Stalingrad Podcast
By Primero Verlag
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Stalingrad PodcastSep 03, 2021
Folge 71: Lebensborn - Erbbiologie und Nazitaufen
„Deutsche Mutter, verpflichtest du dich, dein Kind im Geiste der nationalsozialistischen Weltanschauung zu erziehen? Bist du SS-Kamerad bereit, dieser Mutter und ihrem Kind, wenn sie in Not und Gefahr geraten, persönlichen Schutz zu verleihen. Bist du bereit, die Erziehung des Kindes im Sinne des Sippengedankens unserer Schutzstaffel stets zu überwachen?" (Heimleiter im Lebensbornheim bei der Namensgebungsfeier)
Gegründet am 12. Dezember 1935 auf Anlass von Heinrich Himmler sollte der Lebensborn Unterkunft und Sicherheit für SS-Mütter und Mütter mit unehelichen Kindern bieten. Er war ein weiteres Zahnrad in der Soldatenfabrik der Nazis, die darauf ausgelegt war, möglichste viele „erbgesunde" zukünftige Krieger zu produzieren. Neben den wenigen Vorteilen, wie beispielsweise dem guten Essen und der relativen Sicherheit, hatten die Heime auch viele Nachteile, vor allem für die Kinder, die zu großen Teilen der fanatischen Ideologie der Nazis geschuldet waren.
Verwendete Quellen:
Schmitz-Köster, Dorothee: Deutsche Mutter, bist du bereit. Alltag im Lebensborn. Berlin: Aufbau Taschenbuch Verlag 1. Auflage 2002.
Baumann, Angelika; Heusler, Andreas (Hrsg.): Kinder für den Führer. Der Lebensborn in München. München: Frank Schiermeier Verlag 2013.
Schmitz-Köster, Dorothee; Vankann, Tristan: Lebenslang Lebensborn. Die Wunschkinder der SS und was aus ihnen wurde. Zürich/München: Piper Verlag 2012.
Folge 70: Zwischen Medikamenten und Manie - Ärzte im Dritten Reich
„Er hat mir damals das Leben gerettet. Ich war Ende 1936 soweit herunter, dass ich kaum noch gehen konnte. Dann kam Morell und hat mich gesund gemacht." (Adolf Hitler über Theo Morell)
In seiner Zeit als Leibarzt Adolf Hitlers verabreichte Theo Morell ihm nicht nur starke Neurotonika, Schlaf- und Aufputschmittel, Krampflöser, Verdauungspillen und Nervenstärker, sondern verabreichte ihm zwischen 1941 und 1945 insgesamt mindestens 92 verschiedene Medikamente und über 1000 intravenöse und intramuskuläre Injektionen. Doch Theo Morell war nicht der einzige Leibarzt Hitlers. In dieser Folge sprechen wir außerdem über den Chirurg und zweiten Leibarzt Ludwig Stumpfegger, den „Obersten Zahnarzt des Reiches" Hugo Blaschke sowie über die skrupellose KZ-Ärztin Herta Oberheuser.
Folge 69: Martin Heidegger - Ein Philosoph zwischen Freiheit und Totalität
„Soviel Überwindung einem die Nazis abfordern, es ist immer noch besser, als diese schleichende Vergiftung der wir in den letzten Jahrzehnten unter dem Schlagwort Kultur und Geist ausgesetzt waren." (Martin Heidegger)
Martin Heidegger, einer der einflusstreichsten Philosophen des 20. Jahrhunderts war von 1933 bis 1945 Mitglied der NSDAP und tätigte öffentlich antisemitische Äußerungen. Auf der anderen Seite ging er sehr respektvoll mit seinem wohl größten Gegner Ernst Cassierer um und liebte die Jüdin Hannah Arendt. Sein ambivalentes, teils grausames Verhalten beleuchten wir in dieser Podcastfolge.
