wenden ... svoltare
By Anita Rossi
Wir stehen an einem Wendepunkt: Kulturwandel ja oder nein. Ist ein ökosozialer Wandel möglich? Das fragen sich viele. Ich auch. Darum rede ich am liebsten mit Menschen, die Altes auf den Kopf stellen und Neues wagen. In allen Bereichen unseres Alltags. Mit einem Augenzwinkern. Und mit Blick über den Tellerrand Südtirols hinaus.
La svolta ecosociale: Il futuro inizia adesso. Il coraggio di (s)voltare pagina e vita.
wenden ... svoltareJun 25, 2020
#4 Reinventarsi
Essere in viaggio può essere uno stato mentale, una filosofia di vita. Questo è quello che racconta Monica Salutari parlando di sé e della sua famiglia che dopo anni di cambiamenti – paesi, culture, studi – oggi vive e lavora in un agriturismo nelle colline venete: produzione agricola biologica e animali, oltre che struttura di accoglienza, e ristorazione il fine settimana. Dopo una vita nelle grandi metropoli, Monica ora coniuga i suoi vari studi con una vita in campagna.
Svoltare per lei è diventato uno stile di vita: “buttarsi” in sempre nuove avventure, farsi ispirare dalla natura, rapportarsi con persone, culture e lingue diverse e, soprattutto, reinventarsi continuamente. E le occasioni sono molte, basta aprirsi al cambiamento.
www.valbare.it
foto: privato
#bethechange #economiacircolare #vitaincampagna #agriturismo #valbare #agricoltura #biologico #svolte
#3 Für Fluss und Wald
Smell the roses along the way, meint der junge Forscher Alex Putzer, um nicht zu verzagen in der Negativspirale der Klimakrise. Der UN-Experte zu den "Rechten der Natur" hat gerade ein Doktorat in den USA und in Pisa abgeschlossen. Derzeit sitzt er, ein Brixner, als Fulbright-Schuman Gastforscher an der New York University und sinniert nach über sinnstiftende Arbeit und über Empathie auch für Nicht-Menschen. Alex ist mit seiner Forschung, Lehr- und Beratungstätigkeit Teil der globalen Bewegung “Rechte der Natur”. Eine Podcast-Folge zum Blickwinkel, den wir einnehmen, wenn wir die Welt betrachten, darüber, dass die Natur einklagbare Rechte braucht, um im Zusammenspiel mit Menschen zu bestehen. Mit Gedanken zur Frage, für wen wir die Natur überhaupt schützen. Und Antworten auf die Frage, was es heißt, sich einem Thema mit Haut und Haar zu widmen.
Lektüretipps
Alex Putzers letzter Blogeintrag (Februar 2024): https://www.eurac.edu/en/blogs/imagining-futures
„Rechte für Flüsse, Berge und Wälder. Eine neue Perspektive für den Naturschutz?“ ein Sammelband von Aufsätzen im oekom verlag, erschienen im November 2023: https://www.oekom.de/buch/rechte-fuer-fluesse-berge-und-waelder-9783987260391
Foto: privat
#2 Einfache Lösungen funktionieren nicht
Komplexität aushalten, einen guten Umgang damit finden – das ist psychisch die größte Herausforderung für uns alle heute, so David Röcks Beobachtung. Er verleiht der jungen NoExcuses Bewegung derzeit Gesicht und Stimme. Der Masterstudent an der Universität Innsbruck ist mit den Koalitionsverhandlungen zur Bildung der neuen Südtiroler Landesregierung über Nacht zum Aktivisten geworden – als Reaktion auf den Rechtsruck. Und freut sich über das zivilgesellschaftliche Netzwerk, das sich gerade bildet, für eine zukunftsorientierte Gesellschaft, ökologisch und sozial.
Je flexibler und dynamischer ein System und seine Gesellschaft, desto besser kommt sie mit Veränderung zurecht. Heruntergebrochen auf die Einzelnen heißt das: offen sein für den Wandel und selbst Verantwortung übernehmen.
Eine Podcast-Folge zum Rechtsruck in Südtirol, darüber, dass einfache Lösungen nur im Wahlkampf funktionieren, und darüber, dass Aktivismus notwendig ist als Instrument zur Selbstwirksamkeit.
#bethechange #noexcuses #systemwandel #transformation #wende #klimakrise #rechtsruck #systemsprenger
Fotos: privat
#1 Ripensare il mondo con la decrescita
Solo un’eresia ci può salvare: la messa in discussione del
nostro sistema economico. La crescita (del PIL) ha dimostrato di non essere l’indicatore per ripensare il mondo nella crisi climatica. È ora di tirare le somme e credere alla matematica, visto che la politica ha perso il filo e, pur sapendo di aver passato sei limiti planetari si attacca con le unghie al vecchio sistema. Invece, non ci rimane che trovare un’alternativa sostenibile e giusta al capitalismo, e farlo in fretta.
La giovane ricercatrice Letizia Molinari si è tuffata a capofitto nello studio del collasso planetare e nelle politiche ambientali per scardinare il vecchio sistema. Perché non solo ha sfruttato (oltre) il massimo le risorse naturali, ma ha portato benessere a pochi, facendolo sulle spalle di moltƏ. Nella “decrescita” Letizia ha trovato un modo per ripensare le istituzioni come le relazioni. La rivoluzione è mentale ancora prima di economica: una svolta
copernicana. E la crisi climatica è sì spaventosa, ma anche un punto di inizio che ci permette di riscrivere il futuro dell’umanità.
Da leggere: Hickel, Jason. Siamo ancora in tempo. Come una nuova economia può salvare il pianeta. Il Saggiatore, 2021 (originale: Less is more. How Degrowth will save the world. Penguin Random House, 2020)
Foto: privat
#systemchange #bethechange #degrowth #decrescita #jasonhickel #lessismore #crisisocioambientale #giustiziasociale #giustiziaambientale #politicaambientale
#12 Ein reicher Verzicht
Sich zurückziehen und Ruhe finden im Rhythmus der Natur – das ist vor allem in Krisenzeiten für viele eine Option: Trost finden im einfachen Leben, sich Schicht um Schicht vom Ballast befreien, der Wohlstand und Besitz mit sich bringt. Karl Leiter hat sein ganzes Erwerbsleben lang Herausforderungen angenommen und soziale Meilensteine in Südtirol gesetzt - mit der Organisation für Eine Welt, dem Haus der Solidarität, einer sehr aktiven Vaterschaft und nun der Tierzucht auf einem entlegenen Hof im Pfitschtal, nach einem überraschenden Schafgeschenk.
Viele Wendepunkte in seinem Leben ergeben doch einen roten Faden, den der Solidarität und des Mutes zur Veränderung. Was Karl die Schafe und das genügsame Leben am Berg gelehrt haben: Selbstreflektion in der Abgeschiedenheit und trotzdem Gemeinschaft leben - den Widerspruch und seine Auflösung.
Eine Podcast-Folge zu Lebensqualität, Neustarts und zum Umgang mit der Sorge um die Zukunft.
#bethechange #systemwandel #transformation #landwirtschaft #schafzucht #wippland #wende #klimakrise #sustainability #südtirol #systemsprenger
#11 Ich probier das jetzt mal einfach
Wer die Themen rund um Ernährungs- und Lebensmittelproduktion verfolgt, findet Bauern-Bashing genauso
wie Wegschauen und Weitermachen wie bisher. Den feinen Nuancen dazwischen geben wir Konsument:innen meist wenig Raum. Jemand, die durch Storytelling und Kommunikation diesen Zwischentönen und -farben und den Menschen dahinter Zeit
und Raum gibt, ist Meike Hollnaicher. Die junge ökosoziale Designerin und Podcasterin hat vor drei Jahren die “Farmfluencers of South Tyrol” gegründet und inspiriert seitdem mit deren Mutmach-Geschichten, wiederum andere zum Wandel.
