Lotos-Sutra
By Paul Hogen Matusek
Quelle: Das dreifache Sutra von der weißen Lotosblume des wunderbaren Dharma, Übersetzung von Tenzin Tharchin und Elisabeth Lindmayer, Holos Verlag
Lotos-SutraMay 14, 2023
Lotos-Sutra Einleitung
Das Lotos Sutra – Einleitung
Das Lotos-Sutra ist für mich Teil einer Tetralogie in dieser Reihenfolge: Lotos-Sutra, Lankavatarasutra, Diamantsutra und Herzsutra. In dieser Reihenfolge deshalb, weil sich die Inhalte fortlaufend von den phantastischen altindisch geprägten Gedankenwelten emanzipieren und schlußendlich in die kondensierte Form des Herzsutra münden, des ultimativen "Herzens" der philosophischen Lehre.
Auch am Umfang läßt sich diese Entwicklung erkennen. Hat das Lotossutra in seiner deutschen Übersetzung noch mehr als 400 Seiten, das Lankavatarasutra ebenso, kommt das Diamantsutra mit 20 Seiten aus, und das Herzsutra benötigt nur noch eine einzige Seite.
Ich will mich gar nicht darauf einlassen, ob diese von mir gewählte Reihenfolge auch der zeitlichen der Entstehung entspricht. Die ersten Kapitel des Lotossutra scheinen jedoch, so weit scheint sich die Wissenschaft einig, aus der Mitte des letzten Jahrhunderts vor unserer Zeitrechnung zu stammen. Es ist kein Werk, dass aus einer einzigen Feder stammt. Vielmehr gab es stets Einfügungen und Ergänzungen, möglicherweise beinahe ein Jahrtausend lang. Und so wie in allen über lange Zeiten zusammengewürfelten Werken ist es auch voll von Aberglauben und Absurditäten. Aber es enthält zwischendrin bereits auch tiefe Einsichten, wie sie sich für mich im Herzsutra dann kondensieren.
Warum mich das überhaupt interessiert? Ein altes Märchenbuch, könnte man meinen, das heute keine Relevanz mehr hat. Nun, es war eines jener Werke, das die jesuitischen Missionare des 16. Jahrhunderts mit der Brille ihrer engen Glaubenswelt übersetzten und interpretierten und so das Bild des Buddhismus im Westen bis Schopenhauer und bis heute prägten. Insbesondere warfen sie dem Buddha Lüge vor, weil er, so wie in diesem Sutra aufgeschrieben, seine Lehrrrede (angeblich) in unterschiedlichen Versionen (Drehungen des Rades) dargelegt habe (siehe: The Cult of Emptiness, von Urs App).
Und dazu kommt noch etwas: Mit fehlt in allen mir bekannten "westlichen" Philosophien und Religionen auch nur der Anflug einer Kompatibilität zum derzeitigen Kenntnisstand der Naturwissenschaften, insbesondere, der Astrophysik, der Teilchenphysik, der Mikrobiologie. Sie alle entstanden bevor man überhaupt ein Mikroskop oder ein Fernrohr kannte, etwas plakativ gesprochen. Unser Mindset ist daher in meinen Augen schizophren. Einerseits erkennen und wissen wir das alles zumindest in seinen Grundzügen, anderseits kleben wir spirituell an vorwissenschaftlichen Denkmodellen. Eine Verbindung dieser beiden Welten, und damit die Aufhebung der Schizophrenie, sehe ich nirgendwo – außer erstaunlicherweise in diesen alten Erkenntnisschriften, die wir Buddhismus nennen.
Wenn sich Philosophen mit diesen Widersprüchen beschäftigen verschleieren sie es für Nicht-Philosophen hinter Begriffen wie "Aporie" und "ontologische Relevanz moderner naturwissenschaftlicher Erkenntnis". Nun, ich bin kein Wissenschaftler, ich fühle immer noch als Journalist, der mit größtmöglicher Redlichkeit das Ergebnis seiner Recherchen mitteilt. Und ich kann keinen spirituellen Trost anbieten, wie es Grabredner beim offenen Grab tun. Es ist wie es ist.
