m-art-v-sion

Der Nachname Fingerle war natürlich für meine Hände Serie gerade zu prädestiniert. Nach meiner Anfrage entwickelte sich ein schönes Gespräch über Sprache, über schmutzige (dreckige) und saubere Worte, über Paolo und den Ehemann von Maddalena und nicht zuletzt über wie oft man duschen sollte. Im Ernst, die Calvino Preisträgerin (und andere Preise) hat mit ihrem Debut-Roman „Lingua Madre“ bzw. „Muttersprache“ für Furore gesorgt. Sie beschreibt eine bilinguale Auseinandersetzung mit der Muttersprache und anderen Sprachen ohne direkten Bezug auf die sprachlichen Eigenheiten von Südtirol.

Aber hört selbst.

Einer der bedeutendsten Denker unserer Zeit hat mich eingeladen, bei ihm zu Hause eine Stunde lang über sich, die Welt und natürlich über seine Hände zu sprechen. Ich habe mich an die Stunde gehalten und anschließend wurde ich sogar von Frau und Herrn Sloterdijk bekocht. Es war eine Begegnung, die u.a. wegen der Schlussbemerkung: „Sie haben mich zu Äußerungen verführt, die ich wirklich nicht vorbereitet hatte“, mir sicher noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Aber hört selbst.

Besonderer Dank geht an Frau Sloterdijk, die mein Drängen mit Geduld ertragen und am Ende das Interview ermöglich hat.

"Meinen eigenen Zoo haben" - so stellte sich die kleine Friederike ihr erwachsenes Leben vor.

Erst waren es Katzen, dann Hunde und Haflinger und heute kümmert Sie sich mit großem, fundierten Fachwissen den bedrohten Nashörnern in Südafrika. Als Puschertin bereist sie von Wien aus die Welt und als Südsternhält Sie die Heimat im Herzen. Ihr Wissen hat sie im Kopf und ihr Leben auf der Haut. Eine weibliche Persönlichkeit, die keineswegs illusorisch an die Arbeit geht, sondern eben mit Herz und Verstand.

Es gibt Augenblicke im Leben eines Menschen, die lassen sich nicht voraussehen. Plötzliche Ereignisse, die die selbstverständliche Leichtigkeit nehmen. Eine große Kunst ist es, das Leben weiter zu lieben, die Möglichkeiten weiter zu nutzen. Hanno Rinke ist so ein Mensch, der sich seit dem 01. Oktober 2010 - seinem "turning point" - den neuen Herausforderungen gestellt hat. In unserem Gespräch erzählt er sehr offen, was noch geht und was nicht mehr so geht, wie er seine Welt anders erlebt und wo doch vieles gleichgeblieben ist. Darüber hinaus blickt er auf einige Ereignisse in seiner verantwortungsvollen Position bei der Deutschen Grammophon zurück. Aber hört selbst.

„Hände - eine Kulturgeschichte“ war der Ausgangspunkt unseres Interviews an der Uni Mannheim. Natürlich war die Erwartung, noch mehr über die Hände als soches zu erfahren und diese Hoffnung wurde nicht enttäuscht. Meine Erwartungen wurden sogar übertroffen, denn es entwickelte sich sogar ein humorvolles Gespräch mit Augenzwinkern, das in einem geselligen Kaffeetrinken mit seiner Frau endete. Aber hört selbst.

Zwischen den Fotos und dem Interview liegt ein Corona-Jahr. Eigentlich war angedacht, nur Stefan zu interviewen, aber er hat den Vater wie selbstverständlich mit dazu genommen. Der alte Kunstgießer war eine Bereicherung für das Gespräch, da er viel vom Werdegang und den Erfahrungen erzählt, die sein Leben und seine sowie die Arbeit von Stefan bis heute prägen. Auch wenn Vinzenz körperlich nicht mehr mithalten kann, der Kopf ist hellwach und in den verschmitzten Augen kann man erkennen, dass er sich dessen wohl bewusst ist. Aber hört selbst.