Die Zukunft der Kleinbäuerinnen und -bauern liegt ihr am Herzen. Was die Bäuerin und Umweltschützerin Agitu Ideo Gudeta (1978-2020) damit zu tun hat und wie Meike aus der üblichen Schwarz-Weiß-Malerei schlüpft, um die Protagonist:innen des Wandels glaubhaft in Szene zu setzen, auch die Klimakrise in der
Landwirtschaft zu thematisieren – bald mit einem Kinofilm –, das erzählt sie mit einem Augenzwinkern.
Siehe: www.farmfluencers.org und www.meikehollnaicher.com
#bethechange #systemwandel #transformation #umwelt #farmfluencer #landwirtschaft #klimakrise #ecosocialdesign #nachhaltigkeit #film #systemsprenger
#10 Le signore parlano di soldi
Ora direte: e come mai non l’hanno fatto finora? O qualcunƏ, magari: beh, e allora? Il fatto è che i dati statistici ci dicono chiaro e tondo che ne hanno (molto) meno, che faticano (molto) di più a guadagnarne, che (troppo spesso) rinunciano a riceverli dedicandosi, invece, al lavoro di cura non retribuito, con ripercussioni anche devastanti nella vecchiaia. Tutto questo è frutto del sistema economico e ideologico in cui viviamo – chiamiamolo per nome: capitalismo & patriarcato, un binomio tossico (per tuttƏ), un sistema che molte di noi stanno cercando di sfatare e di cambiare. Azzurra Rinaldi lo fa ogni giorno, come una delle voci più importanti della ricerca economica in Italia, lo fa come economista femminista, docente universitaria, divulgatrice, opinionista, attivista. Con passione.
- In editoria (2023): „Le signore non parlano di soldi. Quanto ci costa la disparità di genere?“ di Azzurra Rinaldi, uscito per fabbri editori
- LaSvolta: https://www.lasvolta.it/cerca?q=Rinaldi
Foto credits: Manuela Tessaro
#bethechange #economiafeminista #gendereconomics #feminismi #gendergap #paygap #stereotipidigenere #soldiefinanza #genderstudies #patriarcatoecapitalismo #smashpatriarchy
#9 Wenn Zugluft guttut
Wieso lohnt es sich heute noch auf die Straße zu gehen und laut zu sein? Für die Umsetzung von Klimazielen, ja. Und für soziale Gerechtigkeit! Feminismus ist lebensnotwendig ist. Und das meine ich wörtlich.
Die junge Aktivistin Laura Volgger, Teil des Kollektivs frauen*marsch-donne*inmarcia, rüttelt mehrfach auf: mit ihrer Forschungstätigkeit zu Gewaltmissbrauch, mit ihren Fotoarbeiten als Künstlerin, mit ihrer Übernahme von Verantwortung für die Gesellschaft, die sie aktivistisch auslebt. Das geht auch lustvoll, wie sie im Gespräch beweist. “Wir brauchen die feministische Wende zu 110%” – ihr Credo.
Ein Gespräch über Wendepunkte, die Bildsprache zum Gewaltphänomen, über Care-Arbeit, Feminismen, den Frauenmarsch in Bozen am 23. September und über die Überwindung des toxischen Systems, in dem wir leben. Warum wir Alternativen suchen und die Augen vor Ungerechtigkeit/en nicht mehr verschließen können.
#bethechange #systemwandel #feminism #activism #frauenmarsch #donneinmarcia #intersektional #feminismus #photography #multimedia #weaponsofahousewife #genderstudies
Foto: Laura Volgger (künstlerische Arbeit "Hedge Trimmer" - Weapons of a Houswife 2022)
#8 Vielfalt ist unsere Versicherung
Den Umbruch leben: Was bei einem kleinstrukturierten Gemüsebetrieb zukunftsweisend ist – nämlich die Vielfalt in Anbau und Direktvermarktung -, ist genauso zukunftsweisend für Boden, Artenschutz und Klima. Der junge Meraner Gemüsegärtner und ehemalige Bioland-Berater Daniele Piscopiello hat mit der Verwirklichung seines Traums als Selbstversorger begonnen. Heute ist er Bio-Gemüseanbauer auf einer zerstückelten Fläche von 2,5 Hektar, ein Bauer ohne Hof im Vollerwerb. Der Quereinsteiger hat seinen Weg in einer Kreislaufwirtschaft gefunden, die radikaler ist als die zertifizierte Bio-Landwirtschaft. Er experimentiert mit verschiedenen Methoden des naturnahen Anbaus von Gemüse, Getreide und Blumen, verabscheut Dogmen jeder Art und gibt seine Erfahrung gern in Workshops weiter. Sein Glück schöpft er aus dem Garten-Vollen und aus dem Netzwerk von Kleinbetrieben, die ähnlich arbeiten und denken.
Foto: privat
#bethechange #gemüseanbau #permakultur #marketgardening #systemwandel #transformation #genussgarten #umwelt #klimakrise #systemsprenger
#7 Addentrarsi nella Foresta
…avere il coraggio di fare, di cambiare, di relazionarsi in uno spazio creato per sperimentare nuove forme di collaborazione. Questo spazio si chiama LaForesta e si trova a Rovereto (TN). Ne parlo con uno dei co-fondatori che in pochi anni è diventato un vero e proprio “hub” di idee e progetti per il bene comune, con il community builder e l’attivista di progetti Fabio Franz.
I progetti nati dall’associazione LaForesta sono incentrati sull’autoproduzione, sullo scambio, sull’intreccio di vecchie tradizioni e nuove applicazioni e costruiti in laboratori. Filo rosso è l’accoglienza radicale e la trasformazione ecosociale. LaForesta è uno vero e proprio changemaker sul territorio e, interagendo con le istituzioni e con chi ruota intorno a questa “Accademia di comunità”, pratica una forma nuova di attivismo.
#bethechange #laforesta #bravenewalps #rovereto #vallagarina #communitybuilding #comunità #casacomune #viverebene #minimalismo #ambiente
#6 Esporsi, uscire dalla bolla accademica
“Il cambiamento non funziona, fatto da soli. E basta blablabla.” dice la giovane ricercatrice Jessica Delves del movimento Scientists for Future Alto Adige. Quello che si prefigge il gruppo – sempre più sostanzioso – di scienziate e scienziati è diffondere informazione per un cambiamento radicale. Puntando sulla comunicazione, sulla distribuzione delle conoscenze in modo più capillare e democratico possibile, Scientists for Future si colloca tra la scienza e l’attivismo. Diciamoci la verità: la ricerca parla di crisi climatica dagli anni ’70 del secolo scorso, ma finora come società non abbiamo preso in mano la situazione, non abbiamo trovato soluzioni al problema. La classe politica su scala mondiale ma anche locale non ha avuto la lungimiranza di agire o almeno reagire in modo incisivo.
Jessica Delves lavora presso GLOMOS, il Centro per la Salvaguardia delle Aree Montane, un centro nato come partnership scientifica tra Bonn e Bolzano – tra Eurac Research e Nazioni Unite. Con lei parlo di gioia nell’attivismo e di impegno scientifico per la collettività, di quello che la spinge a muoversi e organizzare. Jess ci racconta anche della piattaforma online ReSET, nuova di zecca, nata come strumento multidisciplinare utile per tutti – politica, economia e individui - per la trasformazione ecologica e sociale sul nostro territorio.
Dai un’occhiata a: - www.scientistsforfuture.bz
- ReSET: www.scientistsforfuture.bz/resource-for-a-social-and-ecological-transformation
#bethechange #scientistsforfuture #euracresearch #reset #impegnocivile #trasformazione #transizione #attivismo #changemaker
foto copyright: Christopher Kröll
#5 Un’aula a cielo aperto
“Questo è diventato il mio habitat”… con queste parole esordisce la contadina Stefania Lusuardi, imprenditrice in una fattoria didattica che si dedica all’agricoltura biologica nella Valle dei Laghi, a pochi chilometri da Trento. Stefania non è nata affatto agricoltrice, ma lo è diventata gestendo una fattoria, trasferendo quello che ha faticosamente imparato e sperimentato sul campo a bambini e alle loro famiglie.
