Hoch und Weit

Die neue Saison ist wie ein Besuch bei IKEA: Nach langer Zeit schlendern Maxi und Lucas am Wochenende durch die Reihen und schauen, was es Neues gibt. Frankfurt schmückt sich mit einem Bielefeld-Ultra („Ostwestfalen Internationaaaal“). Mit ANDERSSØN hat Köln ein richtiges Brett im Torraum. In Freiburg findet Maxi ein wenig fußballerische Glückseligkeit mit den STREICH-Wellness-Elementen. Und Lucas hadert weiter mit dem wackligen Hocker WAGNER. Da ist doch für jeden was dabei.

Feel the rush: aus dem Luftloch von Mario Gomez kommt „Hoch und weit“ mit dem Vollspann eines Michael Ballack zurück. Hier lohnt es sich bis zum Ende dranzubleiben, wie bei den Last-Minute-Türken bei der EM 2008. Die Spannungskurve senkt sich tü(r)ckisch. Rüştü Reçber kann nur düpiert durch die Kriegsbemahlung schauen, Kacktor-Lehmann ist da schon geschlagen. Die linke Klebe von Poldi katapultiert Lucas und Max bis zu König Harry in den britischen Dschungel und über die vollen 2,01m von Peter Crouch zur englischen Härte gegen Darmstadt 98. Bei dem Tempo hilft auch kein Odonkor.

Hühnerpelle gegen Sonnenbrand: Das erste Sommer-Spezial mit 100% Röhrenfernseher-Romantik zur EM 2004 in Portugal. Força für heißes Namedropping mit sprachtherapeutischem Charakter. 1:0 für den Logopäden-Schreck Griechenland; 0:2 in puncto Handschuhe für Katze Ricardo, der wie Beckhams Elfmeterball für 15 Jahre verschwand und irgendwo verlottert in den Straßen von Nelly Furtados Musikvideo gefunden wurde. Alle weiteren Tore und Highlights bei Eurogoals.

Saison zuende und das letzte Panini-Bild verblasst: Wir verneigen uns vor dem bildschönen Fehlschuss-Torero und Torschürzenjäger Mario Gomez. Der VfB darf seit über 10 Jahren wieder mit Bielefeld erstklassig spielen, während Artur Wichniarek in Polen schon lange erstklassige aber kleinere Brötchen backt. Selbst die kriegt der HSV nicht gebacken. Im Volkspark meierte es erstmals ganz Diek, während an der Weser das unfassbare Wunder jetzt selbst die Heiden heim ruft. Alles weitere ist noch Geschnatterer.

...das ist immer frei. Denn es ist Sommer! Vielleicht in Hoffenheim? Dort ist man nicht auf Rosen gebettet. Dafür Maxi in Dänemark mit Brand zwischen Ebbe und Sand. Zusammen mit Lucas und ihm einstimmen auf den letzten Tanz auf dem Schwertfisch von Werder und dem HSV. Ready für den „Hoch und Weit“-Summer-Jam?

Rama-Lama-Ding-Dong. Wir versaufen unser Geld in den Stadien dieser Welt. Einschalten auf zwei Flaschen Sekt mit Andreas Brehme, damit die Akkus voll sind für den Abstiegskampf. Seid mit dabei bei den munteren Ausflügen durch die Vorgärten in Ostwestfalen über die Bremer Brücke bis in die Logen dieser Welt, wo Mathias Hain auf euch wartet und ihr Platz nehmen dürft auf seinem Langnese-Trainerstuhl. Von dort habt ihr den besten Blick auf den Kampf um die begehrten Plätze in der 1. und 2. Bundesliga.

Volle Lotte Pokalfieber: Die Sportfreunde Maxi (Parkplatzwächter a. D.) und Lucas glänzen mit gefährlichem Halbwissen aber umso größerer Namenskenntnis für beliebte Kindernamen like a Karlheinz oder Waldemar. Pokalkinder der Marke Willi Landgraf erinnern sich an die großen Schlachten der Underdogs, als Schalke noch Titel gewann, Stuttgart um Titel spielte und der HSV noch als ernstzunehmender Gegner galt.

Countdown bis zum deutschen Klassiker in der englischen Woche: die schlechtesten Wortwitze in 60 Minuten „Hoch und weit“ (engl. Long English), inspiriert von den besten Sprüchen aus nur 40 Jahren Bundesliga – und am Ende gewinnen die Bayern. Diese Folge wird präsentiert auf Kosten gescheiterter Karrieren powered by Bayern München Amateure.

Die Doppelsechs pfeift auf Doppelpass und spielt jetzt „Hoch und weit“. Der Ball rollt wieder und Dietmar Hopp freut sich, dass er dank Sky endlich politisch korrekte Fangesänge hören darf. Alles über das Derby-Fieber, die Basler-Kur und „Der seltsame Fall des Jens Nowotny“.

Die Doppelsechs steht. Die ersten Laufwege werden geprobt, aber die Grätsche sitzt bereits - besser als jeder Doppelpass, sauberer als die Hertha-Kabine. Und ab nächsten Samstag rollt auch der Ball wieder. Während die Ränge leer bleiben, blicken hier zwei Haupttribünen-Pöbler auf den Re-Start, das Revierderby und Dich, Jens Lehmann!