Folge 68: Karriere und Kalkül - Opportunisten im Dritten Reich
„Wie hatte man mit ihm gelebt, gearbeitet, diskutiert, gezecht, [...] Und nun zechte, spielte, diskutierte er mit den Mördern? [...] Es war entschieden unheimlich, sich dies vorzustellen.“ (Klaus Mann)
Ob Schauspieler, Dirigent, Philosoph oder Arzt - in fast allen Berufsfeldern gab es Menschen, die die Strukturen des Dritten Reiches geschickt für ihre Zwecke zu nutzen wussten. Mit einer Aufnahme auf die sogenannte „Gottbegnadeten-Liste" konnten zum Beispiel rund 1041 Künstler vom Wehr- und Arbeitsdienst befreit werden.
In dieser Podcastfolge beleuchten wir die gewieften Schachzüge des Schauspielers, Regisseurs und Intendanten Gustaf Gründgens sowie des Dirigenten und Komponisten Wilhelm Furtwängler, die beide unter dem persönlichen Schutz von Hermann Göring standen. Sie machten Karriere im Kreise einer Gemeinschaft, deren Ideologie sie nicht teilten, der sie aber im Namen des Erfolgs ihre Moral opferten.
Folge 67: Psychotherapie im Dritten Reich - Der Wahn um den gesunden Volkskörper
„Berlin ist ein schwieriger, aber bedeutungsvoller Boden" für die Durchsetzung der Psychoanalyse, hatte Sigmund Freud 1908 an seinen Protegé Karl Abraham geschrieben. Doch damals hatte er noch nicht ahnen können, welch schreckliche Zukunft die überwiegend jüdische psychoanalytische Gemeinschaft erwartete.
Neben Bücherverbrennungen und grotesken Verzerrungen der etablierten psychoanalytischen Theorien wurde die Therapie auch vollkommen entgegen ihres eigentlichen Zwecks verwendet. Im Namen der Rassenhygiene und Eugenik unternahmen Nazi-Ärzte wie Karl Brandt und Werner Heyde grausame Maßnahmen zur „Gesundung des Volkskörpers". Widerstand gegen diese veranlassten Sterilisationen und Tötungen gab es kaum. Wir berichten über die Geschichten von fanatischen Ärzten, die ihren hyppokratischen Eid komplett über Bord warfen.
Verwendete Quellen:
Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e. V. 2021: https://www.dgppn.de/schwerpunkte/psychiatrie-im-nationalsozialismus.html
Die Welt Februar 2014, Antonia Kleikamp: https://www.welt.de/geschichte/zweiter-weltkrieg/article124803645/Wie-Professor-Tod-die-deutsche-Justiz-narrte.html
Biografisches Archiv der Psychiatrie 2021. https://www.biapsy.de/index.php/de/9-biographien-a-z/129-roemer-johannes-paul-guenther
Folge 66: Leni Riefenstahl - Triumph des Willens?
„Wer fragt beim Anblick der Pyramiden nach den Tränen, die sie gekostet haben?"
sinnierte Wolfgang Joop anlässlich des Todes von Leni Riefenstahl,
„Ihre Sehnsucht nach Schönheit und Kraft entspricht einem humanistischen Gedanken. Aber sie war unbußfertig, wollte sich nicht erinnern. Das macht sie in den Augen vieler Menschen zur Sünderin. Auch vor dem höchsten Gericht wird Leni Riefenstahl stolz und vielleicht hochmütig stehen. Über hundet Jahre haben ihr die Götter geschenkt. Sie waren überaus gnädig, begnadet und ungnädig war sie. Jemand wie sie wird nicht wieder kommen."
Von der Tänzerin über die Schauspielerin zur Filmemacherin - Leni Riefenstahl war im Dritten Reich der „Inbegriff künstlerischen Handlangertums" (Wilfried Wiegand). Ihre Propagandafilme sind bis heute bekannt und umstritten. Worüber aber kaum geredet wird, sind die Opfer, die sie im Namen der Kunst mutwillig in Kauf nahm. Eine Frau, die genau wusste, wen sie zum Freund wollte; eine Opportunistin, die fast immer bekam, was sie wollte. In unserem Portrait beleuchten wir die verschiedenen Gesichter der Leni Riefenstahl.