In questo episodio si parla di agriCULTURA, di oasi naturale, di chilometro zero, di lavoro in rete, di svolte personali e collettive, di mani nella terra e di cuore nel territorio. Certo, anche di animali, piante e umani in un rapporto sinergico, perché il rapporto con la terra influenza, anzi determina il modo in cui guardiamo al mondo, ci nutriamo, viviamo e lavoriamo. Un racconto autentico di una giovane donna che ha cambiato radicalmente la propria vita influenzando anche quella di altri intorno a lei.
Dai un’occhiata a:
www.facebook.com/aziendaagricolamasocanova
#bethechange #viverebene #valledeilaghi #agricolturabio #agricultura #fattoriadidattica #biologico #permacultura #habitat #trasformazione #ecosociale #farmtotable #changemaker
#4 Mehr Tempo im Klimamarathon
Was hat der internationale Gerichtshof für Menschenrechte mit der Klimakrise zu tun? Und was der Internationale Strafgerichtshof? Können wir eine Nachschärfung der bisher unzureichenden Klimagesetze einklagen? Und macht das Sinn? Von Klimaklagen wird die Rede sein, von ihrer Signalwirkung und ihrer Wirkkraft. Auch von Natur als Rechtssubjekt.
Der junge Meraner Jurist Martin Kripp hat sich im Zuge seines Studiums mit dem Recht auf eine intakte Umwelt auseinandergesetzt, aus verschiedenen Gesichtspunkten und auf verschiedenen Ebenen. Er hat sich Konfliktbeispiele angeschaut und beobachtet gerichtliche Präzedenzfälle. Klimaschutz per Gericht oder besser Klimaklagen als Instrument im Klimaaktivismus.
Zum Vertiefen:
https://climateactiontracker.org
http://climatecasechart.com
https://giudiziouniversale.eu
http://www.klimaklage.at
https://fridaysforfuture.at/klimaklage
#bethechange #klimaklage #systemwandel #transformation #umwelt #klimakrise #systemsprenger
#3 Auf den Spuren des guten Lebens
Nichts weniger als die Zukunft der Landwirtschaft steht auf dem Spiel, ausgehend vom oberen Vinschgau. Über den Stellenwert der Landwirtschaft und die Strahlkraft des Bäuerlichen ratsche ich diesmal mit der jungen Landschaftsplanerin und Bäuerin Elisabeth Prugger. Sie hat ihren eigenen Weg auf einem Flecklteppich-Hof zwischen Eyrs und Tschengls gefunden und verfolgt zusammen mit ihrem Partner die Idee einer kleinstrukturierten Vielfaltsgärtnerei mit Gemüse-, Obst- und Getreide-Anbau. Marktgarten-Prinzip und Lebensform in einem. Im Greiterhaus setzt sie das um, was sie auf der BOKU in Wien über naturnahes Wirtschaften und Agroforst-Systeme gelernt hat, während ihrer Sommer als Sennerin und am Feld in der Praxis. Zwei E-Lastenfahrräder und ein tolles Netzwerk an Gleichgesinnten entlasten und motivieren sie.
Die Rede ist vom guten Leben am Land, von der Fülle und nicht vom Verzicht, vom Hof als resilientem Organismus und von längst fälligen Transformationsprozessen in der Landwirtschaft, die altes Wissen entstauben und Abhängigkeiten kappen. Und vom Gegensatzpaar Agrarindustrie-Nahversorgung: Postkapitalismus im Sinne eines neuen Gemeinsinns. Aber nicht zuletzt von Lebensentscheidungen.
#bethechange #systemwandel #transformation #umwelt #biointensiv #marketgardening #landwirtschaft #agroforstsysteme #kreislaufwirtschaft #klimakrise #systemsprenger
Fotos: Privatarchiv
#2 Es schreit nach Chancengerechtigkeit
Wundert’s dich, dass die Geburtenrate zurückgeht? Dabei sind die Ursachen in Südtirol weniger zu suchen in den nicht ganz so rosigen Zukunftsaussichten aufgrund der Klimakrise … ja, auch die machen wenig Lust auf Fortpflanzung. Aber noch viel mehr ist die unbezahlte Care-Arbeit das große Thema, mit all ihren Folgen: schlechte Absicherung, Rentenfalle (Frauen beziehen rund die Hälfte einer männlichen Durchschnittspension!), Einbußen im beruflichen Werdegang, Ungleichgewichte zwischen den Geschlechtern. Gar nicht zu reden von der Unvereinbarkeit von Erwerbsarbeit im klassischen Vollzeit-Stil und Familie.
Wo soziale Gerechtigkeit hintangestellt wird, ist die Kluft zwischen Frauen und Männern groß und wächst jene zwischen Menschen mit und Menschen ohne Kinder. Signale für den Missstand (u.a. der Fachkräftemangel) gibt es genug. Doch wie resetten wir das System? Wo bleibt die Lobbyarbeit fürs Soziale?
Die Sozialpädagogin und Soziologin Christa Ladurner koordiniert die Allianz für Familie im Forum Prävention und befasst sich seit bald dreißig Jahren mit dem vernachlässigten Bildungs- und Betreuungsbereich in unserer Gesellschaft. Sie stellt die Frage nach seinem Stellenwert, nach neuen Zeit-Modellen, hadert mit alten männlichen Mechanismen der Politik und macht einen groben systemischen Fehler aus, einer Südtiroler Wohlstandsgesellschaft ohne Wohlbefinden.
Foto: Forum Prävention
#bethechange #systemwandel #transformation #familie #vereinbarkeit #absicherung #frauen #feminismus #lobbyismus #systemsprengerin
#1 Nichts tun ist keine Option
sagt die junge Südtiroler Sozioökonomin Daria Habicher. Sie kommt aus der angewandten Forschung, hat Transformation zu ihrem Berufs-und Lebensmotto gemacht und begleitet heute wirtschaftliche Projekte und Prozesse, die Nachhaltigkeit nicht nur auf ihre Fahnen schreiben, sondern tatkräftig vorantreiben und umsetzen. Ihre Vinschger Wurzeln helfen ihr dabei, genauso ihre Erfahrungen in bereits bestehenden Initiativen, ihre Zusammenarbeit mit Pionieren des Wandels, ihre Zukunftsorientiertheit und ihr nicht ganz alltägliches zweites Standbein: die Leidenschaft für die Unterwasserwelt – Tauchen und anderen das Tauchen näher bringen.
Vom politischen Urgedanken, von Degrowth und Verzicht, vom schlechten Gewissen, von Begegnungen mit Tieren und Menschen und von Demut wird die Rede sein. Die Unausweichlichkeit von Transformation steht dabei genauso im Fokus wie die Lust am Mitgestalten.
#bethechange #systemwandel #transformation #umwelt #changeaboveandbelow #ressourcenschonend #klimakrise #sozioökonomie #systemsprenger
#10 Una vita stereo
Essere a casa in due culture e due lingue… È possible? Certo che sì.
La situazione in Sudtirolo è molto cambiata dagli anni ’70 – dal Secondo Statuto di Autonomia. La conflittualità è andata scemando e con essa sono cambiati i problemi latenti di una società etnicamente varia… che però non riesce a percepire la diversità come opportunità. Ne parlo con Aldo Mazza, editore e pioniere della convivenza, uno che ha perseguito nella sua vita professionale e familiare il concetto di casa comune per l’Alto Adige Sudtirolo. Parliamo di radici e di identità, di storie di vita e di paure. Constatiamo che la conoscenza dell’altro e dell’altra non è cresciuta col tempo o col benessere pazzesco di una provincia di frontiera, né è cresciuta la curiosità nei confronti dei nostri vicini (anche più recenti).
Rimane così un po’ di amarezza, soprattutto per chi sogna una vita stereo per tutte e tutti, un Miteinander vero, non un Nebeneinander, con uno sforzo ulteriore per scardinare un sistema, nella quotidianità, nei mass media, nel tempo libero e le amicizie, nella scuola e cultura.
p.s.: Aldo Mazza è nato in Calabria ed è poi cresciuto a Salerno. E ha ricevuto il Premio del Land Tirol nel 2018 (e non nel 1918!).
