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Kasha Today

Kasha Today

By ZK/U Berlin

Kasha* Today ist der Spiegel in die Alltagskultur Russlands: Die Hosts Barbara und Jürg öffnen Kochtöpfe voll Buchweizen, reisen in Zugabteilen von Wladiwostok nach Moskau und hören Garagen-Rock aus dem russischen Norden. Kasha klärt über das auf, was ihr über Russland nicht gewusst oder auch nur geahnt habt. Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine setzte dem ursprünglichen Konzept ein Ende - wie kann man in dieser Zeit noch über und mit Russland sprechen? Genau das thematisieren wir.

Initiiert vom ZK/U, moderiert von Barbara Anna Bernsmeier und Jürg Andreas Meister.
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01 - Provodnica. Top-Managerin auf Schienen

Kasha TodayJan 04, 2021

00:00
46:49
11.2 - Коллективность i борьба (RU)
Mar 20, 202336:02
11.2 - Kollektiv und Kampf (DE)
Mar 20, 202326:59
11.1 - Братья Субботины (RU)
Mar 20, 202327:42
11.1 - Die Brüder Subbotin (DE)
Mar 20, 202321:06
10 - Orthodoxie und Staat

10 - Orthodoxie und Staat

Die russische orthodoxe Kirche und die Politik im Kreml gehen - wie auch medial immer hervorgehoben wird - Hand in Hand. Allzeit präsent sind die Bilder der ranghohen Politiker*innen in den Weihnachts- und Osternächten, der Sprung ins eiskalte Wasser zur Taufe im Januar, die Narrative der Kirche gegen "westlichen Sittenverfall". Den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine legitimieren und unterstützen die kirchlichen Oberhäupter. Sich kritisch äußernde Priester in Regionen wurden denunziert und teilweise vor Gericht gestellt. Wie ist es zu diesem Gleichklang von Kirche und Macht in den Jahren nach dem Zerfall der Sowjetunion gekommen und welchen Rückhalt hat die Orthodoxie in der Gesellschaft? 

Unseren Fragen stellt sich Regina Elsner, Theologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin des ZOIS Berlin.  Sie untersucht insbesondere die sozialethische Haltung der Orthodoxen Kirchen in Osteuropa seit dem Ende der Sowjetunion mit einem besonderen Schwerpunkt auf Friedens- und Konfliktethik. 

Mit ihr schauen wir uns an, was orthodoxe Religionspraxis und -rituale auszeichnet, welchen Status die Kirche während der Sowjetzeit inne hatte und wie sie in den Jahren der Transformation ab den 1990ern mehr und mehr sozialpolitische Lücken schloss. Wir blicken zurück auf Pussy Riot und ihr Punkgebet in der Christ-Erlöser-Kathedrale, sprechen über die "Jurodiwy" - die russische Version des Narren in Christo - und Interpretationen von Sünde und Verfall. 


Regina Elsner: https://www.zois-berlin.de/ueber-uns/mitarbeiterinnen/dr-regina-elsner


Kasha Today ist Teil des Projektes CETKA des ZK/U Berlin, gefördert durch das Auswärtige Amt.



Oct 02, 202201:01:56
09 - Krieg und Fernsehen

09 - Krieg und Fernsehen

Russland geht hart gegen freie Meinungsäußerung vor und kontrolliert streng, was die Bürger*innen über den brutalen Krieg in der Ukraine sehen und hören. Anfang März 2022 unterzeichnete Wladimir Putin ein Gesetz, das Berichte, die der Version der russischen Regierung widersprechen, unter Strafe stellt - was viele unabhängige Medien gezwungen hat, das Land zu verlassen oder ihre Tätigkeit einzustellen. Auf der anderen Seite ist das russische (staatliche) Fernsehen noch immer Informationsquelle Nr. 1 für einen Großteil der Bevölkerung, insbesondere außerhalb der Großstädte. 

Gemeinsam mit der Journalistin und Medienwissenschaftlerin Anna Litvinenko schauen wir in dieser Folge genauer auf Geschichte und Gegenwart des TV. Welche Formate gibt es und wie populär sind sie in der Bevölkerung? Welche Narrative wurden über die letzten Jahre aufgebaut und genährt? Und wie genau funktionieren Werkzeuge der Propaganda in den visuellen Medien? Außerdem wagen wir eine (vorsichtige) Analyse, wie die Zukunft der freien und kritischen Medienberichterstattung in Russland aussehen könnte. 