Verwendete Quellen:
Rother, Rainer: Leni Riefenstahl. Die Verführung des Talents. Berlin: Henschel Verlag 2000.
Wiegand, Wilfried: Die Traumtänzerin. Vor allem mangelte es ihr an Distanz zu sich selbst: Zum Tod der Filmregisseurin Leni Riefenstahl. FAZ. 10. September 2003/ Nr. 210, Seite 37.
Eine Meisterin aus Deutschland. Begnadet und ungnädig, verehrt und verachtet: Zum Tod von Leni Riefenstahl. Der Tagesspiegel. 10. September 2003/ Nr. 18 236, Seite 23.
Folge 65: Heinrich Himmler - Das Ende eines Massenmörders
„Was Deutschland in der Zukunft vor sich hat, ist entweder das großgermanische Imperium oder das Nichts. Ich habe den Glauben, wenn wir in dieser Schutzstaffel unsere Pflicht tun, dass dann der Führer dieses großgermanische Imperium schaffen wird, das größte Reich, das von der Menschheit errichtet wurde und das die Erde je gesehen hat." (Heinrich Himmler)
Heinrich Himmler war einer der Hauptakteure des Holocaust, dem zwischen 5,6 und 6,3 Millionen Menschen zum Opfer fielen. Als Organisator der „Endlösung" berief er sich wiederholt auf Befehle Hitlers, die es jedoch höchstwahrscheinlich weder schriftlich noch mündlich je gegeben hat. Ein überzeugter Antisemit bis zum Schluss, der an der Front scheiterte und selbst auf der Flucht noch Terror zu verbreiten wusste. In dieser Folge berichten wir über das Ende dieses Massenmörders.
Folge 64: Heinrich Himmler - Karriere eines Massenmörders
„Zwar durchzieht sein Denken und Handeln eindeutig eine bestimmte Konstante – das Leitmotiv des ewigen Kampfes germanischer Helden gegen asiatische Untermenschen – doch war dieses Weltbild so allgemein und vage gehalten, dass er es in ganz unterschiedlicher Form auf die jeweilige politische Situation zuschneiden konnte.“ (Peter Longerich)
So beschreibt der bekannte Himmler-Biograf die größte Stärke des Mannes an der SS-Spitze. Heinrich Himmler, gebürtiger Münchner, bahnte sich in kürzester Zeit seinen Weg in die Führungsetage des NS-Regimes. Wir berichten heute über sein Leben und den Krieg, Terror und Tod, mit dem dieser Mann in die Geschichte einging.
Folge 63: Träume im Dritten Reich - Echo des Alltags
Der einzige Mensch, der in Deutschland noch en Privatleben führt, ist jemand, der schläft. (Robert Ley)
Die deutsche Journalistin und Publizistin Charlotte Beradt sammelte in der Zeit von 1933 bis 1939 Träume in einer Realität, die selbst gerade dabei war, zum Albtraum zu werden. Diese Träume geben Aufschluss „über die Affekte und Motive von Menschen während ihrer Einschaltung als Rädchen in den totalen Mechanismus". Wir beschäftigen uns mit den mosaikartigen Träumen, deren einzelne Steinchen der Realität des Dritten Reiches entstammen. Diese typischen Träume springen von schaurigen Vorahnungen über unterdrückte Schuldgefühle zu ständiger Überwachungsangst in einem oppressiven Regime.
