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Die Börsenminute

Die Börsenminute

By Julia Kistner

Die Boersenminute
The financial podcast by Julia Kistner
- my market opinion on weekdays
- in 60 seconds
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Norwegens Staatsfonds - ein echtes Investmentvorbild

Die BörsenminuteJul 15, 2021

00:00
01:45
GM-Wochenshow KW 12: Kaufrausch, Börsengänge & Bilanzen

GM-Wochenshow KW 12: Kaufrausch, Börsengänge & Bilanzen

Börsendebüts: Runter mit Douglas, rauf mit Reddit

Wenn man diese Woche schon bei den Notenbank-Tagungen nicht viel verpasste, so sorgten doch die Neuemissionen Douglas in Deutschland und Reddit in den USA für Stimmung: Die deutsche Parfümerie-Kette stürzte am ersten Handelstag um 10,2 Prozent ein, die Social-Media-Plattform Reddit übertraf hingegen am Ende des Tages um 46 Prozent seine Ausgabepreis.Ich frage mich als erstes immer, warum ein Unternehmen gerade jetzt an die Börse geht. Natürlich nützten sie die aktuell positive Börsenstimmung gerne, um für ihre Neuemissionen einen stolzen Preis erzielen zu können.Auch möchte ich wissen, was sie mit dem eingesammelten Geld vorhaben. Douglas, die ja schon einmal bis 2013 an der Börse waren, haben jetzt nicht vor damit groß zu expandieren, sondern ihren großen Schuldenberg von fast vier Milliarden Euro elegant abzubauen, damit sich das Private Equity Unternehmen CVC Capital Partners, das vor dem Börsengang 84 Prozent an Douglas hielt, mit einem schönen Gewinn auch wieder verduften kann. That´s it, keine vielversprechende Börsenstory – Aktienkosmetik im Interesse von CVC Capital Partners, nur damit sie zu einem lukrativen Preis aussteigen können.Daher wundert es mich auch nicht wirklich, weshalb im Vorfeld Anleger die Aktie nur am unteren Ende der Preisspanne bei 26 Euro zeichneten und die Aktie dann am ersten Handelstag gleich um 10,2 Prozent abschmierte.Da gefällt mir schon der Luxusgüterkonzern LVMH besser, dessen Parfümerien Sephora, weltweit 3000 an der Zahl, mit einer Marge von 7,3 Prozent operieren. Hier spekuliert niemand auf den Ausstieg eines Mehrheiteigentümers.Die US-Parfümerie-Kette Ulta Beauty kann sogar mit Margen von mehr als 14 Prozent aufwarten. Der größte Beauty-Einzelhändler der USA hat in der Vorwoche mit seinen vierten Quartalszahlen 2023 alle Analystenerwartungen übertroffen, was Umsatz und Gewinn je Aktie betrifft. Im Gegensatz zu Douglas will man heuer auch viel in sein Geschäft investieren – 415 bis 490 Millionen US-Dollar.Im Gegensatz zu Douglas legte die US-Onlineplattform Reddit einen Traumstart am Börsenparkett hin: Nach wenigen Minuten stieg ihr Kurs um 55 Prozent über ihr Ausgabepreis, der schon am oberen Ende der Preisspannen lag, am Ende des ersten Handelstages waren es 46 Prozent.

Mehr Gewinn mit Mode als mit Hightech

Der Reddit-Hype erstaunt mich weniger als des Rätsels Lösung, wer die absolute Kursrakete der letzten zwölf Monate war. Wisst ihr´s? Ein Chiphersteller ist es nicht. Nvidea profitiert natürlich vom KI-Boom und hat in einem Jahr 251 Prozent zugelegt, worüber man sich durchaus freuen kann.  Man mag es aber kaum glauben, das ist noch gar nichts gegen den US-amerikanischen Modekonzern Abercrombie & Fitch, den es übrigens schon über 130 Jahre gibt. Abercrombie & Fitch konnte in den letzten zwölf Monaten satte 437 Prozent zulegen.  Wie das? Man machte einen radikalen Bruch, zielt nicht mehr nur auf superschlanke und supermodische Teenies ab, sondern setzt auf trendige Sweater, Jeans und Poloshirts für die vom Alter und Gewicht nach oben erweiterte Tik-Tok-Generation So konnte man im Geschäftsjahr 2023/24 den Umsatz um 16 Prozent auf 4,28 Milliarden US-Dollar erhöhen und den operativen Gewinn auf 484,7 Millionen Dollar verfünffachen.

Was es mit dem 50:1-Split der Chipotle-Aktie auf sich hat, warum die Gewinnkonzentration auf zwei Aktien im Eurostoxx 50 gefährlich ist und warum Elliott Wave vor einer Korrektur bei den europäischen Überflieger LVMH und ASML warnt hört Ihr in der aktuellen Folge der GELDMEISTERIN.

Musik- & Soundrechte: ⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠https://www.geldmeisterin.com/index.php/musik-und-soundrechte/⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠

Risikohinweis: Das sind keinesfalls Empfehlungen, sondern nur persönlichen Gedanken. Julia Kistner übernimmt keinerlei Haftung.

#Börsengang #IPO #Zinsentscheid #Aktien #Highflyer #investieren #podcast

Foto: unsplash/mike petrucci

Mar 21, 202418:28
GM-Wochenshow KW 11: Wo Anleger jetzt (nicht) einsteigen sollten

GM-Wochenshow KW 11: Wo Anleger jetzt (nicht) einsteigen sollten

Nicht zu viel riskieren, schon gar nicht bei Pennystocks!

Manchmal ist es gut, Aktien erst nach der ersten Hype-Welle zu kaufen. Wer hätte beispielsweis das gedacht, dass die Aktie des Fahrtenvermittlungsdienst Uber in den letzten zwölf Monaten 140 Prozent zulegen konnte. Dafür sprechen allerdings die Zahlen: 17 Prozent Umsatzwachstum und vor allem schaffte es Uber erstmals Gewinne einzufahren und da gleich 11 Milliarden US-Dollar. Obendrein kündigte der Uber-Chef ein Aktienrückkaufprogramm von 7,2 Milliarden US-Dollar an. Böse Zungen behaupten, dass er damit den Börsenwert von Uber über 120 Milliarden US-Dollar treiben möchte, damit ihm persönlich Aktienoptionen von 136 Millionen US-Dollar winken.

Vorsicht bei Pennystock-Spekulationen!

Was der US-Aufsichtsmarktbehörde SEC Bauchweh bereitet ist der starke Anstieg des Handelsvolumen von Pennystocks. Hier erwarten sich Anleger vor allem bei kleinen AI-Werten Mega-Kurschancen, so wie momentan bei dem AI-Spezialisten Soundhound AI Corporation, bei dem auch Nvidia mit 3,7 Millionen US-Dollar eingestiegen ist und dessen Börsenwert seit Jahresbeginn 175 Prozent zugelegt hat. Doch Vorsicht: Pennystocks, die oftmals Verluste schreiben -was auch Soundhound AI immernoch tut - , können sich ebenso schnell nach unten bewegen.

Und was früher schwindelige Börsenbriefe waren sind heute Social Media-Propheten, die Pennystocks propagieren, nachdem sie diese gekauft haben. Anschließend sind sie auch die ersten, die nach kometenartigen Anstiegen die Ersten sein werden, die das sinkende Schiff auch wieder zu verlassen.

Ausstiegskandidaten für Warren Buffett sind jetzt offenbar private US-Stromversorger, deren Geschäftsmodelle aufgrund von hoher Klagen wegen Waldbränden und stärkerer Regulierungen nicht mehr so stabil sind. So liest es sich zumindest zwischen den Zeilen von Warren Buffett´s jüngsten Aktionärsbrief.

Einsteigen würde Heiko Böhmer, Kapitalmarktstratege der Shareholder Value Assetmanagement AG in jedem Fall bei Rückversicherern wie das französische Unternehmen Scor. Sie seien auch in stürmischen Zeiten ein stabiler Anker im Langfristportfolio. Heiko Böhmer gefällt auch der US-Techwert Adobe mit seiner hohen Bruttomarge. Wo der Aktienexperte noch Chancen auf einen "free lunch" an der Börse sieht hört ihr im Podcast-Experteninterview der GELDMEISTERIN, das am Sonntag erscheint. Ich hoffe wir hören uns. Eure Julia Kistner.

Freuen würde ich mich auch über Eure Unterstützung meiner Petition für die Steuerfreiheit der privaten Vorsorge sowie über eine Bewertung der GELDMEISTERIN auf Apple, Spotify etc., damit sie noch mehr Gehör findet.

Übrigens plane ich die Börsenminute mit der GELDMEISTERIN zu fusionieren und würde mich freuen, wenn wir uns auf dem Podcastkanal der GELDMEISTERIN wiederhören.

Petition für KESt-Freiheit der Pensionsvorsorge – bitte unterschreiben!

⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠https://www.openpetition.eu/at/petition/online/kest-befreiung-der-privaten-vorsorge⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠

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Risikohinweis: Das sind keinesfalls Empfehlungen, sondern nur persönlichen Gedanken. Julia Kistner übernimmt keinerlei Haftung.

#Vorsorge #Uber #Hype #Aktien #Bewertung #Rückversicherung #Petition #KESt-frei #investieren #podcast

Foto: unsplash/sharam_anhari


Mar 14, 202415:59
GM-Wochenshow KW 10: Wie man sein Geld für sich arbeiten lässt.

GM-Wochenshow KW 10: Wie man sein Geld für sich arbeiten lässt.

Von Auszahlungen, Dividenden und anderem passiven Einkommen

Liebe Geldmeisterinnen, alles Gute zum Weltfrauentag wünscht Euch Julia Kistner, die Euch folgendes ans Herz legen möchte: Bitte legt Euer Geld an, auch wenn ihr wenig habt oder gerade deshalb, weil langfristig Aktien im Vergleich zum Sparbuch mindestens ein Drittel mehr Vermögen bringen und Aktieninvestments auch keine Hexerei sind. Ihr müsst es nur tun! Statt ein Sparbuch solltet ihr einen Aktien-ETF-Sparplan eröffnen in den ihr monatlich einen bestimmen, gleichen Betrag in breit gestreute börsengehandelten Indexfonds investiert. Wenn ihr auch nur 50 Euro Monat für Monat in einen globalen Aktien-ETF einbezahlt und von einer moderaten Aktienrendite von sechs Prozent ausgeht habt ihr nach zehn Jahren 8.165 Euro zur Verfügung (nach KEST 7.494 €), nach 30 Jahren 48.980 Euro (nach KEST 36.530 €).

Wenn ich erst mit 50 Jahren mit dem Pensionssparen statt schon mit 30 Jahren starte und  z.B. „nur“ zehn Jahre anspare, muss ich schon 300 Euro statt 50 Euro monatlich in meinen Sparplan einbezahlen, um mit 60 Jahren auf dasselbe Vermögen, knapp 49.000 Euro zu kommen.

Genug gearbeitet?

Das bringt mich zu der Frage: Habt ihr eigentlich schon genug gearbeit bzw. Euer Geld für Euch arbeiten lassen, um frühzeitig aus dem Berufsleben zu scheiden? Oftmals wird die Höhe und die Dauer des Ansparens unterschätzt, die man benötigt, damit ein ausreichendes Vermögen zusammenkommt.

Nehmen wir an, wir sind beispielsweise 56 Jahre alt und würden uns gerne schon vom Berufsleben mit unserem sauer angesparten oder auch geerbten Vermögen von 300.000 Euro frühzeitig verabschieden. Wir gehen dabei von einer restlichen Lebenserwartung von noch 30 Jahren, also bis 86 Jahre aus, wiederum von einer Rendite der Ersparnisse von sechs Prozent und eine Kapitalertragsteuer auf die Erträge von 27,5 Prozent. Was glaubt ihr, wieviel ich mir von den 300.000 Euro monatlich entnehmen kann, damit sie am Lebensende aufgebraucht sind? Knapp 2300 Euro pro Monat. Bei 49.000 Euro könnte ich mir monatlich gerade einmal 341 Euro entnehmen und hätte auch hier noch nicht den Kaufkraftverlust durch die Inflation berücksichtigt.

Von Dividenden schwer leben

Wer sein Vermögen gar nicht erst aufzehren möchte, sondern nur von den Ausschüttungen der Unternehmen fürstlich leben möchte, der muss schon Warren Buffett heißen. Dessen Beteiligungsholding Berkshire Hathaway hat von seinen Unternehmen im letzten Jahr fünf Milliarden US-Dollar an Dividenden kassiert.

Aber selbst wenn man sich nur 1000 Euro pro Monat an Dividenden ausbezahlen lassen möchte braucht man bei einer stolzen Dividendenrendite von fünf Prozent – das ist die Dividende im Verhältnis zum Aktienpreis – bereits zuvor einen veranlagten Kapitalstock von 240.000 Euro, bei einer Auszahlung von 2000 Euro pro Monat gar von 480.000 Euro. Und dabei sind Dividenden ja nicht einmal garantiert, sie können je nach Wirtschaftsjahr stark schwanken und wie zu Covid-Zeiten auch ganz gestrichen werden können.

Mehr Rechenbeispiele, zum Höhenflug des deutschen DAX und der japanischen Börse hört ihr in der aktuellen Folge der GELDMEISTERIN.

Viel Hörvergnüngen wünscht Julia Kistner, die sich am Weltfrauentag über die Unterstützung ihrer Petition für die Steuerfreiheit privater Vorsorge sehr freuen würde sowie über eine Bewertung der GELDMEISTERIN auf Apple, Spotify etc., damit sie noch mehr Gehör findet.

Petition für KESt-Freiheit der Pensionsvorsorge – bitte unterschreiben!

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Risikohinweis: Das sind keinesfalls Empfehlungen, sondern nur persönlichen Gedanken. Julia Kistner übernimmt keinerlei Haftung.

#Vorsorge #Dividenden #DAX #Aktien #Bewertung #Nikkei #Petition #KESt-frei #investieren #podcast

Foto: Unsplash/Briana Tozour

Mar 08, 202413:49
GM-Wochenshow KW9: Von Granola und schwächerem S&P 500

GM-Wochenshow KW9: Von Granola und schwächerem S&P 500

Hab ihr das jetzt auch schon des öfteren gehört? Aktien-Experten setzen 2024 vermehrt auf Europa statt USA und hier auf die Granolas. Damit sind folgende europäischen Aktienschwergewichte gemeint: die Pharmariesen aus Großbritannien Glaxosmithkline und Astrazeneca, die Schweizer Roche, Novartis, Sanofi sowie der dänische Shootingstar Novo Nordisk. Weiters die französischen Luxusgüterkonzerne L’Oreal und LVMH, die Techwerte SAP und der niederländische Halbleiterindustrieausrüster ASML sowie mit Nestlé auch ein Lebensmittelkonzern.

Ich finde, deren Kurse haben - von Roche und Nestlé abgesehen - in den letzten zwölf Monaten ebenso wie die Magnificent Seven sehr stark zugelegt. Abgesehen davon, dass es für die elf Granolas meines Wissens noch kein ETF aufgelegt wurde würde ich mich - persönlich, das ist keine Anlageempfehlung - mit dem EuroStoxx 600 breiter aufstellen.

Breit mit 500 US-Aktien aufgestellt ist auch der amerikanische S&P 500 Leitindex. Der soll zum Jahresende bei 4744 Punkten liegen, das wäre unter dem Niveau, wo er aktuell notiert, nämlich bei rund 5096 Punkten. Das ist zumindest die Konsensmeinung der 300 vom Franklin Templeton Institute befragten Fondsmanager. Grund für den Pessimismus sei vor allem ein mit 5,8 Prozent deutlich schwächeres Gewinnwachstun als erwartet. So geht der Markt von plus 9,7 Prozent aus.  

Mehr hierzu, zum Börsengang von Reddit, der neuen DAX-Gewichtung ab 18. März, der Verknappung von Bitcoins und steigenden Militärausgaben hörst Du in dieser Folge der BÖRSENMINUTE.

Viel Hörvergnügen wünscht Julia Kistner, die sich über Eure Unterstützung ihrer Petition für die Steuerfreiheit privater Vorsorge sehr freuen würde sowie über eine Bewertung auf Apple, Spotify etc., damit der Podcast noch mehr Gehör findet.

Petition für KESt-Freiheit der Pensionsvorsorge – bitte unterschreiben!

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Risikohinweis: Das sind keinesfalls Empfehlungen, sondern nur persönlichen Gedanken. Julia Kistner übernimmt keinerlei Haftung.

#Granolas #MagnificenSeven #Bitcoin #Aktien #DAX #S&P500 #Petition #KESt-frei #investieren #podcast

Foto: Unsplash/Marcin Scalij



Mar 01, 202410:27
GM Wochenshow: Von Aktiensplits und Staatsfonds-Strategien

GM Wochenshow: Von Aktiensplits und Staatsfonds-Strategien

Aus einer mach drei Walmartaktien, worauf Norwegens Staatsfonds setzt

Der US-Einzelhandelsgiganten hat diese Woche einen Aktiensplit im Sonderangebot. Jeder, der vor dem 22. Februar schon Walmart-Aktien im Depot hatte bekommt mit Börseschluss 23.2 für jede Aktie zwei weitere ins Depot gebucht. Walmart-Aktionäre, also bitte keinen Schreck bekommen, wenn die Aktie abMontag, den 25.3 nur noch zu einem Drittel seines Werts gehandelt wird, denn ab dann sind statt 2,7 Milliarden stolze 8,1 Milliarden Aktien ausgegeben, auf die sich der Börsenwert aufteilt.

Rein rechnerisch wird man durch einen Aktiensplit nicht reicher. Aber meist hebt er die Stimmung, weil man davon ausgehen kann, dass das Unternehmen zuversichtlich ist, dass die Aktie und das Geschäft weiter kräftig steigen.

Positiv wirkt sich der Aktien-Split alleine schon deshalb aus, dass das Unternehmen damit wieder international Schlagzeilen macht und weil die Aktien durch den Split für Kleinaktionäre wieder leistbarer werden.

Walmart will vor allem seinen 400.000 Mitarbeiter es durch den Aktiensplit erleichtern, Belegschaftsaktien als einen Lohnbestandteil zu erwerben. Denn Walmart-Unternehmensanteile kosten dann statt knapp 160 Euro nur mehr ein Drittel davon. Mehr zu Walmart, zum norwegischen Staatsfonds und dessen Investments, zur 500 Millionen-EU-Strafe für Apple und zum Goldpreis hört ihr in der aktuellen Wochenshow der Geldmeisterin.

Petition für KESt-Freiheit der Pensionsvorsorge – bitte unterschreiben!

⁠https://www.openpetition.eu/at/petition/online/kest-befreiung-der-privaten-vorsorge⁠

Wenn man schon privat vorsorgen muss, um seinen Lebensstandard erhalten zu können, dann doch bitte KESt-frei ab einer Behaltedauer von zehn Jahren. Die Petition bitte jetzt unterschreiben, damit ist uns allen geholfen. Vielen Dank im Voraus sagt Julia Kistner

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#Walmart #NorwegischerStaatsfonds #Gold #Petition ##KESt-frei #investieren #podcast

Foto: Unsplash / Bearbeitung Geldmeisterin


Feb 21, 202412:20
GM-Wochenshow: Petition für KESt-Freiheit & profitable Aktien

GM-Wochenshow: Petition für KESt-Freiheit & profitable Aktien

Ob man Unternehmen mit stolzen Börsenwerten tatsächlich nicht mehr kaufen sollte, hängt nicht zuletzt von ihren Profitmargen ab. Wenn ein Unternehmen viel verdient, und iman ihm und seinem Geschäftsmodell zutraut, dass es seine stolzen Margen auch in Zukunft hochhalten kann, dann darf die Aktie auch etwas kosten.

Sehr profitabel ist etwa der Zahlungsabwickler Visa mit einer Nettogewinnspanne - also das Verhältnis von Gewinn zum Umsatz - von 55 Prozent. Bezahldienstleister zu sein scheint generell ein lukrativ zu sein. Denn auch beim Konkurrenten Mastercard liegt die Nettogewinnspanne noch bei stolzen 45 Prozent.

Und weil Nvidea momentan für seine Chips viel verlangen kann, verkauft sich die Aktie des Tech-Giganten immer noch wie warme Semmeln, auch wenn der Börsenwert schon das über 95-fache des Jahresgewinns übersteigt.  Die Nettogewinn-Marge liegt bei Nvidea bei 47 Prozent.

