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Conny & Kurt - Zwischen Himmel und Erde

Conny & Kurt - Zwischen Himmel und Erde

By Kurt Eimuth

Zwei Männer im besten Alter, sozial engagiert und beruflich vorbelastet, sprechen wöchentlich über aktuelle gesellschaftliche Themen, sozusagen über Gott und die Welt.
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Käßmann: Mehr Kontakte zur russischen Zivilgesellschaft

Conny & Kurt - Zwischen Himmel und ErdeJun 02, 2022

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14:59
„Das größte Risiko für die innere Sicherheit sind Islamisten.“

„Das größte Risiko für die innere Sicherheit sind Islamisten.“

Am Osterwochenende haben sich bis zu 400 Menschen bei einer Veranstaltung mit dem Titel „Die Gebetsstätten und das Versprechen Allahs“ in Hamburg versammelt. Veranstalter war die Gruppe Hizb ut-Tahrir (HuT). Sie ist in Deutschland offiziell verboten. Nach Einschätzung des Hamburger Verfassungsschutzes ist ihr Ziel die Errichtung eines Kalifats in Deutschland. Im Gespräch im Podcast Conny&Kurt kritisiert die Journalistin Beatrice Achterberg vom Berliner Büro der Neuen Züricher Zeitung die ungleiche Wahrnehmung extremistischer Bedrohung: „Das größte Risiko für die innere Sicherheit sind Islamisten.“ Mit dieser Feststellung soll nicht der Islam als Religion in eine extremistische Ecke gestellt werden.


Das Hamburger Salafisten-Treffen wurde kaum zur Kenntnis genommen, während das Potsdamer Treffen einiger Rechter und Rechtsradikaler sehr schnell hohe Wellen schlug. „Das offenbart einen politischen Doppelstandard, wenn es um extremistische Phänomene geht“, bilanziert Achterberg.


Apr 11, 202408:51
Nicht Neues unter dem Kirchenmusik-Himmel

Nicht Neues unter dem Kirchenmusik-Himmel

Er ist einer, der in den 1970er und 1980er Jahren die Kirchenmusik modernisiert hat. „Sacro-Pop meint das Heilige populär machen“, erklärt Friedrich Karl Barth im Podcast Conny&Kurt. Und mit ihren Texten und ihrer Musik sprachen sie, zu nennen sind noch Peter Horst und Peter Janssens, junge Menschen an. Vor allem war dies bei den Kirchentagen zu bestaunen, die plötzlich für die Jugend interessant wurden. Zahlreiche Lieder des 86-Jährigen haben Eingang in das Kirchengesangbuch gefunden, „Komm bau ein Haus“, „Brich mit den Hungrigen das Brot“, „Wir strecken uns nach Dir“, „Selig seid ihr“ und das wohl meist gesungene Tauflied „Kind, du bist uns anvertraut“.

Doch von versuchen wie neulich in RTL hält er nichts. Dort wurde die Passionsgeschichte mehrfach von langen Werbeblöcken unterbrochen. Barth: „Wenn ein Regisseur das in Kauf nimmt, da tritt er sich in den A…“ Schließlich habe Jesus die Händler selbst aus dem Tempel geworfen. Ziel guter Musik müsse sein, Text und Melodie zu verheiraten, damit ein gutes Lied entstehe. Heute gäbe es zu viele Lieder mit dogmatischen Phrasen. Auch brauche man kein neues Gesangbuch wie es die EKD für 2025 plane. Friedrich Karl Barth bedauert, dass sich in der Kirche kein neuer Musikstil entwickelt habe. „Der Neueste ist der Janssens gewesen. Es müsste etwas anderes gefunden werden. In der Kirche gibt es nicht Neues“, so sein Fazit.

Apr 04, 202430:51
Provokation Tod versus Auferstehung

Provokation Tod versus Auferstehung

Zum Osterfest fragen Conny&Kurt in ihrem Podcast, was ist eigentlich Auferstehung? Pfarrer Helwig Wegner, Frankfurt, antwortet sehr persönlich. Er hält es mit Dorothee Sölle, die davon sprach, dass wir im Tod wie ein Wassertropfen im Meer aufgehen. Wegner: „Ich werde, wenn ich sterbe, ein Tropfen im Meer Gottes sein. Damit kann ich mich anfreunden. Ich verliere meine persönliche Identität, aber es wird aufgehoben in einem großen Zusammenhang. Der Tropfen bleibt Wasser, hat aber nicht mehr die Last einer Individualität zu tragen.“ Doch Pfarrer Wegner mag nicht ausschließen, dass er in kritischen Situationen auch auf „ganz infantile Vorstellungen“ zurückgreife.

Die Religionen haben unterschiedliche Vorstellungen entwickelt. Selbst innerhalb des Christentums und ja auch innerhalb einer Konfession gibt es widersprüchliche Vorstellungen. Es sei ein Wechselbad der Möglichkeiten und Meinungen, meint Wegner.

Es werde alles Mögliche gedacht, „denn der Tod ist eine Provokation für einen lebenden Menschen. Alles ist weg. Das können Menschen nicht wahrhaben.“ Folglich müsse es eine Form des Weiterlebens nach dem Tod geben. Weit verbreitet sind die Vorstellungen, dass es eine Auferstehung mit Haut uns Haaren gibt und alle sich wiedersehen. Daneben existiert die Vorstellung, dass die Seele aufersteht. Welche Bilder wirklich tragen, hänge immer von den jeweiligen Lebensumständen ab, etwa ob man gerade einen Verlust erlebe oder die Geburt eines Kindes. Der Kontext spiele eine bedeutende Rolle.

Mar 28, 202412:33
Osterhasen haben in der Karwoche nichts verloren

Osterhasen haben in der Karwoche nichts verloren

Osterhasen und bunte Ostereier haben schon längst Konjunktur. Dabei steht von dem Osterfest die Karwoche, die an das Leiden Jesu erinnert. In ihrem Podcast Conny&Kurt rücken die beiden den Inhalt der bevorstehenden Karwoche in den Mittelpunkt ihrer Folge zum Palmsonntag. Sie erinnern daran, dass früher das öffentliche Leben eher durchschnaufte. Selbst das Radio sendete gedämpfte Musik. Heute ist etwa das Tanzverbot an Karfreitag nicht mehr zeitgemäß. Es wäre aber eine Aufgabe der Kirche, den Inhalt der Karwoche zu vermitteln. Hierfür sollten zeitgemäße Formen entwickelt werden.

Mar 21, 202413:34
„Wer Waffen liefert, bekommt Geflüchtete“ - Die neue Vorsitzende von Pro Asyl im Gespräch

„Wer Waffen liefert, bekommt Geflüchtete“ - Die neue Vorsitzende von Pro Asyl im Gespräch

Mit Blick auf den globalen Süden beschreibt die neue Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft Pro Asyl Halina Gutale einen Mechanismus, der in der hiesigen Diskussion keine Rolle spielt. Im Podcast Conny&Kurt stellt Gutale, die mit 14 Jahren aus Somalia nach Deutschland flüchtete, fest: „Wer Waffen liefert, bekommt Geflüchtete“. Für sie ist klar: Die Geflüchteten, die man nicht haben will, produziert man gleichzeitig.“ Sie selbst kennt aus ihrer Erfahrung alle Probleme von Geflüchteten: „Wir hatten ganz andere Sorgen als Gleichaltrige.“ Die Woche über ging sie zur Schule und am Wochenende arbeitete sie in der Pizzeria, um den Deutschkurs bezahlen zu können. Für sie ist es wichtig, dass Geflüchtete ihre Rechte kennen. „Damals kannte ich meine Rechte nicht, man verweigerte mir das Abitur aufgrund des Aufenthaltsstatus.“ Es müssten „mit Herz und Verstand“ Lösungen gesucht werden. Dabei gelte immer: „Wir müssen menschlich bleiben“. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Pro Asyl ist ein Zusammenschluss von Mitarbeitenden aus Kirchen, Gewerkschaften, Wohlfahrts- und Menschenrechtsorganisationen und landesweiten Flüchtlingsräten. Sie verbindet die Überzeugung, dass es die Pflicht einer demokratischen und humanen Gesellschaft ist, Flüchtlinge und verfolgte Menschen zu schützen.