Verwendete Quelle:
Beradt, Charlotte: Das Dritte Reich des Traums. Mit einem Nachwort von Barbara Hahn. Berlin: Suhrkamp Verlag, 2016. [Bibliothek Suhrkamp]
Folge 62: Love Stories - Liebe zwischen Wahn und Wehmacht
„Es gibt eine Liebe, die ist gar nicht Liebe zu einer Person oder zu einem Gegenstand, sondern wirklich die Liebe zur Liebe selbst. Und mit der kann man machen, was man will. Das ist grauenvoll, denn am Ende ist das Objekt dieser Liebe vielleicht ein Monstrum wie Hitler." (Denis de Rougement)
Eines steht fest: Liebe gibt es in allen Zeiten. Doch zur Zeit des Dritten Reiches hatten es Liebende alles andere als leicht. Wir beschäftigen uns in dieser Podcastfolge mit durch Gesetz oder Ideologie verbotenen Liebesgeschichten. Von Lillian Crott und Martin Hamann über Bruno Balz bis hin zur nationalsozialistischen Idealliebe. Das Paradebeispiel für die Liebesideale der (half-naked) Nazis ist der Propagandafilm Die Große Liebe mit Zarah Leander, der Diva des Dritten Reiches. Doch so sehr die Nazis auch dagegen propagierten, Liebe war schon zu allen Zeiten bunt und fand immer einen Weg.
Verwendete Quellen:
Süddeutsche Zeitung - Thomas Hahn: https://www.sueddeutsche.de/leben/liebesgeschichte-es-begann-vor-84-jahren-1.2880241
Deutschlandfunk - Katrin Heise: https://www.deutschlandfunkkultur.de/liebesgeschichten-im-schatten-der-vergangenheit.954.de.html?dram:article_id=143697
TAZ „Sitzen machen“: https://taz.de/!1237423/
Folge 61: Blinder Gehorsam und reines Blut - Hitlers Manipulation der Jugend
In zwölf Jahren faschistischer Herrschaft wurde eine ganze Generation in Schulleben und Freizeit der nationalsozialistischen Lehre unterzogen. Jede dieser Lektionen diente dazu, die Kinder und Jugendlichen zu treu ergebenen Nationalsozialisten zu erziehen. Doch empfanden die Jungen und Mädchen dies als Zwang?
Verwendete Quellen:
Schneider, Christian; Stillke, Cordelia; Leineweber, Bernd: Das Erbe der Napola. Versuch einer Generationengeschichte des Nationalsozialismus. Hamburg: Hamburger Edition 1996.
Leeb, Johannes: Wir waren Hitlers Eliteschüler. Ehemalige Zöglinge der NS-Ausleseschulen brechen ihr Schweigen. Hamburg: Rasch und Röhring Verlag 1998.
Folge 60: Hermann Göring - Der brutale Diplomat des Dritten Reichs - Teil 2
Konnte und wollte Göring überhaupt all die Aufgaben erfüllen, die seine zahlreichen Ämter mit sich brachten? Und wer war eigentlich Emmy Göring? In dieser Podcastfolge sprechen wir darüber, welche Rolle Herman Göring im zweiten Weltkrieg und später in den Nürnberger Prozessen gespielt hat.
Folge 59: Hermann Göring - Der brutale Diplomat des Dritten Reichs - Teil 1
Wer war dieser Mensch, der so passend als „Der größte Arsch des Dritten Reichs" betitelt wurde? In dieser Podcastfolge sprechen wir über die Person Hermann Göring, sein Leben und seinen politischen Aufstieg an der Seite Adolf Hitlers.
Folge 58: Vom Schwarzen Freitag zum braunen Banner - Wirtschaftspolitik im Dritten Reich
Wie viel Macht versteckt sich hinter finanzpolitischen Maßnahmen und wer waren die Strippenzieher, die hinter diesen Maßnahmen standen? In dieser Folge sprechen wir über die Bedeutung von Persönlichkeiten wie Hjalmar Schacht oder Hermann Josef Abs und darüber, ob Hitler tatsächlich derjenige war, der Deutschland mit „seiner" Autobahn aus der Arbeitslosigkeit geführt hat.
Folge 57: Josef Mengele - Der Todesengel von Auschwitz
Wer war dieser Mann, der bei den denkbar grausamsten Menschenversuchen keinerlei Regung zeigte? In dieser Folge sprechen wir über seine sogenannte Forschung im Konzentrationslager Auschwitz und die Unterstüzung, die er von allen Seiten des Regimes erhielt.