Papi, was heißt Zivilcourage?

Im Grunde einfach - Bürgermut. Zivil, steht also für nicht militärisch und couragiert für mutig. In unserer Zivilgesellschaft basiert fast alles auf Normen, man agiert dem Gesetz nach und lebt in einer Demokratie, deren Basis eine allgemein anerkannte Verfassung ist. So soll ein gewaltfreies, friedliches und somit ziviles Leben garantiert sein. Aber da das nicht alle immer und zu jederzeit verinnerlicht haben, braucht es Bürger mit Courage, die die allgemeine Ordnung anmahnen, sich für die Wahrung der Rechte der Mitmenschen einsetzen und sich auch bei der Weiterentwicklung beteiligen, also mutig voranschreiten - nicht für sich, sondern für die Gemeinschaft...

Podcast-Essay einer Deutung.

Nach 2016 nun 2020 also wieder nach Indien. Warum, weil es ein auf so vielschichtige Art und Weise faszinierendes Land ist, das mit keinem der Länder, die ich bisher bereisen durfte (50), in keiner Weise vergleichbar ist. If you haven’t seen India, you haven’t seen the world. In erster Linie, die unglaublich freundlichen Menschen, dann die Farben der Saris, des Obstes und der Feste, der Umgang im Miteinander, diese Massen von Menschen und dann auch dieser Lärm, das Gehupe, die Musik, der Dreck, die Ruhe, die Tiere, die Geschichte, schlicht das Shanti, Shanti, Shanti. Aber hört selbst…

Dieses Lachen überstrahlt alles - Michaela Paris - eine rundum zufriedene Frau, Mutter, Pferdezüchterin und Wirtin in St. Moritz auf 1.640 m im Ultental. Ihr Motto: den Menschen / den Gast „lesen“ können, um ihm die Ruhe zu geben, die er für den Genuss von ein paar Knödeln, einen Berg Nudeln, ein seltenes Folenschnitzel und natürlich einen Kaiserschmarrn und Kaffee in den Stuben oder auf der Terrasse in dem 700 Jahre alten Hof sucht. Das an diesem besonderen Ort tun zu können, bringt Michaela eine tägliche Freude. Aber hört selbst.

"Negerbaby" / "schwarzer Deifi" waren unter anderen noch die harmlosesten Beleidigungen gegen Ihre Töchter. Derartige Abneigungen hören und spüren und trotzdem so mutig kämpfen, so voranschreiten, so fröhlich sein, so viel Wärme und Herzlichkeit haben - Doris Mattivi - eine außergewöhnliche Familiengeschichte.

Ehrlich gesagt, habe ich mich nicht so recht ran getraut, einen Bergführer zu interviewen, es lagen zu viele offensichtliche Klischees auf dem Weg. Aber immer mutig nach vorn und dann war ich mit dem Präsidenten der Landeskammer der BergführerInnen, Kurt Walde, auf dem Weg von Klausen nach Kloster Säben. Im Innenhof saßen wir dann unter einem Nussbaum und haben uns über das Leben und die Menschen unterhalten. Als wir uns warm geredet hatten, kam fast am Schluss noch die Erzählung über ein wahrlich einschneidendes Erlebnis und somit auch über den Tod.