Mar 14, 202418:56
Barbie statt Bibel

Barbie statt Bibel

Es ist nicht überliefert, ob vor der Jakobskirche im Frankfurter Stadtteil Bockenheim die Besucherinnen und Besucher den Sonntagsgottesdienst rosa gekleidet besuchten. Doch im Mittelpunkt der Predigt stand der Film mit seiner Antwort auf die Fragen woher wir kommen und wohin wir gehen und seiner Erzählung vom Paradies. „Der Film bietet Orientierung, weil die Frage gestellt wird: Was macht das menschliche Leben aus?“, so Pfarrer Rüdiger Kohl im Podcast Conny&Kurt. Die Antwort des Films sei Sterblichkeit. „Sterben können, auf den Tod hin leben und gerade deshalb ein erfülltes Leben führen“. Rüdiger Kohl spürt im Podcast den versteckten Narrativen nach. Eine Betrachtung des Films aus ungewöhnlicher Perspektive.


Mar 07, 202416:36
Kirchenasyl: Rettung im letzten Augenblick

Kirchenasyl: Rettung im letzten Augenblick

Das politische Klima ist beim Thema Migration und Asyl frostiger geworden. Die Kirche jedoch hält an einer alten Tradition fest: dem Kirchenasyl. Derzeit sind nach Angaben von Pfarrerin Anja Harzke vom Verein „Maqom – Kirche und Zuflucht“ über 800 Personen im Kirchenasyl in 455 Gemeinden. Im Podcast Conny&Kurt verweist die Frankfurter Pfarrerin auf die biblische Tradition. „Das Kirchewnasyl ist eine uralte Tradition, zieht sich durch die ganze Bibel hindurch. Das hat es schon immer gegeben.“ Heute handelt es sich um eine Übereinkunft zwischen Staat und Kirche, das weltliche Recht in kirchlichen Räumen nicht durchzusetzen. Es sei eine Chance für den Staat, noch einmal genauer hinzuschauen, denn die Begründungen der Abschiebungen sind oft nur formal. Etwa weil das erste Einwanderungsland nicht Deutschland war und nach dem Dublin-Abkommen nur dort der Antrag auf Asyl gestellt werden könne. „Das Kirchenasyl ist ein Schutzraum um nochmal durchzuatmen und den Behörden die Möglichkeit zu geben, nochmal drauf zuschauen“, sagt Anja Harzke. Immerhin könnten über 90 Prozent derjenigen, die Kirchenasyl beantragten, bleiben.


Feb 29, 202418:12
Weltgebetstag: Texte aus Palästina überarbeitet

Weltgebetstag: Texte aus Palästina überarbeitet

In schweres Fahrwasser geriet in diesem Jahr der eher gesetzte Weltgebetstag der Frauen. Seit 130 Jahren feiern Frauen aller Konfessionen weltweit nach Texten, die von Christinnen aus einem Land ausgewählt wurden. 2017 fiel die Wahl auf Palästina. Und so entstanden ab 2020 Texte und Liturgie, lange vor dem Überfall der Hamas auf Israel. Nach dem 7. Oktober schauten aber viele, etwa die christlich-Jüdische Gesellschaft oder Pax Christi genau hin und erhoben den Vorwurf des Antisemitismus. Das deutsche Weltgebetstags-Komitee überarbeitete die Texte. Die katholische Vorsitzende des deutschen Weltgebetstags-Komitees Ulrike Göken-Huismann nennt dies im Podcast Conny&Kurt Kontextualisierung. So wurde etwa das vom nationalen deutschen Komitee

verantwortete Vorwort der Gottesdienstordnung neu formuliert. Mit Blick auf „die

unfassbaren und grausamen Terrorakte der Hamas vom 7. Oktober 2023“ und den

Gaza-Krieg heißt es dort jetzt: „Wann, wenn nicht jetzt sollten christliche Frauen aller

Konfessionen sich weltweit zu Gottesdienst und Gebet, zu Klage und Schweigen, zu

inständigem Bitten um Frieden versammeln?“ Die Fürbitten wurden durch eine Bitte für alle, die seit dem 7. Oktober in Israel und Palästina „in unvorstellbarem Ausmaß unter Terror, Not

und Krieg und sexualisierter Gewalt leiden“ ergänzt. Den Gottesdienst am 1. März kann man auf Youtube schauen.

Feb 25, 202417:01
Kirche als Schule gegen Antisemitismus

Kirche als Schule gegen Antisemitismus

„Wir wissen, dass in unseren Gemeinden ganz viel Toxisches passiert“, so Pfarrer Christian Staffa, der Antisemitismus-Beauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland im Podcast Conny&Kurt. Der Antisemitismus hat nicht nur eine lange Tradition, sondern er baut auf Typologien der kirchlichen Tradition auf, wie etwa das Verratsmotiv. „Wir müssen das an die Oberfläche bringen um es bearbeiten zu können“, so Staffa. „Da müssen wir Demokratie einüben“. Kirche als Schule der Demokratie und als Schule gegen Antisemitismus.

Feb 25, 202424:03
Kindesmissbrauch: Wider dem Verlangen

Kindesmissbrauch: Wider dem Verlangen

Sexualisierte Gewalt gibt es leider in allen Institutionen und quer durch alle Gesellschaftsschichten. Schmerzlich muss sich nach der jüngsten Studie die evangelische Kirche damit intensiv beschäftigen. Doch zum Schutz der Kinder müssen nicht nur dringend Strukturen in den Organisationen, etwa der Kirche, verändert werden. Auch am anderen Ende muss man dem Phänomen ins Auge sehen. Etwa ein Prozent der Männer – so die Schätzung – haben pädophile oder hebephile Neigungen. Sie fühlen sich von Kindern im vorpubertären oder frühpubertären Alter angezogen. Eine Neigung, deren Ursachen nicht eindeutig geklärt ist. Im Podcast Conny&Kurt erklärt die Psychologin Nora-Frederike Hoffmann, dass diese Neigung „biopsychosoziale Komponenten“ enthalte, also ein Anteil eben auch angeboren sei. Hoffmann und ihr Kollege Leif Trampenau bieten ein (psychotherapeutisch/psychiatrisches) Behandlungsangebot für Männer und Frauen, Erwachsene (und Jugendliche), die therapeutische Hilfe suchen, weil sie sich sexuell zu Kindern hingezogen fühlen. Die Arbeit der Mitglieder des Präventionsnetzwerks „Kein Täter werden“ wird im Rahmen eines Modellvorhabens nach §65d SGB V durch den Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen (GKV-SV) gefördert. Hier können sich Männer hinwenden, die sich eben von den Kindern angezogen fühlen und dieses Verlangen in den Griff bekommen wollen. Die Beratungsstelle kann dabei helfen. Derzeit sind 30 Männer dort in Behandlung, Gleichwohl schätzt man, dass alleine in Schleswig-Holstein 10.000 Männer mit diesem Verlangen leben.