Folge 56: Holocaust und Historikerstreit - Erinnerungskultur in Deutschland
Ende der 80er Jahre sorgte eine Kontroverse für Schlagzeilen in den deutschen Zeitungen. Gegenstand der Debatte bildete die Aufarbeitung der Verbrechen des Holocausts durch die deutsche Bevölkerung. Offiziell fungierten Jürgen Habermas und Ernst Nolte als Gesicht der gegensätzlichen Überzeugungen. Doch obwohl dieser Streit nun bereits vierzig Jahre zurückliegt, ist seine Kernfrage heute aktueller denn je.
Folge 55: Goebbels berühmteste Affäre - Joseph und Lída
Joseph Goebbels repräsentierte als Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda sowie als Präsident der Reichskulturkammer die nationalsozialistische Regierung und führte dementsprechend eine vorbildliche Ehe mit seiner Frau Magda, aus der sechs Kinder hervorgingen. Doch wie so oft - der Schein trügt. Denn Goebbels unterhielt eine Affäre zu der tschechischen Schauspielerin Lída Baarová, die er offenbar von ganzem Herzen liebte. Wie es zu diesem Verhältnis kam und was die Beziehung der beiden prägte, ist Gegenstand der heutigen Podcastfolge.
Verwendete Quelle: Baarová, Lida: Die süße Bitterkeit meines Lebens. Autobiografie. Koblenz: Kettermann und Schmidt Verlag 2001.
Folge 54: Spitzel, Feindsender und Gestapo - Überwachung im Dritten Reich
Überwachung kann mittels technischer Geräte, durch reale Menschen oder über die eigene Person erfolgen. Hatten die Nationalsozialisten bereits Computer? Und was war eigentlich die Aufgabe eines Blockwarts? In dieser Folge sprechen wir unter anderem darüber, an welchem Punkt Überwachung (damals wie heute) beginnt, darüber wie sich Überwachung verändert hat und was freiwillige Überwachung bedeutet.
Zitierte Quelle: Snowden, Edward: Permanent Record. Meine Geschichte. Frankfurth am Main: S. Fischer Verlag 2019.
Folge 53: Reinhard Heydrich - Das Ende des Henkers
Im Anschluss an die letzte Folge sprechen wir nun über den weiteren Aufstieg Reinhard Heydrichs in der NSDAP, seine grausame Rolle in der Verfolgung, Ausgrenzung und Vernichtung des jüdischen Volkes und über das Attentat, das auf ihn verübt wurde. Denn auch nach seinem Tod hat sein Name weiterhin grausamen Zwecken gedient.
Folge 52: Reinhard Heydrich - Der Henker
Reinhard Heydrich arbeitete sich in bemerkenswert kurzer Zeit in der Hierarche der Nationalsozialisten nach oben und wurde nacheinander zum SS-Obergruppenführer, zum General der Polizei, zum Leiter des Reichssicherheitshauptamtes und zum Reichsprotektor in Böhmen und Mähren ernannt. Wir sprechen in zwei aufenanderfolgenden Podcast-Episoden über diesen Mann, seinen Werdegang und darüber, warum er seine grausamen Beinamen mehr als verdient hat.
Folge 51: Hitlers Götterdämmerung
Es ist keine Geheimnis, dass Hitler ein glühender Verehrer des Komponisten Richard Wagner war und sich dessen Werke mehrere hundert Mal angesehen hat. Doch im Gegensatz dazu hat Hitler versucht, seine künstlerischen Visionen nicht durch die Musik, sondern im realen Leben zu inszenieren. In dieser Folge sprechen wir darüber, wie Hitlers ganz persönliche Version der Götterdämmerung ausfallen hätte können.
Ein kleiner Hinweis: Leider befanden wir uns zum Zeitpunkt der Aufnahme in unmittelbarer Nähe zu einer Baustelle. Wir bitten um Entschuldigung für diverse Störgeräusche. Es lies sich nicht vermeiden.