#bethechange #autonomia #mistilingui #gabbieetniche #polarizzazione #identitàmultiple #Europa
#9 Teil des Systemwandels sein
Aquaponik: Die Kombi von Fischzucht und Gemüseanbau. Das erste gewerbliche Projekt in Südtirol entsteht gerade in der Solos Farm in Tramin. Das Startup-Unternehmen ist eine Realität gewordene Vision einiger engagierter Menschen. Dahinter steht u.a. Matthäus Kircher aus Brixen. Der ehemalige OEW-Geschäftsführer, studierte Philosoph, überzeugte Permakultur-Hobbybauer, Klima-Netzwerker und Visionär ist überzeugt, dass Rebellion in der Klimakrise zur Pflicht aller Bürger:innen geworden ist.
Vom grünen Teppich neben Fischbecken, von lokalen Kreisläufen und vom Role Model Systemsprenger (insbesondere als Vater) wird die Rede sein. Auch von Klimagerechtigkeit und vom enormen Zeitdruck zu handeln.
#bethechange #systemwandel #aquaponik #permakultur #naturnah #kreislaufwirtschaft #umwelt #ressourcenschonend #oew #klimakrise #systemsprenger
#8 Reden wir über Feminismus
Vom geforderten Paradigmenwechsel, von der Bewegung Frauenmarsch-Donne in marcia, von persönlichen Erfahrungen mit Sexismen … Radikalität in den Forderungen? “Kein Luxus, sondern die Teilhabe, die uns zusteht – 50 Prozent.”
Die Studentin Ingrid Kapeller, auch Aktivistin, Feministin und Podcasterin, über normale Monstrositäten, über Giorgia Meloni, die Tageszeitung Dolomiten, Zerrbilder in den Medien, über die Bedeutung des biologischen Geschlechts, neue Ansätze im Feminismus, Gender Studies, und über den gemeinsamen Auftritt von Generationen im Engagement für eine gerechte Gesellschaft. Kapeller plädiert für neue frische Sichtweisen auf die Welt, gerade jetzt in der Krisenstimmung, für Grenzüberschreitungen im übertragenen und im wörtlichen Sinn.
Und der Frauenmarsch in Bozen? “Den braucht es, um aufzuzeigen, dass wir nicht mehr gewillt sind, länger auf Chancengleichheit und Respekt zu warten, und schon gar nicht weitere 136 Jahre (wie das Weltwirtschaftsforum prognostiziert hat). Außerdem ist der Protestmarsch ein Zeichen dafür, dass wir die Gesellschaft mitgestalten wollen und die Bühne nicht jenen überlassen, die Hetze und Nonsense verbreiten.”
#bethechange #systemwandel #feminismus #aktivismus #frauenmarsch #donneinmarcia #activismreloaded #intersektional #podcast #ätschbätsch #zivilgesellschaft
#7 Diamoci una mossa
Quanto ci facciamo male con questo parto difficile del piano climatico altoatesino, con le misure concrete e impattanti rimandate da anno in anno, mentre un’estate da paura sta finendo e i Sustainability Days si sono appena conclusi con molte dichiarazioni di intenti.
C’è chi sta cercando di risvegliare l’attivismo, chi sciopera e occupa strade e piazze come i Fridays for Future, chi mobilita contro l’indifferenza. Sono per lo più giovani arrabbiati e preoccupati per il proprio futuro e quello delle prossime generazioni. Ne ho parlato con il bolzanino Zeno Oberkofler, una delle menti dei FfF locali oltre che musicista professionista e studente di economia a Ferrara.
Zeno è convinto che la cosa peggiore sia non far niente, crede alle movimentazioni di massa, sta cercando di non perdere la pazienza mentre riflette sul sistema economico da rivoluzionare.
In questa puntata parliamo di attivismo per proteggere il clima, dei Fridays for Future Alto Adige/Südtirol e del lavoro che rimane da fare in tutti gli ambiti, partecipando, impegnandosi anche sul piano individuale – che in questo caso è più politico che mai.
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bethechange
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Fridays for Future
attivismo
partecipazione
#6 Oder Kopf in den Sand?
Ökobilanz, Fußabdruck, Co2-Budget, Kostenwahrheit und Förderrichtlinien, die Klimaneutralität zur unabdingbaren Bedingung machen. Aber vor allem mutige, weil unbequeme, Prioritäten. Das ist das Rezept einer ernst zu nehmenden Klimapolitik. Dass die zwei Bedrohungen “Erderwärmung” und “Artensterben” Hand in Hand gehen und nicht von der Politik gegeneinander ausgespielt werden dürfen, und dass der Energiekonsum weltweit zuerst gedrosselt und dann erst Energie aus erneuerbaren Quellen erzeugt werden muss, davon zeigt sich Madeleine Rohrer überzeugt. Denn der Energiehunger ist im Athropozän zu groß für unseren Planeten.
Die junge Geschäftsführerin des Südtiroler Dachverbands für Natur und Umwelt ist ein durch und durch politisch denkender und handelnder Mensch. Das Mandat der Meraner Umweltstadträtin im Rucksack und die Lust auf Gestalten im Blut, zeichnet Rohrer im Gespräch nach, worauf es ankommt, welche Rolle etwa der Gemeindeentwicklungsplan dabei spielt und was Menschen zu Asteroiden macht … Kriegen wir noch die Kurve, oder stecken wir den Kopf in den Sand?
@ Foto Thomas Zelger
#bethechange #systemwandel #klimakatastrophe #artenvielfalt #erderwärmung #bettenstop #öffentlichefinanzierung #dachverbandfürnaturundumwelt #umweltschutz #klimapolitik #umweltpolitik #zivilgesellschaft
#5 Inkubator & Humus
Wir brauchen eine aktive Zivilgesellschaft, damit Veränderung möglich wird. Nur, wie kommen wir da hin?
Katharina Erlacher und Katherina Longariva, die zwei Dialog-Pionierinnen der Sozialgenossenschaft blufink, glauben, dass Transformation und Entwicklung nur im gemeinsamen Denken geschieht, dass Räume geschaffen werden müssen für echte Begegnungen und Erkenntnisse im Dialog – Räume im Dazwischen: zwischen Möglichkeit und Utopie, Richtig und Falsch, Indidivuum und Kollektiv. Dazu haben die zwei jungen Frauen verschiedene Formate erfunden, zum Beispiel den Ideensalon, zu dem sie als Salonières des 21. Jahrhundert regelmäßig einladen.
Eine gebende und eine nehmende – offene – Gesellschaft ist die Voraussetzung dafür, dass teilgenommen und letztlich gehandelt wird. Durch eine neue Dialogkultur entstehen neue Denkräume, neue Möglichkeiten, auch Problemlösungen. Die zwei Südtirolerinnen sehen sich als Befähigerinnen und Mutmacherinnen, auch in Hinblick auf die notwendige Veränderung und die zyklischen Transformations-Tätigkeiten von blufink, außerhalb unserer Bubbles.
#4 Identità multiple, autonomia e Ucraina
Autonomie, minoranze, libertà … partendo sempre dal principio che la libertà mia esiste solo se c’è anche la tua.
Sono tanti gli smottamenti nel giro degli ultimi anni, che hanno messo in discussione l’unicità del nostro sistema di diritto, dei nostri stati, delle nostre democrazie – I nuovi nazionalismi, le contrapposizioni, le guerre, le migrazioni, l’emergenza climatica. Quello che sta emergendo ora spaventa molto, ma le paure diffuse creano terreno fertile per ulteriori pericolosi processi di destabilizzazione. L’esperto di diritto costituzionale comparato, italiano ed europeo, Francesco Palermo, analizza la situazione attuale e invita alla riflessione … in un momento storico dove le categorie politiche tradizionali e il modo di percepire l’economia e i diritti fondamentali saltano.
E poi c’è la domanda da 100 milioni di dollari: cosa c’entrano l’acquario e la zuppa di pesce con la Guerra in Ucraina ed i vari conflitti di identità etniche o di interessi contrastanti?