Feb 25, 202419:19
Evangelisch ist auch nicht besser

Evangelisch ist auch nicht besser

Man ahnte es. Doch das Ausmaß des Missbrauchs überrascht doch. Es lässt einen vor Scham verstummen, macht sprachlos. Dachte man, dass das strukturelle Problem der katholischen Kirche der Zölibat sei, was ja bekanntlich in der evangelischen Kirche kein Problem darstellt. Doch die letzte Woche veröffentlichte Studie ForuM stellt fest, dass ausgerechnet das evangelische Pfarrhaus ein Problembereich darstellt, neben den anderen Arbeitsbereichen. Auch hier gab es das Wegschauen, die Nichtbeachtung der Betroffenen und ja auch Vertuschung. Über die Vorstellung der Studie, die Zahlenbasis und die intensive Einführung in die Studie sprechen Conny&Kurt in ihrem Podcast mit Philipp Greifenstein vom Magazin für Kirche, Politik und Kultur „Die Eule“. Greifenstein schildert seine Eindrücke von der Pressekonferenz und ordnet das Zahlenwerk ein. Conny&Kurt sind verwundert, dass offenbar auch in den letzten beiden Jahrzehnten die evangelische Kirche kaum Schutzkonzepte ausgebaut hat, obwohl dies ein Gebot des schon 2005 verabschiedeten Gesetz zur Kindeswohlgefährdung (§8a, SGB VIII) ist

Feb 25, 202428:21
Einsame Jugend
Feb 25, 202428:21
Das Problemdreieck: EU, Preisdiktat und steigende Bodenpreise

Das Problemdreieck: EU, Preisdiktat und steigende Bodenpreise

Landwirtschaft und Politik stecken gemeinsam im Dreieck zwischen EU-Vorschriften, dem Preisdiktat der Lebensmitteldiscounter und den steigenden Bodenpreisen fest. Hinzu kommt der Konkurrenzdruck des Weltmarktes. Eine Patentantwort fanden Conny&Kurt in ihrem Podcast im Gespräch mit Rotraud Weber, Geschäftsführerin der Landjugend des Winzer-und Bauernverbands Rheinland-Nassau, auch nicht. Aber es wurden doch die Zwänge unter denen eine Lösung gefunden werden muss deutlich. Vielleicht ist die gegenseitige Anerkennung der Rahmenbedingungen ein Ansatz, um Lösungswege zu finden. Deutlich wurde im Gespräch aus, dass die Bauern sich gegen eine Vereinnahmung durch demokratiefeindliche Strömungen distanziert haben.

Feb 25, 202426:48
Demokratie muss vor Ort eingeübt werden

Demokratie muss vor Ort eingeübt werden

Mit Detlef Ruffert kommt im Podcast Conny&Kurt ein langjähriger Kommunalpolitiker zu Wort. Ruffert war in seiner Heimatgemeinde Steffenberg 1. Beigeordneter und Vertreter des Bürgermeisters. Seit 2006 ist er Vorsitzender des Kreistages Marburg-Biedenkopf. Ruffert berichtet von der wachsenden Entfremdung. Dies habe zum einen strukturelle Ursachen, sei aber auf der anderen Seite auch einer wachsenden Polarisierung zuzuschreiben. So habe etwa die Gebietsreform dazu geführt, dass die Entscheidungen nicht mehr in den kleinen Orten und Dörfern vor Ort getroffen werden. Um der derzeit zu spürenden antidemokratische Stimmung etwas entgegenzusetzen, ist es Ruffert wichtig, dass der Landkreis etwa in den Schulen ein Jugendparlament wählt, welches auch über ein kleines Budget verfügen kann.

Feb 25, 202437:02
Positiv ins Jahr 2024

Positiv ins Jahr 2024

Trotz alledem wollen Cony&Kurt positiv ins neue Jahr gehen. Nicht so schnell nörgeln, sondern auch das Gute sehen, so das Motto von Conny von Schumann. Im Podcast bedauern Conny&Kurt, dass in der Politik es oftmals nicht um die Sache, sondern um das Madigmachen des politischen Gegners gehe. Dieses Verhaltensmuster zeige sich inzwischen selbst in der Kommunalpolitik. Im nächsten Podcast befragen Conny&Kurt einen erfahrenen Kommunalpolitiker über seine Erfahrungen.

Feb 25, 202416:31
Frauenarbeit: Zwei Schritte zurück

Frauenarbeit: Zwei Schritte zurück

Vor wenigen Wochen beschloss die Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) drastische Einschnitte bei der Frauenarbeit. Die finanzielle Unterstützung für den Landesverband Evangelischer Frauen in der EKHN wird ab 2027 um knapp 60 Prozent gekürzt. Zusätzlich wird die Stelle der Geschäftsführenden Pfarrerin ab 31.12.2029 gestrichen. Im Podcast Conny&Kurt fragen die beiden Männer die Geschäftsführende Pfarrerin des Verbandes, Anja Schwier-Weinrich, wie das passieren konnte. Schließlich wird sonst gerade in dieser Landeskirche Wert darauf gelegt, Frauen zu fördern. Schwier-Weinrich sieht in der Gesellschaft einen Prozess des Rollbacks, der auch vor der Kirche nicht Halt mache. „Frauenthemen sind out.“ Auch Untersuchungen zeigten, dass in Krisenzeiten zu alten Rollenbildern und -verhaltensweisen zurückgekehrt werde. Es kommt zu einer Retraditionalisierung.

Feb 25, 202431:52
Ist Weihnachten aus den Kirchen ausgewandert?

Ist Weihnachten aus den Kirchen ausgewandert?

In ihrem Podcast zu Heilig Abend fragen Conny& Kurt die Regionalbischöfin Anke Spory ob das Weihnachtsfest nicht längst in eine Parallelkultur ausgewandert sei. 70.000 versammelten sich im Stadion von Borussia Dortmund zum Weihnachtsliedersingen und auch andere Stadien füllt in dieser Vorweihnachtszeit nicht nur der Fußball. Pröpstin Anke Spory vermutet, dass die Zugänglichkeit hier einfacher sei als in den Kirchengemeinden, die im Gegensatz zu ihrer eigenen Wahrnehmung doch nicht so offen seien. Weiterhin konstatiert die leitende Geistliche der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, dass die Kirchen inzwischen zwar in der Minderheit seien, aber von ihnen nicht nur soziales Engagement gefordert werde. Vielmehr erwarte man deutliche Stellungnahmen zum Beispiel in der Flüchtlingspolitik. Mut mache ihr, dass man sich gemeinsam aufgemacht habe, neue Wege in der Kirche zu gehen.

Feb 25, 202421:39
Der seelische Anker: die Seemannsmission

Der seelische Anker: die Seemannsmission

Die Seemannsmission wird heute noch genauso gebraucht wie vor 125 Jahren. In der globalisierten Welt der Seefahrt sind die Stationen der Seemannsmission Häfen für Hilfe, Zuwendung und Kontakt zu Angehörigen. In Kiel-Holtenau ist ein solcher Hafen. Die Leiterin, Diakonin Sabrina Folster, betont bei Conny&Kurt die Bedeutung der Arbeit, da viele Seeleute kaum Zeit für einen Landgang hätten. Deshalb nutzen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kieler Seemannsmission die 20-minütige Schleusenzeit an der Einfahrt zum Nord-Ostsee-Kanal um an Bord zu gehen und mit den Seeleuten zu reden oder auch ganz praktisch ihnen Telefonkarten zu bringen. Die Seemannsmission ist nach eigenem Verständnis ein „Caretaker" für Seeleute. Gerade in der Adventszeit sind die seelischen Ankerpunkte für die Seeleute, die oft monatelang von ihren Familien getrennt sind, wichtig.