Gästin: 

Anna Litvinenko: wissenschaftliche Mitarbeiterin der Freien Universität Berlin und Mitglied der Emmy Noether Forschungsgruppe Zur Medialisierung (semi-)autoritärer Herrschaft: Die Macht des Internets im post-sowjetischen Raum. Anna Litvinenko hat Internationale Journalistik in Sankt Petersburg studiert und 2007 dort promoviert. 

Quellen und Links:
Podcast Internet & Society

Fuck this Job - Dokumentarfilm der ARD zur Geschichte des unabhängigen Fernsehsenders Doshd (TV Rain) 

Provereno Media - Factchecking in russischen Medien. 






Apr 16, 202201:05:44
08 - Wie weiter?

08 - Wie weiter?

14 Tage sind nun seit Beginn des Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine vergangen. 14 Tage leben wir in einer neuen Realität in Europa, sehen grausame, verstörende, nicht vorstellbare Bilder aus Kyiv, Mariupol, Kharkiv und weiteren Städten - nicht nur in den Medien, sondern auch direkt von unseren Bekannten und Partnern vor Ort. 

In unserer Episode geht es nun darum: Wie können wir weiter über und mit Russland sprechen? Wie gehen wir mit unserem Ansatz, aber auch unseren eigenen Fehlern, unserer Naivität um? Kann man trennen zwischen Putin und dem Regime und den vielen, vielen Menschen in russischen Regionen, die wir in unserem Podcast ja porträtieren? Und wir können wir Solidarität mit unseren russischen Freunden ausdrücken, die trotz aller Angst vor Repressionen mutig ihre Stimmen erheben? 

Kasha Today ist Teil des Projektes CETKA des ZK/U Berlin, gefördert durch das Auswärtige Amt. 

Mar 10, 202233:56
07 - Kaliningrad. Hafenromantik, Klopse und "Fassadismus"

07 - Kaliningrad. Hafenromantik, Klopse und "Fassadismus"

Das zweite Kasha-Jahr startet mit einem kleinen geographischen Exkurs in die von Deutschland aus nächste Region Russlands: Kaliningrad, das frühere Königsberg, liegt nur 666 km östlich von Berlin und ist (wenn nicht gerade Pandemie ist) durch Zug, Marschrutka und E-Visa mehr als einfach zu erreichen. Wir erkunden den (pseudo-)historischen Stadtkern, die Liebe zu preußischen Fassaden und russischen Kriegsschiffen, sowjetisches Architekturerbe, kulinarische Vorlieben und die Beziehungen zum russischen "Festland". 

Gast: Der Kulturwissenschaftler, Schriftsteller und Stadtführer Alexander Popadin. 


Kasha Today is Teil des Projektes CETKA des ZK/U Berlin, unterstützt durch das Auswärtige Amt. 

Jan 25, 202234:28
06 - Russia Reloaded: Rückblick auf ein Jahr Kasha
Dec 31, 202137:13
05 - Gendern po-russki
Dec 24, 202155:51
04.1 - Bonus Folge: Wer hackt denn da?
Jul 06, 202119:15
04 - Die Digitalisierung der Gesellschaft
Jun 27, 202101:18:47
03 - Kasha aus Buchweizen, Hering im Pelz. Auf der Suche nach der "echten" russischen Küche

03 - Kasha aus Buchweizen, Hering im Pelz. Auf der Suche nach der "echten" russischen Küche

Kann man Wareniki auch laktosefrei zubereiten? Trinken die Russ*innen wirklich immer Wodka zum Essen? Wieso steht Kasha nicht auf der Speisekarte in Berlin? 

In Folge 3 gehen wir dem alltäglichsten aller Alltagsthemen auf den Grund: Den kulinarischen Besonderheiten in Russland und darüber hinaus. Barbara und Jürg erinnern sich an ihre Studienzeiten und den Gang auf Märkte, in Stolovayas (Mensen) und die Entdeckung buryatischer, georgischer, kalmückischer, belarusischer und tatarischer Köstlichkeiten. Fachkundige Unterstützung und Antworten auf die Frage, ob es die 'wahre' russische Küche überhaupt gibt bekommen sie dieses Mal von Ilja Kaplan, Besitzer und Chefkoch des legendären "Pasternak" im Prenzlauer Berg. Wir empfehlen dringend die Ausrüstung mit Salaten (Mayonnaise ist Muss!), Blinis mit allerlei Füllungen, Torten, einem Getränk der Wahl und natürlich Kasha zum Anhören dieser Episode. Приятного аппетита! 


