehört, für das Foto-Magazin Kwerfeldein zu arbeiten, dessen Herausgeber und Gründer er war.

Der Plan mit dem Newsletter “Martin löst aus” war von vornherein, ein zweites finanzielles Standbein aufzubauen, also durch bezahlte Mitgliedschaften Geld zu verdienen.

Aber wie geht das? Vor allem so kurze Zeit nach dem Start des Newsletters?

Die Lösung, die ich neulich im Blaupause-NL vorgeschlagen hatte: eine E-Mail-Kampagne. Martin und ich haben in den vergangenen Monaten häufig darüber gesprochen, wie so etwas funktionieren könnte.

Gerade erste ist diese Kampagne zu Ende gegangen. Jetzt ist Martin im Podcast zu Gast, um gemeinsam mit einigen Blaupause-Mitgliedern zu besprechen, wie es gelaufen ist.

May 30, 202241:22
Wie wird aus eine Gruppe von Menschen eine Community? Mit Martin Fehrensen

Wie wird aus eine Gruppe von Menschen eine Community? Mit Martin Fehrensen

Mehr als 1.500 Mitglieder zahlen inzwischen für das Social Media Watchblog und seine Newsletter-Updates mit den wichtigsten News und Debatten rund um Social Media. Wie wird aus dieser Gruppe von Menschen eine Community? Das habe ich den Gründer des Unternehmens gefragt, Martin Fehrensen.

Nach eigenen Angaben hat Martin beim Social Media Watchblog aktuell folgende Rollen: Autor, Redakteur, Chef, Buchhalter, Kundenbetreuer, Event-Manager, Service-Mitarbeiter, Marketing-Dude. Gemeinsam mit Simon Hurtz analysiert er zweimal pro Woche, wie die großen Plattformen Medien, Politik und Gesellschaft verändern.

Feb 28, 202210:34