Auf Anna Folie bin ich gestoßen, weil ein Facebook Freund mir diese Bio-Bauers-Frau für „Diese Hände bewegen Südtirol“ empfohlen hat. Umweltbewusst bin ich mit dem Zug nach Mals gefahren und 15 min. durch den Ort gelaufen, bis ich vor dem Hof von Anna stand. Ihr Onkel hat ihr den Hof überschrieben, da er gemerkt hat, wie leidenschaftlich diese diplomierte Akademikerin sich den Pflanzen und Tieren widmet. Nicht selbstverständlich für einen alteingesessenen Bauern war das Einlassen auf die Ideen, dieser jungen agilen Frau, die unbedingt schwarze Tomaten züchten wollte und so manches andere Kraut nach Südtirol brachte, um zu experimentieren. Zum einen, ob diese Sorten im oberen Vinschgau überhaupt wachsen, wie diese dann verwendet werden können und wie diese bei den Kunden ankommen. Überhaupt sind die Kunden nicht nur Ökofanatiker, sondern auch Menschen, die sich auf Neues einlassen und probieren wollen. Das geht soweit, dass die Kunden wiederum mit Rezepten zurückkommen, die diese, mit dem was auf dem Hof gewachsen ist, gekocht haben. Über allem steht aber der reine Bioanspruch von Anna, überhaupt keine Zusatzstoffe (Kupfer, Milben, etc.) zu verwenden, selbst die nicht, die bei einem konventionellen Bioanbau noch erlaubt sind.

Prof. Dr. Peter P. Pramstaller begrüßte mich freudestrahlend an der Corona bedingten „Sicherheitsschleuse“ im Institut für Biomedizin der Eurac Research in Bozen Süd. Mit Abstand und Maske (bitte entschuldigen Sie die Tonqualität) geleitet mich der coole Bassspieler in sein mit Büchern überladenes Büro. Die ersten Fragen beschäftigen sich natürlich mit dem Thema Corona, aber das Gespräch ging dann von Thema zu Thema, so dass wir noch Stunden hätten weiterreden können. Beide hoffen wir, dass das Gespräch mal vor Publikum geführt werden kann, denn die Begeisterung für die Medizin und die Forschung, die Peter Pramstaller vermittelt, ist so unmittelbar, dass man am liebsten selbst den Arzt-Beruf ergreifen möchte. Dennoch sind wir auch die ernsten Themenblöcke wie z.B. Parkinson, Genetik etc. angegangen, um den Hörern einen Einblick in die wissenschaftlichen Ansätze, abseits von Dr. Google zu vermitteln.

... eine Skitour entlang der Kampflinie des Ersten Weltkrieges quer durch das Dolomiten Weltnaturerbe.

6 Uhr und beim Öffnen der Rollos wird klar, das könnte der Tag werden...

Männer unter 1,60 m begegnen anderen Männern – beispielsweise mir – mit großer Zurückhaltung, Skepsis, Scheu, Schüchternheit und einem angeborenen Minderwertigkeitskomplex.

... Das Wort alternativlos sollte verboten werden, selbst wenn die Aussage an sich richtig erscheint.

... 37,5 Stunden arbeiten, heimgehen, sporteln, TV, Sex (im besten Fall), schlafen.

... Who cares if so? Dieses ewige Gejammere, dieses Selbstmitleid.

... Das heißt, für die Kinder ist der Himmelopa immer da, von oben schaut er runter und passt auf, wahrscheinlich mit diesem gütigen, wohlwollenden Lächeln. Es wäre schön gewesen, hätte es anders geendet.

... Dieser Duft, der sich mit dem Geruch von frisch eingefahrenem Gras und getrockneten Heublumen aus den Stadeln vermischt.

... Es war klar, dass es nicht nur Hautkrebs war.

Mir macht mein Leben mit Melancholie, mit tiefen Gefühlen, mit dem Auf und Ab der Emotionen Spaß...

Da dachte ich, ich wäre umfänglich gebildet und weltoffen, aber als ich Yasmin traf, wurde mir klar, es gibt noch Berufsfelder, die ich nicht verstehe...

Welch böse Fratze lächelt uns da entgegen? Fifa, Diktaturen, Führungsschwäche, Durchsetzungsschwäche, USA, Apple, das Gesundheitswesen, TTIP...

Auf dem Gipfel ist Ruh. Das war es, was Rasso und ich suchten, auch wenn wir unablässig quatschten. Wir wollten da hoch, um herabzusehen, um gemeinsam eine Herausforderung zu meistern...

Bayern pur. Der See, im Hintergrund die Berge, eine blonde Frau, groß und schlank, die verklärt - mit dem Gedanken bei der letzten Nacht - in die Ferne starrt...

