Roter Abend Podcast
By Roter Abend
Roter Abend PodcastNov 06, 2020
Gemeinsam gegen Rassismus - Interview mit Ali Yildirim von der Bildungsinitiative Ferhat Unvar
Vor mehr als zwei Jahren ermordete in Hanau ein Rechtsterrorist neun Menschen aus rassistischen Gründen. Angehörige und Freund*innen der Ermordeten organisieren sich seitdem im Kampf für Aufklärung, für Erinnerung, für Solidarität und gegen gesamtgesellschaftlichen Rassismus. Wir haben mit Ali Yildirim über Rassismus und die Notwendigkeit von breiten Bündnissen gegen Rassismus gesprochen. Er hat gemeinsam mit Serpil Temiz Unvar die Bildungsinitiative Ferhat Unvar gegründet, benannt nach einem der in Hanau Ermordeten.
Kämpfe um die Pflege - Interview mit zwei Aktiven des Hamburger Pflegebündnisses
Durch die Corona-Pandemie ist die Arbeit von Pfleger*innen in den Fokus gerückt. Doch das Klatschen von Balkonen für Beschäftigte in systemrelevanten Berufen ist längst wieder verstummt. Wie hat sich der Pflegeberuf durch die Corona-Pandemie verändert? Wie hat sich der Beruf insgesamt in den vergangenen Jahren durch Kürzungen und Privatisierungen entwickelt? Und wie sieht es mit der politischen Organisierung aus? Darüber haben wir mit zwei Aktiven des Hamburger Pflegebündnisses gesprochen.
Imperialismus und Antiimperialismus heute - Interview mit Paul Dziedzic
Die Ausbeutung ärmerer Staaten, geopolitische Strategien und auch Kriege spielen nach wie vor international eine entscheidende Rolle. Dabei ist bei Linken in Deutschland von Imperialismus oder Antiimperialismus heute aber seltener die Rede als noch vor ein paar Jahrzehnten. Mit Paul Dziedzic, Redakteur bei der linken Monatszeitung analyse & kritik, haben wir darüber gesprochen, warum das so ist - und warum es sich lohnt, sich wieder mehr mit dem Thema zu befassen.
Seenotrettung gegen die EU - Interview mit Dariush, Kapitän der Iuventa
Immer wieder sterben an den europäischen Außengrenzen Menschen. Da die EU offenbar kein Interesse an sicheren Fluchtwegen hat, bedarf es privater, linker Initiativen, die sich an diese Orte begeben, um Schiffbrüchige auf dem Mittelmeer vor dem Ertrinken zu retten. Dabei werden den Aktivist*Innen nicht nur Steine in den Weg gelegt, sondern sie werden kriminalisiert und ins Gefängnis gesteckt. So drohen 21 Menschen der ehemaligen Besatzung der Iuventa in Italien bis zu 20 Jahre Haft. Einer der Angeklagten Menschen ist Dariush Beigui. Wir haben uns mit ihm getroffen und mit Dariush über seine Motivation zur Seenotrettung, den Umgang mit der Repression und Perspektiven der Soli-Arbeit gesprochen.
#Seenotrettung #iuventa10 #fightforsolidarity
1 Jahr nach dem rassistischem Anschlag in Hanau - Interview mit Seda vom "Kollektiv ohne Namen"
Am 19. Februar 2020 ermordete in Hanau ein Mann neun Menschen aus rassistischen Gründen. Anschließend tötete er seine Mutter und sich selbst. Das Attentat war einer der schlimmsten rechtsterroristischen Anschläge in der Geschichte der BRD.
Kurz vor dem Jahrestag haben wir mit Seda gesprochen. Sie ist in Hanau aufgewachsen und aktiv beim „Kollektiv ohne Namen“, das sich künstlerisch mit gesellschaftlicher Unterdrückung auseinandersetzt.
Das Kollektiv hat unter der Frankfurter Friedensbrücke ein bekanntes großes Graffiti in Erinnerung an die Ermordeten angebracht.
https://twitter.com/kollektivohne
Ingar Solty: "Was bringt die Zukunft?"
Klimakrise, wachsende Kriegsgefahr, Aufstieg der Rechten - zugleich gehen in Haiti, im Libanon, im Irak, in Frankreich und auch in D-land massenhaft Menschen auf die Straßen und kämpfen für ihre sozialen Rechte.
Ingar Solty (Referent für Friedens- und Sicherheitspolitik bei der Rosa Luxemburg Stiftung in Berlin) versucht, die heutige Phase des Kapitalismus einzuordnen und sie vom Ende her zu denken: Wohin führen uns all diese Entwicklungen? Welche Szenarien erwarten uns? Was müssen wir tun?
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Die Veranstaltung wurde am 7. Februar 2020 in der Roten Flora in Hamburg aufgezeichnet.
Die Reichen sollen für die Krise zahlen - Interview mit Aktivist*innen von „Wer hat der gibt“
"Die Reichen sollen für die Krise zahlen“ lautet das zentrale Motto des „Wer hat der gibt“-Bündnisses. Das bundesweite linke Bündnis ist davon überzeugt, dass Reichtum und Macht in der Gesellschaft unnötiger Weise falsch verteilt sind, was viel vermeidbares Leid produziert. Der Reichtum der Reichen basiere auf der Ausbeutung anderer. Das klassenpolitische Bündnis möchte deutlich machen, dass eine Welt, in der niemand Angst haben muss, dass (Grund-)Bedürfnisse nicht befriedigt werden können, möglich ist.
Wir haben mit zwei Aktivist*innen des Bündnisses gesprochen.
https://werhatdergibt.org
Raul Zelik: "Wir Untoten des Kapitals – Über Wege aus der Krise"
Das Untote scheint sich unserer Gesellschaft zu bemächtigen: Seelenlose Innenstädte, ein Kapitalismus, der das gute Leben zerstört, Klimakollaps und die Rückkehr der faschistischen Monster. Der Berliner Autor Raul Zelik fragt, wie diese Entwicklungen zusammenhängen und wie sie sich stoppen lassen. Bei dieser Suche wendet er sich einer weiteren Untoten zu, die einfach nicht sterben will: der sozialistischen Idee.
Die vielfältige Krise bedarf eines großen emanzipatorischen Gegenentwurfs. Raul Zelik skizziert, wie sich die Linke neu erfinden kann, woraus ein ökologischer, feministischer und basisdemokratischer Sozialismus bestehen muss und woher die gesellschaftliche Macht kommen soll, um eine derartige Transformation umzusetzen.
Auf der Veranstaltung wird mit Raul Zelik über sein neues Buch „Wir Untoten des Kapitals“ diskutiert und über die Frage gesprochen, in welchem Verhältnis Reform und Revolution bei einem solchen Projekt stehen.
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Die Veranstaltung wurde am 2. Oktober 2020 in der Roten Flora in Hamburg aufgezeichnet