Jetzt unterschreiben! Petition für KESt-Freiheit der Eigenvorsorge

Mehr zu den Profit-Kaisern mit über 30 Prozent Gewinnmarge in der aktuellen Wochenshow der GELDMEISTERIN, die an alle Anleger*innen appelliert, ihre Petition für die „KESt-Befreiung der privaten Vorsorge“  zu unterschreiben und fleißig weiter zu teilen. Danke dafür!

https://www.openpetition.eu/at/petition/online/kest-befreiung-der-privaten-vorsorge

Viel Hörvergnügen wünscht Julia Kistner.

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Risikohinweis: Das sind keinesfalls Empfehlungen, sondern nur persönlichen Gedanken. Julia Kistner übernimmt keinerlei Haftung.

#KESt-Befreiung #Inflation #Petition #Margen #Bezahldienstleister #investieren #podcast

Foto: JK / Bearbeitung Geldmeisterin

 

 

 

Feb 15, 202409:21
GM-Wochenshow: Von Kalorienbomben und Abnehmspritzen

GM-Wochenshow: Von Kalorienbomben und Abnehmspritzen

Ich esse keine Burger, mir schmeckt aber die Mc Donald´s-Aktie, die mir Jahr für Jahr eine höhere Dividende beschert. Aktuell liegt die Dividendenrendite bei 2,15 Prozent. Doch wegen der Dividende habe ich mir meine Anteile am Fastfood-Riesen nicht gekauft, sondern vielmehr wegen seines stabilen Geschäftsmodells und des Immobilienbesitz. Die meiste Lokale gehören nämlich der McDonald´s-Zentrale und das garantiert auch kontinuierliche Mieteinnahmen. von den Franchisenehmern.

In den letzten fünf Jahren hat die Mecki-Aktie rund 70 Prozent an Wert zugelegt, in den vergangenen zehn Jahren waren es 271 Prozent und das bei einem vergleichsweise geringem Anlagerisiko alleine schon wegen des wertvollen Immobilienbesitzes.

Das muss der dieswöchige Star der Wallstreet, Chipotle Mexican Grill erst noch erreichen. Die auf Burritos bzw. mexikanisches Fastfood spezialisierte Systemgastronomie übertraf mit seinen Quartalszahlen alle Analystenerwartungen. Die Umsätze der nicht neu eröffneten Filialen von Chipotle stiegen im letzten Quartal um 8,4 Prozent, gerechnet hat man mit nicht einmal sieben Prozent. Zum Vergleich: die Mecki-Umsätze stiegen flächenbereinigt gerade einmal um 3,4 Prozent, wobei ein saturierter Fastfood-Riese natürlich nicht mehr so stark wachsen kann.

Ich habe mir Chipotle letztes Jahr in den USA vor Ort angeschaut, war eigentlich enttäuscht und hätte die Kette nie als Aktionär am Radar gehabt. Dabei stieg zuletzt der Chipotle-Quartalsumsatz inklusive der Neueröffnungen um 15,4 Prozent auf 2,52 Milliarden Dollar und das nicht nur durch Flächenexpansion, sondern auch durch höhere Margen und eine bessere Auslastung.

Trotz allem setzt ich persönlich lieber noch auf den Platzhirschen, auch wenn ich nahe dran war, McDonald´s aus meinem Langfristportfolie zu verbannen wegen dem Höhenflug der Appetitzügler von Novo Nordisk und Eli Lilly.

Doch Mecki hat sich und seinen Speisekarten bis dato immer neu erfinden und den aktuellen Trends anpassen können. In den USA ist man jetzt übrigens mit einem Mini-Ladenkonzept CosMc´s gestartet, dass weniger Essbares, dafür mehr margenträchtige, coole und kultige Drinks und Shakes und Eistees verkaufen will.

Eli Lilly oder doch Novo Nordisk?

Apropos Kalorienbomben und Gegenmittel: Der Pharmakonzern Eli Lilly hat – wenig überraschend – eine erstklassige Bilanz gezogen. Der Gewinn je Aktie stieg im letzten Quartal um mehr als 19 Prozetn, der Umsatz um 28,10 Prozent auf 9,35 Milliarden US-Dollar  Nicht zuletzt dank seiner Abnehmpräparate Zepbound und Mounjaro ist der US-Riese an der Börse schon fast 690 Milliarden Dollar wert und Analysten geben der Aktie weiteres Potential.

Ich persönlich habe schon länger den dänischen direkten Mitbewerber Novo Nordisk im Portfolio, weil mich allein schon die Firmengeschichte so fasziniert. Das Unternehmen gibt es eigentlich schon seit 1923. In den 80er Jahren hatte die Frau des damaligen Chefs Diabetes und hatte gehört, dass zwei kanadische Wissenschaftler Insulin entwickelt haben. Man nahm Kontakt auf und sie waren sehr freizügig mit ihrem Wissen und der Erlaubnis, es zu produzieren unter der Auflage, es nicht zu überhöhten Preisen zu verkaufen. Daraufhin hat Novo Nordisk eine Stiftung eingerichtet, die heute noch Großaktionär ist und eben Geld für Forschung und Entwicklung sicherstellt, sodass dabei Großartiges wie die Diabetes-Spritze Wegovy, aber auch Therapien gegen andere chronische Erkrankungen entsteht.

Grundsätzlich glaube ich, dass im Pharmabereich dieses Jahr einige spannende Aktiendeals möglich sind. Wo es noch Anlagechancen gibt erfährst Du in der Wochenshow und im großen Interview der GELDMEISTERIN.

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#McDonald´s #Aktien #Chipotle #Fastfood #Inflation #Wallstreet #investment #Börsen #podcast

 

Feb 10, 202408:09
GM-Wochenshow: US-Techbilanzen sind gut, aber nicht gut genug!

GM-Wochenshow: US-Techbilanzen sind gut, aber nicht gut genug!

An den US-Börsen war in der Kalender-Woche fünf mega viel los. Rund ein Drittel des Börsenwertes des S&P-500 zog Bilanz. Das waren vor allem die großen Tech-Werte Microsoft, Alphabet, Apple Amazon und Meta. Microsoft muss man einfach lieben. Der Gewinn je Aktie stieg zum Vergleichsquartal des Vorjahres von 2,33 auf 2,77 US-Dollar je Aktie, das ist ein Plus von knapp 19 Prozent. In den letzten zwölf Monaten stieg der Kurs von Microsoft um über 64 Prozent, davon alleine seit Jahresbeginn 9,74 Prozent.

Bei Google-Mutter Alphabet stieg der Gewinn von 1,14 auf 1,72 Dollar je Aktie – also knapp 51 Prozent. Auch schön.

Dennoch waren die Aktionäre offensichtlich nicht zufrieden, Apple gab nach ihrer Quartalszahlen im nachbörslichen Handel drei Prozent nach, vor allem weil das China-Geschäft einbricht, auch die Mac-Labtops und iPads verkaufen sich nicht so gut. Bei Microsoft monieren die Anleger wiederum die hohen Integrationskosten des übernommenen Spiele-Entwicklers Activision Blizzard und hohe Investitionen im KI- und Cloudbereich – Wachstum kostet eben. Bei Alphabet hat man sich noch höhere Werbeeinnahmen erwartet.

Meta überzeugte hingegen mit der Aufstockung des Aktienrückkaufprogramms um 50 Milliarden US-Dollar . Erstmals will man Dividende zahlen. Auch Amazon-Aktie konnte sich deutlich nach Quartalsveröffentlichung - 14 Prozent Umsatzplus gegebenüber dem Vorjahresquartal - erholen, nachdem die Aktien wegen der geplatzten Übernahme des Staubsaugerroboterherstellers iRobot einknickte. Amazon ließ den Deal auf Druck der EU-Übernahmekommission platzen. Aber auch die Behörden werden das unglaubliche Wachstum der Magnificent Seven nicht einbremsen können, ebenso wenig den Vermögenzuwachs ihrer Großaktionäre.

Tech macht die Reichsten noch reicher!

So hat der größte Staatsfonds der Welt, der norwegische Staatsfonds 2023 im Vorjahr 195 Milliarden Gewinn gemacht, das entspricht einer Rendite von 16,1 Prozent. Die haben die Norweger vor allem mit Tech-Aktien eingefahren. Seine wertvollsten Beteilungen des Staatsfonds Microsoft, Apple und Nvidea.

Neben einer Reihe von Bilanzen wurden auch jede Menge Aktienrückkaufprogramme verkündet. Shell beispielsweise will in den nächsten drei Monaten um 3,2 Milliarden Euro eigene Aktien zurückkaufen, DAX-Konzern in diesem Jahr insgesamt um 15 Milliarden Euro. Mehr zu Aktienrückkäufen, welche Aktien die weltbesten Portfoliomanager kaufen und an welchen Börsen man zu welcher Zeit am besten seine Order platziert erfährst Du in dieser Folge der GELDMEISTERIN -Wochenshow KW 5. Ich hoffe wir hören uns wieder am Sonntag beim Expertinnen-Talk der GELDMEISTERIN, wenn es um Immobilieninvestments geht.

Und falls ihr mir noch einen Gefallen machen wollt, dann stimmt doch bitte noch schnell für die GELDMEISTERIN beim Ö3-Podcastaward 2024:

https://oe3.orf.at/podcastaward

Ein schönes Wochenende wünscht Euch in jedem Fall Julia Kistner.

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#ö3Podcastaward #Aktien #Rückkäufe #Tech-Aktien #Wallstreet #Handeszeiten #Börsen

 

Feb 01, 202412:25
GM-Wochenshow: Die Tücken von ETFs & die Vorteile von Infrastrukturinvestmentsts

GM-Wochenshow: Die Tücken von ETFs & die Vorteile von Infrastrukturinvestmentsts

Wie schon in der letztwöchigen Wochenshow der GELDMEISTERIN erwähnt ist die Entwicklung des chinesischen Aktienmarktes derzeit alles andere als erbaulich. Das Problem ist, die meisten China-ETFS setzen auf ein und denselben China-Index, nämlich den CSI 300, den China Security Index, der auf die Kursentwicklung der beiden größten Börsen Festland-Chinas, Schanghai undShenzhen setzt, der in Renmimbi berechnet wird und  nicht so transparent wie westliche Index ist.

Im letzten Jahr hat der CSI300 über 20 Prozent verloren- Und selbst wenn man nicht direkt in China investiert ist steckt dieser Index doch in vielen Welt- und Schwellenländer-ETFs. Im MSCI All Country World-Index ist der China-Anteil allerdings gerade einmal 3,85 Prozent, im MSCI Emerging Markets dann aber doch 30 Prozent. Wer nicht glaubt, dass China wieder Boden fasst, für den gibt es auch viele Weltmarkt-ETFS „Ex-China“, was ich vielleicht politisch, aber nicht ertragstechnisch für sinnvoll erachte, zumindest nicht bei geringfügiger Beimischung wie im MSCI ACWI.

Infrastruktur und europäische Banken

Aktuell spannender als China-ETFs finde ich persönlich ETFs auf den europäischen Bankenindes Euro Stoxx 30 oder auch Infrastrukturinvestments. Auf letztere setzt jetzt auch ETF-Anbieter BlackRock vermehrt. Durch die Übernahme von Global Infrastructure Partners (GIP) verdreifacht der Fondsriese sein Infrastruktur- , Transport- und Energieportfolio auf 150 Milliarden US-Dollar. Kein schlechter Schachzug, denn um die Energiewende zu schaffen müssen die Staaten weltweit viel Geld in ihre Infrastruktur stecken.

Britischer Vorsorge-Tipp

Während den Österreichern wieder einmal als Karotte eine steuerliche Förderung für ihr Vorsorgedepot vor die Nase gehalten wird, bieten Großbritannien seinen Bürgern bereits ein begünstigtes „Individual Savings Account“. Der Inselstaat legt bis zu 25 Prozent pro Jahr auf Ersparnisse drauf, die man entweder in Cash oder in Aktien veranlagen kann und an die man erst mit 60 Jahren oder aber für den Kauf der ersten Immobilie dran kommt. Mehr hierzu und weitere Anlagetipps hörst Du in dieser neuen Wochenshow-Folge der GELDMEISTERIN. Viel Hörvergnügen wünscht Julia Kistner

Über eine Stimme für die GELMEISTERIN beim Ö3-Podcast Award bis zum 16.Februar 2024 würde ich mich sehr freuen:

https://oe3.orf.at/podcastaward/stories/3038638/

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#China #Europa #ETFs #Börse #Aktien #Infrastruktur #BlackRock #Eurostoxx #investment #LarryFink #GIP #podcast

Jan 25, 202413:17
Risiko raus, statt rein!

Risiko raus, statt rein!

Ich weiß, ich bin ein Spielverderber, aber die Börse ist nun mal kein Casino. Deshalb nehme ich Risiko aus meinen Investments jetzt auch raus. Nicht, weil es statistisch ein schlechtes Omen ist, wenn der S&P 500 in den ersten fünf Tagen des Jahres verliert. An Orakel glaube ich ohnedies nicht, und so kurzfristige Entwicklungen interessieren mich als Langfristanleger normal nicht. Aber ich finde, die inverse Zinskurve als Warnsignal für eine Rezession, die geopolitische Lage unschwache Konjunktur und die mit Sicherheit nicht mehr so starken Unternehmensgewinne sprechen dafür, mehr denn je auf das Verlustrisiko, sprich wieder mehr auf die Qualität von Investments zu achten.

Genau deshalb bleibe ich noch in meiner Übergewichtung in großkapitalisierte, solide Werte – auch in den „magnificent seven“, auch wenn von der Bewertung her die kleineren Nebenwerte hier schon sehr hinterherhinken. Der Russell 2000-Index, der die kleinen US-Werte umfasst, performt nun schon seit 2016 Jahr für Jahr um sechs Prozent schlechter als seine großkapitalisierter Index-Bruder S&P 500. In den letzten drei Jahren hätte man mit einem ETF auf den Russell 2000 Geld verloren, während man mit dem S&P 500 rund 30 Prozent gewonnen hätte. Das alleine ist für mich aber noch kein Grund, dass sich daran etwas ändert, sondern vielmehr eine gute Einstiegsgelegenheit bei soliden kleinen Werten, die wenig verschuldet sind. So einen Qualitätsfilter hat der S&P 600, der Russell 2000-Index hingegen nicht, weshalb ich – wenn schon – einen ETF auf den S&P Smallcap 600 bevorzugen würde.

Banken haben gute Karten

Geschäftsbanken sollten  – vorausgesetzt ihr Kreditportfolio ist gesund – auch 2024 noch sehr gut verdienen, vor allem die europäischen Institute. Laut Bloomberg rechnen die Analysten im Schnitt damit, dass die Kurse amerikanischer Bankrn stagnieren während die der europäischen Banken um 22 Prozent zulegen. Als Anleger sollte ich, wenn ich mich in Bankaktien wage – unbedingt auch bei Europas Banken auf das Kreditrating schauen oder zumindest das Verlustrisiko auf viele Institute breit streuen. Hierfür gibt es ETFs auf den Stoxx 600 Bankenindex.

Mehr auch zu Inflation und Zinsen und zu den aktuellen Kursverlustrisiken vor allem in China hörst Du in der aktuellen Wochenschau der GELMEISTERIN. Viel Hörvergnügen wünscht Julia Kistner!

Und wenn es Euch zeitlich irgendwie ausgeht, würde ich mich über Eure Kommentare über das neue Format der BÖRSENMINUTE freuen.

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Risikohinweis: Das sind keinesfalls Empfehlungen, sondern nur persönlichen Gedanken. Julia Kistner übernimmt keinerlei Haftung.

#Indien #China #LaGarda #insen #Aktien #SmallCaps #Magnificent Seven #investment#podcast


 

Jan 18, 202411:11
Warum ich aktuell weder in Bitcoin noch in Autowerte investiere

Warum ich aktuell weder in Bitcoin noch in Autowerte investiere

Die GELDMEISTERIN-Wochenschau zu Bitcoin-ETFs, Fat Cats, Autowerte und Schweizer Franken

Die Assetklasse, über die in der ersten Wochenhälfte selbst an den Biertischen am meisten gefachsimpelt wurde, war? Richtig, Bitcoin. Alles wartete gespannt auf die Zulassung der ersten Bitcoin-Spot- ETFs am Mittwoch durch die US-Börsenaufsicht SEC.

Als erste am Start mit Produkten sind BlackRock, Fidelity, Invesco, VanEck, Ark Investments, 21Shares und viele weitere Anbieter werden folgen.

Wen ihr mich persönlich fragt, würde ich mich jetzt trotzdem nicht Hals über Kopf auf ein solches Investment stürzen. Zum einen sollte ich erst einmal wissen, in was ich genau investiere. Bitcoin-Spot-ETFs sind jederzeit handelbare Fonds, die auf den aktuellen Bitcoin-Preisen beruhen. Aber auf was beruht eigentlich der Bitcoin-Preis? Außer auf die Spekulation auf sowie auf das Anlegervertrauen in ein „verpacktes Nichts“?  Ich kann da keinen inneren Wert bei einem Investment erkennen, das so stark schwankt. Das tut Bargeld von soliden Volkswirtschaften derzeit nicht und hier ist mein Vertrauen auch nicht unbegrenzt. Ich halte nur so viel Cash, um ein Jahr über die Runden zu Kommen und das ist viel zu konservativ gedacht.

Aber zurück zu Bitcoin-ETFs. Warum sollte ich mir sie kaufen, statt spesengünstiger direkt in Bitcoins zu investieren? Weil das Handling leichter ist als bei Direktinvestments in Bitcoins, wo ich mich selbst um die Verwahrung der Bitcoins in einer Wallet kümmern muss, wenn es der Broker nicht tut und meine Bitcoins weg sind, wenn ich den Zugangscode verschmeiße.

Ich gebe zu, ich selbst habe geringfügig Spielgeld in Bitcoin und Ethereum investiert, aber nur um den Markt aktiv zu verfolgen, nicht weil ich an Krypto glaube. Wenn ich in Bitcoin-ETFs investieren wollte, was ich nicht möchte, würde ich dies auch nicht sofort tun. Denn die Fondsanbieter haben den Bitcoin-Preis zuletzt selbst damit in die Höhe getrieben und dies noch immer tun, in dem sie sich für die Emission ihrer Produkte mit diesen Krypto-Assets noch vermeintlich günstiger eindecken.

Auch ist der Hype und der Preis immer beim Handelsstart besonders hoch, das kann man auch bei Aktien-Neuemissionen sehen und es muss sich erst ein Preis einpendeln. Für einen weiteren Anstieg von Bitcoin spricht, dass sich jetzt auch große institutionelle Anleger wie Pensionskassen oder Family Offices und Vermögensverwalter mit geregelten Bitcoin-ETFS eindecken können. Auch könnte am 23 April 2024 eine künstliche Verknappung des Bitcoin-Angebots, das alle vier Jahre stattfindet wieder den Kurs in die Höhe pushen. Man nennt das „Halving“. Miner bekommen weniger Bitcoins zugeteilt und somit kommen weniger in den Umlauf. Waren es anfangs 50 pro Block werden es nach dem vierten Halving nur mehr 3,125 Bitcoin sein und im Jahr 2140 dürfte nach dieser Rechnung dann die  letzte der 21 Millionen "Einheiten von Nichts" geschürft sein.

Unüberschaubarer Automarkt

Worin ich derzeit auch nicht investiere sind Auto-Aktien, weil ich persönlich noch nicht abschätzen kann, wer das Rennen im neuen E-Mobilität-Markt macht. Ich investiere da lieber in die Lade-Infrastruktur und Zulieferer wie ABB.

Die Fat Cats und Schweizer Franken

Über was diese Woche noch schlecht beziehungsweise gut gesprochen wurde waren Fat Cats und der Schweizer Franken. Mehr dazu in der aktuellen Wochenshow der GELDMEISTERIN.

Viel Hörvergnügen wünscht Julia Kistner.

Und wenn es Euch zeitlich irgendwie ausgeht, würde ich mich über Eure Kommentare über das neue Format der GELDMEISTERIN freuen.

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#FatCAt #BMW #Mercedes #Bitcoin #Aktien #Krypto #CHF #Cash #investment#podcast


Jan 11, 202410:13
Auf welche Werte ich 2024 setze

Auf welche Werte ich 2024 setze

Die GELDMEISTERIN – die neue Wochenshow mit Julia Kistner

Neues Jahr neues Podcastkonzept. Um Euch noch besser mit nützlicher Börsen-Info versorgen zu können, erscheint die Börsenminute ab sofort unter der Marke GELDMEISTERN. Und zwar nicht mehr in kleinen Häppchen am Dienstag, Mittwoch und Freitag, sondern serviert als Börsen-Wochenshow jeden Donnerstag neu. Sonntags gibt es wie gewohnt das große Interview der Woche.