Feb 25, 202414:39
Die Erinnerung lebt – Weihnacht im Altenheim

Die Erinnerung lebt – Weihnacht im Altenheim

In den Senioren-Residenzien sind Advent und Weihnachten keinesfalls trostlos. Es ist eine Zeit der Erinnerung, des Erlebens alter Traditionen. „Lieder und auch die Weihnachtsgeschichte knüpfen an die Erinnerungen der Kindheit an“, berichtet Pfarrer Christian Wiener von der Fachstelle Altenseelsorge der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau im Podcast Conny&Kurt. Dabei kommen auch Erinnerungen an die Adventszeit im Krieg hoch. Kein Vater, Angst, große Not und die Zeit in den Kellern und Bunkern sind Teil der Erinnerungen. Noch heute reagierten die alten Menschen auf das Knallen an Silvester mit Schrecken. Eine besondere Aufgabe sieht Wiener in der Vermittlung christlicher Tradition an das Personal. Die Pfleger und Pflegerinnen, die oftmals aus einem anderen Kulturkreis kommen, seien offen für Informationen und Erklärungen. Das sei eine Aufgabe für kirchliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Für Menschen mit Demenz könne das Weihnachtsfest ein Ankerpunkt sein.

Feb 25, 202415:43
Erzählen ist harte Arbeit

Erzählen ist harte Arbeit

Die Adventszeit ist Erzählzeit. Freies Erzählen wird kaum noch gepflegt. Dabei bietet es viele Möglichkeiten. Man ist näher an den Zuhörerinnen und Zuhören. Im Podcast Conny&Kurt gibt Gudrun Rathke, Kassel, Einblicke in ihren Beruf der Erzählerin, beschreibt die schönen und die anstrengenden Seiten, berichtet wann und warum man „Handy“ in die Erzählung einbaut und erläutert, wie das freie Erzählen ins Radio kam.

Feb 25, 202420:34
Ritual-Designer sollen beim Abschiednehmen helfen

Ritual-Designer sollen beim Abschiednehmen helfen

Die Esoterik ist in ihrer Vielfalt sicher unüberschaubar. Im Podcast Conny&Kurt öffnet der bayerische Weltanschauungsbeauftragte Matthias Pöhlmann den Blick auf alte und neue Jenseitsvorstellungen. Der Spiritismus begann 1848 in den USA, fand großen Zuspruch und selbst Thomas Mann beschrieb dieses Phänomen. Die Kultur des Abschiednehmens ist, wie große Teile der Esoterik selbst, stark individualisiert. Die Zeremonien mache man zuhause. Da seien dann Neo-Schamanen, Druiden oder Ritual-Designer am Werk.

Feb 25, 202421:31
Wille zur Verteidigung ungebrochen

Wille zur Verteidigung ungebrochen

Andreas von Schumann vom Deutsch-Ukrainische-Forum erwartet in der Ukraine keine Stunde null. Es werde vielmehr ein schleichender Prozess werden bei dem die kriegerischen Handlungen abnehmen werden. Für ihn ist der Wille zur Verteidigung in der ukrainischen Bevölkerung ungebrochen. Im Podcast Conny&Kurt berichtet er auch davon, dass die Menschen durch den Krieg traumatisiert seien. Vor allem bei den Menschen, die vor Ort an der Front leben und nicht geflüchtet sind. Zum anderen bei den 5,6 Millionen Binnenflüchtlingen, die nicht wissen wie es weitergeht. Aber auch bei allen anderen Ukrainer:innen, die im Land leben, hinterlässt der Krieg dauerhaft spuren. „Es wird eine Generation dauern bis das verarbeitet ist“, sagt von Schumann. Die Unterstützung durch die westlichen Staaten sieht er trotz des Krieges im Nahen Osten nicht gefährdet.


Das Deutsch-Ukrainische Forum wurde auf Betreiben des damaligen Außenministers Joschka Fischer gegründet und soll Plattform sein, um verschiedene Initiativen zu bündeln. Heute ist vor allem der Wiederaufbau im Blick.

Feb 25, 202424:20
Digitalisierung wäre eine Chance für die Kirche

Digitalisierung wäre eine Chance für die Kirche

In der Digitalisierung sieht die Würzburger Hochschullehrerin Ilona Nord eine Chance für die Kirche, wie sie im Podcast Conny&Kurt ausführt. Professorin Nord hatte während der Corona-Pandemie an der internationalen wissenschaftlichen Studie Contoc mitgewirkt. Vor diesem Hintergrund sieht sie auf der Gemeindeebene eine große Bereitschaft für digitale Angebote. Allerdings bleibt nähme der Bildungsbereich seine Chance hier nicht befriedigend wahr. Doch oft fehle die Unterstützung der Vorgesetzten. Und kirchenleitend habe bei all den Problemen der Organisation eben die Digitalisierung nicht die höchste Priorität.

Feb 25, 202423:32
Die postoptimistische Gesellschaft

Die postoptimistische Gesellschaft

Es gibt keinen Grund für Optimismus, aber für Zuversicht. Dies ist die Grundthese des Philosophen und Naturwissenschaftler Jörg Phil Friedrich. Der Fortschrittsoptimismus sei gänzlich aus der Gesellschaft verschwunden. Tiefe Skepsis habe sich breit gemacht, ob eine freie und offene Gesellschaft den Herausforderungen noch gewachsen sei. Dennoch gäbe es Grund für Zuversicht erläutert Friedrich im Podcast Conny&Kurt. Während die optimistische Gesellschaft darauf gesetzt habe, das Scheitern zu verhindern, setze eine zuversichtliche Haltung darauf in gewisser Weise aus dem Scheitern eine neue Stärke zu gewinnen. Die Erfahrung der Verletzlichkeit führe zu einer Lebenseinstellung, die besagt, dass der Mensch sich auch in schwierigen Zeiten zurechtfinden kann. So seien Freude und Genuss im Alltag möglich, auch wenn man Unsicherheiten aushalten muss.

Feb 25, 202420:20
Die Armutsquote steigt stetig in Hessen: Diakonie macht Vorschläge zur Bekämpfung

Die Armutsquote steigt stetig in Hessen: Diakonie macht Vorschläge zur Bekämpfung

Wäre es eine Bundesligatabelle, würde man sagen: Hessen wurde durchgereicht. Doch die Sache ist ernst. Es geht um Armut. Inzwischen belegt Hessen in der unrühmlichen Rangfolge, der Länder mit der höchsten Armutsquote den vorletzten Platz. Der letzte Hessische Landessozialbericht bezeugt mit einem Wert von 17,9 Prozent (für 2020) einen neuen Höchststand der Armutsquote in Hessen. Inzwischen ist sie noch weiter angestiegen, sagt Melanie Hartmann, Referentin für Armutspolitik der Diakonie Hessen im Podcast Conny&Kurt. Hartmann erläutert im Podcast die Vorschläge der Diakonie Hessen zur Verbesserung der Situation. Der Wohlfahrtsverband hat hierzu vor der Hessenwahl konkrete Vorschläge gemacht.