Immer, immer wieder: Let's stay together. Wie geht es ihr wohl? Meiner alten Liebe? Platonisch – versteht sich...

Immer noch träumt er davon, wieder in seine Heimat Bayern zurückzukehren...

Jede Begegnung beginnt mit einem ersten Blick, mit einer Wahrnehmung des Gegenübers...

Was für ein Quatsch, jetzt verwende ich auch schon diesen neumodischen Begriff...

Ihre Haut ist noch zu spüren,...

Oder: Ich und die anderen. Ein ewiger Kampf zwischen Seele und Verstand.

Neulich auf einer Hochzeitsparty: ...

Eine überraschende Erkenntnis.

Nachdem in den letzten Monaten immer intensiver über das Thema Kunst in Museen bzw. deren Kuratierung gestritten wird, habe ich mich mit diesem Thema auseinandergesetzt.

Zunächst muss gesagt sein, dass uns durch Kunst überhaupt erst die möglichen unterschiedlichen Sichtweisen auffallen. Denn ein Kunde oder Konsument hat andere Begrifflichkeiten für Kunst als der Künstler oder Handwerker von sich und seinem Schaffen. Außerdem gibt es heutzutage neben der eigentlichen Kunst - dazu komme ich gleich noch - auch die "produzierte" Kunst - die Kunst als reine Ware bzw. Kunst-Wette auf einen imaginären Wert...

Luis Durnwalder, 77, Alt-Landeshauptmann

Was für ein Zufall. Zweimal war ich zu meinen Gesprächen mit bewegenden Menschen auf einem Bauernhof und zweimal war die Antwort auf die Frage, wem die Alt-Bauern gerne mal die Hand reichen würden - „dem Durnwalder, der war immer für uns Bauern da“. Zwei Tage später sah ich ihn zufällig in der Freiheitsstraße in Meran und habe ihn direkt angesprochen, ob er für „Diese Hände bewegen Südtirol“ mit mir sprechen würde und dann auch noch mit mir zu Dorothea Hilber fährt, damit diese endlich mal dem „Durnwalder“ die Hand schütteln konnte. Er gab mir seine Karte und was soll ich sagen, zwei Wochen später saßen wir zusammen im Auto und fuhren auf den Birkenhof. Es war herrlich zu sehen, was Dorothea bei dieser Überraschung für eine innere Freude hatte. Wir unterhielten uns lange, kurz geht ja bei Politikern nicht, was wiederum dem geneigten Hörer die Gelegenheit gibt, Daten und Fakten über Südtirol zu erfahren. Kohl, Merkel, Berlusconi, Gorbatschow, Papst Johannes Paul II., der Dalai Lama und ein paar Insights, wie Politik hinter den Kulissen funktioniert, sind auch Thema gewesen. Und so manches Mal kam sogar der persönliche „Luis“ zum Vorschein - prima vivere, poi filosofare. Aber hört selbst.

Guy Castegnaro, 51, Tourist

Guy habe ich vor zwei Jahren quasi beim Wandern nicht gesucht, aber glücklicherweise „gefunden“. Seither haben wir uns regelmäßig gesehen. Er ist ein begeisterter Südtirol Tourist. Wenn auch nicht ganz typisch in Sandalen und Socken sowie vorwiegend beige gekleidet. Er ist Rechtsanwalt in Luxemburg, trägt gern schwarz, die Haare eher lang, ausgefallene Ringe und wandert mit Leidenschaft. Immer dabei, seine Frau Gabi. Eigentlich repräsentieren beide den neuen Typus Südtirol-Tourist. Urban Style, gut Essen, gut Wohnen, naturverbunden, intensiv interessiert an Architektur und Kultur. Bei unserem Gespräch über seine Hände ereilt ihn die Emotionalität, dabei erlebte ich ihn wie immer sehr offen und er gab Gelegenheit, in seine Seele zu blicken - fast wie bei einer Therapie (lacht). Aber hört selbst.