Quellen: Das dreifache Sutra von der weißen Lotosblume des wunderbaren Dharma, Übersetzung von Tenzin Tharchin und Elisabeth Lindmayer, Holos Verlag, 2008; sowie: The Cult of Emptiness - The Western Discovery of Buddhist Thought and the Invention of Oriental Philosophy von Urs App, University Media, 2014
Lotos-Sutra Nachwort
Lotossutra-Nachwort
Was beibt nach 15 Stunden gesprochenen Textes? Hier werden phantastische Welten entworfen, die jeden Bollywood-Film bei weitem übertreffen in ihrer Pracht, in ihrer Ausschmückung mit Juwelen, Baldachinen, mit Wesen, die zu Myriaden erscheinen und auf kleinstem Raum Platz finden oder auch unfassbar groß in der Luft schweben, die aus Welten kommen, deren Zahl in die Myriaden gehen. Was will uns das alles sagen? Ich denke, es dient dem Beweis der Authentizität, der auf diese Weise, auf mystische Weise, aufgebaut wird. Wer sich darauf einläßt bleibt entweder ratlos zurück oder schwelgt mit in diesen wunderbaren Welten.
Was aber will es uns wirklich sagen? Es werden verschiedene buddhistische Emanationen vorgestellt, mit der immer gleichen Zusicherung, dass, wer sich ihnen anvertraut und dieses Sutra, soll wohl hiessen: die darin verborgenene Wahrheit, schützt und bewahrt, überirdische Unterstützung erhält.
Das, was als Verkündung der "Wahrheit"gelten kann ist gut versteckt: Was aber ist diese Wahrheit? Erst im letzten Kapitel wird diese immanente Wahrheit angesprochen, das "Dharma der Wesenlosigkeit ohne Form", eine Erkenntnis ohne Boden und Grund, die "Leerheit, die höchste Leerheit" und zwar - und das ist wesentlich - ohne dabei "weder die Bindungen mit weltlichen Sorgen und Leiden und Trieben abzuschneiden, noch im Ozean der Triebe zu verweilen." – Eine befreite Lebensweise, die alle Ideologien und Ismen zurücklässt, eine Lebensweise, wie sie in höchst konkretisierter Form zunächst im Diamantsutra und schlußendlich später im Herzsutra kondensiert. (Teil 3, Schlußsequenz)
Und hier noch zwei gut versteckte Vorgriffe auf die eben zitierte Schluß-Sequenz, und wer das Diamantsutra kennt, wird die Ähnlichkeiten erkennen:aus Teil 2, Kapitel 14:
"Alle Phänomene sind leer, ohne Sein,
sie haben keine eigenständige Existenz,
sind wie ein Traum oder Illusion.
In der letztendlichen Wahrheit,
gibt es nichts beständig Existierendes.
Nur zeitweilig entstehen die (unbeständigen Dinge)
aufgrund von Ursachen und Abhängigem Entstehen.
Sie entschwinden wieder,
dass sie beständig verweilen, gibt es nicht.
Es gibt auch kein (wahrhaftes) Entstehen und Vergehen."
Sowie aus Teil 2, Kapitel 18: (Die Lehre des wahren Dharma des Nirwana an kurz vor dem Tod Stehende):
"Die Welt ist nicht fest stehend
alles an ihr ist unbeständig wie Wasserblasen und Rauch.
Ihr sollt euch jetzt beeeilen,
Sie nicht länger zu begehren."
Das "Dreifache Sutra von der weißen Lotosblume des wunderbaren Dharma" gipfelt in der Anweisung für richtiges Meditieren, und zwar am besten jeden Tag um sechs Uhr morgens und um sechs Uhr abends (Lotossutra, Teil 3, Schlußessenz). Diese Praxis ist, ich wierhole teilweise, "weder Bindungen mit weltlichen Sorgen und Leiden und Triebe abzuschneiden, noch im Ozean der Triebe zu verweilen. In der Einsichtsmeditation über den eigenen Geist gibt es keinen Geist, der zu fassen wäre, mit Ausnahme des Geistes, der aus den eigenen irregleiteten Gedanken kommt. Der Geist, der solch eine Form annimmt, entspringt der eigenen falschen Vorstellung und so wie der Wind im Himmel kennt er keinen festen Halt. Weder erscheint eine solche Form des Dharma noch vergeht sie."