In questa puntata parliamo del clima geopolitico internazionale che sta cambiando, delle politiche di polarizzazione, della democrazia che oggi non può che essere di tipo partecipativo, di cosa c’entra in tutto questo lo statuto d’autonomia altoatesino, e infine, della necessità di non guardare dall’altra parte.
foto: eurac research
#3 Aktivismus früher und heute
Das Um und Auf: Haltung. Eine, die das Gemeinwohl in den Vordergrund stellt, einen Systemwandel einfordert und in vielen Bereichen selbst auch lebt. Das ist der Kern vieler Aktionen von Evi Keifl, einer politisch Denkenden und Handelnden unserer kleinen Alpenprovinz. Schwer mit einer Bezeichnung zu fassen, die nicht das Wörtchen politisch enthält, war und ist Keifl als Katalysator, Resonanzkörper und Lautsprecher einer Bewegung tätig, die früher Ökobewegung hieß und sich heute Klimabewegung nennt.
Die “femina politica” und streitbare Widerständlerin (Jahrgang 1956) ist auch als Medienfrau und Kommunikatorin tätig in den Bereichen Umweltschutz, Tierwohl, Verbraucherschutz, Feminismus und Zivilcourage. Beruf und Aktivismus vermischen sich bei ihr zur Lebensaufgabe. Mit ihrer Analyse der Zeitläufe werfen wir auch einen Blick auf die frühe ökosoziale Bewegung der 1980er und 1990er Jahre in Südtirol.
#bethechange #systemwandel #ökosozialewende #klimakatastrophe #klimabewegung #climateaction #mahlzeit #ernährung #umweltschutz #tierwohl #aktivismus #zivilcourage #politik #feminismus #verbraucherschutz
copyright Bild: Manuela Tessaro
#2 Basta (nur) Äpfel!
Knackig, süß und saftig - es geht auch anders, beim Apfel zum Beispiel. Die Palette der Möglichkeiten bei den Apfelsorten ist gigantisch, im Supermarkt-Regal finden wir aber nur die üblichen drei bis vier. Und wenn wir uns die Bäume anschauen, die diese Früchte getragen und zur Reife gebracht haben, dann lautet der Lieblingsspruch von Dominik Greiss: “furchtbar fruchtbar!” Augenscheinlich ist das Ausbeuten der Bäume in der intensiven Anbauweise. Sie lassen kein selbsterhaltendes System mehr zu: können nicht alleine aufrecht stehen, müssen gedüngt und bewässert werden, sind angewiesen auf Pflanzenschutz und werden zu Krüppeln zurechtgestutzt, damit der Ertrag gesichert und die Ernte in Monokultur maschinell ermöglicht wird. Die Abhängigkeiten werden deutlich, nicht nur jene der Pflanzen, auch jene der Menschen, die sie pflegen.
Dominik Greiss ist Jungpionier in der Permakultur-Landwirtschaft, Experte alter Obstsorten (auch beim Verein Sortengarten Südtirol), lebt als nahezu Selbstversorger im Vinschgau und träumt von einer Kehrtwende – weg von der Industrialisierung im Obstbau und hin zu einer Vielfalt im Streuobstwiesen-Anbau, mit Sortenzüchtung vor Ort im Feld und mit der politischen Unterstützung von lokalen Kreisläufen.
Die Nachfrage nach alten Obstsorten wächst, auch beim Apfel und nicht nur in der Gourmet-Nische. Die Vielfalt in Geschmack, Lagerung, Verwendung bedeutet auch Biodiversität und umgekehrt. Und nicht zu vergessen: Die Natur braucht uns nicht, aber wir sie ...
#bethechange #sortengartensüdtirol #alteobstsorten #obstanbau #permakultur #saatgutvermehrung #selbstversorgung #biodiversität #seeds #farming
#1 Lasst uns eine Fliegenschiss-Party machen!
Aus dem Mund der Südtiroler Umweltaktivistin Maggy Gschnitzer heißt das: Lasst uns gemeinsam lästig sein, Druck ausüben, laut werden, die Wende einleiten. Ein Fliegenschiss allein stört kaum, aber das Ergebnis einer Fliegenschiss-Party, na, das könnte die Welt retten.
Die Rede ist vom authentischen Leben, davon, die eigenen Werte zu leben, um das Glück zu finden und um für jenes von Mensch, Tier und Planet Erde zu kämpfen. Maggy Gschnitzer hat ihr junges Leben danach ausgerichtet, hat im Umweltschutz ihren Lebenssinn gefunden, nachdem sie vor neun Jahren ein Erweckungserlebnis unter Wasser hatte. Heute ist die Aktivistin weit weniger als Freiwillige auf Kampagnen weltweit unterwegs und vielmehr als Influencerin, Buchautorin, Referentin und Filmerin tätig. Ihr ganz persönlicher Motor ist die Hoffnung, die sie selbst tagtäglich nähren muss durchs eigene Handeln und durch das Netzwerk mit anderen Suchenden - Held*innen des Alltags.
# bethechange, hope, projecthope, activism, animalrights, fortheplanet, sanusplanet, podcaster, influencer, climatechange
Musik neu. Danke an Karl Michaeler ;-)
#22 "Sono arcistufa." 2022: l'anno del far rete
Mille sogni nel cassetto, una curiosità spiccata, indignazione e rabbia per le diverse ingiustizie sociali, una propensione per il salto nel buio – quello che ci vuole per vivere consciamente e prendersi le proprie responsabilità. Il peso delle parole nella pratica femminista è importante. Ne sa qualcosa Christine Clignon, tuttofare nel senso migliore, imprenditrice e volontaria, comunicatrice e donna in rete, attivista, presidente di GEA - l’associazione che gestisce il Centro Antiviolenza e la Casa delle Donne di Bolzano, rubricista su SALTO.bz (kalašnikov&valeriana), altoatesina davvero multilingue … una rarità, quindi.
In questa puntata, l’ultima del 2021, parliamo di potere e di privilegi, di coraggio civile e di passioni, ma soprattutto di voglia di cambiamento.
#21 Mein Traumprojekt "housing first"
Ganz unten ankommen … auf der Straße. Das kann jede/r nach einer schwierigen Lebensphase wie Krankheit, Arbeitsplatzverlust, Scheidung, Traumata und Flucht. Wohnungs- und Obdachlosigkeit ist demnach vielfältig. Menschen vom Rand in die Mitte ziehen, das wollen Projekte wie derzeit das Nachtquartier Dormizil in Bozen – sie wollen Schubkraft für Neues in der Sozialarbeit sein – neue, aber schon bewährte Ansätze wie das „housing first“. Das Südtiroler Freiwilligen-Urgestein Paul Tschigg erzählt von den bisherigen Erfahrungen und von den Beobachtungen in Bozen, von Verantwortung und Verantwortungslosigkeit, von den Bemühungen der Freiwilligen und den Fehlern der Politik, von kleinen und großen Erfolgen beim Helfen = Chancen ermöglichen.
Italienweit sind laut ISTAT 0,2 % der Bevölkerung obdachlos, europaweit betrifft das Phänomen in absoluten Zahlen rund 700.000 Menschen (in Südtirol geht man von rund 500 Menschen aus). Die Bereitschaft der Zivilgesellschaft zu helfen – und das zeigen private Projekte wie das Dormizil – ist nicht nur in der Adventszeit groß. Während die institutionalisierte Unterstützung momentan noch zuschaut.
Bildrechte: Maria Lobis
#20 Wieso jammern Bauern alle?
Saatgut von samenfesten Sorten. Was heißt das? Und wieso gibt es im Handel zu 98% nur mehr Hybrid-Samen zu kaufen? Sogar Biogärtner*innen und Bio-Bäuer*innen kaufen überwiegend Hybrid-Saatgut ein, ebenso Jungpflanzen aus Hybrid-Züchtung. Jedes Jahr neu, denn Vermehrung durch Gemüsesamen aus diesen Hybrid-Sorten (F1 steht auf dem Samenpaktl!) ist in der folgenden Saison nicht mehr möglich. Warum, das erklärt Elisabeth Kössler neben allerhand Missverständnissen zur Pflanzen-Vermehrung. Die Permakultur-Fachfrau ist in Südtirol mittlerweile zur Pionierin samenfester Pflanzensorten geworden.