Viel Hörvergnügen wünscht Julia Kistner

Pharma-Branche bleibt mein Favorit

Also ich setze 2024 weiterhin auf die Pharmabranche, behalte ein Großteil meiner Novo Nordisk-Aktien und schaue mir Biotech-Aktien wie das Unternehmen Biontech an. Zum einen, weil ich auf deren Krebstherapien setze und zum anderen, weil der aktuelle Biontech-Börsenwert fast schon durch ihre Cash-Reserven gedeckt ist. Was ich noch mache, bevor die Zinsen wieder sinken – da ist also meiner Meinung nach noch keine Eile geboten: Ich stecke einige Gewinnmitnahmen bei Aktien in sehr solide Unternehmensanleihen. Nicht, weil ich Bonds langfristig attraktiver als Aktien finde, sondern weil mein Anleiheteil im Portfolio so gering ist und ich Cash durch besser verzinste Bonds mit drei bis fünf jähriger Laufzeit ersetzen möchte. Die sollen in unterschiedlichen Jahren abreifen, so dass ich immer wieder cash, falls gebraucht, am Ende der Bond-Laufzeiten zur Verfügung habe.

Die glorreichen Sieben laufen weiter

ETF-Anbieter wie Amundi und Invesco bieten für alle, denen die „magnificen seven“, also also Apple, Microsoft, Alphabet, Amazon, Nvidia, Meta und Tesla schon mit einem Durchschnitts-KGV von 40 zu heiß gelaufen sind auch Nasdaq 100 Equal Weight -ETFs. Hier werden auch die großen mit der hohen Marktkapitalisierung gleich gewichtet wie kleinere Wert im Nasdaq. Macht Sinn, wenn man jetzt damit rechnet, dass die anderen 93 Nasdaq-Werte aufholen.

Aber bevor ich mir ein solches Vehikel anschaffe, sollte ich mir überlegen, was eigentlich dafür spricht, dass die Glorreichen Sieben nicht weiterhin überperformen. Für mich nichts.. Allerdings haben von den Glorreichen Sieben im Film nur drei überlebt.

Über welche Aktien man aktuell spricht, welche Banken nächste Woche Bilanz ziehen, wer die Profiteure von gestiegenen Zinsen sind und vor welchem Anleger-Fehler Starinvestor Warren Buffett warnt, erfährst Du in derr Podcast-Premiere „GELDMEISTERIN – die Wochenshow“.

Vielen Dank fürs Zuhören sagt Julia Kistner.

Und wenn es Euch zeitlich irgendwie ausgeht, würde ich mich über Eure Kommentare über das neue Format der GELDMEISTERIN freuen.

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#Jahresrückblick #Zinsgewinner #Apple #Biontech #Aktien #Unternehmensanleihen #Bonds #Cash #investment #Pharma #podcast

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Jan 04, 202412:14
Weihnachtsquiz: Auf der Suche nach den persönlichen Top-Aktien

Weihnachtsquiz: Auf der Suche nach den persönlichen Top-Aktien

Die/der Erste der zumindest zwei von drei Aktien errät, erhält von mir eine Weihnachtsüberraschung!

Liebe Börsenminute-Hörer*innen. Vielen Dank, dass ihr mir 2023 so interessiert zugehört habt! Als Dankeschön möchte ich Euch die Zeit bis zur Bescherung mit einem Aktienquiz verkürzen. Wer mindestens zwei meiner drei Lieblingsaktien in meinem persönlichen Langfristportfolio errät und mir als Erste(r) im Kommentar oder an julia@geldmeisterin.com richtig antwortet, erhält von mir ein Weihnachtsüberraschung. Los geht´s:

Traumaktie No.1: Also bei dieser Aktie kann ich mir vorstellen, dass sie, wenn ich sie längerfristiger halte, mein erster Tenbegger im Portfolio wird. Über 120 Prozent hat sie mir bereits gebracht, und auch schon viel zur Weltgesundheit beigetragen. Das Gute ist, die Nachfrage nach ihrem Spitzenprodukt ist um ein Vielfaches höher als die aktuellen Produktionskapazitäten und daran wird sich so schnell nichts ändern. Starek neue Konkurrenz ist auch nicht so schnell in Sicht. Mit einer Marktkapitalisierung von über 408 Milliarden Euro ist sie die meist gehandelte Stoxx 50-Aktie.

Traumaktie No.2: Ich bin ein großer Fan ihrer Produkte, hätte auch gerne eines. Die Marktkapitalisierung beträgt über 111 Milliarden Euro. Im letzten Jahr hätte man über 11,5 Prozent mit dieser Aktie verloren, in den letzten zehn Jahren knapp 316 Prozent gewonnen. Ein Traditionsunternehmen mit hohem Markenwert, das heute High Tech-Produkte produziert, die helfen, die Welbevölkerung zu ernähren. Ihre weltenweiten Konkurrenten kann man an einer Hand abzählen.

Traumaktie No 3: Also diese Aktie stammt aus einer meiner Lieblings-Urlaubsdestinationen. Das Herkunftsland mag ich alleine schon deshalb, weil man dort so hervorragend essen kann. Wer mit dem Auto dort urlaubt, kommt um seine Dienstleistung fast nicht herum, lässt viel Geld auf der Straße liegen. Der Mischkonzern hob seinen Ausblick für den freien Cashflow für 2023 auf 4,5 Milliarden an. Was toll ist: Ein wichtiger Bestandteil seiner Umsatzerlöse ist per Gesetz inflationsgesichert.

Ganz aktuell lief über den Ticker, dass das Unternehmen um 600 Millionen Euro eigene Aktien zurückkaufen möchte, was den Kurs zusätzlich beflügeln sollte.

Frohe Weihnachten und viel Spaß beim Rätseln wünscht Julia Kistner.

Rechtshinweis: Dies ist die Meinunung der Autorin und keine Anlageempfehlung. Julia Kistner übernimmt hierfür keine Haftung.

#Börse #investment #Bestperformer #Portfolio #Tenbegger #Aktien #podcast



Dec 22, 202303:28
Ich persönlich würde nicht den DAX kaufen

Ich persönlich würde nicht den DAX kaufen

Und DAX meine ich natürlich den deutschen Leitindex, nicht das abgebildete Haar-Wax :-)

Es ist zwar wirklich schön, wie der deutsche Leitindex DAX 40 im letzten Monat 5,25 Prozent zulegen konnte. Abe da muss man sich natürlich anschauen, was exakt zulegen konnte. Ein Blick auf die genaue Zusammensetzung des DAX, die sich die Fondgesellschaft DWS genauer angesehen hat. Demnach hat die Automobilbranche einen Anteil an den Umsatzerlösen des DAX 40 von 28 Prozent, am Gewinn sogar von 31 Prozent. Die Industrie ist das zweite Schwergewicht im DAX. Ihre Umsatzerlöse tragen 23 Prozent, die Gewinne 20 Prozent bei.

Interessant ist, dass das Aushängeschild der deutschen Wirtschaft, die Chemie-Branche, überhaupt nur sechs Prozent zu den Umsatzerlösen und gar nur vier Prozent zu den Gewinnen der im DAX 40 repräsentierten-Unternehmen beiträgt.

Was mir persönlich nicht so gut gefällt ist die regionale Umsatz- und Gewinnverteilung der DAX-Unternehmen. Zwar werden nur 19 Prozent des Gewinns und 18 Prozent des Umsatzes im schwächelnden Deutschland umgesetzt. Aber 22 Prozent des Umsatzes und 28 Prozent der Gewinne fallen auch noch auf den zweitwichtigsten Absatzmarkt USA, für den viele Analysten für 2024 ein noch schwächeres Wachstum als für Europa voraussagen. Der drittwichtigste Markt für deutsche DAX-Konzerne ist der politisch problematische Markt China mit jeweils 15 Prozent an Gewinn und Umsatz.

Nicht, dass mir deutsche Unternehmen per se nicht gefallen. Ich würde nur nicht in den Leitindex DAX investieren, sondern mir einzelne Perlen der deutschen Wirtschaft fischen.

In meinem persönlichen Depot liegt derzeit die deutsche BASF, die mir schon reichlich Verluste bescherte, aber an die ich weiterhin glaube und die ich jetzt besonders günstig finde. Sehr froh bin ich auch, dass ich den US-deutschen Industriegase-Giganten Linde im Langfristportfolio habe - der in den USA notiert.

Mein deutscher Verkaufskandidat für den Verlustausgleich 2023 ist Zalando. Wie der Verlustausgleich noch vor Jahresende funktioniert findet ihr in der letztwöchige Podcastfolge der Börsenminute. Dem Modelieferanten trauen ich nicht mehr, oder zumindest nicht so schnell eine Rückkehr auf alte Kursniveaus zutraue.

Echt enttäuscht haben mich die jüngeren Börsengänge Porsche Holding und Siemens Energy. Hier werde ich das Gefühl nicht los, als Kleinanleger abgezockt worden zu sein ...

Dies ist übrigens die 670.te Börsen-Minute-Folge. Hat das nicht ein Sternche oder eine Gratis-Abo des Podcast verdient, damit noch mehr Hörer:innen auf die Börsenminute aufmerksam werden. Vielen Dank sagt Julia Kistner

Rechtshinweis: Dies ist die Meinunung der Autorin und keine Anlageempfehlung. Julia Kistner übernimmt hierfür keine Haftung.

#Börse #investment #DAX #Leitindex #Germanstocks #Aktien #podcast




Dec 21, 202303:10
Mehr verdienen als die Inflation

Mehr verdienen als die Inflation

Jammern ist in Wirklichkeit nicht der Gruß des Kaufmanns, sondern des Investors. Denn eigentlich hat man seit Jahresbeginn mit fast allen Anlageklassen die Inflation geschlagen, wie Luca Paolini, Chefstratege von Pictet in seinem jährlichen Wirtschaftsausblick so schön zusammenstellte. Wer die absoluten Gewinnbringer 2023 waren überrascht nicht. Es waren insgesamt wieder einmal globale Aktien mit einem Kursanstieg von 6,2 Prozent.

Beachtlich ist, das Cash – global veranlagt – mit 4,2 Prozent Verzinsung mehr brachte als globale Bonds mit 3,4 Prozent. Von den Sektoren stach nicht der IT- sondern der Energiesektor hervor. Die Energiebranche legte insgesamt 10,8 Prozent zu, der Finanzsektor um 9,4 Prozent, IT-Titel insgesamt „nur“ um vier Prozent. Vom Hype um künstliche Intelligenz profitierten offenbar bisher nur wenige IT-Titel, vor allem die „Magnificent Seven“ und nicht die gesamte IT-Branche. Vom Anlage-Stil überzeugte 2023 Value, nicht Growth mit einem fast doppelt so hohen Kursgewinn. Nach den jüngsten starken Kursanstiegen wird man 2024 - vorausgesetzt es kommt nicht zur einer starken Korrektur – nicht mehr so viel Value finden.

Was nicht so gut lief waren zum Beispiel solide europäische, Schweizer oder japanischen Staatsanleihen, die 2023 real nichts brachten. Beachtliche 8,6 Prozent verdiente man hingegen mit US-High Yield-Anleihen.

Dass der japanische Yen schwächelte, wurde viel berichtet, wobei er gegenüber dem US-Dollar seit Mitte November bereits wieder sieben Prozent zulegen konnte. Untergegangen ist jedoch, dass der Wertzuwachs des Schweizer Franken mit 1,8 Prozent unter der langjährigen Teuerungsrate lag.

JP Morgan Asset Management rechnet, dass alle Assetklassen 2023 im Plus liegen werden. Eine sehr steile Vorgabe für 2024, wie ich finde …

Rechtshinweis: Dies ist die Meinunung der Autorin und keine Anlageempfehlung. Julia Kistner übernimmt hierfür keine Haftung.

#Börse #investment #Inflation #Cash #Bonds #Aktien #anleihen #podcast

Foto: Unsplash/Brook Cagl




Dec 19, 202302:54
Aufreger der Woche: „Nachhaltig" in Rüstung investieren

Aufreger der Woche: „Nachhaltig" in Rüstung investieren

In der friedlichen Weihnachtszeit muss ich mich einfach nochmals über die EU-Taxonomie mockieren, die definiert welche Investments nachhaltig und sozial sind. Schon schlimm genug für mich, dass Gas und Atomkraft, unter grüne Energien fallen. Jetzt hält sich auch noch die Waffenindustrie für nachhaltig sozial und beharrt darauf, dass Rüstung unter die Sozialtaxonomie fallen sollte, weil die Branche ja gut bezahlte Arbeitsplätze schaffe und es ohne Rüstungsgüter keine Sicherheit und keinen Frieden gäbe.Die Rüstungsindustrie wahre die Menschenrechte und sei deshalb ein klarer Kandidat für S wie Soziales, der Zweite der berühmten drei Buchstaben ESG, die die Welt retten sollen.

Verständlich, dass es für die Waffenhersteller von Gewehrfirma Heckler & Koch, über Radarhersteller Hensoldt bis zum Panzerproduzenten Rheinmetall wichtig ist, in die EU-Sozial-Taxonomie aufgenommen zu werden, damit die Banken sie finanzieren dürfen und die Fondsbranche in sie kräftig investieren kann.

Derzeit ist die Rüstungsindustrie laut EU-Taxonomie weder dezidiert als investierbar eingeschlossen, noch ausgeschlossen. Also wer einen als nachhaltig deklarierten Fonds kauft, investiert womöglich auch in Rüstung.

Ich akzeptiere, dass man bei Verteidigung unterschiedlicher Meinung sein kann und man auch noch zwischen Waffengattungen unterscheiden könnte. Ob es sich um kontroverse Waffen handelt oder nicht. Die Ratingagentur MSCI schließt bei ihren nachhaltigen Indizes die kontroversen Waffen aus. Das sind Streubomben, Landminen, uranangereichte Waffen, chemische & biologische Waffen, blendende Laserwaffen, nicht nachweisbare Fragmentwaffen, Weißer Phospor-Waffen und Nuklearwaffen.

Wer sich ebenso wie ich mit Rüstungsgüter generell unwohl fühlt, ob sie nun im kontroversen Katalog des Grauens sind oder nicht, der kann Fondsprodukte mit Umweltzeichen wählen. Dies schließt Waffen grundsätzlich aus, oder der sollte genau ins Fondsprospekt schauen.

Und wenn man es ganz genau nimmt, muss man sich auch noch die investierten Unternehmen anschauen. Dass etwa der Streu- und Nuklearwaffenproduzent Lockheed Martin bei friedliebenden Menschen kein Platz im Portfolio hat, lässt sich noch erkennen. Doch was ist etwa mit General Electric, die Komponenten von Trägersystemen liefern, die theoretisch Streumunition abfeuern könnten oder Militärflugzeuge warten, die Nuklearwaffen verwenden könnten?

Ich bin grundsätzlich kein Freund der nachhaltigen Labels, deren Kriterien sich für mich oft nicht erschließen, die Aufwand und Kosten bedeuten, nicht vergleichbar sind und wo noch dazu doch jeder eine andere Vorstellung von grün und sozial hat.

Waffen sind dies jedenfalls nicht für mich. Gerne höre ich mir eure kontroversielle Meinung an. Ich freue mich auf Eure Kommentare und wenn Ich Euch am Sonntag.bei meinem Podcast-Interview der GELDMEISTERIN mit Paul Jackson, Global Head of Asset Allocation Research bei Invesco wiederhöre. Eure Julia Kistner

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#Börse #investment #Waffen #Rüstung #Sozialtaxonomie #Umweltzeichen #nachhaltig #podcast

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Dec 14, 202303:56
US-Fondsmanager mögen Deutschland nicht

US-Fondsmanager mögen Deutschland nicht

Deutscher DAX stieg seit Jahresbeginn um 19,4 Prozent!

Institutionelle mögen Europa derzeit nicht, vor allem Deutschland nicht, meint Markus Poppe. Co-Head European Equities der Fondsgesellschaft DWS. Und zwar wegen der Nähe zum russischen Kriegsgebiet Ukraine. Angloamerikanische Fondsmanager hätten Angst um ihren Job und würden daher lieber wie alle ihre Kollegen im weniger krisengebeutelten Amerika investieren, meinte Markus Poppe vor Journalisten beim Finanzjournalistenforum in Wien.

In den USA konnte man bis dato tatsächlich nicht viel falsch machen. Der Tech-Index Nasdaq Composite legte seit Jahresbeginn über 39 Prozent zu, der US-Index der 500 größten Unternehmen der USA S&P 500 auch noch über 21 Prozent.

Und der deutsche Leitindex DAX? Der schaffte es – Russlandinvasion hin oder her - von Jahresbeginn bis jetzt immerhin noch auf rund 19,4 Prozent also auch gar nicht so schlecht. Allerdings erfolgt vom Anstieg mehr als die Hälfte in den letzten vier Wochen.

Trauen sich die US-Fondsmanager also doch schon wieder nach Europa? Das glaubt der DWS-Aktienexperte Markus Poppe nicht. Er hat da eine steile These. Der Aufschwung des DAX beruhe vor allem darauf, dass professionelle Shortersteller sich gerade mit Aktien aus dem deutschen Leitindex DAX eindeckten, weil, wenn es in Europa kracht, dann würde es zuerst in Deutschland krachen.

Die Shortseller erzeugen so Nachfrage, denn Shorten funktioniert bekanntlich folgendermaßen: Beim Shorten leiht sich ein Investor Aktien und verkauft diese sofort wieder. Denn er geht davon aus, dass die Kurse fallen. So kann er die Aktie zum Ende, wenn er die geliehenen Aktien wieder zurückgeben muss, günstiger am Markt zurückkaufen, als er die geborgten Papiere zuvor leer verkauft hat. Damit streicht er bei der Rückgabe die Differenz zwischen dem höheren Verkaufs- und dem günstigeren Rückkaufpreis ein.

Also ich glaube eher, dass es Anleger vielmehr attraktiv finden, wenn es den DAX derzeit zu einem sehr günstigen Kurs-Gewinn-Verhältnis von fünf gibt und dass man den ungewöhnlich hohen Bewertungsabschlag zu US-Aktien nützen möchte.

Vielen Anlegern dauert die Tech-Rally jetzt auch schon zu lange, man setzt eher wieder auf traditionelle Industrieaktien, die man günstig einsammeln möchte. Wie auch immer. Ich genieße den starken Anstieg einzelner Werte im DAX. Der Index als Ganzes ist nicht unbedingt der Aktien-Mix, den ich mir im Gesamtpaket kaufen möchte. Da finde ich viele deutsche Werte in der zweiten Reihe, also im M- und S-DAX attraktiver. Aber das ist...

... ihr wisst was jetzt kommt:

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#Börse #investment #Jahresendrally #Deutschland #Europa #Gewinne #US-Investoren #Krieg #podcast

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Dec 12, 202303:31
Zeit, Verluste bis Jahresende mit Gewinnen auszugleichen!

Zeit, Verluste bis Jahresende mit Gewinnen auszugleichen!

Erträge aus der Wertpapierveranlagung werden generell mit der Kapitalertragsteuer, kurz KESt endbesteuert. Und die wird vom Broker oder der Bank automatisch für den Anleger von der Steuer abgezogen. Man muss sich selbst darum nicht kümmern. Es sei denn, die Bank oder der Broker haben in Österreich keine steuerliche Vertretung, was die Neobroker aus Deutschland nicht haben. Dann muss man selbst mit dem Fiskus abrechnen. Die deutschen Neobroker unterstützen ihre Kunden zwar mit Daten bei den Steuerberechnungen, es ist trotzdem mühsam.

Während Erträge auf dem Sparbuch mit 25 Prozent besteuert werden, fällt bei allen Kapitalerträgen auf Wertpapieren der erhöhte Steuersatz von 27,5 Prozent an, in Deutschland inklusive Soli fast annähernd so viel. Dies unabhängig davon, wie lange man ein Wertpapier hält. Das betrifft Kupon- und Zinszahlungen von Anleihen und anderen Schuldverschreibungen ebenso wie Dividendenzahlungen, Kursgewinne beim Verkauf von Wertpapieren und Einkünfte aus Derivaten. Besteuert werden auch die Erträge aus Investmentfonds, das sind Ausschüttungen oder ausschüttungsgleiche Erträge.

Ein Teil der bezahlten KEST kann man sich allerdings zurückholen, wenn man die in Österreich realisierten Kapitalerträge mit Wertpapierverlusten im selben Jahr gegenrechnet. In Deutschland ist zu Jahresende keine so große Eile geboten, weil man realisierte Verluste in diesem Jahr auch noch mit Kapitalerträge 2024 gegenrechnen kann.