Und die Wirkung dessen ist die folgende:
"Daraufhin werden alle von aller Welt Verehrten den Lichtstrahl des großen Mitgefühls aussenden und den Praktizierenden den Dharma der Wesenlosigkeit ohne Form lehren. Er hört, wie die von aller Welt Verehrten die Leerheit, die höchste Leerheit, darlegen. Wenn er dies vernommen hat wird sein Geist furchtlos und unerschütterlich."
Das Dharma der Wesenlosigkeit ohne Form, Lotosutra Teil 3, zweiter und letzter Teil, ENDE, Das Dharma-Sutra von Buddhas Lehre der achtsamen Meditationspraxis
Das "Dreifache Sutra von der weißen Lotosblume des wunderbaren Dharma" gipfelt in der Anweisung für richtiges Meditieren, und zwar jeden Tag um sechs Uhr morgens und um sechs Uhr abends. Diese Praxis ist "weder Bindungen mit weltlichen Sorgen und Leiden und Triebe abzuschneiden, noch im Ozean der Triebe zu verweilen. In der Einsichtsmeditation über den eigenen Geist gibt es keinen Geist, der zu fassen wäre, mit Ausnahme des Geistes, der aus den eigenen irregleiteten Gedanken kommt. Der Geist, der solch eine Form annimmt, entspringt der eigenen falschen Vorstellung und so wie der Wind im Himmel kennt er keinen festen Halt. Weder erscheint eine solche Form des Drharma noch vergeht sie."
"Daraufhin werden alle von aller Welt Verehrten den Lichtstrahl des großen Mitgefühls aussenden und den Praktizierenden den Dharma der Wesenlosgkeit ohne Form lehren. Er hört, wie die von aller Welt Verehrten die Leerheit, die höchste Leerheit darlegen. Wenn er dies vernommen hat wird sein Geist furchtlos und unerschüttlerlich."
Wie Samantabadhra in den einzelnen Meditationsstufen hilft, Lotosutra Teil 3, erster Teil, Das Dharma-Sutra von Buddhas Lehre der achtsamen Meditationspraxis
Nachdem der Buddha Samantabhadra ermutigt hat, den Menschen in ihrer Meditationspraxis zu helfen, erläutert er wie in den einzelnen Stufen der Meditation mit Hilfe von Samantabhadra nach und nach alle Sinne geläutert werden.
Über die tugendhaften Handlungen, Teil 1, Kapitel 1, Lotos-Sutra – Das Sutra von den unermesslichen Bedeutungen
Es versammlen sich alle himmlischen Wesen um den Buddha zu ehren.
Den Dharma lehrend, Teil 1, Kapitel 2, Lotos-Sutra - Das Sutra von den unermesslichen Bedeutungen
Buddha bringt den Dharma dar und alle Bodhisattvas und alle sonstigen Wesen erlangen Befreiung.
Über die zehn Resultate der tugendhaften Handlungen, Teil 1, Kapitel 3, Lotos-Sutra Das Sutra von den unermesslichen Bedeutungen
Buddha erläutert zehn Ergebnisse des Befolgens, Rezitierens, Weitergebens des Lotossutra.
Einleitung, Teil 2, Kapitel 1, Lotos-Sutra - Das Sutra von der Lotosblume des wunderbaren Dharma
Matreya und Shakymuni werden vorgestellt und ihre mystische Herkuft erläutert.
Geschickte Hifsmittel, Lotossutra, Teil 2, Kapitel 2, erster Teil, Lotos-Sutra, Das Sutra von der Lotosblume des wunderbaren Dharma
Erste Folge des Kapitel über die Geschickten Hilfsmittel. Sariputra bittet Buddha um die Lehre.
Geschickte Hilfsmittel, Lotos-Sutra Teil 2 Kapitel 2 zweiter Teil, Das Sutra von der Lotosblume des wunderbaren Dharma
Buddha zeigt Sariputra die Abgrenzung Hinayana zu Mahayana auf und erklärt ob geschickte Mittel je nach der Aufnahmefähigkeit der Zuhörer angebracht sind, oder der Dharma als Ganzes.