Was Elisabeth ärgert? Die Tatsache, dass Vielfalt in der Landwirtschaft kaum mehr geschätzt wird, und der Markt, die EU-Bestimmungen und Vorschriften das Leben der Bauern und Bäuerinnen zum Spießrutenlauf machen, noch schlimmer: sie in eine gefährliche Abhängigkeit drängen. Was die Gärtnerin glücklich macht? Das Leben in und mit der Natur, nach Permakultur-Prinzipien.
Foto: copyright Karin Micheli
#19 Mutige Politik ist jetzt gefragt
Diese Trägheit des Systems gilt es zu überwinden, um Veränderung und Wende einzuleiten, beim Klima genauso wie bei der sozialen Gerechtigkeit – die übrigens nicht voneinander zu trennen sind. Das sagt David Hofmann, junger Physiker und Gehirnforscher aus Sterzing, in seiner Freizeit Aktivist. Gewaltfreier ziviler Ungehorsam ist sein Mittel, jenes der Umweltbewegung Extinction Rebellion, um die politischen und wirtschaftlichen Entscheidungsträger*innen in die Verantwortung zu nehmen.
Das Gespräch kreist um die 1,5° C Erderwärmung als Minimalziel, um die globale Not einzudämmen, aber es befasst sich auch mit einer notwendigen Vermögenssteuer, um Fallen der Konsumindustrie und das Wissen der Neurowissenschaften. Dabei nennt David einige Absurditäten, fordert eine Abkehr vom Greenwashing und eine neue Vorsicht beim Allheilmittel Digitalisierung. Was hingegen global und lokal möglich und machbar ist, um die Klimaneutralität zu erreichen, und warum eine Klimawende mit eindeutig mehr Gerechtigkeit und mehr Lebensqualität einhergeht, das verdeutlicht der Wissenschaftler ... ohne Umschweife. Abseits von Weltuntergangsszenarien: “Wir müssen uns bemühen, Kurs zu ändern, damit wir Kurs halten”.
David Hofmann war maßgeblich am Spinnen des Netzwerks für Klimaschutz und Klimaanpassungen in Südtirol beteiligt. 12 Forderungen an die Lokalpolitik sind dessen erste Ergebnisse. Siehe https://regalazukunft.info/
#18 Gefunden, was ich gesucht habe
Was pubertierende Kinder mit dem ökosozialen Wandel gemeinsam haben, wie dieser gelebt werden kann und was soziales Engagement mit sich bringt, das erzählt Alexander Nitz von der Hausleitung des HdS in Brixen (Haus der Solidarität).
Die Podcast-Folge setzt sich mit Obdachlosigkeit in Südtirol auseinander, obdachlos aus welchem Grund auch immer, und spricht systemische Defizite im Auffangen von Notsituationen an. Die Einrichtung HdS – das „kunterbunte Zwischenwohnen“ im Brixner Stadtteil Milland - wird bald 20 Jahre alt. Die Struktur bietet jährlich an die 150 Menschen eine Bleibe und daneben auch Begleitung in eine neue Form von Selbstständigkeit. Sie tat und tut dies gänzlich ohne öffentliche Beiträge, um unabhängig und „frei“ zu bleiben, dafür mit einer Riesenanstrengung von vielen Haupt- und Ehrenamtlichen. Was das heißt und wie Solidarität, Zivilcourage und soziales Engagement auf der einen Seite sinnstiftend und energetisierend wirkt, auf der anderen Seite politisch und populistisch instrumentalisiert wird (Etikett „Gutmenschen“), ist ebenso Thema wie Alex‘ Auffassung von gutem Leben und Überlegungen zur Art des Wandels, der ansteht.
Bild: © Jewgeni Roppel
#17 Non escludere nessunƏ
Un femminismo attento alle differenze? Un femminismo transfemminista? Un femminismo decoloniale? Beh, quando si parla di femminismo, il plurale è d’obbligo. Ma quali sono le differenze che creano questi filoni diversi tra di loro? E come fare rete o imparare le une dalle altre?
Rachele Sordi, educatrice sociale ma anche ambientale coordina la cooperativa sociale Officine Vispa a Bolzano e si sente mediatrice. La giovane attivista è molto impegnata nella lotta per una società più equa. Al momento nell’associazione Liscià – donne che raccontano donne. Quello che colpisce più di ogni cosa di Rachele è che vive a 360° gradi: il lavoro è anche impegno politico, è anche visione, è anche tempo libero e soprattutto crescita personale. Tutto è connesso, se la teoria viene messa in pratica, viene vissuta.
In questa puntata parliamo di discriminazioni e di privilegi in Alto Adige e di rabbia come motore di cambiamento sociale, anche del perché “inclusione” parte col piede sbagliato.
Copyright foto: Liscià
#16 REX oder Der Kern der Dinge
Dinge, Gegenstände, Materialien – wir kaufen sie, wir benutzen sie, wir werfen sie weg. Oder wir finden eine neue Verwendung. Auf den Kern dieser Alltagsdinge schaut ein Künstler aus Wien, der sich allen Kategorien entzieht, obwohl er sich selbst als Bildhauer betrachtet: Götz Bury. Mit seinen Fundstücken und Objekten stellt er, ohne anzuklagen, die alles entscheidende MACHT-Frage. Bury war neulich mit einer Performance in Brixen, anlässlich der Tage der Offenen Tür im REX, einem neuen Treffpunkt für Menschen, die sich Gedanken über Konsum machen und die Lebenszeit der Dinge verlängern möchten. Diesen besonderen Ort im Zeichen der Wiederverwertung, angesiedelt in einer aufgelassenen Militärkaserne, stelle ich in dieser Podcast-Folge vor, mit seiner Seele und Macherin, der jungen Flickmeisterin Julia Vontavon.
#15 Real men are feminists
Auch wenn er das wörtlich nicht 1:1 sagt, so ist der coole T-Shirt-Slogans doch das Fazit eines Gesprächs mit dem Experten für Gewaltprävention Lukas Schwienbacher. Der Ultner Pädagoge, Vater und Bergretter steht mit Überzeugung dafür ein, dass Männer sich dringend und eingehend mit ihrer Rolle und mit den toxischen patriarchalen Strukturen und Machtverhältnissen auseinandersetzen, um die Gesellschaft voranzubringen, aber auch um mehr individuelles Glück zuzulassen.
Ermächtigung auf der einen, Entmachtung auf der anderen Seite … Was wie ein Privilegienkrieg klingt, Reibungen entstehen lässt, wird für Schwienbacher zur Win-win-Situation für alle, unabhängig vom biologischen oder sozialen Geschlecht.
Wo Handlungsbedarf besteht, wie Ungleichheit beseitigt und Gewalt vermieden wird, und schließlich was Feminismus für die Präventionsarbeit leisten kann, darüber zerbricht sich der Koordinator der Fachstelle Gewalt im Forum Prävention den Kopf, anlässlich des „Action Day Frauenmarsch – Donne in marcia“ am 25. September in Bozen.
#14 Fare la differenza
“Il cambiamento è inevitabile, ora si tratta di velocizzare i tempi, perché siamo in un'emergenza", di questo è convinta Cecilia Muñoz, animatrice interculturale e artista meranese con radici argentine. Non parla di introdurre nuove leggi o di fare qualche investimento in più, ma di un cambiamento epocale che comprende il nostro modo di vivere e rapportarci con l’ambiente come con le persone. Per questo chiama in causa soprattutto il femminismo. E lo fa partendo dalla rabbia di ni una menos, movimento nato proprio nella sua terra di origine nel 2015, con l’intento di scardinare un sistema, il patriarcato.
Nella puntata non si parla solo di “femminismo”, che tuttora spaventa (!), di azioni collettive per risolvere il problema delle disuguaglianze, si parla anche dell’importanza di osservare e ascoltare prima di intervenire … della potenza delle parole, che fanno sempre la differenza.
#13 Just do it!