Gerade in Österreich lebende Anleger sollten daher zu Jahresende noch einmal ihr Depot durchforsten, ob es vielleicht Depotleichen gibt, die man ohnedies loswerden wollte. Man kann aber auch Aktien oder ETFs, an die man weiterhin glaubt, mit Verlust verkaufen und die selbe Anzahl sofort wieder kaufen und so mit den realisierten Verlusten in diesem Jahr die zu besteuernden Erträge schmälern und die Aktien oder Fonds dennoch weiterhin im Depot haben. Bei Fonds sollte man hier erst prüfen, ob sich Verkauf und Neu-Kauf rechnen, da in der Regel beim Kauf und manchmal sogar auch beim Verkauf ein Ausgabeaufschlag fällig wird.

Von der Bank oder dem Broker erhält man automatisch eine Steuergutschrift über die realisierten Verluste. Vorausgesetzt man macht die Verluste und Gewinne auf demselben Depot. Hat man mehrere Depots und macht auf dem einen Gewinne und auf dem anderen Verluste oder hat die Depotbank keinen steuerlichen Vertreter oder führt man ein Gemeinschaftsdepot, dann muss man den Gewinn- und Verlustausgleich über die Einkommensteuererklärung wieder selbst in die Wege leiten. Das ist Arbeit, aber wer zahlt schon gerne zu viel Steuern…

Rechtshinweis: Dies ist die Meinunung der Autorin und keine Anlageempfehlung. Julia Kistner übernimmt hierfür keine Haftung.

#Börse #investment #Jahresendrally #Verlustausgleich #realisieren #Gewinne #Verluste #podcast

Foto: Unsplash/Markus Winkler

Dec 11, 202303:53
Aufreger der Woche: Bitcoin – was hat das mit investieren zu tun?

Aufreger der Woche: Bitcoin – was hat das mit investieren zu tun?

Jahresendrally auch beim Bitcoin: Anstieg auf 42.000 Euro?

Das habe ich mir diese Woche mehrmals anhören können: Siehst Du! Der Bitcoin ist auf 40.500 Euro, den höchsten Wert seit 1,5 Jahren gestiegen. Das entspricht einem Plus von fast 50 Prozent seit Anfang Oktober 2023. Was mich auch nicht weiter verwundert, denn die Anbieter von Krypto-Produkten schaffen sich gerade ihre eigene Nachfrage. Die Krypto-Freunde rechnen nämlich, das sdie US-Wertpapier- und Börsenaufsichtsbehörde, kurz SEC, bis 10. Jänner 2024 in den USA den Vertrieb von Bitcoins-ETFs erlaubt. Damit könnten auch erstmals institutionelle sich die Kryptowährung problemlos ins Portfolio legen und damit die Nachfrage noch weiter anfachen – oder eben auch nicht, wenn die Zulassung der Krypto-ETFs nicht erfolgt.

Im Vorfeld steigt schon einmal der Kurs des virtuellen Geldes dadurch, dass die potentiellen Anbieter von Bitcoin-ETFs sich bereits mit diesen-Coins eindecken und weil – FOMO, fear of missing out lässt grüßen – Privatanleger schon kräftig während der gerade stattfindenden Jahresendrally auch bei Krypto mitzocken. Technisch betrachtet, sollte der Bitcoin noch auf 42.000 Euro bis Jahresende steigen.

Ich bleibe dennoch dabei: Für mich unterscheiden sich Bitcoins-Trades nicht vom Glücksspiel. Ich besitze zwar selbst Bruchteile von einem Bitcoin und Ethereum. Aber nur um mitreden zu können. Sie sind für mich aber kein Investment. Denn ein Investment muss man verstehen. Aber vielleicht könnt ihr mir ja den inneren Wert eines Bitcoins – außer mit Angebot und Nachfrage - erklären. Ich freue mich auf Eure Argumente.

Einen schönen Feiertag an alle in Österreich und einen schönen Sonntag mit der neuen Folge der GELDMEISTERN , wo Ernst Huber, Chef der DADAT und von Tradersplace, berichtet was derzeit verstärkt nachgefragt wird … unter anderem Bitcoins.

Rechtshinweis: Dies ist die Meinunung der Autorin und keine Anlageempfehlung. Julia Kistner übernimmt hierfür keine Haftung.

#Börse #investment #Jahresendrally #Krypto #Bitcoin #SEC #Blackrock #podcast

Foto: Unsplash/Kanchanara




Dec 08, 202302:51
Störung bei Londoner Börse: Britische Aktien nicht abschreiben!

Störung bei Londoner Börse: Britische Aktien nicht abschreiben!

Londoner Stock Exchange ist eine der günstigsten der Welt !

Seit Queen Mum in Großbritannien nicht mehr das Zepter schwingt, funktioniert dort auch wirklich nichts mehr. So hatte die Londoner Börse gestern schon wieder Handelsschwierigkeiten. An der LSE – Londoner Stock Exchange – konnten gestern stundenlang nur Aktien der Indizes FTSE 100 und 250 sowie Global Depositary Receipts gehandelt werden, das sind Hinterlegungsscheine, die das Eigentum an Aktien verbriefen. Small Caps konnte man weder kaufen noch verkaufen.

Ähnliches passierte der LSE, einer der immer noch größten Börsen der Welt schon Mitte Oktober. Und Anfang des Jahres gab es im Derivatehandel eine Cyberattacke.

Also ob ich persönlich noch in die Londoner Stock Exchange-Aktie investieren würde? Ich weiß es nicht. Besonders attraktiv finde ich aber auch nicht die Aktie der Deutschen Börse Frankfurt. Nicht weil sie heuer schon über 11 Prozent zulegen konnte, sondern weil ich glaube, dass wir langfristig eine weitere Zentralisierung und Verschiebung der Handelsplätze in Staaten wie die USA sehen werden, wo es große Kapitalsammelstellen gibt, die investieren.

Was aber bloß nicht heißt, das ich nicht in deutsche oder britische Aktien investieren würde, im Gegenteil: Britische Aktien waren 2023 ein Ladenhüter, entsprechend zählt die Londoner Börse derzeit zu günstigsten der Welt. Laut britischer Nationalbank haben britische Aktien in den vergangenen 18 Monaten nur sieben Wochen lang Zuflüsse verzeichnet.

Der Preis macht mich noch nicht heiß, aber die Unternehmen selbst. BP hat Potenzial, fällt für mich aber flach, weil ich nicht mehr in fossile Brennstoffe investieren möchte.

Wer meine Podcasts Börsenminute und GELDMEISTERIN schon länger hört, weiß sicherlich, was jetzt kommt. Genau, meine persönliche britische Lieblingsaktie – die muss nicht für Dein Portfolio passen - ist der vielschichtige Pharmakonzern GlaxoSmithKline, den man derzeit für nur das Achtfache seines Jahresgewinns bekommt.

So weit zu meinem gestrigen Börseminute-Podcast, wo ich noch meinte, das die Jahresendrally keine gut Zeit für Schnäppchenjagden an den Börsen sei. Das zeigt wieder einmal: Nicht nur Menschen, auch Aktien sollte man nicht pauschal vorverurteilen. Nicht jede Aktie mach derzeit die Jahresendrally mit…

Die Börsenminute kann man übrigen auch hören:


... und überall sonst, wo es Podcasts gibt und auf www.geldmeisterin.com

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#Börse #investment #Jahresendrally #KGV #Schnäppchen #LSE #shares #podcast




Dec 06, 202303:07
Schlechte Zeit für eine Schnäppchenjagd

Schlechte Zeit für eine Schnäppchenjagd

Die Zeit für eine Schäppchenjagd an den Börsen ist momentan nicht so gut – so meine persönliche Meinung. Unter anderem, weil ja die Institutionellen häufig noch kurz vor Jahresende Window Dressing betreiben. Soll heißen sie kaufen noch die eine oder andere Aktie zu jedem Preis, um die Investment-Jahresbilanz kurzfristig optisch besser dastehen zu lassen. So tragen sie natürlich auch zur Jahresendrally bei, für die statistisch viel spricht.

Da kommt mir auch gleich ein Zitat der in dieser Woche verstorbenen Investment-Ikone Charlie Munger in den Sinn, der immer meinte: Invert, always invert

Man muss also als Langfristanlegerin umgekehrt denken: Als Langfristanlegerin werde ich nicht auf den schon losgefahrenen Zug aufsteigen, sondern bis Mitte Jänner warten, bis sich er sich wieder einbremst und die Kurse wieder zurückkommen, bevor ich zukaufe. Ich nutze die Jahresendrally viel mehr, um vielleicht hier und da Gewinne mitzunehmen und – Meiner Meinung nach - zu gut gelaufene Aktien zu verkaufen. Es können ja auch einmal nur Teilverkäufe sein.

Apropos Charlie Munger: Meinen treuen Börsenminute-Podcasthörer*Innen ist vielleicht aufgefallen, dass ich am Freitag keine Börsenminute produziert habe. Das liegt darin, dass die Produktion meines Wochenend-Interviews für meinen Podcast GELDMEISTERIN sehr aufwendig war. Es ist eine – wie ich finde wunderbare Hommage auf die verstorbene Investmentlegende Charlie Munger geworden. Gemeinsam mit Bank-Gutmann CIO Robert Karas haben wir die wichtigsten Anlagetipps des großartigen Value Investors zusammengefasst. Reinhören lohnt sich!

Überall wo es Podcasts gibt und auf www.geldmeisterin.com

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#Börse #investment #Jahresendrally #Kursanstieg #Schnäppchen #Windowdressing #shares #podcast

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Dec 05, 202302:32
Was Top-Fondsmanager derzeit kaufen

Was Top-Fondsmanager derzeit kaufen

Hin und wieder macht es Sinn über den Tellerrand zu schauen, in was die Investorengrößen dieser Welt gerade investieren oder auch was sie verkaufen. Einiges findet sich da auf den Webseiten der jeweiligen Finanzmarktbehörden oder auch auf gurufocus.com oder auch direkt auf den Investors Relation-Seiten der Unternehmen unter „Director´s Dealings“. Aber auch das Ratinghaus Citywire macht sich regelmäßig die Mühe herauszufinden, welche Aktien von den Top-Fondsmanagern weltweit am meisten gekauft werden. Dafür selektiert sie aus 10.000 analysierten Fondsmanagern jene 5 Prozent heraus, die die beste Performance liefern. Unter den Top Ten-Aktien, die von der Créme de la Créme am meisten gekauft wurden waren im November-Report „Citiwire Elite Companies“ gleich vier der fünf größten US-Tech-Unternehmen, namentlich Microsoft, Apple, Meta und Alphabet. Drei weitere Techwerte aus Asien – Taiwan Semiconductor Manufacturing, Samsung aus Südkorea und FPT aus Vietnam komplementieren den Technologie-Faible der Fondsmanager-Elite. Letzteren Wert hatte ich persönlich bisher noch nicht auf dem Schirm. Bei FPT handelt es sich um das führende vietnamesische Technologieunternehmen, das bis 2025 Aufträge für 70 Millionen Microchips hat. Mit 5,2 Milliarden Dollar Börsenwert in Ho-Chi-Minh-Stadt ist es das wertvollste Unternehmen des Landes. Die Aktie beflügeln derzeit Ausbildungskooperationen mit den USA und seine Pläne im Bereich künstliche Intelligenz führend zu werden. Hier gibt es Kooperationsgespräche mit Nvidia, um KI unter anderem für Cloud-Speicher und im Gesundheitsweisen zu nutzen.

In der Best Buy-Liste der Top-Fondsmanager findet man ansonsten mit Schell und BP noch zwei solide Öl-Konzerne, weiters das Banken-Urgestein Wells Fargo.

Das sind alles keine Aktienempfehlungen, aber was man sich schon von den besten Fondsmanagern abschauen kann: Sie achten derzeit stark auf das Rating der Unternehmen, in die sie investieren. Viele von ihnen sind AAA oder AA geratet, in jedem Fall sind sie gut mit Kapital ausgestattet und können trotz gestiegener Zinsen munter investieren und haben vor allem keine Liiquiditätsenpässe.

Rechtshinweis: Dies ist die Meinunung der Autorin und keine Anlageempfehlung. Julia Kistner übernimmt hierfür keine Haftung.

#Börse #investment #Technologieaktien #Fonds #Liquidität #Zinsen #citiwire #Ölkonzerne #podcast

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Nov 28, 202303:14
Risiko bei Immobilienfonds!!!

Risiko bei Immobilienfonds!!!

Wo dieser Mann und seine Immo-Gesellschaft überall Schulden hat, unglaublich! So soll René Benko und seine Gruppe Signa laut Medienberichte der Schweizer Privatbank Julius Bär 600 Millionen Franken schulden. Als wenn es FMA-Vorstand Helmut Ettl vor ein paar Wochen schon gerochen hätte, als er bei einem Pressegespräch meinte, dass die Finanzmarktaufsicht sehr wachsam sein müsse. Der Bankensektor sei zwar hochreguliert, aber es hätten sich viele Risiken in Fondsstrukturen verlagert, so etwa auf offene Immobilienfonds.

Also liebe Anleger gerade aus dem deutschsprachigen Raum, nehmt Euch die Fondsprospekte Eurer offenen Immobilienfonds zur Hand und schaut einmal, in welche Immobilien sie investiert sind. Hoffentlich nicht in Signa-Projekte. Benkos Vermögen hat sich laut Magazin Forbes angeblich auf 2,8 Milliarden Euro halbiert. Deshalb muss man zwar noch nicht für ihn den Hut herumgehen lassen, aber vielleicht schon bald für seine Immobiliengesellschaft Signa. Ihre deutsche Tochter Signa Real Estate Management Germany (REM) ist schon insolvent und die Konzernmutter mit über 1000 Einzelfirmen und einem kolportierten Immobilienwert von 23 Milliarden Euro soll auch gefährdet sein. Signa braucht angeblich bis Monatsende eine halbe Milliarde Euro zum Überleben und in der Eile liegt das Problem. Immobilien kann man nicht so schnell wie Wertpapiere veräußern.

Genau das bringt offenen Immobilienfonds in Teufelsküche. Unter Druck kommen sie nicht nur wegen den verteuerten Finanzierungen, sondern vor allem, weil die Anleger nervös sind und erstmals seit Monaten wieder mehr Geld aus Immobilienfonds raus- wie reinströmt.

Auch wenn geraten wird, in Immobilienfonds zumindest fünf Jahre investiert zu sein und Panik nie ein guter Ratgeber ist: Man sollte sich schon überlegen, was schlimmstenfalls passieren kann. Das hängt eben von den Immobilien ab, in denen der Fonds investiert ist. Als überteuerte Märkte gelten bei Großinvestoren wie Invesco derzeit Deutschland und Österreich, vor allem der gewerbliche Bereich. Wer investiert heute etwa noch in Kaufhäuser!

Die Gefahr besteht bei offenen Immobilienfonds, dass alle gleichzeitig aussteigen wollen. Und da man ihre Anteile ja wie Aktien täglich handeln kann und die Fonds in Immobilien investiert sind, die immobil sind, kommt es dann zu Liquiditätsengpässen bei den Fondsgesellschaften. Sie können nicht anders, als vorübergehend die Fonds zu schließen. Das heißt Anteile werden vorerst unverkäuflich. Dieses Risiko hat der Immo-Fondsinhaber derzeit zusätzlich. Das muss man einfach einmal sagen, ohne diese Assetklasse schlecht machen zu wollen.

Um verbleibende Anleger zu schützen gilt – aber erst ab 2027 – dass man Immobilienfonds künftig nur mit einer Kündigungsfrist von einem Jahr verkaufen kann, damit die Fondsgesellschaften nicht hektisch Immobilien unter ihrem Wert verkaufen müssen.

Wo es Risiken gibt, da sind auch große Chancen: Bei den US-Immobilienfonds REITS gehen institutionelle Großanleger schon wieder auf Schnäppchenjagd...

Rechtshinweis: Dies ist die Meinunung der Autorin und keine Anlageempfehlung. Julia Kistner übernimmt hierfür keine Haftung.

#Börse #investment #Immobiien #Fonds #Liquidität #Zinsen #Signa #offenerFonds #podcast

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Nov 28, 202304:05
Aufeger der Woche: Scheich als Klimaschützer

Aufeger der Woche: Scheich als Klimaschützer

Was heute alles möglich ist. Der Chef des staatlichen Erdölkonzern der Vereingiten Emirate Adnoc, einer der größten Erdöl-Produzenten und Exporteure der Welt leitet die nächste Welt-Klimakonferenz COP 28 im Dezember in Dubai. Für mich ist das so, als wenn man einen Waffenproduzenten den Frieden im Nahen Osten oder der Ukraine verhandeln lassen würde. Ok, Sultan Al Jaber hat sicher auch etwas etwas mit Erneuerbaren Energien zu tun gehabt. Schließlich war der der erste CEO vom grünen Energieunternehmen Masdar, das die Emirate 2006 gründeten. Und man hat ja auch Verbindungen zum „grünen Österreich“: Der Ölkonzern Adnoc aus Abu Dhabi verhandelt mit der OMV gerade über eine Fusion ihrer Petrochemie-Sparten Borealis und Borouge.

Spaß beiseite: man muss die beiden Energie-Unternehmen schon ins Verhältnis setzen: Die erneuerbaren Energien von Masdar tragen gerade einmal fünf Prozent zum Gesamtumsatz von Adnoc bei.

Aber vielleicht muss sich Europa selbst einmal an die Nase fassen: Gelten doch Atomkraft und Gas laut EU-Taxonomie als erneuerbare Energien.

Was ich damit sagen will: Momentan hängen sich auch Unternehmen und Fonds gerne ein grünes Mäntelchen um. Gestern war ich bei einer Veranstaltung einer bekannten Fondsgesellschaft, wo man auch meinte, das sich grüne Fonds am besten momentan verkaufen lassen.

Bei manchen grünen Gütesiegel hat man auch den Verdacht, dass man es kaufen kann. Ohne Namen zu nennen begab es sich in dieser Woche, dass ausgezeichnete Unternehmen schon die Werbetrommel rührten, dass man sie bedacht hat, weil ihnen entgangen ist, das der feierliche Award verschoben wurde.

Ich möchte niemanden davon abhalten, grün zu investieren, nur dazu motivieren sich die Investments genau anzuschauen, welche nachhaltigen Kriterien sie eigentlich erfüllen und ob die mit den eigenen übereinstimmen. Ein Vorteil bieten hier vielleicht Green Bonds, die zwar noch nichts über die Nachhaltigkeit des Unternehmens aussagen, die ihn emittieren, aber zumindest über das konkrete Projekt, das damit finanziert wird.

Ein schönes Wochenende, hoffentlich auch mit der neuen Folge meines zweiten Finanzpodcasts GELDMEISTERIN am Sonntag wünscht Julia Kistner.

Rechtshinweis: Dies ist die Meinunung der Autorin und keine Anlageempfehlung. Julia Kistner übernimmt hierfür keine Haftung.

#Börse #investment #Klimaschutz #Klimakonferenz #Dubai #Greenwashing #podcast

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Nov 24, 202303:13
Apple, oder nicht Apple - das ist jetzt die Anlegerfrage.

Apple, oder nicht Apple - das ist jetzt die Anlegerfrage.

Ein starkes Finanzergnis kasschiert nicht mehr fehlende Innovationen!

Disclaimer zu Beginn: ich bin als Konsumentin eine Apple-Jüngerin und Power-Userin der ersten Stunde. Da darf auch einmal der Akku meines iPhone 11 nach vier Jahren leicht schwächeln. Man kann sich also umschauen, was das neueste Modell iPhone 15 kostet. Und siehe da, exakt gleich viel wie 2019 das iPhone11. Hier scheint die Inflation spurlos an Apple vorüber gegangen zu sein. Schön für mich als Apple-Konsumentin, schlecht für mich als Apple-Aktionärin.