Das Gleichnis der drei Fahrzeuge, erster Teil, Lotos-Sutra Teil 2, Kapitel 3, Das Sutra von der Lotosblume des wunderbaren Dharma
Buddha erklärt nochmals den Unterschied Hinayana und Mahayana, insbesondere in der Auffassung des Nirwana und prophezeit Sariputra die Buddhaschaft.
Das Gleichnis der drei Fahrzeuge, zweiter Teil, Lotos-Sutra Teil 2, Kapitel 3, Das Sutra von der Lotosblume des wunderbaren Dharma
Buddha lehrt den Unterschied der drei Fahrzeuge, des Fahrzeugs der Hörer (Sravakyana), das Fahrzeug der Alleinerkenner (Pratyeka-Buddhayana) und das Große Fahrzeug (Mahayana) und dass sie alle gleich wichtig und richtig sind, aber für verschiedene Menschen verschieden passend. Ferner warnt er welchen Menschen man dieses Sutra, das Lotos-Sutra, zu deren eigenem Nutzen nicht lehren sollte.
Das Gleichnis vom verlorenen Sohn, Lotos-Sutra, Teil 2, Kapitel 4, Das Dharma von der Lotosblume des wunderbaren Dharma
Der Buddha unterstreicht nochmals die Bedeutung des Einen Fahrzeugs, dessen Verständnis erlangt werden kann wenn man gläubig seinen Worten folgt. Mit Anwendung von geschickten Hilfsmittel führt er diejenigen, die mit dem Kleinen Fahrzeug zufrieden waren, zur wahren Erlenntnis zurück – wie ein Vater seinen verlorenen Sohn.
Das Gleichnis vom Blinden, Lotosutra Teil 2 Kapitel 5, Das Sutra von der Lotosblume des wunderbaren Dharma
Der Buddha vergleicht den Nirvana-Suchenden mit einem Blinden, der das, was er nicht sieht für nicht existent hält. Erst die verschiedenen Heilkräuter öffnen ihm die Augen, und dennoch sieht und weiß er nicht alles, auch wenn er jetzt meint alles zu sehen.
Prophezeiung der Buddhaschaft, Lotosutra Teil 2 Kapitel 6, Das Sutra von der Lotosblume des wunderbaren Dharma
Der Buddha prophezeit Kasyapa, Maudgalyayana, Subhuti und Katyayana die Buddhaschaft. Jeder der vier steht für ein anderes Prinzip und ein anderes "Buddha-Land".
Die 4 Edlen Wahrheiten und die 12 Glieder des abhängigen Enstehens, Lotosutra Teil 2 Kapitel 7, erster Teil, Das Sutra von der Lotosblume des wunderbaren Dharma
Auf inständiges Bitten verkündet der Buddha die Vier Edlen Wahrheiten und die Zwölf Glieder des Abhängigen Entstehens.
Über die unrichten Vorstellungen von Nirwana, Lotosutra Teil 2 Kapitel 7, zweiter Teil, Das Sutra von der Lotosblume des wunderbaren Dharma
Buddha erklärt warum er, je nach der Auffasungsgabe der Zuhörer, nicht sofort die volle Wahrheit über das Nirwana lehrt, weil er die Menschen nicht in Angst und Schrecken versetzen will.
Prophezeiung der Erlangung des wahren Nirwana, Lotosutra Teil 2 Kapitel 8, Das Sutra von der Lotosblume des wunderbaren Dharma
Buddha hebt unter 500 Schülern einige hervor und prophezeit ihnen und allen anderen die Erlangung des wahren Nirwana. Bisher hätten sie sich, so bekennen sie, mit einer niedrigeren Auffasung begüngt.
Prophezeiung für alle übrigen, Lotosutra Teil 2 Kapitel 9, Das Sutra von der Lotosblume des wunderbaren Dharma
Buddha prophezeit den Lernenden und denen, die schon alles gelernt haben, ebenfalls die Buddhaschaft. Allen voran jedoch Ananda und Rahula.
Wie Lehrer sein sollen, Lotosutra Teil 2 Kapitel 10, Das Sutra von der Lotosblume des wunderbaren Dharma
Buddha erklärt wem dieses Sutra gelehrt werden soll, welche Wirkung auch nur kleine Teile davon haben und wie sich Lehrer verhalten sollen wenn sie geschmäht werden.