Folge 50: Goebbels totaler Krieg - Propaganda und Wahrheit
Die Rede des deutschen Propagandaministers im Berliner Sportpalast am 18. Februar 1943 ist als Meisterstück der nationalsozialistischen Propaganda berüchtigt. Goebbels bringt seine Zuhörerschaft dazu, frenetisch jubelnd ihrem eigenen Untergang entgegenzufiebern. Doch diese zügellose Kriegsbegeisterung steht in unübersehbarem Widerstand zu den Geschenissen im Kessel von Stalingrad. Ist ein totalerer und radikalerer Krieg überhaupt noch möglich?
Folge 49: Letzte Briefe - Todesangst und Tapferkeit
Nach seinen ersten Einsätzen verspürt Leutnant Hans von Wetzland nur einen Wunsch - der Front zu entfliehen und all das Grauen hinter sich zu lassen. Er wendet sich an seinen Onkel, einen Oberst der Wehrmacht und bittet ihn um seine Versetzung. Was hier im Roman geschildert wird, ist tatsächlich vorgekommen und bildet den Gegenstand eines der letzten Briefe, die den Kessel von Stalingrad verließen. Im Gegensatz dazu gab es auch Soldaten, die sich bis zuletzt dem Ideal der sogenannten Tapferkeit beugten.
Quelle der Briefe: „Letzte Briefe aus Stalingrad”. Quadriga Verlags GmbH Frankfurt am Main/ Heidelberg. 1950. S.52-53; S.67-68.
Folge 48: Nietzsche und der Nationalsozialismus
Friedrich Nietzsche war ein außergewöhnlicher Philosoph, dessen Thesen bis heute bedenkenswert sind. Seine Ansichten wurden jedoch von seiner Schwester Elisabeth Förster-Nietzsche so verfälscht, dass sie scheinbar die Ideologie der Nationalsozialisten unterstützten, weshalb er im dritten Reich als der Philosoph des Nationalsozialismus gefeiert wurde. Doch was hat Nietzsche mit seinem Konzept des Übermenschen wirklich gemeint?
Folge 47: Frauen an der Front
Ein Unterschied zwischen der deutschen und der russischen Kriegsführung zeigt sich ganz deutlich im Frauenbild der Nationen. Die gute deutsche Frau sollte zuhause die Stellung halten und möglichst viele Kinder aufziehen, während es für eine russischen Frau möglich war, eigenhändig ihr Land zu verteidigen und für ihren Dienst geehrt zu werden. In dieser Folge sprechen wir über die persönlichen Geschichten von Soja Kosmodemjanskaja, Ljudmila Pawlitschenko und weiteren russische Scharfschützinnen, Partisanninen oder Fliegerpilotinen.
Folge 46: Die Weiße Rose und Stalingrad
Hans und Sophie Scholl haben gemeinsam mit Alexander Schmorell, Christoph Probst, Willi Graf und Kurt Huber ihr Leben aufs Spiel gesetzt, weil sie, beherrscht vom nationalsozialistischen Regime, nicht länger schweigen konnten. Es gibt kaum einen Menschen in Deutschland, der heute ihre Namen nicht kennt. Dennoch gibt es Dinge, die viele über die Weiße Rose nicht wissen oder wissen wollen und damit beschäftigen wir uns in dieser Folge.
Folge 45: Homosexualität im Nationalsozialismus
Homoerotische Verhältnisse zwischen Soldaten waren gerade im Krieg seit jeher gang und gäbe, waren im Nationalsozialismus allerdings hochgradig verpönt und wurden demnach totgeschwiegen. Die Nationalsozialisten setzten Homosexualität mit Feigheit, Weiblichkeit und verwerflicher Weichheit gleich, obwohl das zugrundeliegende Bild von Männlichkeit definitiv überarbeitungsbedürftig war und heute noch ist.
Folge 44: Lügen für die Heimat
Was durften und konnten die Soldaten ihren Lieben zuhause über das Geschehen im Kessel mitteilen? In dieser Folge sprechen wir darüber, was die Menschen zuhause wussten und wie die Schlacht um Stalingrad für die Propaganda zweckentfremdet wurde.