„Soziale Landwirtschaft“: Was ist damit gemeint? Und wie lebt es sich auf einem Bauernhof, der Arbeitseingliederung ermöglicht? Miriam Zenorini und ihr Mann Mirco Postinghel begleiten Menschen, die aus der Bahn geworfen wurden oder ihre Bahn noch gar nicht gefunden haben. Sie tun dies seit drei Jahren als Biolandwirte am Stadtrand von Brixen, am Vintlerhof.
Sette ettari di terreno: coltivazione di ortaggi, vigne, api, galline, anatre, pecore, punto vendita, ma anche agriturismo, punto ristoro con piatti genuini (a km0), asilo nel bosco, pet therapy con asini, inserimento lavorativo di persone con difficoltà: moltissime sfide umane, ma anche climatiche nel lavoro quotidiano sia nei campi che nella stalla e nell‘agriturismo della fattoria certificata biologica. Sfide, che i due affrontano con grande tenacia.
#12 Unser System be-hindert
, dass alle Menschen gleichen Zugang zu Ressourcen und Möglichkeiten haben“, meint die junge Südtiroler Kindergärtnerin und Aktivistin Julia Dalsant. Ein Gespräch über Barrieren in unserem System - ob Sprachbarrieren oder mentale Barrieren – und über den Mut, auf diese Ungerechtigkeiten lautstark hinzuweisen. Die Pädagogin steckt viele ihrer Energien in den Bildungsbereich und in den politischen Aktivismus: gegen Rassismen, Sexismen & Co.
Wie das alles zusammenhänge, welchen Stellenwert Diversität im Kindergarten hat und haben kann, UND vor allem, wie das gehe, Vorurteile schon im Kindergarten abzubauen, das beschäftigt die Umtriebige nicht nur beruflich. Beruf & Berufung in einem.
Aber auch über die Schattenseiten von Aktivismus denkt Dalsant laut nach, über schmerzhafte Erfahrungen von Grenzen, Verantwortung und Mitverantwortung.
#11 Wandel hier und gleich
Lisa Maria Kager mag eine Träumerin sein, aber genauso ist sie eine Anpackerin und Realistin. Genug, um zu wissen, was sie tut und dass Wandel in erster Linie harte Arbeit ist – an sich selbst und an der Gesellschaft. Vor einigen Jahren haben sie und ihre Familie in St. Pauls bei Eppan den elterlichen Hof im konventionellen Apfelanbau komplett umgestellt auf Mischkultur: Kräuter, Gemüse- und Obstbau – in Direktvermarktung. Begonnen mit den Lehren der Permakultur, hat vor allem die junge Generation einen Schritt weiter gesetzt und arbeitet nun nach den Prinzipien der regenerativen Landwirtschaft: dem Boden zurückgeben, was du ihm nimmst, Humusaufbau, kein Pflügen … um nur einige der Grundsätze zu nennen.
Heute lebt und arbeitet die junge Kommunikationsfrau, Landwirtin, Yogalehrerin und Mutter am Hof des Wandels, liefert gern Impulse und zettelt damit kleine und größere Revolutionen an.
#10 La cronaca non è mai neutrale
Chi urla più forte … non ha per questo ragione. E chi tira in ballo il diritto di cronaca come scusa per stare dalla parte dell’aggressore, non ha capito le nozioni base del mestiere giornalistico. Come chi si aggrappa ad un linguaggio che non rispetta le donne e diventa parte dell’abuso... Un ritaglio del problema è determinato proprio dai mass media, da quella fetta di giornalismo che invece di mettere il dito nella piaga culturale, manca di responsabilità civile. Perché la lettura del fatto segue sempre la narrazione che ne viene fatta. Ecco perché c’entrano le testate giornalistiche online e offline, audio, video e/o a mezzo stampa.
È di questo che parlo con la giornalista Monica Pietrangeli, romana di nascita e bolzanina d’azione – attivista femminista nei sindacati di categoria e parte della rete GiULia giornaliste. Nella puntata emerge il fatto che, tuttora, il punto di vista della vittima spesso manca. Per darle voce e per non fare cancellare le donne dalla e nella vita pubblica ci vuole ancora molto impegno da parte delle giornaliste e dei giornalisti: impegno per dire NO alla narrazione tossica.
#9 Biodiversität = Lebensvielfalt
„Raus aus der Komfortzone“ heißt es bei Myrtha Zierock. Die Lust am Experimentieren ist größer als das „immer schon so gemacht“. Und man schmeckt sie, die Experimentierfreude, auch am Teller. Denn das Gemüse, das sie im Trentino zieht, ist nach Prinzipien herangereift, die naturnah und so biodivers wie nur möglich sind. Diese Vielfalt ist ein Markenzeichen – beim Gemüse genauso wie beim Rohmilch-Käse und beim biodynamischen Spitzenwein des Familienguts Foradori in der Piana Rotaliana, der Talebene um Mezzolombardo.
„Da wächst nicht nur Löwenzahn“ zwischen den Rebzeilen, staunen die Nachbarn. Da grasen entweder Kühe, oder es sprießen Kohlarten, Radieschen und Asiasalate in allen Farben und Formen. „Der Hof ist ein Organismus, und wir sind Teil davon“, erklärt die junge Start-up-Unternehmerin, Umweltwissenschaftlerin und „Market Gardening“-Expertin. Den Ansatz dieser biointensiven Art von Permakultur hat sie in Kanada gelernt und vor drei Jahren ins Trentino importiert, wo sie seitdem erfolgreich beweist, dass es sehr wohl Querdenker*innen-Möglichkeiten gibt, Landwirtschaft zu gestalten. Und, dass Biodiversität in der Natur und Lebensvielfalt im menschlichen Dasein eindeutig einhergehen.
#8 Prima l'essere umano
non prima i bolzanini, i roveretani, non prima gli italiani … caso mai prima i più deboli. È quello che sottolinea il noto avvocato difensore, appassionato di diritti fondamentali Nicola Canestrini. Il fulcro dal quale parte il suo istinto legale è la Difesa penale. Il suo impegno professionale e sociale è tutt’uno, mirato a rimuovere le disuguaglianze, visto che è questo il compito di ogni Stato e il compito della legge. Per Canestrini “o i diritti si difendono sempre e ovunque o diventa un problema di coerenza”, per questo per quanto antipatico possa sembrare “un’avvocato e un’avvocata non è solo tale quando indossa la toga in tribunale”.
Nella puntata si parla di delicatissimo equilibrio fra potere e società, di stato di diritto, di giornalisti “watchdogs of democracy”, di libertà di espressione e diritto di cronaca, anche di Convenzione di Istanbul sulla prevenzione e la lotta alla violenza contro le donne.
#7 Selber machen befreit
… von finanziellen Abhängigkeiten, aber nicht nur. Auch von Zwängen, die in unseren Köpfen herumspuken: Konsumzwang und Leistungsdruck vor allem. Die Selbstversorgerin und Gemeinschaftsgärtnerin Irene Hager betrachtet ihre Art zu leben, sich und ihre Familie selbst zu versorgen, als Geschenk, als Befreiungsschlag und als politischen Auftrag. Das wirtschaftliche Weiter-So aus der VOR-Corona-Zeit ist keine Option für sie. So beobachtet die Kräuterfachfrau, Buchautorin und Museumspädagogin mit Genugtuung, dass altes Wissen, Handarbeit, regionale Kreisläufe, kleinstrukturierte Landwirtschaft, Ressourcenschonung und eben auch Selbstversorgung erneut einen Platz in der Gesellschaft bekommen, beinahe zu Trendsettern werden. Wobei Selbstversorgung mit Vorratswirtschaft und mit einem Gemeinschaftsgedanken einhergeht: Nachbar*innen, Freund*innen, Weggefährt*innen – alle tragen dazu bei, dass alle möglichst alles haben, was sie brauchen. Und niemand zurückbleibt.
#6 Slower, smarter, safer
Das sind die drei Eigenschaften, die wir (nicht nur) im Tourismus künftig beherzigen werden oder beherzigen sollten – je nachdem wie optimistisch du in die Zukunft blickst. Der Tourismushistoriker und ehemalige grüne Landtagsabgeordnete Hans Heiss beschäftigt sich schon seit langem mit der Tradition des Gastgewerbes im Alpenraum, und er plädiert für einen Tourismus, der sich intelligent mäßigt, um konkurrenzfähig zu bleiben.