Wie dieses Sutra bewahrt und weitergegeben werden soll, Lotosutra Teil 2 Kapitel 11, Das Sutra von der Lotosblume des wunderbaren Dharma
Das Juwelen Stupa eines längst erloschenen Buddhas erscheint und bietet dem Buddha Shakyamuni neben sich den Platz an, nachdem Shakyamuni das Tor mit bloß dem Zeigefinger geöffnet hat. Diser längst erloschen Buddha erklärt wie dieses Sutra über die Zeitläufte hinweg aufbewahrt werden soll.
Erleuchtung der Frauen, Lotosutra Teil 2 Kapitel 12, Das Sutra von der Lotosblume des wunderbaren Dharma
Zu jener Zeit war offenbar die Ansicht weit vertreten, dass Frauen nicht die Buddhaschaft erlangen könnten. Buddha belehrt sie streng eines Besseren und sie schwiegen, akzeptierten und glaubten es nun.
Bekräftigung der weiblichen Buddhaschaft, Lotosutra Teil 2 Kapitel 13, Das Sutra von der Lotosblume des wunderbaren Dharma
Buddha bekräftigt noch einmal die Buddhaschaft von Frauen, die Bodhisattvas geloben das Sutra gegen alle Schmähungen zu verteidigen.
Anweisungen für die Dharma-Lehrer, Lotosutra Teil 2 Kapitel 14 erster Teil, Das Sutra von der Lotosblume des wunderbaren Dharma
Buddha gibt detaillierte Anweisungen für die Dharma-Lehrer, wie sich verhalten, wie sie leben, wie und wem sie vortragen sollen.
Die Verdienste der Dharma-Lehrer, Lotosutra Teil 2 Kapitel 14 zweiter Teil, Das Sutra von der Lotosblume des wunderbaren Dharma
Buddha verkündet und prophezeit Manjusri welche Verdienste lehrende Boddhisattvas erlangen werden.
Buddha wird gefragt wieso er in so kurzer Zeit Erleuchtung erlangen konnte, Lotosutra Teil 2 Kapitel 15, Das Sutra von der Lotosblume des wunderbaren Dharma
Der Nachfolger des Buddha Shakyamuni, der Buddha Maitreya, der Liebende, fragt Buddha wieso er in so kurzer Zeit die volle Erleuchtung erlangen konnte, wo doch andere Buddhas seit vielen Milliarden von Jahren danach gestrebt hatten? Die Frage bleibt offen.
Ein "Erlöschen" gibt es nicht, Lotosutra Teil 2 Kapitel 16, Das Sutra von der Lotosblume des wunderbaren Dharma
Der Buddha erkärt, dass die Wahrheit, Buddha, immer schon da gewesen sei und immer da sein wird. Seinen Eingang in das endgültige Erlöschen, Parinirwana, erklärt er als ein Hilfsmittel um die Menschen nicht dazu zu veranlassen, sich fälschlicherweise schon im Besitz der Wahrheit zu sehen und dazu zu verleiten nicht weiter zu streben. In Wahrheit gäbe es ein "Erlöschen" aber nicht.
Verdienst besteht nicht in Äusserlichkeiten, Lotosutra Teil 2 Kapitel 17, Das Sutra von der Lotosblume des wunderbaren Dharma
Maitreya fragt nach Verdiensten und Buddha lehrt, dass Verdienste nicht in Äusserlichkeiten bestehen, sondern in der Erkenntnis des unendlichen Bestehens der Wahrheit seit immer und ewig.
Über das Verdienst das Sutra aufzunehmen und zu lehren, Lotosutra Teil 2 Kapitel 18, Das Sutra von der Lotosblume des wunderbaren Dharma
Maitreya fragt nach dem Glück, das das Erkennen und die Weitergabe dieses Sutra bewirkt. Buddha antwortet, dass das Glück des Erkennens und der gläubigen Aufnahme auch nur eines einzigen Verses sofortiges Glück bringt und die Weitergabe dessen auch noch viele Generationen lang Glück und Verdienst bringen wird, die Welt also nachhaltig verbessern wird.