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Folge 43: Vergewaltigung im Krieg
Sie ließ alles mit sich geschehen. Ihr Hass klang traurig. "Früher hab ich auch geweint, aber das macht euch dann noch mehr Spaß. Jetzt weine ich nicht mehr." -Auszug aus Stalingrad - die Einsamkeit vor dem Sterben
Frauen als Kriegsbeute zu nehmen und mental und physisch zu misshandeln ist seit Jahrtausenden eine schreckliche Kriegspraxis. Selbst die Frauen auf dem Schlachtfeld, wie die russischen Scharfschützinnen und Partisaninnen im Kessel von Stalingrad, waren davor nicht gefeit. In dieser Folge diskutieren wir die Historie der Vergewaltigung im Krieg vom alten Rom bis hin zum Jugoslawienkrieg und beleuchten ihre schrecklichen Folgen und Ursachen.
Folge 42: Kanibalismus im Krieg
Nicht wenige Soldaten im Kessel von Stalingrad haben die letzte Grenze der Menschlichkeit, hinein in den Wahnsinn überschritten und kämpfen mit allen Mitteln ums nackte Überleben. Auch wenn das bedeutet, die Körper verstorbenen Kameraden als Schutz gegen die Kälte oder als Nahrung zu verwenden.
Folge 41: Hunger im Krieg
Die Versorgung einer Armee mit Lebensmitteln kann wichtiger sein als die Versorgung mit Waffen. In dieser Folge sprechen wir darüber, wie die Versorgung der Soldaten in Stalingrad geregelt war und was geschieht, wenn diese nicht mehr aufrecht erhalten werden kann. Wozu sind Menschen in einer Extremsituation fähig und was sind sie bereit zu essen um zu überleben?
Folge 40: Hitler als Esoteriker
Wir sprechen über die Bedeutung von Religion im Krieg und über die Differenz zwischen der Privatperson Hitler und seinem instzenierten, esoterisch geprägten Ich.
Folge 39: Deutsche schießen auf Deutsche
Was muss geschehen, dass ein "guter deutscher Soldat" auf die eigenen Kameraden oder auf seine Vorgesetzten schießt? Neben der Antwort auf diese Frage sprechen wir auch über die Ursachen des Kriegs und über diejenigen, die von einem solchen profitieren.
Folge 38: Träume und Trauma
Albträume finden im Krieg nicht nur beim Schlafen, sondern auch im Wachzustand statt. Alle schrecklichen, unmenschlichen Erlebnisse der Kriegsrealität dringen tief ins Unterbewusste ein und verlassen die Betroffenen meist nie wieder. In dieser Folge geht es um die Natur und Implikationen von Kriegsträumen sowie deren nachhaltige Wirkung. Selbst Autor Christoph Fromm wurde beim Schreiben seines Romanes von Kriegsalbträumen verfolgt.
Folge 37: Angst vor der Wahrheit
Die Dinge, mit denen sich Soldaten im Kessel von Stalingrad konfrontiert sehen sind von einer fundamentalen Grausamkeit geprägt. Sie lösen bei den Soldaten den Wunsch aus, vor der Wahrheit zu entkommen. Hans von Wetzland wird die Diskrepanz zwischen seinen Erwartungen an die Fühungsriege und der Realität im Kampf vor Augen geführt.
Folge 36: Bilder im Krieg
Verreckt für den Rausch des kollektiven Größenwahns. Hans von Wetzland blickt auf die Trümmer der deutschen Infanterie und sieht Bilder, die ein Soldat nie wieder vergisst.
Folge 35: Chaos im Krieg
Im Chaos des auseinanderbrechenden Kessels wollen sich deutsche Soldaten ergeben, doch die vorbeifahrenden russischen Panzer machen sich noch nicht einmal die Mühe, für sie im Schneegestöber anzuhalten.
Folge 34: Bruder Hitler
In dieser Folge reden wir über Gross als Künstler, was uns zu einer interessanten Parallele führt...