Oct 12, 202321:53
Beispiel Petterweil: Pflege vor Ort unterstützen

Beispiel Petterweil: Pflege vor Ort unterstützen

Das Pflegesystem kollabiert. Neue Wege müssen gegangen werden. Vor allem wenn man bedenkt, dass 84 Prozent Pflegebedürftigen 2021 zu Hause versorgt werden. Davon wurden 3,12 Millionen Pflegebedürftige überwiegend durch Angehörige gepflegt. Und diese brauchen dringend Unterstützung. Der Diakonieverein Petterweil motiviert Nachbarn zu ehrenamtlichen Engagement. Das ist eine notwendige Unterstützung der Pflege, beispielsweise bei der Körperpflege berichtet der Vorsitzende des Vereins Conny von Schumann in seinem Podcast Conny&Kurt. Der Kommune ist die Arbeit des Vereins so wichtig, dass sie die Betreuung der Pflegebedürftigen unterstützt. Die Erfahrung zeigt, so Schumann, dass das Engagement der Hilfskräfte über die vergüteten Stunden hinaus geht. „Da wird schon mal ein Kuchen gebacken“. Solche Initiativen braucht es, um das System der Pflege im unmittelbaren sozialen Umfeld zu stabilisieren, meinen Conny&Kurt in ihrem jüngsten Podcast.

Oct 05, 202308:40
Die Integration muss gefördert werden, nicht die Abschreckung

Die Integration muss gefördert werden, nicht die Abschreckung

Conny&Kurt zeigen sich in ihrem Podcast verwundert über die derzeitige Diskussion über Flüchtlinge. Aus gutem Grund stehe im Grundgesetz das Recht auf Asyl. Und dies gelte allemal für Menschen aus den Kriegsgebieten wie Ukraine oder Syrien oder auch Afghanistan. Conny&Kurt sind sich einig, dass mehr für die Integration getan werden muss. Ein erprobtes Modell sei es, die Geflüchteten morgens arbeiten zu lassen und nachmittags in den Deutschunterricht zu senden. So könnten sie ihren Lebensunterhalt selbst verdienen und gleichzeitig durch den Kontakt mit Deutschen die Sprache besser lernen. Das generelle Arbeitsverbot sei unsinnig.


Sep 28, 202326:42
Willkommensfest statt Taufe

Willkommensfest statt Taufe

Man kennt es von den Friedhöfen. Mehr als die Hälfte aller Beerdigungen werden von freien Rednerinnen und Rednern gehalten. Selbst die Konfirmation hat starke Konkurrenz erhalten. Mit der DDR verschwand keineswegs die Jugendweihe. Da ist es fast schon naheliegend, dass auch das Ritual der Taufe eine weltliche Alternative erhält. Fast unbemerkt von den Kirchen hat sich im Supermarkt der Religionen das Willkommensfest etabliert. Die Theologiestudentin Anna Martens hat den Markt untersucht und in einem Essay auf die Entwicklung hingewiesen. Im Podcast Conny&Kurt beschreibt sie den äußerst heterogenen säkularen Markt der Rituale, der bisher von den Kirchen nicht beachtet wird.

Sep 21, 202319:30
Filterblasenkinder

Filterblasenkinder

Die beiden Autorinnen haben für sie einen griffigen Begriff gefunden. Sie nennen Kinder, die in weltanschaulich geschlossenen Systemen aufwachsen, „Filterblasenkinder“. Unter dem Titel „Zwischen den Welten: Filterblasenkinder verstehen und unterstützen“ haben Sarah Pohl und Mirijam Wiedemann jetzt einen Ratgeber für alle herausgegeben, die mit solchen Kindern zu tun haben, sei es im Kindergarten, in der Schule oder der Beratungsarbeit. Kinder, die in solch geschlossenen Systemen aufwachsen, müssen sich irgendwann entscheiden, entweder für die Gruppe oder für ihre Eltern. Eine kaum auszuhaltende Spannung. Sarah Pohl und Mirijam Wiedemann wollen sensibilisieren für die besondere Situation dieser Kinder und Jugendlichen und wollen Eltern sowie Pädagog:innen, Berater:innen und Therapeut:innen mit Handlungsempfehlungen für die Praxis unterstützen. Allerdings nennen sie nicht Ross und Reiter. Der Link zu den jeweiligen Ideologien, sei sei es auch nur beispielhaft, fehlt. Man könne so die Systeme besser aufzeigen und außerdem gäbe es zu viele Kleinstgruppen, erläutert Sarah Pohl im Podcast Conny&Kurt.

Sep 14, 202320:37
Sieben Gottesdienste im Jahr sind genug

Sieben Gottesdienste im Jahr sind genug

Schon lange beobachten die evangelischen Gemeinden einen Rückgang des Gottesdienstbesuchs. Im Rahmen der Strukturanpassungen reagieren viele Gemeinden mit der Zusammenlegung des sonntäglichen Gottesdienstangebotes. Der Mainzer Hochschullehrer Professor Kristian Fechtner plädiert im Podcast Conny&Kurt für einen anderen Blick auf das liturgische Angebot. Vielleicht entsprächen sieben Angebote, die dem Kirchenjahr mit Weihnachten, Ostern, Pfingsten, Erntedank und Reformation folgten, eher dem Lebensrhythmus des heutigen mobilen Menschen. Fechtner spricht in diesem Zusammenhang von der Lebensrealität eines Auswahlchristentums. Hinzu komme das Paradoxon, dass Viele wünschen, dass in der Kirche verlässlich Gottesdienste stattfänden, sie aber selbst niemals einen Gottesdienst besuchten. Fechnter: „Ich nenne das den gelebten Konjunktiv“. Kirchengebäude hätten, genau wie Pfarrpersonen, für die Vergewisserung der Menschen eine hohe Bedeutung, ohne dass sie sie selbst in Anspruch nähmen.

Sep 07, 202324:02
Demenz im Kinderbuch

Demenz im Kinderbuch

Was ist, wenn Oma Luise ihre Brille nicht findet, weil sie diese in den Kühlschrank gelegt hat? Mit solchen Fragen beschäftigt sich das "Kinderfachbuch" Oma Luise und die Schmetterlinge. Entdeckt hat es Pfarrer Christian Wiener auf einem Büchertisch und war fasziniert. Wiener, Schwalbach, ist zuständig für die Altenarbeit in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. Er weiß, dass von der Krankheit das gesamte soziale Umfeld betroffen ist, eben auch die Enkel und Enkelinnen. Als hilfreich sieht er auch die Anregungen im Anhang des Buches, beispielsweise einen Biographiebogen anzulegen. Ein Kinderbuch, nicht nur für Kinder geeignet meint er im Podcast Conny&Kurt. Verlag Mabuse.


Aug 30, 202312:04
Nicht-Fachkräfte sollten wenigstens die Betreuung in den Kitas sicher stellen

Nicht-Fachkräfte sollten wenigstens die Betreuung in den Kitas sicher stellen

Irgendwann riss bei ihm die Hutschnur. Dekan Volkhard Guth war es leid Eltern und Bürgermeistern zu erklären, warum das Dekanat Wetterau in seinen elf Kitas Betreuungszeiten einschränken und sogar Gruppen schließen musste. Er schrieb einen offenen Brief an den Hessischen Sozialminister. Darin schlug er vor, auch Nicht-Fachkräfte für die Betreuung einsetzen zu können. Denn für den Kirchenmann ist klar: Lieber eine sicher gestellte Betreuung als eine qualitativ hochwertige Bildungseinrichtung für wenige. Am liebsten natürlich beides. Inwischen denkt die Politik auch in die Richtung, aber der Dekan warnt im Podcast Conny&Kurt. Es dürfe keine Billiglösung mit Hilfskräften, die weniger verdienen, geben. Vielmehr sollten die mitgebrachten Kompetenzen der Nicht-Fachkräfte in die Kita eingebunden und die Nicht-Fachkräfte entsprechend geschult werden. So etwas verändert die gesamte Struktur eines Teams. Dies wird nur mit fachlicher Begleitung zum Erfolg führen. Aber auch die kostet Geld.