Wer eifrig praktiziert, dem werden sich alle Sinne schärfen, Lotosutra Teil 2 Kapitel 19, Das Sutra von der Lotosblume des wunderbaren Dharma
Der Buddha erklärt den eifrig Praktizierenden, welche Folge ihr Praktizieren haben wird, nämlich eine Schärfung und Reinigung all ihrer Sinne.
Verachtung mit Geduld ertragen führt zum Ziel, Lotosutra Teil 2 Kapitel 20, Das Sutra von der Lotosblume des wunderbaren Dharma
Wer Verachtung und Verfolgung mit Geduld erträgt und alle Menschen trotzdem als der Erleuchtung fähig sieht und sie nicht verachtet wird schlußendlich selbst die Buddhaschaft erlangen und auch die Menschen, die ihn vordem verachtet hatten, auf den richtigen Weg führen.
Das Sutra zu behüten ist großes Verdienst, Lotosutra Teil 2 Kapitel 21, Das Sutra von der Lotosblume des wunderbaren Dharma
Buddha erklärt Manjusri und allen anderen, dass das Sutra in allen Teilen der Welt bewahrt und gelehrt werden soll.
Der Auftrag das Sutra weiter zu verbreiten, Lotosutra Teil 2 Kapitel 22, Das Sutra von der Lotosblume des wunderbaren Dharma
Buddha gibt Sariputra und den anderen den Auftrag das Sutra weiter zu verbeiten.
Das Sutra ist wie Medizin, Lotosutra Teil 2 Kapitel 23, Das Sutra von der Lotosblume des wunderbaren Dharma
Der Buddha erklärt, dass dieses Sutra, dieses Kapitel, das höchste ist, ein König unter den Sutren und es wirke wie Medizin. Derjenige der es lehrt wird deshalb Medizinkönig genannt.
Das Samadhi des Formkörpers, Lotosutra Teil 2 Kapitel 24, Das Sutra von der Lotosblume des wunderbaren Dharma
Buddhas haben viele Möglichkeiten eines Körpers, Buddha Shakymuni zeigt sich in der Welt mit seinem Formkörper.
Der Bodhisattva Avalokitesvara, Lotosutra Teil 2 Kapitel 25, Das Sutra von der Lotosblume des wunderbaren Dharma
Der Buddha wird gefragt wieso Avalokitesvara (jap.: Kanzeon) benannnt wird als "Der, der die Rufe der Welt erhört"? Buddha sagt, daß alle, die Avalokitesvara mit dem Mantra "Namo Bodhisattva Avalokitesvara" (jap.: "On Arorikya Sowaka") anrufen, sogleich Erlösung aus allen Gefahren und Leiden erfahren, weil Avalokitesvara mit allen Lebewesen Mitleid habe infolge seiner im tiefsten Samadhi erlangten Erkenntnis, dass alle Erscheinungen Illusion sind und er dem Buddha Amithaba (jap.: Amida) (Grenzenloses Licht), der im Westen, im Land Sukhavati (Quelle des Glücks) lebt, Verehrung und Gaben dargebracht habe.
Dharanis zum Schutz der Menschen und des Sutra, Lotosutra Teil 2 Kapitel 26, Das Sutra von der Lotosblume des wunderbaren Dharma
Die folgenden Dharanis, Beschwörungsformeln, dienen dem Schutz von Menschen die das Sutra lehren und dem Schutz des Sutras selbst (in freier Übertragung der wörtlichen Übersetzung):
Das Dharani des Bodhisattva Medizinkönig: selten denkbar, wiederholend und erhaltend, ewig und eifrig praktizierend, ruhig verweilend und nicht mehr anhaftend, in Stille verweilend, frei vom Leiden, gleichermaßen ohne das Böse, friedlich und gelassen, gleichweise alle Hindernisse beseitigend, nicht ausgelöscht und in vollkommener Freiheit mit einem in Stille verweilenden Geist, ohne Fesseln, ruhig ohne anzuhalten, das Gute beibehaltend und das Schlechte meidend, das strahlende Licht, die Buddhanatur beobachtend, in Selbstvertrauen, völlig rein und sauber, gleichförmig ohne Höhen und Tiefen, ohne abschweifende Gedanken, ohne Ablenkung, alle Phänomene mit klaren Augen sehend und alle weltlichen Sorgen abstreifend, gleich und doch nicht gleich die letztendliche Stufe jenseits der konventionellen Stufe erreichend, den Dharma sorgsam studierend in der stillen, ernsthaften Versammlung, die klare Lehre ohne Zweifel mit allen Buddhas und Bodhisattvas im Zentrum die mit der vollkommenen Lehre Buddhas miteinander in Frieden sind, voranschreitend ohne stehen zu bleiben, den Dharma-Klang verbreitend, die Rufe aller Lebewesen voll Glück und Leiden verstehend und ihnen dementsprechend die richtige Lehre verkündend, alle Buddhas, Lehren und Schriften verstehend und ohne zweifelnde Gedanken richtig handeln.