Folge 33: Kriegsweihnacht
Gross erzählt von seinem Fronturlaub zur Weihnachtszeit und schildert, wie entfremdet er sich von Frau und Kindern gefühlt und einem geschnitzten Jesus den Kopf abgeschossen hat.
Folge 32: Flucht in den Wahnsinn
Bei einer Exekution werden russische Zivilisten erschossen, weil nicht mehr genügend Lebensmittel vorhanden sind. Währenddessen schlägt bei Hans Mitgefühl in Sadismus um.
Folge 31: "Heldentod" und Jenseits
Viele Soldaten wurden angesichts der schrecklichen Erlebnisse im Kessel wahnsinnig, andere wiederum sahen den letzten Ausweg im Selbstmord - doch nicht alle hatten die innere Kraft, diesen letzten Schritt noch zu gehen.
Folge 30: Der letzte Ausweg
Der Flugplatz Pitomnik galt für viele Soldaten als letzter Ausweg aus dem Kessel von Stalingrad, da von dort aus Verletzte ausgeflogen wurden. Doch die Ausreise wurde streng kontrolliert und Betrug mit dem Tod bestraft.
Folge 29: Deserteure und Exilkommunisten
In dieser Folge reden wir über Deserteure in Stalingrad und über die Konsequenzen, wenn sie erwischt wurden. Es gab aber auch Deutsche, die als Exilkommunisten relativ früh zu den Russen übergelaufen sind.
Folge 28: Front und Etappe
Diese Folge behandelt die Ausbildung von Männern als Nachschub an der Front, die ursprünglich für die Versorgung der Soldaten nach Stalingrad gekommen waren. Aufgrund der unterschiedlichen Aufgabenverteilung und Bedingungen herrschte an der Front häufig Neid und Missgunst gegenüber der Etappe, da diese dem großen Leid des Kampfes relativ fern waren.
Folge 27: Hitler und das Judentum
In dieser Folge speziell zu Hitler reden wir über die Hintergründe der Judenverfolgung, da Hitler persönlich keine schlechten Erfahrungen mit Juden gemacht hatte. Gerade deshalb sind die Umstände und die konkrete Umsetzung der Tötungen so unglaublich und erschreckend.
Folge 26: Leid der Verwundeten
Diesmal dreht sich alles um Verwundete und die schlechten Bedingungen, die in den Lazaretten geherrscht haben. Bereits sehr früh gab es keinen Nachschub an Verbandsmaterial und Medikamenten, sowie Schmerz- und Betäubungsmitteln mehr, die zur Behandlung und während Amputationen gebraucht wurden.
Folge 25: Folgen von Befehlsverweigerung
Diese Folge behandelt die Konsequenzen bei Befehlsverweigerung. Außerdem vergleichen wir die Wehrmacht mit der Armee Friedrichs des Großen, in der es sogar erwünscht war, dass Generäle selbstständig handeln und sich in gewissen Situationen Befehlen widersetzen.
Folge 24: Kurze Momente der Humanität
Diesmal reden wir zum einen über Momente im Krieg, in denen die Menschlichkeit Oberhand gewinnt und die Grausamkeiten während des Kampfes für einen Augenblick verstummen. Außerdem dreht sich die Folge um das Bild der Russen in der nationalsozialistischen Propaganda und wie die deutschen Soldaten sie an der Front tatsächlich erlebt haben.
Folge 23: Sind Soldaten Mörder?
Diese Folge behandelt die interessante und durchaus aktuelle philosophische Frage, wann ein Krieg als „gerechtfertigt“ bezeichnet werden kann und wo der Unterschied zwischen dem Ausführen eines Befehls und Mord während des Krieges liegt.
Folge 22: Massenerschießungen im Dritten Reich
In dieser Folge sprechen wir darüber, wie viel die Wehrmacht tatsächlich über Massenerschießungen gewusst hat. Die Soldaten, die diese Erschießungen durchgeführt haben, reagierten auf unterschiedliche Weise auf die Hinrichtungen, wobei die Reaktionen von leidenschaftlichem Töten bis Flucht in den Alkoholismus reichten.