 Mihaly Hugyik, 46, Chefkoch

Michi kenne ich über unsere Söhne, die in der gleichen Mannschaft in Meran Handball spielen. Er ist immer interessiert an dem, was ich gerade schreibe oder kreiere. Zeit also, dass ich ihn einmal befrage, wie sein Lebensweg ihn von Ungarn bis nach Schenna geführt hat. Seit über 28 Jahren ist er nun schon in Südtirol. Fast alle Jahre im selben Betrieb hat er sich beim Schlosswirt in Schenna bis zum Chefkoch beim hochgearbeitet. Ungarn scheinen eher wortkarg zu sein (ohne dass ich hier ein Klischee entwickeln will), aber so manches konnte ich ihm doch entlocken. Aber hört selbst.

Andrea Aster, 30, Jägerin 

Eine Ex-Miss-Südtirol führte mich von der „Skihütte“ zu Ihrem Hochstand in der Fraktion Auen im Sarntal. Alle Klischees erfüllend in voller Jägermontur und geschminkt. Aber diese junge, sympathische Frau ist eine starke und überzeugte Persönlichkeit, die ganz bewusst ihr Leben gestaltet und die Verantwortung für ihr Tun trägt. Dabei ist sie von einer herrlichen Natürlichkeit und Freundlichkeit erfüllt. In allen bisherigen Gesprächen war ich oft über die Ehrlichkeit der Protagonisten erstaunt, wie sie mir in ungeschönter Art auf meine Fragen geantwortet haben. Andrea ist da keine Ausnahme, im Gegenteil sie ist noch einen Schritt weiter gegangen und hat sich offen zu der Freude am Jagen bekannt. Egal, wie der eine oder andere Hörer darüber denken mag, ich fand es bemerkenswert, dass sich Andrea auch in diesem unpopulären Punkt so klar geäußert hat. Aber hört selbst.

„Gefunden“ habe ich Andrea Aster über Benedikt Terzer, Geschäftsführer des Südtiroler Jagdverbandes und schließlich über Ulrike Raffl, verantwortlich dort für die Presse und Öffentlichkeitsarbeit. Dank auch an St. Hubertus, der dafür gesorgt hat, dass es nur vor und nach dem Gespräch wie aus Eimern geschüttet hat. 

 Johanna Lageder, 45, Tagesmutter

Schon am Eingang zur Wohnung von Johanna wird man mit einem bunten Spruch begrüßt, der einem bewusst machen soll, dass Kinder uns Dinge zeigen können, die wir längst vergessen haben oder gar als selbstverständlich hinnehmen. Eine strahlende Tagesmutter reicht mir mit festem Griff die Hand und sofort kommen die fünf Kinder um die Ecke und wollen sehen, wer da wohl zu Besuch kommt. Normal sind es sogar sechs (4 Mädchen, 2 Buben), aber einer ist im Urlaub. Ich muss direkt mit, um einen Käfer zu sehen und sie erzählen gleich, dass von einem Mädchen die Schnecke gestorben ist. Fröhliche Heiterkeit erfüllt den Raum, es werden Schmetterlinge gebastelt und Holzklötze mit Schmirgelpapier abgeschliffen. Ich mache die Fotos der Hände und kann die Vertrautheit von den Kindern mit Johanna förmlich spüren. Am Nachmittag komme ich wieder und führe das Gespräch mit Johanna, die mir den „ganz normalen“ Tagesmutter-Alltag erzählt und so lerne ich nebenbei viel über Achtsamkeit, bewusstes Sein und über das Käsemachen sowie das Leben als Sennerin. Aber hört selbst.

Ein besonderes Dankeschön geht an Frau Gloria Bertagnolli, Assistentin der Geschäftsleitung der Genossenschaft Tagesmütter, die das Gespräch vermittelt hat. 