Aug 24, 202327:60
Fachkräftemangel auf der Kanzel

Fachkräftemangel auf der Kanzel

Pfarrer Martin Zentgraf, über drei Jahrzehnte Vorsitzender des Pfarrerinnen- und Pfarrervereins der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau berichtet im Podcast Conny&Kurt über die Probleme Nachwuchs für seinen Berufsstand zu finden. Seit Jahren nehmen die Zahlen der Theologiestudierenden an den Hochschulen ab. Dies habe auch mit Ängsten um die berufliche Zukunft in einer schrumpfenden Kirche zu tun, meint Zentgraf. Dabei sei der Pfarrberuf eine wunderbare Möglichkeit seine Talente weiter zu entwickeln.


Aug 17, 202319:18
Betriebsrenten unterliegen einer strukturellen Kürzung - Petition gestartet

Betriebsrenten unterliegen einer strukturellen Kürzung - Petition gestartet

In Anbetracht der Inflation muss die zweite Säule der Alterssicherung, die Betriebsrente, in den Blick genommen werden. Gemäß § 16 des Betriebsrentengesetzes sind Arbeitgeber grundsätzlich dazu verpflichtet, alle drei Jahre die Betriebsrenten an die Inflation anzupassen. Doch wie sich zeigt, eröffnen Ausnahmen und Spielräume Raum für Interpretation. Ergebnis: Jahr für Jahr verliert die Betriebsrente an Kaufkraft. Im Podcast sprechen Conny&Kurt über die Initiative. Kurt-Helmuth Eimuth hat eine Petition (155384) an den Deutschen Bundestag gestartet.

Die Passage in § 16 des Betriebsrentengesetzes lautet: „Der Arbeitgeber hat alle drei Jahre eine Anpassung der laufenden Leistungen der betrieblichen Altersversorgung zu prüfen und hierüber nach billigem Ermessen zu entscheiden; dabei sind insbesondere die Belange des Versorgungsempfängers und die wirtschaftliche Lage des Arbeitgebers zu berücksichtigen.“ Diese Formulierung lässt Raum für Unsicherheiten und Auslegungen.

Klarheit könnte durch Absatz 3 geschaffen werden, in dem es heißt: „Die Verpflichtung nach Absatz 1 entfällt, wenn 1. der Arbeitgeber sich verpflichtet, die laufenden Leistungen jährlich um wenigstens ein Prozent anzupassen…“. Demnach wäre eine jährliche Anpassung um 1 Prozent ausreichend, um den Inflationsausgleich zu gewährleisten.

Doch diese Regelung hat negative Konsequenzen: In den 2010er Jahren lag die durchschnittliche Inflationsrate bei 1,9 Prozent, 3,1 Prozent im Jahr 2021 und 7,9 Prozent im Jahr 2022. Für das laufende Jahr wird eine Inflation von 7 Prozent erwartet. Dadurch haben Rentnerinnen und Rentner, die seit 2010 in Rente gegangen sind, bereits einen Kaufkraftverlust von 20 Prozent hinnehmen müssen – eine drastische Einbuße.

Gleichzeitig konnten Unternehmen beträchtliche Einsparungen verbuchen. Laut der Wirtschaftswoche vom 28. März 2023 verzeichneten die 40 DAX-Unternehmen Pensionsverpflichtungen in Höhe von 308 Milliarden Euro, was einem Rückgang von einem Viertel im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Diese Verpflichtungen beinhalten die Leistungen, insbesondere Renten, die Unternehmen ihren aktuellen und zukünftigen Betriebsrentnern zahlen müssen.

Angesichts der häufig kapitalgedeckten Natur von Betriebsrenten und der erzielten Renditen, selbst während der Niedrigzinsphase, ist es gerechtfertigt, die Anpassungsregelungen zu überdenken. Der Arbeitskreis Kirchlicher Investoren verzeichnete beispielsweise eine Rendite von 2 bis 5 Prozent, auch in der Niedrigzinsphase. Dies eröffnet Versicherungskassen die Möglichkeit, den realen Kaufkraftverlust effektiv auszugleichen.

In Anbetracht dieser Aspekte und des immer deutlicher werdenden Ungleichgewichts zwischen Betriebsrenten und Zinserlösen appelliert Eimuth in der Petition an den Deutschen Bundestag um eine Überprüfung der bestehenden Regelungen. Die Frage nach einer fairen und angemessenen Anpassung von Betriebsrenten an die Inflation ist von höchster Bedeutung für die etwa 7 Millionen Beschäftigte im öffentlichen und kirchlichen Dienst. Das Betriebsrentengesetz muss geändert werden.

Aug 10, 202316:07
Wege zu einer Wirtschaft, die nicht zerstört

Wege zu einer Wirtschaft, die nicht zerstört

Selbst Ex-Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse zeigte sich beeindruckt. Der Wirtschaftsjournalist Wolfgang Kessler zeige in seinem neuen Buch „Das Ende des billigen Wohlstands“ auf, wie wir der Zukunft gerecht werden könnten. Im Podcast Conny&Kurt kommt der Autor selbst zu Wort und benennt für viele Bereiche Lösungen. Dabei geht er von dem Dreiklang Ausbau (erneuerbare Energien), Veränderung (Kreislaufwirtschaft, Gesundheitswesen) und Rückbau (Verkehr) aus. Kessler schafft es auf 125 Seiten alle wesentlichen wirtschaftlichen Herausforderungen anzusprechen und Handlungsoptionen aufzuzeigen. So sollte die Privatisierung im Gesundheitswesen gestoppt, Kleidung länger getragen und nachhaltig produziert und - als Schlüssel zur Akzeptanz – der gesellschaftliche Reichtum gerecht verteilt werden.

Aug 03, 202333:41
Die eigene Sterblichkeit wird verdrängt

Die eigene Sterblichkeit wird verdrängt

Die Wellen um die Wärmepumpe schlugen hoch. Nicht nur im Bundestag. Doch auch in der letzten Bundestagssitzung vor der Sommerpause wurden zwei Gesetzentwürfe zum assistierten Suizid abgestimmt. Keiner fand die erforderliche Mehrheit und das sei auch gut so, sagt Petra Bahr vom Deutschen Ethikrat im Podcast Conny&Kurt. Denn beide Gesetzentwürfe hätten problematische Voraussetzungen formuliert. Kaum in den Blick gekommen sei, dass ein Suizid immer viele Menschen betreffe, etwa Kinder, Partner:innen und Freund:innen. Untersuchungen zeigten, dass etwa 30 Menschen von einem Suizid betroffen seien. Die Gesellschaft forderte die Regionalbischöfin auf, Sterbewünsche ernst zu nehmen. Oftmals stehe eine tiefe Erschöpfung dahinter. Gesellschaftlich wolle man sich der eigenen Verletzlichkeit des Lebens nicht wirklich aussetzen. Mit Blick auf die Talkshows sagte Petra Bahr: „Wir diskutieren lieber über das brutale Sterben in einem Krieg als über unseren eigenen möglichen Tod und wie wir gut sterben können.“