Was aber noch schlechter für alle Apple-Investor*innen ist der Zinsanstieg. Denn an den niedrigen Zinsen hat Apple in den letzten Jahren ganz gut verdient, wie eine Studie von Christof Schürmann vom Flossbach von Storch Research Institute beeindruckend zeigt. Demnach musste Apple im abgelaufenen Geschäftsjahr um 34 Prozent mehr Zinsen bezahlen. Nicht, dass Apple hoch verschuldet wäre, im Gegenteil. Finanzstarke Unternehmen wie Apple haben die Zeit des nachgeworfenen Geldes genutzt, um trotz allem - auch steuerlich günstig - Kredite aufzunehmen und das Geld dann höher verzinst anzulegen oder Aktien zurückzukaufen. Sie nutzten auch die Zinsanstiege der letzten zwei Jahre um die Cash-Bestände höher verzinst anzulegen, während die höheren Zinsen auf der Kreditseite sich noch nicht bemerkbar machten, weil man günstige fix verzinste Kredite abschloss, die jetzt erst langsam auslaufen. Doch die Zeiten, wo man mit einem starken Finanzergebnis fehlende Innovationen und Erträge im angestammten Geschäft kaschieren konnte sind jetzt mit der von den Notenbanken eingeleiteten Zinswende langsam vorbei.

Aus der Differenz aus Zins- und Dividendeneinkommen und Zinsausgaben für Kredite verdiente laut Studienautor Christof Schürmann Apple noch 2018 rund 2,5 Milliarden US-Dollar. Das sei mehr, als so manches im deutschen Leitindex DAX enthaltene Unternehmen im operativen Geschäft verdient!

Diese Rechnung geht jetzt nicht mehr auf, zumal bei Unternehmen mittelmäßiger Bonität die Renditen im Schnitt schon gut bei 6,6 Prozent und mehr liegen müssen, damit sie Anleihenkäufer*innen finden, doppelt so viel wie noch zum Tief Ende 2020.

Es lohnt sich also auch, beziehungsweise gerade bei den gut dastehenden Unternehmen einmal einen Blick auf die Entwicklung des Finanzergebnisses zu werfen und zu schauen, woher der Gewinn des Unternehmens eigentlich kommt.

Rechtshinweis: Dies ist die Meinunung der Autorin und keine Anlageempfehlung. Julia Kistner übernimmt hierfür keine Haftung.

#Börse #investment #Apple #Anleihen #Rendite #Zinsen #return #Finanzergebnis #podcast

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Nov 22, 202303:16
Auf Wohnbauanleihen bauen

Auf Wohnbauanleihen bauen

3,6 bis 4 Prozent Rendite mit Steuervorteil in Österreich

Der Wohnbau und Immobilienaktien sind in letzter Zeit in Verruf geraten: Die hohen Zinsen machen viele Bauprojekte nicht mehr finanzierbar und vor allem nicht mehr rentabel. Aktien von Immo-AGs haben seit den Zinsanstiegen teilweise die Hälfte ihres Wertes eingebüßt. Vor allem in Deutschland machen ihnen obendrein Mietpreisbremsen und kostspielige Altsanierungsauflagen zu schaffen.

Sollte man also auch vorsichtig bei Wohnbauanleihen sein? Wenn sie derzeit doch Renditen von 3,7 bis vier Prozent bieten? It depends. Man darf nicht vergessen, dass jede Anleihe eine Schuldverschreibung ist und es daher wichtig ist, welcher Wohnbaugesellschaft man sein Geld leiht. Ich persönlich würde mich derzeit nicht wohl fühlen mit Wohnbauanleihen, die etwa von René Benkos Immobilien-Konsortium Signa begeben wurden.

Bedenken sollte man auch, dass Anleihen, dessen Geld ausschließlich in den Wohnbau fließen, sehr lange laufen – in der Regel zehn bis 15 Jahre. Ich muss daher davon überzeugt sein, dass es den Anleihe-Emittenten dann noch gibt, der mir am Ende der Laufzeit auch das Geld zurückbezahlen kann.

Bei langlaufenden Bonds lockt man sich auch den Zinssatz für viele Jahre ein. Also muss ich auch davon überzeugt sein, dass ich mit dem Zinssatz auch entsprechend lange die Inflation schlagen kann, damit mir die Kaufkraft meines angesparten Vermögen erhalten bleibt.

Wohnbauanleihen haben – wohlgemerkt in Österreich - auch einen steuerlichen Vorteil: Die Kupons sind bis zu einer Verzinsung von vier Prozent KEST-befreit, sofern man in Österreich steuerpflichtig ist. Und: Selbstständige können Wohnbauanleihen für den Gewinnfreibetrag nutzen und die Steuerbemessungsgrundlage bis zu 45.950 Euro im Jahr senken.

Vergleichen lohnt sich auch bei Wohnbauanleihen mit Anleihefindern etwa der Wiener oder auch der deutschen Börsen. Man sollte die Renditen von Wohnbauanleihen - Steuervorteil hin oder her – auch mi jenen klassischer Anleihen vergleichen, die nicht dem Wohnbau gewidmet sind. Schuldverschreibungen von soliden Industriewerten oder Banken werfen ähnlich interessante Renditen ab.

Wenn Euch der Podcast gefallen hat, würde ich micht freuen, wenn Ihr ihn abonniert und mir damit hilft, dass noch mehr Börsen-FreundInnen auf ihn aufmerksam werden.

Rechtshinweis: Dies ist die Meinunung der Autorin und keine Anlageempfehlung. Julia Kistner übernimmt hierfür keine Haftung.

#Börse #investment #Wohnbau #Wohnbaubank #Anleihen #Rendite #kest-frei /podcast

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Nov 21, 202303:05
Aufreger der Woche: Rekordgewinn bei Siemens, Staat bürgt für Siemens Energy

Aufreger der Woche: Rekordgewinn bei Siemens, Staat bürgt für Siemens Energy

Was für eine Woche für den Weltkonzern Siemens! Im Geschäftsjahr 2022/23, das mit September endete, verdoppelte der deutsche Mischkonzern nahezu seinen Gewinn nach Steuern auf 8,5 Milliarden Euro. Der Umsatz stieg währungsbereinigt um elf Prozent auf 77,8 Milliarden Euro. Damit erreicht der Konzern fast das Niveau vor der Abspaltung seines Sorgenkinds Siemens Energy.

So weit, so schön. Allerdings: Zwei Tage vor Präsentation der Rekordzahlen wurde für den verlustträchtigen Siemens Spin Off ein staatliches Hilfspaket geschnürt. Die deutsche Regierung bürgt für Siemens Energy mit Garantien von 7,5 Milliarden Euro. Damit der Staat bürgt muss Siemens Energy wahrscheinlich seine Anteile an Siemens Indien verkaufen. Und: solange die öffentliche Hand bürgt, darf Siemens Energy weder Boni noch Dividenden ausbezahlen. Das gilt allerdings nicht für den größten Anteilseigner der Siemens Energy, die Siemens AG. So können sich die Siemens AG-Aktionäre sogar über eine Erhöhung der Dividende von 4,25 Euro auf 4,70 Euro je Aktie freuen.

Ob die Siemens AG stattdessen nicht auch mehr Haftung für die Siemens Energy hätte übernehmen können? Siemens beteiligt sich hier gerade einmal mit einer Milliarde an der Absicherung von Bank-Garantien. So funktioniert eben Kapitalismus – von sozialem Kapitalismus sind wir weit entfernt.

In Österreich macht wiederum Leiterplattenhersteller AT&S seinen Alteigentümer, Mutter Staat zum Neomiteigentümer. Im Gespräch ist ein Einstieg der Staatsholding ÖBAG mit 25 Prozent und einer Aktie.

Mehr zum Staat als Aktionär und zum Börsengeschehen insgesamt spricht Wiener Börse-CEO Christoph Boschan im Interview mit mir in der am Sonntag erscheinenden neuen Podcastfolge der GELDMEISTERIN. Ich hoffe wir hören uns.

Ein entspanntes Wochenende wünscht Julia Kistner

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#Börse #investment #Garantien #Bürgschaft #SiemensAG #SiemensEnergy #Staatsholding #ÖBAG #podcast

Foto: Siemens AG


Nov 16, 202302:58
Hilfe, der Staat steigt als Aktionär ein

Hilfe, der Staat steigt als Aktionär ein

Wiener Börse-Chef Boschan bricht Lanze für ÖBAG

Dass der Leiterplattenhersteller AT&S das fast 30 Jahre nach seiner Privatisierung noch erleben muss oder auch darf, dass der Staat wieder mit 25 Prozent und einer Aktie einsteigen würde!

Die Aktionäre haben die öffentlichen Einstiegsgerüchte jedenfalls nicht goutiert, die Aktie verlor am Dienstag zeitweise um die 18 Prozent. Warum ist das so? Daran kann auch generell die Kapitalerhöhung Schuld sein, die Ursachen haben muss.

Dazu den Wiener Börsechef Christoph Boschan befragt, meint dieser im Gespräch mit der Börsenminute, dass man als Börse die Staatsholding ÖBAG als stabiler Aktionär, der operativ nicht umrührt, nur begrüßen könne.

Christoph Boschan betont, dass AT&S ja nicht die einzige österreichische Firma mit staatlicher Beteiligung sei. Der Mobilifunkmastenbetreiber EuroTeleSites AG, ein Spinn Off der Telekom Austria ging jetzt ja auch mit staatlicher Beteiligung an die Börse.

An der OMV hält die österreichische Staatsholding ÖBAG 31,5 Prozent, am Verbund 51 Prozent, an der Telekom Austria 28,42 Prozent, an der Casinos Austria 33,24 Prozent und an Bundesimmobiliengesellschaft BIG sogar 100 Prozent – und das sind nicht die schlechtesten Unternehmen, die auch viel Dividenden in die Staatskasse und börsennotierten von ihnen auch in die der Privataktionäre spülen.

Das ganze Interview mit Christoph Boschan könnt ihr ab Sonntag in der neuen Podcastfolge GELDMEISTERIN genießen.

Auch der Einstieg der deutschen Bundesregierung Lufthansa mit Coronaausbruch und dem Zusammenbruch der Luftfahrt hat dem deutschen Kranich sehr gut getan. Übrigens nicht nur der Lufthansa, sondern auch dem deutschen Staat. Der hat mit 760 Millionen Euro Gewinn nach zwei Jahren längst wieder ausgecheckt.

Die Frage ist immer, warum steigt der Staat ein, wozu braucht ein Unternehmen so viel frisches Kapital? Ist die schwache Nachfrage nach Microchips und der Preisdruck nur vorrübergehend? Das ist doch nicht ganz unrealistisch, was die schlechte Performance von AT&S im ersten Geschäftshalbjahr relativieren würde. Der Umsatz von AT&S brach um ein Viertel, das Nettoergebnis um 78 Prozent ein. Doch bevor ich nicht wirklich weiß, was bei dem Leiterplattenhersteller wirklich los ist, ist die Kartoffel zu heiß …

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#Börse #investment #AT&S #Staatsholding #ÖBAG #podcast #Computerchips

Foto: AT&S


Nov 15, 202304:56
Warum US-Investoren jetzt Europa-Aktien lieben

Warum US-Investoren jetzt Europa-Aktien lieben

Also, wenn einmal das ur-amerikanische Investment-Magazin Barron´s in einem ihrer Podcastfolgen Europa-Aktien empfiehlt, ja dann möchte ich Euch die Gründe hierfür nicht vorenthalten. In erster Linie ist es natürlich der günstigere Preis der europäischen Aktien gegenüber amerikanischen. Ein gewisser Abschlag wäre grundsätzlich ja gerechtfertigt, weil die US-Unternehmen im Allgemeinen einfach höhere Gewinne schreiben. Nur so starke Abschläge wie wir sie derzeit zwischen den Börsen dies- und jenseits des Atlantiks sehen ließe sich fundamental einfach nicht rechtfertigen,

Der US-Leitindex S&P 500 notiert bei 18/19, der deutsche Leitindex DAX bei günstigen neun. Noch stärker könne man die Unterbewertung der europäischen und die Überbewertung von US-Titel am Abstand der Aktienbörsen zu den Renditen an den jeweils lokalen Anleihenmärkten sehen. So liegen die Gewinn-Renditen von US-Aktien, also der Gewinn im Verhältnis zum Aktienkurs derzeit 40 Basispunkte über der Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen, die bei 4,6 Prozent rentieren. In Deutschland beispielsweise erzielt man hingegen mit zehnjährigen Staatsanleihen gerade einmal 2,65 Prozent, die Gewinn-Rendite von deutschen Aktien liegt bei 11 bis 12, das sind rund 800 Basispunkte über den deutschen langlaufenden Staatsanleihen.

Selbst im verschuldeten Frankreich rentieren die Staatsanleihen nur bei 3,25 Prozent und sogar italienische und griechische Staatsanleihen werfen mit 4,5 und 3,9 Prozent Rendite deutlich weniger ab wie US-amerikanische Staatsanleihen. Damit sind Anleihen in den USA eine viel größere Konkurrenz zu Aktien als in Europa.

Das hat schon Gründe, warum die Kurse von US-Anleihen so stark gefallen und damit die Renditen gestiegen sind: In den USA beträgt das Budgetdefizit fünf bis sechs Prozent. Das Budgetdefizit in Deutschland liegt gerade einmal bei drei Prozent. Für 2024 streben die Deutschen sogar ein ausgeglichenes Budget an.

Europa werde derzeit auch geopolitisch abgestraft, weil der Ukrainekrieg im Gange ist. Nur: die großen Player wie Mercedes, Siemens & Co seien zwar in Europa stationiert. Sie machen aber den Großteil ihrer Gewinne außerhalb von Europa.

Auch die Energie-Situation und die Abhängigkeit von russischem Gas und Öl seien keine Argumente für die hohen Kursabschläge von europäischen zu US-amerikanischen Aktien. Europas Firmen gingen deshalb nicht pleite. Man habe sich sehr flexibel und auch mit staatlicher Hilfe auf andere Energiequellen und Lieferanten problemlos umgestellt. Der Gaspreise in Europa seien in Summe derzeit nicht mehr höher, wie vor der Russland-Invasion in die Ukraine.

Auch würden derzeit in Europa mehr Aktien zurückgekauft als in den USA, dem klassischen Buy-Back-Land. Europäische Unternehmen würden sich insgesamt deutlich mehr als früher um die Anleger bemühen. Das passiert zwar auch in Japan, aber nicht so schnell.

Vielleicht sollten wir unsere Aktienmärkte auch einmal durch die US-Brille betrachten…

Übrigens: Wenn Euch der Podcast gefallen hat, würde ich micht freuen, wenn Ihr ihn abonniert und mir damit hilft, dass noch mehr Börsen-FreundInnen auf ihn aufmerksam werden.

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#Börse #investment #Europa #Aktien #Anleihen #shares #USA

#buyback #Podcast

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Nov 14, 202304:16
Aufreger der Woche: Elektrisierender Förderwahnsinn

Aufreger der Woche: Elektrisierender Förderwahnsinn

Deutschland fördert das schwedische Unternehmen Northvolt mit 155 Millionen Euro, damit es 2025 im Bundesland Schleswig-Holstein Batteriezellen für Elektroautos baut und so 3000 Arbeitsplätze entstehen. Das Geld kommt großteils auch aus dem EU-Förderprogramm IPCEI, das die Batteriezellenfertigung in Summe mit 21,8 Milliarden Euro aus staatlichen und privaten Geldquellen fördert.

Alleine unsere deutschen Nachbarn wollen bis 2030 rund 15 Milliarden Euro in Batteriezellenwerke stecken. Auch Frankreich und andere EU-Staaten sind von der geförderten Batterie-Produktion elektrifiziert.

So weit so gut. Der Sprung über den Teich zeigt, dass die USA noch mit einem viel größeren Förderturbo reindustrialisiert. Dafür steht der Inflation Reduction Act, ein 433 Milliarden schweres Investitionspaket, das vor allem der nachhaltigen Industrie zu Gute kommen soll. So bietet etwa die Kleinstadt De Soto in Kansas den Japanern Panasonic nahezu Steuerfreiheit dafür, dass sie dort gerade mit 6000 Bauarbeitern eine Batteriefabrik für 4000 Mitarbeitern um vier Milliarden US-Dollar auf die Beine stellen, die über eine Millionen Autobatterien produzieren. Im ebenso wirtschaftlich rückständigen 400-Einwohnerort Stanton in Tennessee investiert Ford gefördert um 5,6 Milliarden US-Dollar ihre bisher größte Batteriezellen- und Autoproduktion und so weiter und so fort. Ganz zu schweigen von der subventionierten chinesischen EU-Auto- und Zubehör-Armada.

Ob so viel Förderung wirtschaftlich gesund ist? Die E-Autobranche auch ein lukratives Geschäftsmodell wird. Abwarten. Als Aktionär ist das jedenfalls ein weiteres fundamentales Kriterium, auf das man achten musst: Inwieweit ist Wachstum auf Förderungen gebaut? Wie geschickt sind die CEO´s  im Subventionen abgreifen? Wann enden sie und was dann?

Nicht jede Förderung geht auf: So hat etwa der deutsche Pharmariese Böhringer Inglheim dem Land NÖ den Bau einer CO2-neutralen Medikamentenproduktion mit 800 Arbeitsplätzen um 1,2 Milliarden versprochen. Schon wurde eine auf Biotech spezialisierte FH in der Nähe und entsprechende nachhaltige Infrastrukturanbindung geplant. Dann wurde das Projekt – angeblich mangels Bedarf – kurzerhand abgeblasen, viel Geld im Vorfeld in den Sand gesetzt.

Ich wünsche Euch, ein erholsames Wochenende mit schönen Erlebnissen, die nicht auf Sand gebaut sind.

Übrigens: Wenn Euch der Podcast gefallen hat, würde ich micht freuen, wenn Ihr ihn abonniert und mir damit hilft, dass noch mehr Börsen-FreundInnen auf ihn aufmerksam werden.

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#Börse #investment #Subventionen #Reindustrialisierung #Produktivität #Podcast


Nov 10, 202303:36
Warum Indiens Aufstieg den Goldpreis beflügelt

Warum Indiens Aufstieg den Goldpreis beflügelt

In Gold we trust – und wie! Ein in Goldfragen sehr geschätzter Analyst – den Namen möchte ich nicht nennen, außer ihr platzt vor Neugierde und schreibt mir persönlich ein Mail an julia@geldmeisterin.com - hatte in einem Interview mit mir im Jahr 2012 den Goldpreis spätestens 2014 schon bei 3000 US-Dollar je Feinunze Gold gesehen. Tatsächlich notierten Anfang 2014 dann 31,1 Gramm Gold bei 910 US-Dollar. Und selbst nach der jüngste Goldrally, ausgelöst durch die dramatische geopolitische Lage und dem schwindenden Vertrauen in den US-Dollar angesichts der hohen amerikanischen Staatsverschuldung liegt der Goldpreis trotz allem noch unter der 2000 US-Dollar-Marke. Heute in der Früh notierte die Feinunze bei 1968 US-Dollar– nach wie vor weit entfernt von den 3000 US-Dollar, die der besagte Gold-Experte schon für 2014 voraussagte.

Ich will mich keineswegs über irgend jemanden lustig machen, sondern nur daran erinnern, dass man Prognosen – sei es für Gold, Rohstoffe allgemein, Aktien oder Anleihen mit Vorsicht genießen sollte.

Ich bin keine Gegnerin von Gold-Investments. Gold beruhigt, wirft aber weder Dividende noch Zinsen ab und sollte, das ist nur meine persönliche Meinung, keinen allzu großen Anteil im persönlichen Anlagenvermögen haben. Bei mir sind es unter fünf Prozent.

Eine wichtige Stütze für Gold könnten in den nächsten Jahren aber nicht nur ein schwächelnder Dollar und mittelfristig wieder sinkenden Zinsen werden, sondern vor allem die aufstrebenden Schwellenstaaten sein. Deren Zentralbanken setzen vermehrt auf Gold als Währungsreserven.

Rückenwind bekommt Gold vor allem durch den Aufstieg Indiens in die wirtschaftliche Oberliga. Laut Analysen der BBC besitzen die indischen Frauen, genaugenommen deren Familien bereits elf Prozent des weltweit im Umlauf befindlichen Goldes. Verbreitert sich jetzt tatsächlich mit dem Wirtschaftsaufschwung der Mittelstand in Indien, wird dort in erster Linie in das für die Mitgift und das Erbe so beliebte Gold beziehungsweise Goldschmuck kräftig investiert.

Mit Prognosen, wie gesagt, muss man vorsichtig sein. Doch so viel bin ich mir sicher: Der Wert von Gold bleibt beständiger als der von Geld…

Wenn Euch mein Podcast gefällt, empfiehlt ihn doch bitte weiter und abonniert ihne auf der Podcastplattform Eurer Wahl. Vielen Dank sagt Julia Kistner

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#Dollar #EmergingMarkets #Indien #Goldschmuck #investment #Goldpreis #Ertrag #Investments#Podcast

Grafik: gold.de



Nov 08, 202303:13
Laufzeitenfonds - was ich davon halte?