Roberto Migliorini, 51, Barista

Gleich als ich zum ersten Mal die kleine „Mini-Bar“ für einen Café aufsuchte, fiel mir die besondere Atmosphäre auf. Es ist eine der typischen Quartierebars, wie es sie noch unzählige in Südtirol gibt. Hier geht es vor allem familiär zu. Der Barista Robi schenkt nicht nur den Macchiato oder den Weißen oder den Spritz aus, sondern ist Ansprechpartner, Vermittler, Poststelle und hilft sogar besonders betagten Gästen über den nahen Zebrastreifen. Es gibt die aktuellen, lokalen Zeitungen, ein paar belegte Brötchen, Brioche, Gipfel und - wenn nötig - ein tröstendes Wort. Für alle Gäste - Arbeiter, Rechtsanwälte, Bänker, Hausfrauen, Mütter, Omas mit den Enkeln, Angestellte - immer herrscht Freundlichkeit und die Gewissheit, eine Heimat zu haben, wo man Anschluss findet, wo man sich trifft - für einen Ratsch, für einen Scherz. Der Generationenwechsel steht bereits an. Roberto und seine Frau Rosanna hoffen, dass die Zwillinge Sara und Alessia zukünftig im Stil der letzten 50 Jahre weitermachen. Aber hört selbst.

Dorothea Hilber, 57, Alt-Bäuerin auf dem Birkenhof

Für diese Jahreszeit ungewöhnlich kalt und regnerisch war es am 27-05-19, als ich zum ersten Mal die lange schmale Straße auf den Birkenhof fuhr. Es sollte ein zweites Mal folgen, aber das verrate ich hier noch nicht. In der Hofeinfahrt wackelten, unbeeindruckt von meinem Auto, zwei Gänse vor mir her. Der Nebel verhüllte die ganze Umgebung und ich musste meine ganze Vorstellungskraft benutzen, um mir den wunderschönen Blick von hier oben auf den Vinschgau vorzustellen. Begrüßt wurde ich von Alexandra Hilber, einer der fünf Töchter von Dorothea und ihrem Mann, die auch den Hofschank führt. Bei selbergemachtem Brot, Speck, Salami, Käse, eingelegten Tomaten, Butter und einem Mineralwasser lauschte ich den Ausführungen der Alt-Bäuerin. Aber hört selbst.

Mein besonderer Dank geht an die herzliche Verena Niederkofler, Landessekretärin Südtiroler Bäuerinnenorganisation, die das Gespräch vermittelt hat.

Miriam Leitgeb, 45, Ehrenamtliche Caritas Hospizhelferin

Am 26-04-19 fand dieses intensive Gespräch in Martinsbrunn - einem Krankenhaus mit Palliativstation in Meran - statt. Vom ersten Moment an spürte ich dieses mitnehmende Strahlen dieser Frau, die einmal die Woche in ehrenamtlicher Tätigkeit Patienten betreut, die wohl in naher Zukunft sterben werden. Es war berührend zu sehen, wie offen und herzlich Frau Leitgeb von der Patientin (87) empfangen wurde und für diese an diesem regnerischen Tag quasi die Sonne auf ging. Vorab war besprochen, dass ich mit dazu komme und die Fotos mache. Dafür hat sich die Patientin sogar extra die Finger schön machen lassen. Mir gegenüber strahlte sie eine besondere Ruhe und Zufriedenheit aus. Zufrieden, ein schönes Leben gehabt zu haben und zufrieden mit der Versorgung und Betreuung im Hause an sich und im speziellen durch Frau Leitgeb. Aber hört selbst.

Die Patientin ist nur drei Wochen nach dem denkwürdigen Treffen entschlafen.

Mein Dank gilt Irene Volgger, Caritas Diözese Bozen-Brixen, die das Gespräch eingefädelt hat.

