Linke Klassenpolitik - Wie kämpfen im Job und Stadtteil?
By Netzwerk Klassenkämpfe
Der Podcast entstand im Kontext der gleichnamigen Veranstaltungsreihe im Mai und Juni 2019 in Hamburg.
Linke Klassenpolitik - Wie kämpfen im Job und Stadtteil? Oct 15, 2019
Feminismus als neue Klassenpolitik?
Papa Don't Preach
Seit einiger Zeit wird am 8. März, dem Internationalen Frauenkampftag, nicht mehr nur demonstriert – sondern gestreikt. In Deutschland haben sich dieses Jahr Zehntausende an den feministischen Streiks beteiligt, in Spanien und anderen Ländern waren es sogar einige Millionen. „Frau*-Sein“ wird im Rahmen dieser Streiks begriffen als konkrete Arbeitskategorie in der Reproduktions- und Produktionssphäre der Klassengesellschaft. Dadurch wird nicht nur der sexistische Alltag politisiert. Sondern auch eine klassenkämpferische Grundlage geschaffen für solidarische Organisierung: Eine international agierende und berufsabhängige Bewegung, die das Patriarchat aus den Angeln heben will. Welche Rolle spielen Geschlechterverhältnisse für den Kapitalismus? Wie bewerten wir die zurückliegenden Streiks vom 8. März? Welche politische Perspektive hat diese Form der Organisierung?
Mit
- Aktivist*innen des Hamburger 8. März-Streikbündnis [facebook HH] [blog DE]
Strategien im Kampf um Wohnraum
We Built This City
Steigende Mieten und die Verdrängung an die Ränder der Stadt zählen zu den zentralen Auseinandersetzungen unserer Zeit. Der Bau von mehr Sozialwohnungen, Mietpreisbremse oder Zweidritteilmix – die realpolitischen Ansätze bewirken kaum etwas. Immobilienbesitzer*innen machen sich weiterhin die Stadt zur Beute und heimsen gigantische Profite auf dem Wohnungsmarkt ein.
Doch vielerorts haben sich auch Mieter*innen und solidarische Nachbarschaften zusammengeschlossen. Sie politisieren die Wohnungsfrage, suchen kollektive Lösungen gegen Mietsteigerungen und haben sogar die Frage nach Enteignung von Wohnungskonzernen wieder auf die Tagesordnung gesetzt. Was können wir aus diesen Bewegungen lernen? Wie lassen sich verschiedene Kämpfe im Stadtteil verbinden? Wie kann sich die Stadt von unten organisieren?
Mit
- Deutsche Wohnen & Co enteignen [blog] [twitter] [facebook]
- Mieter*inneninitiative Wrangelstraße
- Solidarisch in Gröpelingen [twitter] [facebook]
- Holger Marcks (Autor) [DirekteAktion] [jungle.world] [academia]
Selbstorganisierung am Arbeitsplatz und Streikunterstützung
Manic Monday
Während wir uns in der Freizeit wie selbstverständlich politisch engagieren, fällt uns das am eigenen Arbeitsplatz oft schwer. Wir vernetzen uns nicht mit unseren Kolleg*innen, kuschen vor dem Chef und bleiben trotz aller Zumutungen und Zurichtungen passiv. Wie können wir diesen Zustand überwinden? Wie gelingt es uns, aus den abstrakten Diskussionen über Klassenpolitik eine Praxis zu entwickeln? Wie können wir es schaffen, uns am Arbeitsplatz zu organisieren? Wie können wir Arbeitskämpfe von außen unterstützen?
Mit dabei:
Gewerkschaften zwischen Sozialpartnerschaft und realen Arbeitskämpfen
Should I Stay Or Should I Go?
In ritualisierten Tarifrunden klopfen die DGB-Gewerkschaften gerne große Sprüche. Ansonsten sind sie nicht gerade für eine kämpferische Betriebspolitik bekannt – statt Klassenkämpfe zu führen, befrieden sie Konflikte. Dennoch sind es die großen Gewerkschaften, die nach wie vor relevante Teile der Lohnabhängigen organisieren. Wie lässt sich der Gewerkschaftsapparat aus linker Perspektive einschätzen, welche gesellschaftliche Funktion erfüllen er? Kann innerhalb der Gewerkschaften die Selbstorganisierung der Lohnabhängigen gestärkt werden? Wie können wir wieder Kämpfe am Arbeitsplatz gewinnen, die eigene Macht erfahrbar machen und gleichzeitig über den Kapitalismus hinausweisen? Oder brauchen wir gänzlich andere oder am Ende sogar keine Gewerkschaften?
Mit
Christian Frings (Autor und Übersetzer)
Nelli Tügel (Journalistin) | [Torial] [Twitter]
Buch: Neue Klassenpolitik Linke Strategien gegen Rechtsruck und Neoliberalismus [Verlag]