Das Dharani des Bodhisattva Mutig Gebender: Sonnenlicht Buddhas, alles erhellende wunderbare Lehre, große Helligkeit Buddhas, flammendes Licht, sich ausbreitendes Licht der Lehre Buddhas, ungekünstelt und mit starkem Willen Zuflucht zu Buddhas Lehre nehmend, zur wunderschönen, endlos reichen Buddha Lehre, mit der großen Freude wenn man Buddhas Lehre praktiziert, mit der andauernden Freude wenn man Buddhas Lehre richtig praktiziert verweilt der Sinn immerwährend in der Leerheit; das ist die Zielsetzung des Praktizierens, ewig im Buddha Dharma zu bleiben um alle Lebewesen zu retten, unbewegt von Lob oder Tadel, keine Verdienste sammelnd und ohne Machtgier.
Das Dharani des Himmelskönigs Beschützer der Welt: Reich an Kräften, auf Spott nicht reagierend, mit großer Disziplin den Dharma lehrend, die unerschöpfliche Lehre: es gibt nichts Höheres als die Lehre des Buddha.
Das Dharani des Himmelskönigs Land-Halter: Mögen zahllose Menschen zum Mahayana Zuflucht nehmen, denn es gibt immer eine Anzahl von Menschen in dieser Welt, die das Lotos-Sutra verbreiten können; auch böse und ungebildete Menschen sollen mitfühlend belehrt werden, mit Duft erfüllt, mit Buddhas Lehre wie hell strahlendes Sternenlicht, ein gewaltig großer Körper, um gut Buddhas Lehre und den Darlegungen zu folgen um höchstes Sein zu erreichen.
Das Dharani der zehn weiblichen Raksanas zusammen mit Hanti, der Mutter der Dämonen und den eigenen Söhnen samt Gefolge: Es gibt es, es gibt den Ort, um das Lotos-Sutra zu lehren, für das Volk zu lehren, in Selbstlosigkeit ohne anzuhaften, emporgestiegen aus dem starken Vorsatz den Dharma zu lehren und deshalb fest verwurzelt und ohne Schaden zu nehmen.
Mystische Genealogie einiger Buddhas, Lotosutra Teil 2 Kapitel 27, Das Sutra von der Lotosblume des wunderbaren Dharma
Der Buddha erklärt die mystische Genealogie einiger der schon früher erwähnten Buddhas und Bodhisattvas. Er bringt damit deren Authentizität zum Ausdruck.
Ermutigung des Bodhisattvas Samanthabhadra, Lotosutra Teil 2 Kapitel 28, Das Sutra von der Lotosblume des wunderbaren Dharma
Der Buddha ernennt den Bodhisattva Smathabadhra, den Allumfassend Guten und Rindsum Segensreichen zum Beschützer des Lotos Sutras und aller, die es bewahren und lehren.
Das Dahrani des Samathabadhra: Selbstlosigkeit, selbst, gütig, friedlich, sehr sanft, ein wenig Buddhas Weisheit sehend, Verdienste an Buddha und an alle anderen Lebenwesen zurückgebend, gute Taten für andere, guter Einfluß, für die Versammlung gut lehren, rundum mit guten Handlungen alles entfernen, alles sammeln, alle schlechten Zustände der drei Welten beseitigen, zahllos, zählend, die drei Zeiten als gleich erkennend, ohne Egoismus alle Dharmas lehrend, Verstehen der Wünsche und sehnsüchtigen Rufe aller Lebewesen, Löwen-Freude: mit Buddhas höchster Lehre große Dharma-Freude bekommen.