Werner Goller, 45, Lokführer

So langsam kehrt für mich auf dem Weg zum nächsten Interview für „Diese Hände bewegen Südtirol“ eine gewisse Routine ein. Kamera, Handy, Mikrofone, Unterlagen sind geprüft und in Funktion. Aber die Spannung ist immer hoch - welche Persönlichkeit werde ich wohl treffen, wird sie oder er mir Dinge erzählen können, die herausstellen, warum es gerade seine oder ihre Hände sind, die für die Bewegung in Südtirol einen wichtigen Teil beitragen? Auch am 12-04-19 hatte ich mit meinem Gesprächspartner Glück. Obwohl er eigentlich gar kein Zugfan war, ist er schließlich nicht nur Lokführer, sondern auch Lokführer-Ausbilder geworden. Als er dann die Hebel, um den Zug in Bewegung zu setzen, in den Händen hielt, war zu spüren, wie sehr sein Herz für diese Aufgabe brennt, auch wenn ihm sehr wohl bewusst ist, welche Gefahren dieser Job tagtäglich bereithält. Aber hört selbst.

Mein Dank gilt der SAD und speziell Frau Miriam Popp, die den Termin koordiniert hat. 

Bischof Ivo Muser

Für mich als ehemaligen Klosterschüler und dadurch bekennenden Atheisten war es am 18-03-19 eine besondere Begebenheit, Bischof Muser zum Gespräch in seinen Amtsräumen in Bozen zu treffen. Nach der herzlichen Begrüßung saß ich einem Hirten gegenüber, der mich mit seiner Ernsthaftigkeit und tiefen Überzeugung beeindruckt hat. Völlig klar und gefasst nahm er mit großer Eindringlichkeit die Fragen auf und erklärte glaubhaft seine „Arbeitsauffassung“ in kirchlichen wie auch in gesellschaftlichen Belangen. Aber hört selbst.

Mein besonderer Dank gilt der guten Koordination unserer Termine Frau Christine Tschigg Martini.

Rettungspilot Aiut Alpin

21-02-19 - ein besonderes Datum für mein zweites Interview für „Diese Hände bewegen Südtirol“ und ein strahlender Sonnentag. Gerade war Einsatz und ich musste ein paar Minuten überbrücken, bis mein Gesprächspartner einschwebte. Was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste - nur 22 Tage später war für Marco Schluss mit der Rettungsfliegerei. Er hat am 15-03-19 die Altersgrenze von 60 Jahren erreicht und darf ab diesem Geburtstag keine Personenflüge mehr fliegen. Für mich klang das absurd, denn ich stand einem Mann gegenüber, der mir allem Anschein nach seine besten Jahre noch vor sich hat. Aber kein Gesundheitstest, kein Pardon, das ihn hätte weiterfliegen lassen. Im Gespräch hatte ich den Eindruck, dass er an dieser Stelle zum ersten Mal Tränen in den Augen hatte. Das zweite Mal - als ich ihn nach den emotionalsten Momenten befragte. Aber hört selbst.

Mein Dank gilt Frau Alexia Perathoner, die mich an Marco „vermittelt“ hat. 

Heidi Insam, 37, Gleitschirmpilotin und „Hebamme“ - emotionelle erste Hilfe Fachberatung (EEH)

Mein erstes Gespräch der Reihe „Diese Hände bewegen Südtirol“ am 21-02-19 war natürlich von besonderer Spannung geprägt. Ich kannte Heidi nur von 2-3 WhatsApp, einer Mail und einem Telefonat. Die Besonderheit liegt in ihren zwei Leidenschaften bzw. Berufungen. Zum einen Gleitschirmpilotin und zum anderen Hebamme. Bei beidem liegen in ihren Händen also Leben und Tod. Wem werde ich da also wohl begegnen? Sind es die richtigen Fragen, die ich notiert habe, werde ich die nötige Ruhe und Entspanntheit erzeugen können? Sind die Inhalte der Antworten das was ich mir erhofft hatte? Erfahren die Leser der Kolumne des „Dolomiten-Magazin“ wie auch die Hörer der Podcasts genug spannende Inhalte? Alles ging in Erfüllung. Aber hört selbst.

Den Kontakt hat „mein“ Tandempilot und Holzschnitzer Samuel Perathoner hergestellt.