Laufzeitenfonds - was ich davon halte?

Ich freue mich, dass meine jüngste Female-Finance-Initiative Früchte trägt: Eine Hörerin hat mich kontaktiert. Sie will wissen, was Laufzeitenfonds sind und was ich davon halte. Ganz einfach: Das sind Anleihefonds mit einer fixen Laufzeit. So wie eine Einzelanleihe eine fixe Laufzeit hat. Am Ende zahlen die Emittenten der Schuldscheine das geborgte Geld zurück. Laufzeitenfonds bündeln solche Anleihen mit gleicher Laufzeit, und am Ende ist Zahltag und der Fonds wird aufgelöst. Man weiß also genau was man dann ausbezahlt bekommt.

Hingegen investiert ein klassischer Anleihen-Fonds immer wieder in neue Anleihen mit beispielsweise fünf Jahren Laufzeit, wenn die älteren fünfjährigen im Portfolio auslaufen. Der Wert solcher Anleihefonds steigt und fällt stärker mit der Zinsentwicklung, weil man sich ja kein Zinsniveau einlockt.

Wer also zu einem fixen Zeitpunkt Geld entnehmen will, fürden sind die Laufzeitenfonds oder Einzelanleihen besser, weil man nicht vom dann herrschenden Zinsniveau abhängt.

Laufzeitenfonds für den Kleinanleger auch deshalb eine Alternative zu Einzelanleihen, weil die Stückelungen bei attraktiven Anleihen oft zu hoch sind oder die Papiere nicht für die den privaten Vertrieb zugelassen sind. Die Suche nach der richtigen Anleihe ist für Privatanleger viel mühsamer, als die nach der richtigen Aktie. Wer sich überzeugen will, kann sich einmal mit dem Anleihefinder der Börse Stuttgart auf die Suche begeben.

Übrigens, es gibt sogar schon Laufzeiten-ETFs, etwa die iShares iBonds, die man sich durchaus anschauen kann, ob man persönlich mit der Rendite leben kann.

Ob Laufzeiten – oder auch klassischen Anleihen-Fonds oder ETF: Man sollte in jedem Fall in das Fact Sheet schauen. Und dort zum einen auf die Gebühren (TER), zum anderen wo und in welche Anleihen genau investiert wird.

Ich persönlich würde derzeit auch nicht den vielen Marktrufen folgen, die jetzt die logischerweise besser verzinsten High Yield-Anleihen von Schuldnern schlechter Bonität empfehlen. Das würde ich persönlich nicht in einer Zeit vorschlagen, wo die geopolitische Lage besonders undurchsichtig ist und die Konjunktur sich abschwächt. Ich würde in bestgeratete Investmentgrade-Anleihen bevorzugen und zugunsten der Sicherheit auf Rendite verzichten. Weil ich hier davon ausgehen kann, dass sie das von mir geborgte Geld an mich auch zurückzahlen können.

Rechtshinweis: Dies ist die Meinunung der Autorin und keine Anlageempfehlung. Julia Kistner übernimmt hierfür keine Haftung.

#Börse #investment #Anleihen #Bonds #Rendite #Konjunktur #Podcast

Foto : Unsplash/Patricia Senders

Nov 07, 202303:27
Aufreger der Woche: Fett-weg-Spritzen und Fast Food gefragt

Aufreger der Woche: Fett-weg-Spritzen und Fast Food gefragt

Da soll noch wer die Welt verstehen: Zum einen boomen Fett-weg-Spritzen und katapultieren die Aktienkurse von Herstellern wie Eli Lilly und Novo Nordisk in die Höhe (je +63 % Jahresperformance). Zum anderen schreibt Fastfood-Riese Mc Donald´s weiterhin fette Gewinne. Im dritten Quartal stieg der Umsatz des Burger-Spezialisten um 14 Prozent auf knapp 6,7 Milliarden US-Dollar und somit deutlich stärker als von den Analysten erwartet. Und selbst wenn man den Umsatz um die neuen Filialeröffnungen bereinigt kommt McDonald´s noch auf ein Umsatzplus von 8,8 Prozent.

Begründet werden die guten Zahlen zum einen mit Preiserhöhungen, die man durchsetzen konnte, zum anderen mit gelungenen Werbekampagnen.

Das Beste ist: Ich habe beide Aktien - NovoNodisk und Mc Donald´s im persönlichen Portfolio. Mir fällt hier die „Börsen-Omi“ Brigitte Sander und einer ihrer Lieblingssprüche ein: Breit gestreut, nie bereut.

Bei McDonald´s kommt mir noch eine alte Börsenweisheit in den Sinn: Eine Aktie schwankt umso weniger, je länger man sie behält. So hätte ich beinahe meine Mekki-Aktien kürzlich schon über Bord geworfen, weil es kurzfristig so aussah, als ob die neuen Fett-weg-Spritzen den Dickmachern den Gar aus machen. So weit ist es offenbar noch nicht, solange die Appetitzügler-Spritzen nicht in ausreichender Zahl und leistbar erhältlich sind.

Dennoch werde ich genau im Auge behalten, inwieweit Nestlé, Coca-Cola, McDonald´s und Co. auch in Zukunft noch verlässliche zuckersüße Rendite-Bringer sein können.

Laut einer Befragung durch Morgan Stanley von 300 Amerikanerinnen aßen Zweidrittel vor der Abnehmspritze drei oder mehr Snacks pro Tag. Sie reduzierten Ihren Konsum danach auf zwei oder weniger Snacks. Würde man die Umfrage auf die Gesamtbevölkerung umlegen, würde der Konsum von Soft Drinks, Backwaren und Snacks in den USA bis zum Jahr 2035 um bis zu drei Prozent zurückgehen.

Davon abgesehen, dass ein Sample von 300 für die USA nicht repräsentativ ist muss man meiner Meinung nach die Dickmacher auch so nicht aus seinem Depot schmeißen: Coca-Cola konnte im 2. Quartal 2023 die Preise um rund zehn Prozent erhöhen. McDonald´s wirbt mit Biofleisch, hat den Vegi-Burger im Programm und wird mit Sicherheit bald auch den Kalorienzählerinnen mehr anbieten können, um seinen Burggraben beizubehalten.

Keine Panik und ein ruhiges Wochenende wünscht Julia Kistner

Rechtshinweis: Dies ist die Meinunung der Autorin und keine Anlageempfehlung. Julia Kistner übernimmt hierfür keine Haftung.

#Börse #investment #NovoNordisk #EliLilly #Aktien #Abnehmspritze #FastFood #Podcast

Foto: McDonalds, Bearbeitung Börsenminute


Nov 03, 202303:24
Jetzt schauen, was Insider kaufen und verkaufen

Jetzt schauen, was Insider kaufen und verkaufen

JP Morgan-Chef Jamie Dimon verkauft um 139,2 Mio. € Aktien

Ein guter Barometer, wie es mit einem Unternehmen bestellt ist, ist, was die Firmeninsider mit ihren eigenen Unternehmensaktien machen. Insider sind das Management und deren nahen Angehörige, Die müssen ihre Insidertransaktionen nämlich der Aufsichtsbehörde des jeweiligen Kapitalmarktes melden. Man findet sie dann bei den Behörden, in jedem Fall auf den Webseiten der jeweiligen Unternehmen unter „Director´s Dealings“ aufgelistet. Um daraus Schlüsse zu ziehen muss man aber schon schauen, weshalb eine Führungskraft kauft oder verkauft. Vielleicht ist der Kurs gerade gar nicht so attraktiv, sondern es handelt sich "nur" um Aktien, die dem Mangement im Rahmen eines Mitarbeiteroptionsprogramm zugordnet werden oder die ein Vorstand verkauft, um sich seine Villa zu finanzieren.

So berichtet die Financial Times das JP Morgan-Chef Jamie Dimon um eine Million US-Dollar eigene Bankaktien verkauft. Die sind zum heutigen Tag umgerechnet rund 139,2 Millionen Euro wert. Was noch erstaunlicher ist ist, dass der 67-jährige Banker zum ersten Mal Anteile verkauft, seit er vor mehr als zwei Dekaden bei JP Morgan anheuerte.

Damit hat er aber nicht alle seine Aktien verkauft – das wäre schon ein Warnsignal - sondern seine Familie besitzt noch 7,6 Millionen Stück davon. Wichtig ist, sich die Begründung für größere Käufe und vor allem Verkäufe anzuhören. Jamie Dimon nennt hier steuerliche Gründe und mehr Risiko-Diversifikation. Verstehe ich: Inklusive Aktienoptionen sollen die Anteile von Jamie Dimon an JP Morgan schon rund 1,4 Milliarden US Dollar wert sein.

Auch der große Warren Buffett streut sein Veranlagungsrisiko und investiert nicht nur in die Bank of America, sondern zu 51 Prozent auch in Appler-Aktien. Daneben ist er in American Express, Coca-Cola, Chevron, Occidental und viele andere investiert.

Als Aktionär von Buffetts Beteiligungsholding Berkshire Heathaway oder wiederum von deren großen Beteiligungen wie Apple oder Bank of America macht es durchaus Sinn, Veränderungen von Buffetts Aktienanteile von Quartals- zu Quartalsbericht zu beobachten.

Gesammelt findet man Insiderkäufe und Verkäufe auf den Webseiten der Aufsichtsbehörden, oder auf Plattformen wie Yahoo Finance-Seite unter „Insider transactions“. Auch die Finanzplattformen gurusfocus.com und openinsider.com befassen sich mit den Transaktionen der Chefetage genauer. Viel Spaß beim Stöbern, alles Gute zum Welt-Veranlagungstag und morgen einen erholsamen Feiertag wünscht mit dieser bereits 650. Podcast-Folge der BÖRSENMINUTE Julia Kistner.

Rechtshinweis: Dies ist die Meinunung der Autorin und keine Anlageempfehlung. Julia Kistner übernimmt hierfür keine Haftung.

#Börse #investment #Insider #Director´sDealings #Aktien #Buffettt #JamieDimon #JPMorgan #Podcast

Foto : Invest Billionaire

Oct 31, 202303:34
Aufreger der Woche: Aufregung um Alphabet

Aufreger der Woche: Aufregung um Alphabet

Alphabet – Aktie bricht nach Zahlen ein ...

So und ähnlich lauteten am Mittwoch dieser Woche die Schlagzeilen. Ein wenig weniger Aufregung täte auch nicht schlecht: Gut die Aktie verlor am Mittwoch gleich um 6,5 Prozent nach Präsentation ihre Quartalszahlen Q3. Doch zur Beruhigung hilft die Zeitachse im Chart einmal zu verändern: In den letzten sechs Monaten ist Google- und YouTube-Mutter Alphabet um knapp 30 Prozent gestiegen, seit Jahresbeginn knapp 46 Prozent und in den letzten fünf Jahren 160 Prozent – das sind mehr als 30 Prozent pro Jahr.

Bekomme ich annähernd so viel am Sparbuch? Nein. Viel wichtiger noch: Hat Alphabet im letzten Quartal Verluste geschrieben? Nein. Der Quartalsgewinn stieg im Jahresvergleich um mehr als 40 Prozent auf knapp 19,7 Milliarden Dollar.  Gut teilweise hat das abschreibungs- und steuertechnische Gründe, aber ein sattes Plus ist es allemal.

Kalte Füße haben die Anleger bekommen, weil das Cloud- und KI-Geschäft nicht ganz so gut gelaufen ist. Vielleicht waren hier auch die Erwartungen zu hoch. Ist Alphabet deshalb kein großer Player in den Bereichen? Nein. Google hat wertvolle Daten Ende nie, das kann ich bezeugen. In meinem Ort werden haptische Bücher der Österreichischen Nationalbibliothek in großen Hallen gelagert, die nicht mehr benötigt werden. Google hat sie für die Nationalbibliothek - und natürlich für sich selbst - digitalisiert.

Bleibt noch das Argument gegen die Aktie, dass der Kurs-Absacker den Wert charttechnisch unter Druck bringt, weil die Korrektur an einer kritischen Widerstandsbereich bei umgerechnet 135,32 Euro erfolgt. Tangiert mich das als Langfristanleger –Nein!

Also ich glaube, da wird zu viel gegackert, behalte meine Alphabet-Aktien und nütze Rückschläge eher für Nachkäufe. Da halte ich es mit dem Analysehaus Jefferies, die die Google-Muttrer auf „Buy“ behält und das mit einem Kursziel von 165 US-Dollar.

Ein unaufgeregtes, erholsames Wochenende wünscht Julia Kistner.

Rechtshinweis: Dies ist die Meinunung der Autorin und keine Anlageempfehlung. Julia Kistner übernimmt hierfür keine Haftung.

#Börse #investment #YouTube #Google #Aktien #Alphabet #Quartalszahlen #Podcast

Foto : Börsenminute

 

Oct 26, 202303:02
Zinsen steigen, Nasdaq 100-Index legt 33,5 Prozent zu

Zinsen steigen, Nasdaq 100-Index legt 33,5 Prozent zu

Was Value überhaupt wert ist

Der Nasdaq 100, der Technologie-Index schlechthin, hat von Jahresbeginn bis gestern in etwa so viel zugelegt, wie er im Vorjahr verloren hat: nämlich 33,5 Prozent. Sehr spannend, wo doch eigentlich die Zinswende Wachstumsaktien, zu denen im Großen und Ganzen Tech-Aktien gehören einbremsen, weil ihre Investitionen mit Zinsanstiegen teurer werden, und sich Schulden schwerer refinanzieren lassen.

Das Ganze drückt dann normalerweise auf die Bewertung der Tech-Aktien, weshalb die Anleger bei steigenden Zinsen bei Value- und nicht mehr bei Wachstums- bzw. Tech-Aktien zugreifen. Als Value-Aktien bezeichnet man wiederum Titel mit einer soliden Gewinnentwicklung und einer starken Marktposition, die gerade unterbewertet sind.

Tatsächlich kann man nicht immer so klar zwischen Growth und Value unterscheiden. Denn wo genau gehört etwa Microsoft hin? Ist ein KGV von 35 für Microsoft immer noch günstig, wenn der Wert in den letzten fünf Jahren schon um 235 Prozent gestiegen ist? Kann Microsoft die Gewinn-Erwartungen so steigern das sie den 35-fachen Wert des Jahresgewinn wert ist?

Auch Apple, Alphabet oder Amazon sind meiner Meinung nach keine reinen Wachstumsaktien mehr. Wären sie günstiger, könnte man sie unter Value subsumieren.

Man muss Gewinn-trächtige Aktien also nur mit einem für sich akzeptablen Preis auf eine Wunschliste schreiben und warten bis die Börse weiter einbricht und die Aktie ein Kaufkandidat wird. Doch Vorsicht: Sind Aktien ermeintlich günstig, sollte man den Gründem hierfür auf dem Grund gehen: rückläufige Erträge, schlechtes Management, hohe Verschuldung, schlechtes Branchenumfeld u.s.w.

Ein klares W.O.-Kriterien für den Kauf einer Aktie oder auch einer Unternehmensanleihe ist für mich , wenn das Unternehmen eine im Vergleich zur Konkurrenz auffällig hohe Verschuldungsquote hat.

Rechtshinweis: Dies ist die Meinunung der Autorin und keine Anlageempfehlung. Julia Kistner übernimmt hierfür keine Haftung.

#Börse #investment #Value #Growth #Aktien #Zinsen #Microsoft #Podcast

Foto : Unsplash/Jon Tyson

Oct 24, 202302:51
Anleihen: Auch hier auf das Risiko achten!

Anleihen: Auch hier auf das Risiko achten!

Man sollte nicht mit den Wölfen heulen, schon gar nicht an der Börse, wo sie momentan besonders laut heulen. Erst bei den Aktien, jetzt bei den Anleihen, weil es natürlich ungewöhnlich ist das US-Anleihen, die in geopolitisch sehr unsicheren Zeiten normal als sicherer Hafen gelten, wurden auch gestern wieder massiv abverkauft. Was lernt man daraus: Nicht nur Haushalte und Unternehmen, auch Staaten dürfen sich nicht maßlos verschulden, ohne dass man ihnen irgendwann kein Geld mehr borgt. Laut Datenanbieter Bloomberg stiegen die Renditen zehnjährigen US-amerikanischen Staatsanleihen erstmals seit 2007 wieder über fünf Prozent. Das hat insofern eine globale Auswirkung, weil damit sich nicht nur für die Staaten, sondern auch für Unternehmen und für Privatpersonen Kredite teurer werden, umso mehr, je geringer die Bonität ist. Deshalb würde ich mehr denn je auf die Bonität der Schuldner, also der Anleihenemittenten achten. Mich nicht nur auf Staaten und Unternehmen der besten Bonitätsklasse, also Investmentgrade beschränken, sondern in dieser Bonitätsklasse auch nicht an den unteren Rand gehen, das wäre beim globalen Standard&Poor´s Rating die Bewertungen A- und BBB. Hier besteht die Gefahr, dass, wenn sich die konjunkturelle Lage verschlechtert, die Anleihen herabgestuft werden, aus der Kategorie Investmentgrade fallen und dann automatisch von vielen Fonds und Institutionellen abverkauft werden, die nur in bestgeratete Papiere investieren dürfen. Schaut also bitte auch bei euren Anleihen-EFTs und -Fonds auf die Bonität der investierten Anleihen, nachzusehen im Fondsprospekt. Bei Investmentgrade-Anleihen – mit denen ich mich vielleicht nicht unbedingt zehn, sondern vielleicht auch mal nur 5 bis 6 Jahre binde und die ich ohnedies bis Schluss halten will, wenn ich 100 Prozent der Nominale zurückbekomme, brauche ich dann auch nicht in das Geheule der Wallstreet-Wölfe über fallende Anleihenrenditen miteinstimmen.

Vielen Dank fürs Zuhören! Ich würde micht freuen, wenn Ihr den Podcast Börsenminute auf der Podcastplattform Eurer Wahl oder YouTube abonnieren und auch weiterempfehlen würdet.

Eure Julia Kistner

Rechtshinweis: Dies ist die Meinunung der Autorin und keine Anlageempfehlung. Julia Kistner übernimmt hierfür keine Haftung.

#Börse #investment #Anleihen #Fonds #Rating #Investmentgrade #PODCAST

Oct 24, 202303:01
Aufreger der Woche: Spesen führen zum Siegeszug der ETFs

Aufreger der Woche: Spesen führen zum Siegeszug der ETFs

Laut Fonds-Analysehaus Morningstar hält der Siegeszug der ETFs an. Zur Erinnerung: ETFs oder Exchange Traded Funds sind Passivfonds, die nicht aktiv von einem Fondsmanager verwaltet werden, sondern automatisch einer Benchmark wie einem Index, einem Korb von Aktien usw. folgen und sich entsprechend ihrer Messlatte zusammensetzen.

Laut Morningstar sind im Vorjahr aus klassischen, aktiv gemanagten Investmentfonds alleine in den USA 960 Milliarden US-Dollar Anlagevermögen abgeflossen und in den ersten acht Monaten 2023 nochmals 243 Milliarden US-Dollar. Währenddessen sind in ETFs 2022 rund 592 Milliarden US-Dollar mehr hineingeflossen und in den ersten acht Monaten 2023 betrug der Nettozufluss auch nochmals 289 Milliarden US-Dollar. Auch in Europa wird von gemanagten in Passivfonds umgeschichtet.

Auch wenn gemanagte Fonds mit 22,1 Billionen US-Dollar Vermögen Ende 2022 in den USA noch deutlich mehr bewegen als die  7,4 Billionen US-Dollar, die in ETF veranlagt sind, ist das ETF-Vermögen doch um 400 Prozent in den letzten zehn Jahren gewachsen, so die Erhebungen des Investment Company Institute ICI.

Die Vorteile liegen auf der Hand: ETFs haben in den USA gewisse Steuervorteile und sie sind sehr liquide, über die Börse wie Aktien jederzeit leicht zu kaufen und zu verkaufen. Vor allem aber sind sie spesengünstig, sie müssen ja keinen Fondsmanager bezahlen.

Jährliche Verwaltungsgebühren, die sich nach wenig anhören haben eine große Wirkung auf den Ertrag wie dieses einfache Beispiel zeigt: Neben wir an, wir kommen bei einem Aktien-Fonds und ETF auf einen jährlichen Wertzuwachs von fünf Prozent und wir zahlen Monat für Monat 200 Euro jeweils in die Fondsprodukte ein. Beim aktiv gemangten Fond liegt die jährliche Managementgebühr bei 1,5 Prozent, beim ETF bei 0,25 Prozent. Nach zehn Jahren und einbezahlten 24.000 Euro kommt man beim gemanagten Investmentfonds auf einen Wertzuwachs von 4600 Euro, beim ETF durch die geringeren Spesen hingegen von 6482 Euro.