Und nachdem wir alle Tourist*innen sind, viele von uns im Tourismus tätig oder indirekt mit Tourist*innen konfrontiert - und sei es, weil wir über die Gäste-Horden schimpfen, die jährlich unsere Straßen verstopfen -, sollten wir uns diesem brisanten Aspekt unseres Wirtschaftens stellen: Tourismusindustrie oder Tourismushandwerk, stetiges Wachstum oder Gesundschrumpfung? Was wünschen wir uns für die Zeit nach der Pandemie? Und welche Linie darf nicht überschritten werden, damit es uns ALLEN dabei gut geht?
copyright Porträtfoto: Manuela Tessaro
#5 Mutige Entscheidungen fällig
Lust auf Veränderung? Mit der größtmöglichen Wirkung auf Gesundheit und Umwelt? Dann lautet das Ziel, fahrradmobil(er) sein. Die Geschäftsführerin des Ökoinstituts Südtirol Irene Senfter, selbst begeisterte Radfahrerin, mag nicht von Verzicht reden, sondern von Genuss – beim Umstieg vom passiven Verkehrsmittel Auto auf das aktive „in die Pedale Treten“.
40% unserer Alltagswege (nicht nur in Südtirol) sind kürzer als 5 km, 20% sogar kürzer als 2,5 km, und 60% dieser Alltagswege sind kürzer als 10 km. Fast die Hälfte davon, lässt sich also mit dem Fahrrad zurücklegen. Nur wenige Gemeinden können im alpinen Raum mit einer klimatischen Entschuldigung dagegen kontern. Senfters Mantra lautet: Wir alle müssen, aber vielmehr die Politik muss mutiger entscheiden und das Auto zum geduldeten Gast und nicht mehr zum Star in unseren Dörfern und Städten machen. Was auf keinen Fall gelingt: Radmobilität zu fördern und gleichzeitig motorisierte Mobilität nicht einzuschränken. Auch in der Verkehrspolitik lauten die Schlagwörter: Mut & Rücksicht. Mehr Mut, sinnvolle, aber anfangs unsympathische Entscheidungen durchzuboxen, und mehr Rücksicht auf Fußgänger*innen und Radfahrer*innen.
Foto: © Ivo Maier
#4 Veränderung ist lebenserhaltend
oder, wie die Vinschger sagen: Holla, stop so! Die junge Bürger*genossenschaft Obervinschgau „Da“ ist ein Gegenversuch zum alten Wachstumsdenken in der Wirtschaft. Ihre Mitglieder sagen Pfui zu einer weiteren Steigerung von Konsum und Konkurrenz, und sie sagen Hui zu mehr Kooperation und Vielfalt in einer überschaubaren Region, die ihre Identität sucht. Zugrunde liegt dieser Gemeinschaft das Wissen, dass es althergebracht nicht weitergehen gehen. Nur, wie geht es dann? Not macht erfinderisch … Die Menschen hinter der Obervinschger Bürger*genossenschaft, allen voran der Bildungswissenschaftler Armin Bernhard, haben mittlerweile eine Ahnung entwickelt, wie Alternativen aussehen könnten. Sie versuchen sich seit fünf Jahren mit praktischen Beispielen im Brückenbau vom Bisher zum Nachher, z.B. mit einer ortsnahen Lebensmittelproduktion.
Fazit: Langfristig sinnvoll sind nur ökologisch und menschlich tragbare Projekte im Sinne eines „guten Lebens“.
#3 Wie ernst nehmen wir Menschenrechte?
Das ist eine der Fragen, die sich Daniela Unterholzner täglich stellt. Neben der Beobachtung, dass jede*r Mensch unterschiedliche Ressourcen hat, um Krisen zu bewältigen. Wer in Armut und Scham lebt, ist auch weniger resilient.
Die junge Tisnerin leitet seit drei Jahren das neunerhaus in Wien und beobachtet zusammen mit ihrem großen Team, dass Obdachlosigkeit in Europa jünger, weiblicher und geografisch mobiler wird. Ihre Devise: Hinschauen und zwar gerade dort, wo’s weh tut, wo der Zugang zum Wohnen und zur Gesundheitsversorgung versagt sind. Und dann aus der Empörung heraus handeln, denn „Das kann doch nicht sein!“ Mit seinem Ansatz „Housing first“ – zuerst eine Wohnung, dann alles andere – ist neunerhaus in der Bekämpfung von Wohnungs- und Obdachlosigkeit erfolgreich.
Die promovierte Historikerin und Marketing-Expertin mit Südtiroler Wurzeln sieht die größte Herausforderung der Zukunft darin, soziale und ökologische Fragen zusammenzudenken. Und Rückenwind komme gerade aus dem allgemeinen Notstand.
copyright Foto: Christoph Liebentritt
#2 Es ist Pflicht der Wissenschaft, Handlungsbedarf mitzuteilen
„Mit einem schönen dicken elektrifizierten SUV rumzufahren, das wird’s nicht sein“, meint der Klimafolgenforscher Marc Zebisch zur Zukunft im Zeitalter der Klimaneutralität. Der wissenschaftliche Leiter am eurac-Institut für Erdbeobachtung ist auch einer der Mitbegründer von „Scientists for Future Südtirol“. Global schlittern wir einer Klimakatastrophe entgegen, erstmals in der Erdgeschichte vom Menschen verursacht. Warum die Politik immer noch zu langsam auf diesen Klimawandel reagiert, warum Greta Thunberg und Fridays for Future die Wende herbeiführen könnten und was wir alle für die Reduzierung der Treibhausemissionen tun soll(t)en, das erzählt Zebisch in dieser Folge. Auch dass ein Teil der Wirtschaft bereits kapiert hat, dass Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel und Klimaschutz ein Geschäftsfeld darstellen.
Mein persönlicher Aha-Effekt: Der größte Beitrag, den wir Einzelne leisten können, ist das Einfordern einer anderen Politik. Erst danach kommt unser CO2-Fußabdruck mit Änderungen im Konsumverhalten.
Fotorechte Ivo Corrà
#1 Die Freiheit Rücksicht zu nehmen
Was praktische Philosophie von Astrologie unterscheidet, beim Blick in die Kristallkugel zum Jahresbeginn 2021 und wie sie uns im Pandemie-Alltag helfen kann, das erzählt Esther Redolfi, Bozner Philosophin und Ethikerin.
Wie steht es um deinen Hausverstand? Und ärgerst du dich auch, wenn andere ihn nicht walten lassen? Dann wirst du dich in angewandter Ethik und praktischer Philosophie wohlfühlen. Sie liefern Instrumente, um sich auf die Suche zu machen nach den großen und eben auch kleinen Fragen des Lebens. Hausverstand, aber auch Freiheit und Verantwortung sind wichtige Stichworte in der aktuellen unliebsamen Situation. Nicht anders als früher, in Antike oder Aufklärung.
Best of 2020
16 episodes, 18 protagonists, ... a lot of learning. I'm still filled with wonder and gratitude. Bis bald - a presto!
#16 Nie wieder business as usual
in memoriam Agitu Ideo Gudeta - Soziologin, Ziegenzüchterin, Käserin und Biobäuerin (ermordet am 29.12.2020)
Bilanz ziehen zu Jahresende: Psychohygiene beim Aufräumen und gleichzeitig Luftholen für Neues. Das tu ich mit einer Frau, die sich schwer in Schubladen pressen lässt, mit der Unternehmerin Marion Maier aus dem Südtiroler Unterland. Ihr Krisenjahr 2020 hat sie bestärkt in Lebens-Entscheidungen, hat ihren Weg geebnet für noch mehr Wandel und Engagement fürs große Ganze. Tun und nicht nur reden - lautet ihr Motto. Den Gedanken eines ganz Großen (Mahatma Gandhi) herunterbrechend auf unseren Alltag: Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünscht, für die Welt.
Viel Spannendes, Inspirierendes und Gutes in der Veränderung 2021 wünsch ich dir!