Literaturangaben und kulinarische Empfehlungen:

Elena Molochovez: "Podarok molodym khozyaikam", 1897, http://www.edovo.ru/

Feinkostladen "Berjozka", Passauer Str. 4, 10789 Berlin

Restaurant Pasternak, Knaackstraße 22-24, 10405 Berlin

Bar "100 Gramm", Weinbergsweg 25, 10119 Berlin

Überblick über Lokale, Bars, Restaurants in Berlin: https://russkij.berlin/de/essentanzen


Einen herzlichen Dank an Ilja Kaplan für Fragen, Antworten und Küchenrundgang sowie an Ruslan Sabirov für die Live-Verkostung aus Kazan.

Kasha Today ist Teil des Projektes CETKA des ZK/U Berlin, gefördert durch das Auswärtige Amt.

Apr 09, 202101:28:48
02 - Russland, das lesefreundlichste Land? Oder wieso kann mein Taxifahrer Puschkin zitieren?

02 - Russland, das lesefreundlichste Land? Oder wieso kann mein Taxifahrer Puschkin zitieren?

Folge zwei geht einem weit verbreiteten Mythos auf den Grund: Sind die Russ*innen das lesebegeistertste Volk der Erde, und zwar durch alle Gesellschaftsschichten? Alltagsbeobachtungen lassen Barbara und Jürg darauf schließen: In Bücher vertiefte Passagiere in der Moskauer U-Bahn, Primetime-Werbespots in Gedichtform, Heine zitierende Grenzposten. Birgit Menzel, Professorin für russische Literatur und Kultur an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, klärt auf, was an dieser Ansicht dran ist und nimmt uns mit auf eine Reise in die (scheinbar ständig lesende) sowjetische Gesellschaft der 1970'er Jahre. Im Gespräch, das über den Samizdat* bis hin zu Rap-Battles und stihi.ru alle Facetten von Literatur in Russland abdeckt, kommt die Eingangsfrage doch sehr ins Wanken - und eine neue These zeichnet sich am Horizont ab. 

*Samizdat = сам sam ‚selbst‘ und издательство isdatelstwo ‚Verlag‘ bezeichnete in der Sowjetunion die Verbreitung von alternativer, nicht systemkonformer Literatur über nichtoffizielle Kanäle.


Gedichte: 

Robert Rozhdestvensky "Человеку мало надо" (Der Mensch braucht wenig), 1973 

Joseph Brodsky "Л.В.Лифшицу" (An L.V. Livshits), 1971

Igor Severyanin "Увертю́ра" (Ouvertüre), 1915


Literaturangaben und -empfehlungen:

Alexei Yurchak: Everything Was Forever, Until It Was No More. The Last Soviet Generation (Princeton University Press)

Birgit Menzel: "Vom Print zu Pixel. Buchmarkt und Lesen in Russland" (in: Osteuropa 1-2/2019)

DJ Stalingrad: Exodus (Matthes & Seitz)

Elena Guro: Lieder der Stadt (Friedenauer Presse)


Einen herzlichen Dank an Birgit Menzel für das wundervolle und lehrreiche Interview sowie an Sergei und Olesia für ihre Gedichtrezitationen.

Kasha Today ist Teil des Projektes CETKA des ZK/U Berlin, gefördert durch das Auswärtige Amt.

Feb 28, 202101:04:33
01 - Provodnica. Top-Managerin auf Schienen

01 - Provodnica. Top-Managerin auf Schienen

In unserer ersten Folge nehmen wir Euch gleich mit auf die (fast) längste Reise, die Russland zu bieten hat: Zusammen mit Irina Anatolievna reisen wir im Platzkart-Waggon von Vladivostok am Pazifik in die Hauptstadt Moskau. Was bedeutet im größten Land der Erde eigentlich "nah"? Wie lebt es sich so 10 Tage im Zug? Reicht das mitgebrachte Essen? Barbara und Jürg geben außerdem Lifehacks, wie man sich bei Grenzübertritten zu verhalten hat, welche Betten eher die falsche Wahl sind und welche kulturellen Codes jede Zugreisende in Russland unbedingt kennen sollte. 

*Provodnica = Zugbegleiterin. Kümmert sich um die Gäste im Schlafwagen, gibt Bettwäsche und Teegläser aus, hat ein offenes Ohr und immer die An- und Abfahrtszeiten im Blick. 

*Platzkart = 3. Klasse in russischen Zügen, Schlafwagen im offenen Großraum-Stil mit 4 Betten als Abteil und zwei an der Seite. 


Kasha Today ist Teil des Projektes CETKA des ZK/U Berlin, gefördert durch das Auswärtige Amt. 

Jan 04, 202146:49