Spesen sparen zahlt sich also aus. Und hier ist noch nicht einmal der Ausgabeaufschlag, eine Art Kaufgebühr bzw. Provision für den Vertrieb bei aktiv gemanagten Fonds berücksichtigt. Nimmt man hier moderate 1,5 Prozent an, ist der Wertzuwachs bei den aktiven Fondsprodukten nochmals um 1356 Euro geringer.

Bei ETFs zahlt man in der Regel keinen Ausgabeaufschlag, sprich Vertriebsprovision an den Finanzberater. Allerdings, wie Beispiele aus meiner Podcast-Community zeigen, gehen manche Finanzinstitute auch dazu über, auch bei ETFs einen halben oder ein Prozent Verkaufsprovision unterzujubeln.

Also: Unbedingt den Berater seines Vertrauens fragen, wofür man den Aufgabeauschlag auf den ETF bezahlt und unbedingt einen Blick in den Fondsprospekt werfen und nach den entscheidenden drei Buchstaben TER suchen: Total Expense Ratio. Diese Gesamtkostenquote enthält alle Kosten, die Dein Fondsvermögen schmälern wie gegebenenfalls ein Ausgabeaufschlag gleich zu Beginn, die jährlichen Verwaltungsgebühren oder mögliche Performance-Gebühren je nach Höhe des Kursgewinns. Die TER sollte somit möglichst niedrig sein.

Bevor mich jetzt ein Shit-Storm ereilt, gute Fondsmanager haben natürlich  ihre Berechtigung, wenn sie einen Mehrertrag nachweisen können, der ihre Kosten übersteigt. Das mag bei Investments in exotischeren Märkten und auch mehr in Phasen des Börsenabschwungs sein, wenn man wieder mehr selektieren muss und mehr Analyse und Expertise gefragt sind.

Bei transparenten Aktienmärkten wie den US-amerikanischen oder europäischen Markt – das ist natürlich nur meine persönliche Meinung – setze ich lieber Indexfonds ein oder investiere direkt in Aktien.

Rechtshinweis: Dies ist die Meinunung der Autorin und keine Anlageempfehlung. Julia Kistner übernimmt hierfür keine Haftung.

#Börse #investment #Spesen #Fonds #Aktien #Zins #ETF #PODCAST

Oct 20, 202305:18
Achtung: Aktienkurse fallen mit den Zinsen

Achtung: Aktienkurse fallen mit den Zinsen

Wenn die Zinsen steigen, sinken die Renditen der bereits im Umlauf befindlichen Anleihen. Denn die Anleihen werden weniger Wert, weil sie ja noch niedriger verzinst sind. So weit so gut. Einer Logik, der allerdings schon weniger folgen können ist, dass Aktienkurse in der Vergangenheit mit steigenden Zinsen auch mitstiegen und bei fallenden Zinsen ebenso fielen. Kann doch nicht sein, wird sich jetzt der eine oder andere denken. Denn fallen die Zinsen, werden Neukäufe von Anleihen weniger attraktiv und das Geld fließt wieder in die Aktienmärkte.

Tatsächlich ist aber nicht primär die Zinsentwicklung für den Kursanstieg oder Abstieg von Aktien verantwortlich, sondern vielmehr die Gründe, weshalb die Nationalbanken die Zinsen senken oder anheben. Sie senken Zinsen in der Regel deshalb, weil es der Wirtschaft, also den börsennotierten Unternehmen nicht gut geht. Damit sind die Unternehmen aber auch an der Börse weniger wert. Wenn die Zinsen angehoben werden, dann deshalb, weil man eine sich überhitzende Konjunktur damit einbremsen will. Denn steigen die Zinsen, wird wieder mehr gespart als ausgegeben, die Unternehmen investieren weniger.

Was ich damit sagen will: Ist man überzeugt, dass man in den USA im ersten Quartal 2024 schon Zinssenkungen sehen wird, sollte man jetzt nicht zu früh den Aktienanteil aufstocken. Ich rechne persönlich noch nicht so bald mit einer Zinswende, habe aber auch keine Glaskugel.

Auch spielen natürlich viele, viele andere Faktoren bei der Preisbildung an der Börse mit. Am wenigsten kann man die gefährliche geopolitische Lage abschätzen. Hier kann man nur den Ölpreis beobachten.

Was ich persönlich mache, logo, das ist keine Anlageempfehlung: Ruhe bewahren. Ich schaue, wo ich ein wenig bei meinen Wachstumsaktien Gewinne mitnehmen und in defensivere Aktien und Unternehmensanleihen bester Bonität sehr selektiv umschichten kann . Ich bemühe mich auch, meinen hohen US-Anteil im Portfolio behutsam und sukzessive in Richtung Europa auszubalancieren.

Rechtshinweis: Dies ist die Meinunung der Autorin und keine Anlageempfehlung. Julia Kistner übernimmt hierfür keine Haftung.

#Börse #investment #Bonds #Anleihen #Aktien #Zinsen #rebalancing #Podcast

Foto : Unsplash/Rob Wicks

Oct 18, 202302:48
Aktien, die Börsen bewegen

Aktien, die Börsen bewegen

Wahnsinn, was Wunderspritzen zum Abnehmen bewirken können. Nicht bei mir, ich habe sie noch nicht ausprobiert, sondern an der Börse. Der Pharmakonzern Eli Lilly hat in den letzten zwölf Monaten 85 Prozent zugelegt, die Aktie des dänischen Mitbewerbers Novo Nordisk über 78 Prozent. Dessen Wirkstoff wirkt nicht nur gleichzeitig gegen Diabetes und als Appetitzügler bei Übergewicht, sondern soll auch gegen chronische Nierenerkrankungen helfen.

Ob man jetzt noch in die Pharma-Werte einsteigen, oder den ersten Hype bis zu einer Korrektur der neuen Schlankmacher abwarten soll, muss jeder für sich entscheiden. Für Langfristanleger ist weniger das Timing entscheidend als mögliche Langfrist-Nebenwirkungen, die zum aktuellen Zeitpunkt allerdings nicht bekannt sind.

Folgenschwer ist jedenfalls jetzt schon, wie Eli Lilly und Novo Nordisk Jahrzehnte alte Qualitäts-Aktien wie eine Nestlé, Coca Cola oder Mc Donald´s schlagartig unter Druck bringen, da die Appetitzügler das Geschäftsmodell von Kalorienbomben-Produzenten nachhaltig schädigen. Da reicht schon das Ergebnis der jüngsten Studie des Handelskonzerns Walmart, wonach angeblich bereits eine Veränderung im Konsumverhalten in Richtung gesunde Ernährung festzustellen sei. Müssen sich also nur noch alle die Wunderspritzen leisten können, die aktuell für vier Wochen ca. 340 Euro kostet.

Novo Nordisk schickte mit seinem Medikament Ozempic aber nicht nur die Zuckerbäcker, sondern auch die Aktien der Dyalyse-Spezialisten wie Fresenius Medical Care, Outset Medical, Johnson&Johnson oder auch DaVita auf Talfahrt. Denn Ozempic soll das Fortschreiten chronischer Nierenerkrankungen verlangsamen, was wünschenswert wäre.

Was meiner Meinung nach wichtig ist, ist nicht nur zu schauen, welche Unternehmen von Hypes wie erfolgreiche Abnehm-Pharmaka oder KI profitieren, sondern auch welche verlieren.

Der Trend des bequemen Abnehmens ist jedenfalls gekommen, um zu bleiben. Davon bin ich überzeugt und halte an Novo Nordisk fest. Die hab ich mir übrigens bereits vor über einem Jahr gekauft. Nicht weil ich so viel schlauer war und den Durchbruch als Abnehm-Präparat erkannt hätte. Ich habe bei Novo Nordisk vielmehr an die Diabetes-Story geglaubt, eine Volkskrankheit, die weltweit grassiert.

Auch höhere Zinsen sind gekommen, um zu bleiben, wenn auch nicht ganz so hoch wie die 6,1 Prozent im September in Österreich. Und damit beantworte ich auch schon die Frage eines Hörers der aktuellen Podcastfolge GELDMEISTERIN mit DJE Kapital-Vorstand Ulrich Kaffarnik - hörenswert (!) - , der so wie ich auch persönlich meinte, dass momentan langlaufende Unternehmensanleihen für die Vorsorge interessant sind. Der Hörer will wissen, warum nicht Staatsanleihen. Eben, weil die Inflation zu hoch und die Renditen von zehnjährigen Staatsanleihen guter Bonität einfach zu gering sind – das ist meine persönliche Meinung, wohlgemerkt – um die Kaufkraft meines Vermögens auf Dauer zu bewahren. Da müsst ich mir schon Staatsanleihen weniger zahlungskräftiger Länder ins Portfolio packen. Doch wenn ich mehr Risiko für mehr Rendite eingehen möchte, ja dann mache ich das doch lieber mit Aktien, wo ich auch noch unbegrenzte Chancen nach oben habe.

Rechtshinweis: Dies ist die Meinunung der Autorin und keine Anlageempfehlung. Julia Kistner übernimmt hierfür keine Haftung.

#Börse #investment #Bonds #Anleihen #Novonordisk #Johnson&Johnson #Gesundheitsbranche #EliLilly #Podcast

Foto : Unsplash/Tammy


Oct 17, 202304:14
Aufreger der Woche: USA wird überbewertet

Aufreger der Woche: USA wird überbewertet

Stell Dir vor es tobt ein blutiger Konflikt im Nahen Osten, doch die Börsen bleiben weitgehend unbeeindruckt. Genau die Situation haben wir gerade. Der US-Leitindex S&P 500 hat – Stand Freitag 19 Uhr kaum nachtgegeben. Und das, obwohl dieser Leitindex in Summe gerade stark überbewertet ist, meinen Carsten Roemheld von Fidelity und Norbert Keimling von Taunus Trust unisono. Dafür haben sie auch einige treffende Argumente: Im Schnitt lag das Kurs-Gewinnverhältnis der 500 größten Unternehmen bei 14. Derzeit benötigen wir die Unternehmensgewinne von 20 Jahren, um den Aktienpreis reinzuverdienen.

Jetzt kann man natürlich argumentieren, dass man auch auf ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 14 kommt, wenn man die glorreichen Sieben ausklammert. Die sieben nach der Marktkapitalisierung größten Unternehmen der US kommen nämlich auf ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 40 und ziehen damit den Schnitt nach oben.

Ok, aber ein weiterer Hinweis, weshalb US-Aktien zu teuer sind ist die Risikoprämie, also der bei Aktien eingeforderte höhere Ertrag für das höhere Risiko Aktuell ist die Risikoprämie auf US-Aktien sogar leicht negativ. Denn die erwartete Gewinnrendite liegt bei den Aktien des S&P 500 bei fünf Prozent. Da bekommt man in den USA sogar für geldmarktnahe Veranlagungen mehr.

Carsten Roemheld glaubt obendrein, dass ein Soft Landing statt eine Rezession in den USA eingepreist ist, für ihn eine unrealistische Annahme. Und dann kramt er noch eine Statistik hervor: In den letzten Dekaden lagen von den nach Marktkapitalisierung zehn größten Unternehmen - nur zwei auch in der nächsten Dekade vorne. Das hieß von den glorreichen sieben maximal zwei überleben.

Auch das Argument, dass der S&P 500 Europa langfristig outperforme, stimme so nicht. Das war vor 2007 nicht so, das komme durch die Zinspolitik: Die Zinsen sind seither durch die ultralockere Zinspolitik seit Alan Greenspan ein Stück weit unter neutralen Zins. Das für bei Risiko-Assets wie Aktien zu höheren Renditen. Ja und wenn sich die Zinsen jetzt wieder normalisieren, nagt das natürlich an den Renditen der Aktien. In den USA, so die Experten, kauf man derzeit lieber Anleihen mit mittleretr Laufzeit statt Aktien ein. Wenn Aktien, dann sollte man sich lieber in den Emerging Markets oder aber auch in Deutschland umschauen. Anleihen guter Bonität mit längerer Laufzeit empfiehlt jetzt auch Ulrich Kaffarnik, Kapitalmarktexperte und Vorstandsmitglied der DJE Kapital AG in der am Sonntag erscheinenden Podcastfolge der GELDMEISTERIN. Ich hoffe wir hören uns. Schönes Wochenende mit der 643. Folge der Börsenminute wünscht Julia Kistner

#USA #Bewertung #Aktien #investment #Shareholder #bonds #podcast

Risiko-Hinweis: Alles Gesagte ist nur die persönliche Meinung von Julia Kistner und keine Anlageempfehlung.

Fofo: Unsplash/tim Mosholder

Oct 12, 202304:08
Um reich zu werden braucht man Geld

Um reich zu werden braucht man Geld

Nicht falsch verstehen, auch ich bin der Meinung, dass es in jedem Fall Sinn macht früh mit dem Aktienansparen zu beginnen. Selbst wenn es nur 30 oder 40 Euro pro Monat sind, die man regelmäßig in gleicher Höhe beispielsweise in einen Aktien-Indexfonds steckt. Hauptsache man beginnt einmal mit dem Aktiensparen und lernt daraus. Und beginnt heute aber nicht gleich auf die Birkenstock-Aktie anzusparen, die heute an die Börse geht, nur weil sie durch den Barbie-Film gerade hoch im Kurs ist. Starten würde ich zur Risikostreuung mit einem breit gestreuten Indexfonds, aber das in einer anderen Börsenminute-Podcastfolge.

Um richtig vermögend zu werden braucht es schon einen gewissen Vermögensstock. Soll heißen, wer nicht mit einem Erbe rechnen kann, sollt in jungen Jahren – so meine persönliche Meinung – versuchen in seinem Brotberuf so gut zu verdienen, damit er durch den Kauf statt Miete seiner Wohnimmobilie seine Fixkosten nach Abzahlung des Immo-Kredits reduzieren kann. So bleiben ihm dann automatisch mehr verfügbares Vermögen übrig, mit dem er vorsorgen kann.

Und wenn man dann mehr ansparen kann, dann wird der Traum auch realistisch, dass die Ersparnisse durch den Zinseszinseffekt fleißig für einen arbeiten und man seine Worklife-Balance – in Summe ohne gravierende Einkommenseinbußen – zugunsten von Freizeit verschieben kann.

Wer also rechtzeitig darauf schaut, dass er gut verdient und dass er vor allem in jungen Jahren am besten Vollzeit arbeit, hat auch im Alter genug. Das zeigen die Berechnungen der Pensionsversicherungsanstalt, präsentiert im Finanzjournalisten-Forum. Liebe Zuhörer:innen in der Schweiz und Deutschland, auch wenn die Zahlen aus Österreich stammen kann man sie auch auf Eure staatlichen Vorsorgesysteme umlegen.

Daher, erstens: Augen auf bei der Jobwahl. Ein Lehrling, der mit 15 Jahre sein Karriere beginnt und 50 Jahre in das Umlagefinanzierte Pensionssystem einbezahlt kommt auf eine Durchschnittseinkommen von 3200 Euro und einen Pensionsanspruch von 2906 Euro. Ein Akademiker der erst mit 25 Jahren ins Berufsleben startet, kommt auf ein höheres Durchschnittseinkommen von 4500 Euro, aus dem dann – trotz kürzerer Arbeitszeit – eine um 300 Euro höhere Monatspension resultiert.

Und zweitens: Teilzeitarbeiten ist natürlich angenehm und manchmal hat man auch nicht die Wahl, aber die bessere Worklife-Balance muss einem im Alter deutlichen Einkommensverlust auch Wert sein. Das Rechenbeispiel der Pensionsversicherung: Eine Frau mit einem Durchschnittseinkommen von 3000 Euro pro Monat, die statt 40 „nur“ 30 Stunden arbeitet, muss später eine um 12,5 Prozent niedrigere Pension in Kauf nehmen, bei 25 Wochenstunden eine Pensionseinbuße um 18,8 Prozent und bei der Halbierung der Wochenstunden auf 20 eine um 25 Prozent niedrigere Rente. Alles klar?


Rechtshinweis: Dies ist die Meinunung der Autorin und keine Anlageempfehlung. Julia Kistner übernimmt hierfür keine Haftung.

#Börse #investment #Teilzeit #Rente #Sparplan #Portfolio#Podcast

Foto: Unsplash/Haley

Oct 11, 202304:04
Bestperformer Jänner bis September 2023 - so sieht´s aus:

Bestperformer Jänner bis September 2023 - so sieht´s aus:

Kinder, wie die Zeit vergeht: Hier schon mal der erste Rückblick auf 2023, der mir heute in die Mailbox geflattert ist, erstellt von von Flossbach von Storch. Ratet mal, wer wieder einmal der Bestperformer ist. Richtig: US-Aktien. Inklusive Dividenden ist in Euro gerechnet der Index der größten 500 US-Unternehmen, der S&P 500 in den ersten neun Monaten um 12,7 Prozent im Plus.

Der MSCI World Index hat hingegen „nur“ um 12 Prozent zugelegt und das natürlich auch vor allem deswegen, weil er mit rund 60 Prozent stark in US-amerikanische Aktien gewichtet ist.

Der deutsche Leitindex DAX hat sich auch um 10,5 Prozent gesteigert – trotz der vielen Unkenrufe, weil die europäische Konjunkturlokomotive in die Rezession gerutscht ist.

Der europäische Index der größten europäischen Unternehmen Europas, der STOXX Europe 600 hat - ebenso inklusive Dividenden – um zehn Prozent zugelegt. Bei dem Index gibt es übrigens ein Gerangel um das wertvollste Unternehmen Europas. Hier muss sich der Luxusgüterkonzern LVMH neuerdings mit dem Pharmariesen Novo Nordisk matchen, dessen Erträge dank seines Abnehmmittels Wegovy durch die Decke gehen. Der Börsenwert des dänischen Arzneimittelherstellers liegt bei fetten 421 Milliarden US-Dollar.

Signifikant geringere Kursgewinne bei deutlich höherem Risiko fuhr man mit Schwellenländer-Aktien ein. Der MSCI Emerging Marktes brachte es inklusive Dividenden in Euro umgerechnt gerade einmal auf ein Plus von 2,6 Prozent von Jänner bis September 2023.

Der Bestperformer des Vorjahres, der US-Dollar legte gegenüber dem Euro in diesem Zeitraum gerade einmal 1,3 Prozent zu, der Goldpreis auf US-Dollarbasis ebenso.

Mit Anleihen ist man seit Jahresbeginn wie schon im Vorjahr nicht gut gefahren: Der Performanceindex Rex, der die Wertentwicklung deutscher Staatsanleihen misst hat von Jänner bis September sogar 0,8 Prozent eingebüßt, alternative Investments 0,7 Prozent.

Bei Anleihen und Qualitätsaktien kann man sich nach Meinung von Flossbach von Storch jetzt durchaus umschauen. Ich sehe das so: Qualitätsaktien mit einem soliden Geschäftsmodell gehören immer ins Depot. Bei Anleihen hat man jetzt wieder Chancen, damit auch die Inflationsrate mittelfristig zu schlagen. Wichtig ist aber, seiner persönlichen Anlagestrategie treu zu bleiben, die wahrscheinlich beide Assetklassen ohnedies beinhaltet. Oder kann mir jemand verraten wie genaues Timing funktioniert?

Rechtshinweis: Dies ist die Meinunung der Autorin und keine Anlageempfehlung. Julia Kistner übernimmt hierfür keine Haftung.

#Börse #investment #Bonds #Anleihen #Crash #Podcast

Rechtshinweis: Dies ist die Meinunung der Autorin und keine Anlageempfehlung. Julia Kistner übernimmt hierfür keine Haftung.

#Börse #investment #Bonds #Anleihen #Gold #Portfolio#Podcast

Foto: Unsplash/adi_Goldstein



Oct 09, 202303:43
Aufreger der Woche: Abverkauf von US-Staatsanleihen

Aufreger der Woche: Abverkauf von US-Staatsanleihen

Die Renditen von US-Staatsanleihen – nahezu egal mit welcher Laufzeit – kletterten diese Woche auf Rekordniveaus. Zur Erinnerung: Rechnen die Investoren mit steigenden Zinsen, dann fallen die Kurse der bereits im Markt befindlichen Anleihen, weil sie ja noch niedriger verzinst sind und daher abverkauft werden. US-Staatsanleihen sind teilweise so weit unter dem Kurs von 100 abgetaucht, dass die Renditen der 30-jährigen Staatsanleihen nach einem massiven Abverkauf erstmals seit Beginn der Finanzkrise 2007 wieder über fünf Prozent stiegen.