Jul 27, 202326:35
Mit der Vier-Tage-Woche dem Fachkräftemangel begegnen

Mit der Vier-Tage-Woche dem Fachkräftemangel begegnen

Es klingt paradox: Mit weniger Arbeit dem Fachkräftemangel begegnen. Der Personaler, Coach und Unternehmensberater Steven Goldner (asq!) verweist im Podcast Conny&Kurt auf Studien, die belegen, dass die Produktivität an den vier Tagen steigt und so der fehlende fünfte Arbeitstag mehr als kompensiert wird. „Die vier-Tage-Woche wäre ein erheblicher Beitrag, die Situation zu entspannen“, sagt der promovierte Psychologe. In der konkreten Umsetzung müssten allerdings die Unternehmen ihren eigenen Weg finden. Dem Vorurteil, die Generation Z wolle nicht mehr arbeiten, kann Goldner nicht zustimmen. „Im Gegenteil: Ich bin beeindruckt wie reif die heute mit 25 sind“, erklärt Goldner. Er sehe in der Generation ganz viele Leute, die gute Arbeit machen wollten, sich dafür anstrengten. „Aber der Sinn in der Arbeit ist ihnen wichtiger als in den Generationen davor.“

Jul 13, 202325:06
Der Struwwelpeter: Mehr als ein Kinderbuch

Der Struwwelpeter: Mehr als ein Kinderbuch

Frankfurt hat mehr als Äppelwoi und Handkäs. Es hat seinen Struwwelpeter. Ein Kinderbuch, das die Welt eroberte und auch noch heute nach 175 Jahren in aller Welt gedruckt und gekauft wird. Beate Zekorn-von Bebenburg, Leiterin des Struwwelpeter-Museums, schildert im Podcast Conny&Kurt worin die Faszination besteht. So hat sich der Autor Heinrich Hoffmann beispielsweise schon damals mit seiner Geschichte vom schwarzen Buben gegen den Rassismus seiner Zeit gestemmt. Überhaupt war der Struwwelpeter weit mehr als ein Kinderbuch. Die Figur wurde auch in politischen Flugschriften nicht nur von Heinrich Hoffmann aufgegriffen. Hoffmann selbst war es, der mit dem Suppenkasper das erste Deutsche Parlament in der Paulskirche kommentierte. Der Suppenkasper löffelt seine revolutionäre Suppe nicht aus und magert zum Strichmännchen ab.


Jul 06, 202325:03
Bischöfin Hofmann geht neue Wege in der Pflege

Bischöfin Hofmann geht neue Wege in der Pflege

Beate Hofmann, Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) initiiert Modellprojekt in der Pflege, da dass jetzige System an seine Grenzen stößt. Dies hat die Bischöfin in der eigenen Familie erfahren wie sie im Podcast Conny&Kurt erzählt. Trotz großer Anstrengungen gelang es nicht eine ambulante Pflege für ihre Mutter zu organisieren. „Wir müssen ein Sorge-Netz knüpfen“, sagt Hofmann. „Wir brauchen ein neues Miteinader von dem was jemand selber kann, was die Familie kann, was die Nachbarschaft kann, was ich durch ehrenamtliches Engagement organisieren kann, was ich professionell organisieren kann und was ich technologisch organisieren kann. Dieses Miteinander müssen wir neu organisieren. Dafür brauchen wir Modellprojekte.“ Für Hofmann ist das neue Zusammenspiel verschiedener Player eine Art „Gemeindeschwester 2.0, denn die Gemeindeschwester wusste, was jemand braucht.“ Gerade die Kirchen hätten hier gute Voraussetzungen, da sie mit den Gemeinden eine gute Basis in den Sozialräumen hätten. Die Entwicklung im stationären Bereich sieht Hofmann, die vor ihrem Bischofsamt einen Lehrstuhl für Diakoniewissenschaften inne hatte, alarmierend. „Es macht mich atemlos, dass die Situation in der Politik nicht wirklich wahrgenommen wird“, sagt Hofmann. Der Grundfehler bei der Einführung der Pflegeversicherung sei die Einführung der Ökonomisierung gewesen. Die Konzernbildung werde verstärkt und „die Kleinen kommen unter die Räder“. Ihr Fazit: „Das bisherige Konzept kommt an sein Ende.“


Jun 29, 202323:13
Conny&Kurt live bei der Kieler Woche

Conny&Kurt live bei der Kieler Woche

Seit gut einem Jahr sind Conny&Kurt mit ihrem Podcast via Zoom wöchentlich auf Sendung. Bei ihrem Treffen während der Kieler Woche zeigen sie sich zufrieden mit Themen, Gesprächspartner:innen und Reichweite. Dabei führt Margot Käßmann nicht die Liste der Zugriffe an, sondern das Gespräch mit dem Vorsitzenden der Kieler Tafel. Auch der Bericht über die Glückskirche während des Hessentages sowie das Angebot des spirituellen Wegbegleiters Georg Magirius rangieren weit vorne. Conny&Kurt hat besonders das Gespräch mit Nationaltorhüterin Ann-Katrin Berger, die über ihre Krebserkrankung sprach, beeindruckt. Fazit: Conny&Kurt wird es weiterhin wöchentlich geben. Die nächsten Themen: die Pflegesituation (Mit Bischöfin Beate Hofmann) und der Kinderklassiker „Struwwelpeter) (mit der Museumsleiterin Beate Zekorn-von Bebenburg). Leider ist der Ton etwas vom Wind verrauscht. Sorry.

Jun 22, 202309:05
Kirchentag: Jugend- und Seniorenfreizeit gleichzeitig
Jun 15, 202318:48
Erste Glückskirche Deutschlands

Erste Glückskirche Deutschlands

„Wir schaffen Raum, dass die Besucherinnen und Besucher Glücksmomente erleben können“, sagt Projektleiterin Mareike Frahn-Langenau selbstbewusst. Zum Hessentag hat die Evangelische Kirche von Hessen und Nassau die örtliche Martinskirche zur „Glückskirche“ umgestaltet. Es ist ein überraschender und leicht irritierender Anblick: Wer die Kirche im südhessischen Pfungstadt betritt, blickt nicht wie gewohnt auf viele hölzerne Bankreihen und den Altar, sondern auf ein Blumen- und Pflanzenmeer. „Die Menschen werden mitgerissen“, berichtet die Pfarrerin im Podcast Conny&Kurt: „Sie tanzten sogar vor Lebensfreude. Eine 20-minütige multimediale Inszenierung des deutsch-iranischen Komponisten und Mediendesigner Parviz Mir-Ali ergänzt das sinnliche Erlebnis.


Jun 08, 202317:58
Die Tafeln stecken in einem Dilemma

Die Tafeln stecken in einem Dilemma

Die Tafeln in Deutschland stecken in einem Dilemma. Auf der einen Seite spenden die Lebensmittelsupermärkte weniger, denn es wird schärfer kalkuliert. Das ist im Sinne der Nachhaltigkeit gut so. Auf der anderen Seite gibt es durch Inflation und steigender Zahl der Geflüchteten immer mehr Bedürftige. Die Konsequenz: Aufnahmestopp. Keine einfache Situation für die bundesweit 60.000 Ehrenamtlichen. Alleine in Kiel unterstützen 120 Ehrenamtliche die Tafel an den Ausgabestellen. Hildebrandt, Vorsitzender der Tafel in Schleswig-Holstein und Kiel, berichtet im Podcast Conny&Kurt von der Situation in der Mangelsituation und warum das Containern keine Konkurrenz für die Tafel ist, auch wenn er für die geplante Straffreiheit nichts hält.