Steht uns wieder ein Crash an den Aktien- und Anleihenmärkten bevor? Liebe Crash-Propheten da draußen, ihr seid – ich muss es leider sagen – Hochstapler. Denn einen Crash kann man nicht voraussagen. Genauso wenig kann ich ihn mit Sicherheit ausschließen.

Übrigens: Auch die Renditen deutscher oder italienischer Staatsanleihen sind so hoch wie seit ein Jahrzehnt nicht mehr. Der Finanzmarkt ist eben doch ein globaler.

Also, was tun? Durchatmen und die Lage für sich beurteilen. Erstens: Warum ist es eigentlich dazu gekommen? Im Wesentlichen, weil in den USA die Daten doch robuster sind als erwartet und US-Notenbank-Chef Jerome Powell klar gemacht hat, dass es nicht notwendig sei, die Zinsen so schnell zu senken, um die Konjunktur anzukurbeln. Wie heißt es so schön: „The US Federal Reserve keep rates higher vor longer.“

2007 kam es hingegen zum Crash, weil es den Amerikanern nicht so gut ging, sie ihre Hypotheken nicht bedienen konnten, die clerveren Amerikaner die faulen Kredite in Fonds bündelten und nach Europa exportierten. Bevor mich ein Shit-Storm ereilt – das ist natürlich sehr vereinfacht.

Ich sage nicht, dass man jetzt seine Bonds verkaufen sollte, wenn man sie ohnehin bis Laufzeitende behalten möchte, und sie dann zu 100 zurückbezahlt werden. Aufpassen muss man nur etwas bei jenen US-Staatsanleihen, die rund um den November auslaufen. Das Investmenthaus Goldman Sachs hat zu dem Zeitpunkt schon einen Shut Down der US-Regierung eingepreist und das würde bedeuten, dass die auslaufenden Anleihen zu der Zeit womöglich nicht bedient werden könnten. Und auch wenn sie auszahlen, muss ich zu dem Zeitpunkt vielleicht Währungsverluste hinnehmen, weil der Dollar dann gerade unter Druck ist.

Es gibt jetzt bestimmt guteEinstiegsgelegenheiten, weshalb ich mir aber auch nicht mein Langfristportfolio mit Anleihen vollpacken würde. Da bin ich der Meinung von Baader Bank-Chefanalyst Robert Halver in der aktuellen Podcastfolge der GELDMEISTERIN, dass 60:40- Portfolios, also Fonds die zu 60 Prozent in Anleihen und zu 40 Prozent in Aktien investieren, nur eine Marketing-Erfindung sind.

Ich bin aber schon der Meinung, dass man sich jetzt umschauen kann und dabei immer seine langfristige Anlagestrategie im Kopf hat. Weshalb möchte ich Anleihen kaufen? Rechne ich mit einer tieferen Rezession und so mit größeren Kursrückschlägen an den Börsen. Dann kann ich mir schon jetzt günstig die eine oder andere Anleihe ins Portfolio auch mit Laufzeit von ein paar Jahren legen.

Und wofür Anleihen immer Sinn machen ist, wenn ich zu einem bestimmten Zeitpunkt Geld benötige, weil ich mir etwa in vier Jahren eine neue Heizung oder ein Auto leisten muss oder möchte. Dann weiß ich genau, was ich mit dem ausbezahlten Anleihen-Preis plus Zinsen zur Verfügung habe und bin zu dem Zeitpunkt unabhängig vom Börsengeschehen. Vorausgesetzt natürlich, ich investiere in Schuldverschreibungen von Schuldnern mit guter Bonität, die dann auch noch zahlungsfähig sind.

Ein schönes Wochenende wünscht Julia Kistner

Übrigens: Dies ist bereits die 640. -Börsenminute-Podcastfolge! Wenn Euch der Podcast gefallen hat, würde ich micht freuen, wenn Ihr ihn abonniert und mir damit hilft, dass noch mehr Börsen-FreundInnen auf ihn aufmerksam werden.

Rechtshinweis: Dies ist die Meinunung der Autorin und keine Anlageempfehlung. Julia Kistner übernimmt hierfür keine Haftung.

#Börse #investment #Bonds #Anleihen #Crash #Podcast


 


 




Oct 06, 202304:32
Vorsorgen und Steuer sparen wie die Amerikaner

Vorsorgen und Steuer sparen wie die Amerikaner

Die Amerikaner haben keine staatliche Pensionsvorsorge? Das stimmt so nicht. Das gesetzliche Rentenalter liegt in den USA aktuell bei 67 Jahren. Jeder amerikanische Arbeitgeber und -nehmer zahlt bis zu einer Höchstbemessungsgrundlage von rund 140.000 US-Dollar im Jahr jeweils 6,2 Prozent vom Bruttolohn in die staatliche Pensionsversicherung ein. Selbständige und Freiberufler zahlen die ganzen 12,4 Prozent.

Das reicht aber nur für eine Grundsicherung. Darüber hinaus gibt´s in den USA aber noch spannende steuerliche Anreize für die Eigenvorsorge. Am beliebtesten ist der 401(k)-Plan: Man kann einen bestimmten Teil der Jahresbezüge steuerfrei in private Investmentfonds stecken. Das können ETFS ebenso wie gemanagte Fonds sein. Anleihen-, Aktien- oder auch Mischfonds kommen in Frage. Meist beteiligen sich auch US-Arbeitgeber an den Einzahlungen.

Zusätzlich gibt es noch die Individual Retirement Accounts, kurz IRA. Einen solchen IRA kann man bei einer Bank oder einem Broker eröffnen und so mit Steuervorteilen für das Alter vorsorgen.

Und was gibt es bei uns für Steuerzuckerl? Für Selbständige gibt es in Österreich die § 14 Fonds, in die man bis Jahresende investieren kann und so den Gewinnfreibetrag nutzen kann. Für Gewinne bis 30.000 Euro kann man mit Investments in diese Fonds den zu versteuernden Gewinn um bis zu 15 Prozent reduzieren.

In Deutschland kann man Beiträge für private Lebens- und Rentenversicherungen bis zu einem Höchstbetrag von 1.900 Euro für Arbeitnehmer bzw. 2.800 Euro für Selbstständige als Altersvorsorgeaufwendungen absetzen. Zusätzlich lassen sich Beiträge zur Riester-Rente bis zu 2.100 Euro pro Jahr als Sonderausgaben absetzen.

Doch Achtung: Steuervorteile kann der Staat auch von heute auf morgen wieder reduzieren. So geschehen in Österreich beim Bausparer und der Zukunftsvorsorge. Oder Steuervorteile kann die nächste Regierung auch zur Gänze streichen: Das war bei den Investitionsfreibeträgen so, die wieder eingeführt wurden.

Steuervorteile sind das eine, man sollte sich in erster Linie aber anschauen, wie ertragreich die Veranlagungen auch sind.

Wer Steuervorteile noch heuer nutzen will, tut jedenfalls gut daran, sich jetzt schon rechtzeitig nach geeigneten Finanzprodukten umzuschauen…

Rechtshinweis: Dies ist die Meinunung der Autorin und keine Anlageempfehlung. Was ihr daraus macht ist Eure Sache, Julia Kistner übernimmt hierfür keine Haftung.

#Börse #investment #TAX #Ertrag #Podcast

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Oct 03, 202303:12
Aktienschwergewichte oder Small-Caps? Beides!  

Aktienschwergewichte oder Small-Caps? Beides!  

Überall wird derzeit von den großen Gewinnchancen mit kleinkapitalisieren Small Caps aus der zweiten Reihe schwadroniert. Dazu muss man natürlich erst einmal definieren, was man unter Small Caps versteht. Grundsätzlich sind es Aktien deren Börsenwert oder auch Handelsvolumen im Vergleich zu anderen börsennotieren Unternehmen gering ist. In den USA zählt man darunter im Normalfall Aktien mit einem Börsenwert von 250 bis zwei Milliarden US-Dollar. In Europa setzt man die Grenze nach oben eher bei einer Milliarde Euro an.

Wie auch immer, es gibt gute Gründe, warum Small Caps interessant sein können: 1.) Der gängige US-Index für die kleinenen Player, der Russel 2000 hinkt schon fünf Jahre und mehr der Entwicklung des S&P 500 hinterher, der die größten US-amerikanischen Werte abbildet. Auch könnte es durchaus sein, das wir sogenannte „Crowded Trades“ bei den Aktienschwergewichten sehen, dass viele Anleger bei den "Big Five", die super gelaufen sind jetzt die Gewinne mitnehmen und gleichzeitig aussteigen.

Eher wird es aber sein, dass in den nächsten Konjunktur-schwachen Monaten die Masse in große stabile Werte flüchtet. Ja und dann, wenn sich Anfang nächsten Jahres wieder die Konjunktur und die Aktienmärkte erholen sollten, dann werden die noch unentdeckten Werte aus der zweiten Reihe stärker nachgefragt seinund steigen.

Auf Nebenwerte zu setzen kann auch deshalb Sinn machen, weil man über die gängigsten Index-Fonds in Small Caps meist kaum veranlagt ist, weil schon per Definition in die größten Wert investiert wird.

Was gegen Small Caps spricht? Sie haben bisher über einen langen Anlagehorizont nie die großen Indizes schlagen können. Ihre Kurse sind viel schwankungsanfälliger und die Liquidität kann ein Problem sein, dass man etwa im Abwärtssog für kleinere Papiere auch weniger Käufer findet.

Small Caps gehören daher in Expertenhand oder man sollte zumindest das jeweilige kleine Unternehmen gut kennen. Man kann ja auch bei kleinen Unternehmen auf konservative Geschäftsmodelle setzen um nicht allzu viel risikieren. Viel riskiert vor allemder, der gar nicht investiert ....

Rechtshinweis: Dies ist die Meinunung der Autorin und keine Anlageempfehlung. Was ihr daraus macht ist Eure Sache, Julia Kistner übernimmt hierfür keine Haftung.

#Börse #investment #Weltaktienindex #SmallCaps #Podcast

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Oct 02, 202303:03
Aufreger der Woche: Verwirrung im Wertpapierdepot

Aufreger der Woche: Verwirrung im Wertpapierdepot

Unübersichtliche Vermögens-Aufstellung nach Aktiensplitting

Lieber Herr Finanzminister. Es ist ja herrlich, wenn inzwischen auch die Regierung es gut findet, wenn ihre Bürger an der Börse privat versorgen. Aber vielleicht sollte die Finanzmarktaufsicht auch dem einen oder anderen Broker einmal wieder auf die Finger klopfen. Nämlich, dass sie die Positionen in den Wertpapierdepots auch so auflisten, dass der Privatanleger die Darstellung seinesWertpapier-Vermögens nachvollziehen kann.

Liebe Damen und Herren der FMA in Österreich, schaut Euch zum Beispiel doch bitte einmal diesbezüglich die Gepflogenheiten der Easybank an. Beispiel gefällig?  Da hat mich ein Börsenminute-Hörer völlig schockiert kontaktiert, wie es denn sein kann, dass er ausgerechnet mit der Kursrakete des Jahre, dem teuersten Börsenwert Europas, dem Abnehmpillendreher Novo Nordisk 40 Prozent im Minus ist. Wie bitte?

Was war? Novo Nordisk hatte letzte Woche ein Aktiensplitting durchgeführt. Dem armen Hörer wurde der Preis pro Aktie halbiert, aber nicht sofort die Anzahl der eingebuchten Aktien verdoppelt. Aktiensplitting ist überhaupt so ein Thema, wo man danach unbedingt sein Portfolio prüfen sollte. Denn damit fängt meist das Chaos im Depot an. Beim schwedischen Baumaschinenhersteller Atlas Copco beispielsweise. Dort wurde 2022 ein Aktiensplit von 5:1 durchgeführt. So weit so gut, man verfolgt ja die Nachrichten. In seinem Depot sieht man dann auch, das seine an der US-Börse in US-Dollar erworbenen Atlas Copco-Aktien nur noch ein Fünftel wert sind. Dafür findet man eine weitere Position, allerdings in schwedischen Kronen, die mit null Euro Kaufpreis eingebucht ist, aber nicht mehr ganz die Differenz ausmacht, die einem der Split der Altaktien gekostet hat. Kurzum: Es lässt sich für den Anleger kaum noch überblicken, ob nach dem Split die richtige Summe eingebucht wurde.

Wäre das nicht fairer, wenn man eine Aufstellung bekommt, die übersichtlich dokumentiert, das der Wert vor und die eingebuchten zwei Werte nach dem Splitting das gleich Wert waren.

Hat jemand zufällig den letzten Split bei Amazon bei der Easybank mitgemacht? Herzliches Beileid! Auch hier ist die Aufstellung alles andere als Anleger-freundlich. Kein Wunder aslo, dass sich da so mancher nach seinem guten, alten übersichtlichen Sparbuch sehnt.

Auch ein anderer Hörer fühlt sich seiner Depotbank – zufällig auch wieder die Easybank – ausgeliefert: Nach mehreren Anfragen, ob man ihm die mehr oder weniger wertlosen russischen Gazprom-ADRs ausbuchen könne, sei er stets vertröstet worden. Es besteht wohl seitens des Brokers auch wenig Interesse das zu tun: denn für jede Wertpapierposition kassiert die Easybank mindestens 4,50 Euro + Mehrwertsteuer im Jahr.

Ich bin mir sicher, es gibt ähnliche Erfahrungsbeispiele aus Deutschland oder der Schweiz. Schreibt sie mir doch bitte in den Kommentar oder an julia@geldmeisterin.com

Es dankt schon einmal Börsenminute-Host Julia Kistner, die Euch ein Wochenende ohne Ärgernisse wünscht.

Sep 28, 202303:52
MSCI World – Kein Grund zum jammern!  

MSCI World – Kein Grund zum jammern!  

Viel Kritik hört man derzeit am Weltindex MSCI World. Jener Index, den man, verpackt in einen ETF, sehr häufig als Basisinvestment in vielen Wertportfolios findet, auch in meinem. Er hätte das Prädikat „World“ nicht verdient. Ja, das stimmt, denn knapp 70 Prozent werden in den USA veranlagt. Und in Wirklichkeit investiert man großteils nur in eine Hand voll US-Aktien. Auch das ist nicht ganz falsch.

Doch nur weil der MSCI World vielleicht nicht das hält, was „world“ verspricht, ist es keinesfalls ein schlechtes Investment und ein ETF auf den MSCI World kein schlechtes Produkt.

Ich habe mit dem Verlauf des MSCI World Index einmal im Vergleich zu anderen Börsenbarometern angeschaut. Die Daten stammen per 31. August vom Indexanbieter MSCI.

Und siehe da: Während der MSCI World seit Jahresbeginn bis Ende August 16,54 Prozent zulegte, schaffte der MSI World ex USA „nur“ eine Jahresperformance von 10,95  Prozent,der MSCI All County World, der auch große Schwellenländer-Aktien enthält performte mit 14,61 Prozent auch schlechter.

Wichtiger ist aber der Langfristvergleich, beispielsweise der Gewinnzuwachs über die letzten zehn Jahre: Auch hier liegt der MSCI World Index mit einer Jahresperformance von 9,86 Prozent doch deutlich vor dem MSCI WorldIndex ex USA mit 5,44 Prozent. Selbst der viel breiter gestreute MSCI ACW-Index kam „nur“ auf eine Performance von 8,96 Prozent.

Was man sich aber  schon überlegen kann ist a) Brauche ich einen ETF auf den MSCI World-Index, wenn ich dessen Schwergewichte durch Einzelinvestment ohnehin schon  im Portfolio habe oder b.) umgekehrt: wenn ich schon einen MSCI World-ETF im Portfolio habe, muss ich dann noch in Amazon, Apple, Meta und Co extra  investierenmoder sollte ich zwecks Risikostreuung mich da nicht besser in Europa nach soliden großen Titel umschauen oder mir überhaupt Welmarktnischenplayer  - egal aus welchem  Land -  suchen. Denn Small Caps sind in keinen der drei genannten MSCI-Indizes enthalten.

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Sep 26, 202303:03
Tesla ist die meist gehandelte Aktie der Welt

Tesla ist die meist gehandelte Aktie der Welt

Plus 1116 Prozent in fünf Jahren!

Am Sonntag hatte ich beim Podcast GELDMEISTERIN Trade Republic Country Manager Oswald Salcher zu Gast, der meinte, dass Tesla in Österreich derzeit bei weitem von seinen Kunden am meisten gehandelte Aktie von Apple ist. Dies ist nicht nur in Österreich und nicht nur bei Trade Republic so, sondern weltweit. Laut CNBC haben Privatinvestoren heuer schon 35,98 Milliarden US-Dollar in die Tesla-Aktie investiert. So viel wurde angeblich noch nie von Privatinvestoren in eine Aktie gesteckt.

Würde ich persönlich deshalb Tesla kaufen? Nein. Auch nicht jetzt, wo sie 18,9 Prozent in den letzten zwölf Monaten verloren und in den letzten sechs Monaten wieder deutlich, 30,6 Prozent zugelegt hat. Wenn man sich übrigens eine Chart einer Aktie anschaut, dann bitte über verschiedene Zeiträume. In den letzten fünf Jahren hat der Tesla-Wert über 1116 Prozent zugelegt.

The trend is your friend – mag sein. Für mich ist dieser nicht nachhaltig genug, auch wenn Tesla für E-Mobilität steht. Das KGV liegt bei 34, die Aktie kostet also das 34-fache des Jahresgewinns. Das ist zwar viel viel weniger als noch 2021 wo die Tesla-Aktie noch mit einem KGV von 216 zu haben war. Aber eine Mercedes-Aktie wird mit einem KGV von 4,6, eine BMW von gerade einmal drei gehandelt.

Nicht, dass ich momentan überhaupt ein Fan von Auto-Aktien wäre, aber der Tesla Preis ist mir definitiv immer noch zu heiß…

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#Börse #investment #Musk #environment #Podcast #E-Mortoren #pkw #podcast

Foto: Unsplash /Milan Csismad


Sep 25, 202302:11
Aufreger der Woche: Statt Sozial- jetzt Umweltdumping

Aufreger der Woche: Statt Sozial- jetzt Umweltdumping

Doch nichts mit Energiewende? Der britische Premier Richie Sunak wirft gerade mal wieder die Pläne der Autoindustrie um. Die haben sich soeben auf ein Aus von Verbrennermotoren bis 2030 eingestellt. Jetzt wird das Verbot auf 2035 verschoben. Schließlich dürfen auch in Europa Diesel-Autos und Benzine bis 2035 verkauft werden.

Ja und dann verschiebt Richie doch gleich auch das Verbot von neuen Ölheizungen von 2026 auf 2035. Und die EU- Kommission empfiehlt obendrein die weitere Zulassung des umstrittenen Unkrautvernichters Glyphosat. Schöne neue Umweltpolitik, bye bye Klimaziele.

Was die Politik mit Börse zu tun hat? Viel, wie wir wissen. Man braucht nur schauen, wie verunsichert die Märkte waren, nachdem US-Notenbankchef Jerome Powell diese Woche für 2024 durch die Blume weniger Zinssenkungen ankündigte.

Also, was macht der Anleger? Was der Anleger macht weiß ich leider nicht. Ich weiß aber, was ich mache: Ich verlasse mich weder blindlings auf die von der Politik in Aussicht gestellte Zinswende, noch auf eine zeitgerechte Energiewende und schaue a.) dass der Anteil zinssensitiver Papiere wie Banken, Versicherungen oder auch Unternehmen mit hohem Verschuldungsgrad nicht zu groß im Portfolio ist und b.) ich meide nachhaltige Themen- oder grüne Technologiefonds, wo alles drin ist was Windräder oder Photovoltaikanlagen hat. Nicht falsch verstehen, das ist auch für mich ein Mega-Anlagethema. Aus Erfahrung weiß ich aber, dass ich in einer so jungen Branche wie die grüne Technologie noch sorgfältiger bei der Selektion der Titel vorgehen muss. Denn nur weil ein Fonds oder eine Aktie das Prädikat „nachhaltig“ trägt ist es noch kein zukunftsträchtiges Investment. Denn mit einem rechne ich leider fix: Das Umweltdumping geht weiter.

Wie es mit der Online-Brokerwelt weitergeht hört ihr in der neue Podcastfolge der GELDMEISTERIN am Sonntag, die mit der Chefetage von Trade Republic, Bitpanda und Tradersplace gesprochen hat. Ein sonniges Wochenende wünscht Julia Kistner

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Sep 22, 202302:44