Jun 01, 202322:35
Kunst mit KI - Punkrock Cats erobern Japan

Kunst mit KI - Punkrock Cats erobern Japan

Für den Darmstädter Designer und Medienpädagoge Jan Rathje lag es nahe, Künstliche Inteligenz (KI) für seine Kunst zu benutzen. Und so kreierte er seine Punkrock Cats, die selbst in Japan ausgestellt werden. In Deutschland ist schon ein Buch mit seinen Exponaten erschienen. Für ihn ist das seine Kunst, obgleich sie mit Hilfe von Bildgeneratoren erschaffen wurde, erläutert er im Podcast Conny&Kurt, denn er ist der Ideengeber. Er entscheidet, wann ein Bild fertig ist und wie es final aussieht. Sein Fazit: „Die Künstliche Intelligenz (KI) wird unser ganzes Leben in kürzester Zeit verändern. Berufe und Firmen werden verschwinden und neue Chancen ermöglichen auf der anderen Seite ein rapides Wachstum.“

May 25, 202327:15
Vor 40 Jahren: Starfighter tötete Pfarrerfamilie Jürges
May 16, 202336:19
Das erste deutsche Parlament musste in einer Kirche tagen

Das erste deutsche Parlament musste in einer Kirche tagen

Das erste deutsche Parlament zog am 18. Mai vor 175 Jahren in die Frankfurter Paulskirche ein. Die Nationalversammlung entwarf eine Verfassung für ein neues Deutschland. Warum diese Versammlung ausgerechnet in einer Kirche tagte, wer da und warum sie letztlich scheiterte, darüber sprachen Conny&Kurt in ihrem Podcast mit dem Kirchenhistoriker Jürgen Telschow, der die protestantische Kirchengeschichte der Mainmetropole erforscht hat. In der aktuellen politischen Auseinandersetzung wünscht sich Telschow, dass das Bewusstsein für die Errungenschaften der Demokratie gefördert werden. Redefreiheit und Mehrheitsentscheidungen seien ein „ganz hohes Gut“.

May 11, 202322:59
Kitas: Gerechte Finanzierung und multiprofessionelle Teams

Kitas: Gerechte Finanzierung und multiprofessionelle Teams

Die Kitas der Kirchen und aller freien Träger sollten nach Meinung der Leiterin des Arbeitsbereichs Kindertagesstätten der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) Sabine Herrenbrück, Darmstadt, alle gleich gefördert werden. Dafür sprach sich die Sozialpädagogin, die für über 600 Kitas zuständig ist, im Podcast Conny&Kurt aus. Bisher wendet die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) beispielsweise noch 48 Millionen Euro für den Betrieb der Kitas auf, während andere freie Träger zu einhundert Prozent die Kosten erstattet bekommen.

Doch das größte Problem ist der Fachkräftemangel. Die Öffnung der Fachkräfteliste durch das Land Hessen begrüßt Sabine Herrenbrück ausdrücklich. Die Mitarbeit von Ergotherapeut:innen und Logopäd:innen ist für ein Schritt zu multiprofessionellen Teams und nicht nur eine quantitative Erweiterungsoption in der Personalgewinnung, sondern auch eine qualitative Verbesserung. „Es ist gut, wenn noch weitere Menschen mitarbeiten. Wir schulen diese zwei Jahre lang.“ Herrenbrück begründet im Podcast Conny&Kurt warum sie darin keine Deprofessionalisierung des Berufs der Erzieherin sieht. „Ich sehe da eher eine Professionalisierung. Deren Fachlichkeit wird eher gestärkt durch neue Aufgaben, etwa im Anleiten von verschiedenen Professionen im Gruppenalltag.“


May 04, 202324:10
Der spirituelle Wegbegleiter: Georg Magirius

Der spirituelle Wegbegleiter: Georg Magirius

Seit rund 25 Jahren ist der zum Pfarrer ausgebildete Theologe Georg Magirius als Heilspraktiker selbständig. Nicht zu verwechseln mit einem Heilpraktiker. Überhaupt, so wird im Gespräch im Podcast bei Conny&Kurt deutlich, bietet er nicht einfache Antworten und schon gar nicht Patentantworten, aber er begleitet Menschen auf ihrem Weg durch das Leben mit all seinen Höhen und Tiefen. Begleiten ist dabei auch wörtlich zu nehmen. Spirituelle Wanderungen gehören zu seinem Angebot. Dabei geht es durchaus auch heiter und genussvoll zu. Er schwärmt, wie er im Gespräch verrät, für gute Backwaren. Magirius, der sich auch als Journalist und Buchautor einen Namen gemacht hat, kennt auch die Institution Kirche gut. Er ist verheiratet mit einer Gemeindepfarrerin. Daher sein Satz: „Konferenztische sind ein Teil des Lebens, aber nicht das Leben selbst“. Seine Empfehlung für die Institution evangelische Kirche: „Hört auf eure Quellen, ermuntert Euch gegenseitig, vertraut auf eure Begabungen.“ Er spricht wohl vielen aus dem Herzen, wenn er fordert: „Mehr Inhalte und weniger Strukturdebatten.“

Apr 27, 202327:52
Nur Müßiggang ist auch kein Ausweg

Nur Müßiggang ist auch kein Ausweg

Die Faulheit gehört zu den sieben Todsünden. Der Hirzel-Verlag hat ihnen je einen eigenen Band gewidmet. Bernd Imgrund widmet sich in aller Gelassenheit der Faulheit. Kein Wunder, dass es dabei zahlreiche religiöse Bezüge gibt. Schon in der Schöpfungsgeschichte heißt es: „Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen.“ Und so wurde die Notwendigkeit der Arbeit religiös unterfüttert. „Ora et Labora“ ist das Motto der Benediktiner. Später vertiefte eine protestantische Ethik die Arbeitsmoral. „Wer treu arbeitet, der betet zweifach“, war Martin Luther überzeugt. Im Podcast Conny&Kurt stellt Imgrund dem Zwang zur Arbeit die Gelassenheit gegenüber. Er lobt den Müßiggang und verweist darauf, dass Zukunftsforscher die Verschmelzung von Freiheit und Arbeit prognostizieren. Der Gegensatz in der Work-Life-Balance wird sozusagen aufgehoben. Und doch bleibt es dabei: Manch Notwendiges wird auch künftig keinen Spaß machen und doch getan werden müssen.


Apr 20, 202325:09
Oxfam: Explosion der Ungleichheit auch in Deutschland

Oxfam: Explosion der Ungleichheit auch in Deutschland

Es fehlt nicht an Geld, sondern am politischen Willen, Ungleichheit und Armut zu reduzieren. Alleine aus einer Übergewinnsteuer könne man 100 Milliarden Euro einnehmen, rechnet Manuel Schmitt von Oxfam vor. Die Hilfsorganisation Oxfam arbeitet weltweit für eine gerechtere Welt. Dazu betreibt die Organisation Secondhand-Läden, leistet Nothilfe und engagiert sich für die langfristige Verbesserung der Lebensgrundlagen. Oxfam erstellt aber auch Studien zur Vermögensverteilung. Im Podcast Conny&Kurt stellt Schmitt, Referent für soziale Ungleichheit fest, dass es zu einer „Explosion der Ungleichheit“ gekommen sei. In Deutschland lebten 14 Millionen Menschen oder 17 Prozent der Bevölkerung in Armut. Die Armen werden immer ärmer und längst sei das Problem bei einer Inflationsrate von 22 Prozent bei Lebensmitteln in der Mittelschicht angekommen. Oxfam fordert deshalb Vermögen zu besteuern, Übergewinnsteuern durchzusetzen und soziale Sicherungssysteme wie Renten oder Bürgergeld mit mehr Geld auszustatten. Sparen sei hier das falsche Mittel und verschärfe nur noch die Ungleichheit.


Apr 13, 202324:48